Forum: Markt [S] C-64 zum Verbasteln


von Michael G. (mjgraf)


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Hallo zusammen,

nach langer weitgehender Abstinenz habe ich Lust bekommen, wieder an 
8-Bit-Hardware herumzubasteln, genauer: mir einen C-64 zu nehmen (meinen 
ersten Rechner "damals"), und dann mit alten und neuen Erweiterungen 
kräftig aufzurüsten. Inspiriert ist das nicht zuletzt von einigen 
Threads jüngst hier im Forum.

Ein gut erhaltenes "Sonntagsgerät" wäre dafür natürlich zu schade. 
Deshalb hier die Frage: Hat jemand einen vielleicht etwas lädierten, 
vielleicht schon verbastelten, vielleicht auch defekten C-64, von dem er 
sich trennen möchte?

Gruß & Dank
Michael

von Andreas R. (daybyter)


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Schau mal bei forum64.de im Marktplatz.

von Stephan S. (outsider)


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Da solltest evtl. auch vorher mal etwas genauer wissen was du machen 
möchtest und welche C64 Variante du willst. Es gab da ne ganze Menge 
verschiedener mit altem/neuen Gehäuse, verschiedene PCB Varianten mal 
alle Chips einzeln, mal welche die mehr Funktionen zusammen fassen, 
alter oder neuer SID, mit oder ohne 9V AC am Userport, gesockelte oder 
gelötete Chips, ...

von Michael G. (mjgraf)


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Stephan S. schrieb:
> Da solltest evtl. auch vorher mal etwas genauer wissen was du machen
> möchtest und welche C64 Variante du willst. Es gab da ne ganze Menge
> verschiedener mit altem/neuen Gehäuse, verschiedene PCB Varianten mal
> alle Chips einzeln, mal welche die mehr Funktionen zusammen fassen,
> alter oder neuer SID, mit oder ohne 9V AC am Userport, gesockelte oder
> gelötete Chips, ...

Das ist mir durchaus bewußt, ich war in den 80ern dabei ;-)

Für das, was ich vorhabe, sind diese Unterschiede aber in erster 
Näherung egal. Am interessantesten sind vielleicht noch die 
Gehäusevarianten -- im Brotkasten ist mehr Platz zum Basteln als im 
C-64C. Was den Rest angeht:

- Die Bestückungs-/Boardvarianten betreffen neben dem SID die 
Organisation des Onboard-RAMs (2x (64kBit x 4) oder 8x (64kBit x 1), 
wenn ich mich recht entsinne), und die Zusammenfassung der glue logic in 
einem großen Chip.

- Was den SID angeht, bin ich froh, wenn überhaupt einer drin ist und 
funktioniert. Sonst höre ich mir mal den ARM SID an.

- Chips bei Bedarf sockeln kann ich selber :-)

- Und die 9VAC am Userport brauchte man nur, um in der Zeit vor dem 
MAX232 die RS232-Spannungen bereitzustellen.

Von daher: kein Stress, ich nehme was kommt, wenn es sein muß als 
Herausforderung :-) Sinn der Aktion ist, zu Basteln und Spaß zu haben.

Einen C-64 habe ich aktuell in Aussicht. Wenn jetzt noch jemand einen 
Ersatzteilspender loswerden möchte, sage ich aber auch nicht nein...

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (outsider)


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Michael G. schrieb:
> - Und die 9VAC am Userport brauchte man nur, um in der Zeit vor dem
> MAX232 die RS232-Spannungen bereitzustellen.

Auch für manche Userport Eprommer brauchte man die um die nötigen 
Spannungen zu generieren.

Abzugeben hab ich aber keinen. Alle die ich habe, habe ich repariert und 
laufen fehlerfrei. Es sei denn sie sind mittlerweile durch Lagerung 
kaputt gegangen. Waren schon ne ganze Weile nicht mehr in Betrieb...

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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C64? Kaputtgehen? Durch "Lagerung"?

https://www.youtube.com/watch?v=wVphFkaX1gg

von Stephan S. (outsider)


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Austrocknende Elkos, korrodierende Lötstellen, Whiskerbildung. Etwas 
ganz fieses was ich bei einem hatte: der Joystick ging in manche 
Richtungen nicht mehr. Ich hatte die CIA in Verdacht, tatsächlich waren 
aber die Pins im Sub-D Stecker des Joystick Ports korrodiert, dass der 
Joystick einfach keinen Kontakt mehr hatte.

von Michael G. (mjgraf)


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Stephan S. schrieb:
> Auch für manche Userport Eprommer brauchte man die um die nötigen
> Spannungen zu generieren.

Stimmt, ich hatte damals[TM] sogar so einen aus der 64er nachgebaut, den 
TinyEPROMer (oder so ähnlich). Der erzeugte VPP über eine 
Kaskadenschaltung aus den 9V AC. Aber EPROMs brennen möchte ich mit dem 
C-64 auch nicht...

von Stephan S. (outsider)


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Genau den hab ich auch noch hier liegen. Mit handgemalten Leiterbahnen 
ins Eisen-III-Chlorid Bad gelegt. Samt zugehöriger Umschaltplatine, dass 
ich auch EProms >32 kB und <8 kB programmieren konnte.

von Markus H. (dasrotemopped)


Angehängte Dateien:

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Hi Michael,

dein Post erinnert mich daran, das ich meinen C64 auch mal aufhübschen 
wollte. Habe sogar schon Bleiche fürs Retrobrighten besorgt. Ist aber 
schon was länger her, angefangen habe ich noch nicht. Ich denke nicht, 
das ich noch dazu kommen werde, keine Zeit, zu viele Projekte.
Wenn du nichts gegen ein bisschen Zubehör extra hast, gerne mit 
Selbstabholer, einfach eine PN mit Preis. Aber nur als Komplettpaket, 
alles oder nichts.
Beim letzten Einschalten ( schon Jahre her ) hat alles funktioniert, 
alles vollständig mit Kabel, Peripherie usw. Garantie gibts natürlich 
keine.

Gruß,
dasrotemopped.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Boah zwei Diskettenlaufwerke. Mein Jugendtraum der 90er Jahre. ;)

von Michael G. (mjgraf)


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Hallo Markus,

das sieht auf den ersten Blick nach ein bisschen mehr aus, als ich 
eigentlich haben wollte, zumal ich schon einen C-64 in Aussicht habe. Wo 
wären denn die Sachen abzuholen?

Viele Grüße
Michael

von Soul E. (Gast)


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Markus H. schrieb:

> (...) Bleiche fürs Retrobrighten (...)

Das würde ich mir gut überlegen. Die Vergilbung kommt relativ schnell 
wieder zurück, der Kunststoff wird spröde, und wenn man nicht aufpasst 
werden auch noch Logos und Typenschilder beschädigt. Retrobright ist 
eher was für Geräte, die man zeitnah auf ebay verkloppen will.

von Michael G. (mjgraf)


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soul e. schrieb:

> Retrobright ist
> eher was für Geräte, die man zeitnah auf ebay verkloppen will.

Böse, aber leider nicht ganz falsch... ;-)

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Michael G. schrieb:
> Hallo Markus,
> das sieht auf den ersten Blick nach ein bisschen mehr aus, als ich
> eigentlich haben wollte, zumal ich schon einen C-64 in Aussicht habe. Wo
> wären denn die Sachen abzuholen?
> Viele Grüße
> Michael

Wenn Michael das C64-Paket nicht nimmt würde ich mich gerne als 
zukünftiger Eigentümer melden :)

von Michael G. (mjgraf)


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Magnus M. schrieb:

> Wenn Michael das C64-Paket nicht nimmt würde ich mich gerne als
> zukünftiger Eigentümer melden :)

Ich warte noch auf Markus' Antwort, wo die Sachen abzuholen wären. 
Wenn's nicht im Großraum München oder entlang der Achse 
München-Stuttgart ist, bin ich definitiv raus. Das ist viel mehr, als 
ich ursprünglich haben wollte, und es sieht schwer aus...

von Stephan S. (outsider)


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Ben B. schrieb:
> Boah zwei Diskettenlaufwerke. Mein Jugendtraum der 90er Jahre. ;)

Oh ja, das war ein Traum als ein Kumpel mal seine Floppy mitgebracht 
hat. Allein das ",9" war schon ein interessantes und tolles Gefühl. Und 
dann einfach nur da sitzen, während abwechselnd die eine und die andere 
Floppy arbeiten beim Disketten kopieren, ohne dass man 5 mal Diskette 
Wechseln musste...

Aber so richtig zum Traum wurde das kopieren dann erst mit Parallelkabel 
von 6522 in der Floppy zum Userport in Verbindung mit einer REU. Damit 
konnte man dann in 8 (?) Sekunden eine ganze Diskette einlesen und 
wieder schreiben. Das war direkt surreal. Bis dahin dachte man immer das 
wäre physikalisch nicht möglich...

von Markus H. (dasrotemopped)


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der C64 steht in Aachen Innenstadt.

Gruß,
dasrotemopped.

PS: wenn Michael verzichtet, dann kann auch gerne jemand anders den 
Zuschlag bekommen.

von Michael G. (mjgraf)


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Markus H. schrieb:

> PS: wenn Michael verzichtet, dann kann auch gerne jemand anders den
> Zuschlag bekommen.

Ich bin raus. Aber tausend Dank für's Anbieten!

von Markus H. (dasrotemopped)


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OK, Michael hat verzichtet.

Ich mach mal einen Preis dran, damit jeder weiss worauf er sich 
einlässt:
100 Euro bei Selbstabholer,
bei Versand kommt noch Porto und Verpackung dazu. Ich denke 3 Post 
Pakete sind nötig, also ca + 30 Euro.

Gruß,

dasrotemopped.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die C64-Laufwerke waren alle schneller als ihre serielle Schnittstelle. 
Irgendwo gab es da einen Hardwarefehler, durch den soweit ich mich 
erinnere die parallel-seriell-Umsetzung oder zurück nicht funktionierte. 
Als Work-Around hat man das dann in Software gelöst, woraus die 
unglaublich schlechte Performance dieser Laufwerke resultiert. Was für 
PCs Bildschirmschoner waren, waren beim C64 die Fastloader.

von Markus H. (dasrotemopped)


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@alle:

da Michael verzichtet hat geht der C64 komplett an Magnus.

Gruß,

dasrotemopped.

von Markus M. (adrock)


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Ben B. schrieb:
> Die C64-Laufwerke waren alle schneller als ihre serielle Schnittstelle.
> Irgendwo gab es da einen Hardwarefehler, durch den soweit ich mich
> erinnere die parallel-seriell-Umsetzung oder zurück nicht funktionierte.

Soweit ich mich erinnere hatten die Interfacebausteine (6522 in der 
Floppy, 6526 im C64) garkeinen USART an diesem Portpin, daher wurde wohl 
seriell in Software implementiert.

Da es wohl eine synchrone Übertragung mit Data-und Clocksignal war 
(wimre), waren da relativ viele Taktzyklen notwendig um 1 Byte zu 
übertragen.

Die Beschleuniger haben sich darauf verlassen, dass C64 und Floppy mit 
einem vorhersagbaren Takt laufen und man während der Übertragung eines 
(oder mehrerer) Bytes die Synchronisation nur am Anfang benötigt.

Dazu wurde meistens der Bildschirm abgeschaltet, da die Zugriffe des VIC 
auf das RAM für die CPU Waitstates bedeuteten, die dann die 
Synchronisation durcheinander brachten. Es gab aber auch ausgefuchste 
Lösungen die es mit aktiviertem Bildschirm geschafft haben, wimre. Evtl. 
haben die das mit der Austastlücke synchronisiert o.ä.

Die Parallel-beschleuniger (Speeddos & Co) haben dann ganze Bytes in 
einem Takt übertragen. Die Krönung waren die Lösungen, die die komplette 
Disk auf der 1541 in ein extra Cache-RAM gelesen haben. Die hatten dann 
Beschleunigungsraten von 35-fach.

von Bert 0. (maschinist)


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Markus M. schrieb:

> Die Parallel-beschleuniger (Speeddos & Co) haben dann ganze Bytes in
> einem Takt übertragen. Die Krönung waren die Lösungen, die die komplette
> Disk auf der 1541 in ein extra Cache-RAM gelesen haben. Die hatten dann
> Beschleunigungsraten von 35-fach.

Das war dann z.B. Dolphin-DOS.

Haben wir als Schüler auf selbstgeätzten Platinen nachgebaut und an 
Mitschüler verhökert.

Das hatte in der 1541 zwei neue ROMs und 8k SRAM zusätzlich, damit 
konnte es
einen kompletten Floppy Track, der ja interleaved war, einlesen und auf 
einen Rutsch parallel zum 6526 im C64 schieben.


Gruß... Bert

von Markus M. (adrock)


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Bert 0. schrieb:
> Markus M. schrieb:
>
>> Die Parallel-beschleuniger (Speeddos & Co) haben dann ganze Bytes in
>> einem Takt übertragen. Die Krönung waren die Lösungen, die die komplette
>> Disk auf der 1541 in ein extra Cache-RAM gelesen haben. Die hatten dann
>> Beschleunigungsraten von 35-fach.
>
> Das war dann z.B. Dolphin-DOS.
>
> Haben wir als Schüler auf selbstgeätzten Platinen nachgebaut und an
> Mitschüler verhökert.

Haha, das habe ich damals mit Speeddos gemacht :-) War etwas einfacher, 
nur das Parallelkabel in der Floppy ranfrickeln (einen Präzisionssockel 
zum Abgreifen am 6522 verwendet) und ein neues ROM im C64.

> Das hatte in der 1541 zwei neue ROMs und 8k SRAM zusätzlich, damit
> konnte es
> einen kompletten Floppy Track, der ja interleaved war, einlesen und auf
> einen Rutsch parallel zum 6526 im C64 schieben.

Jupp, ich meine allerdings es gab auch eine Lösung die die ganze Disk in 
das RAM gelesen hat. Es war wohl "TurboTrans":

https://www.c64-wiki.de/wiki/Turbo_Trans

Krass was da für eine Platine in die 1541er reingebaut wurde, war ja 
fast mehr drauf als auf dem original Board :-)

Heute würde man wohl nur komische Blicke ernten wenn man einem 
Oberschüler über das justieren von Steppermotoren, Löten von 
Bus-Erweiterungen und Eprombrennen erzählen würde. Aber das geile war, 
man hat gleichzeitig was gelernt.

von Andreas R. (daybyter)


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Wenn ihr schon Speeder diskutiert...

https://www.pagetable.com/?p=656

(nur der Vollständigkeit halber, falls in 50 Jahren jemand diesen Thread 
findet)

von Markus M. (adrock)


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Haha, ja T. Tempelmann, der Name kommt mir irgendwie auch noch bekannt 
vor.

Hatte auch einen FCopy-Klon damals programmiert (aber ohne das Original 
zu disassemblieren), wollte es eigentlich zur "RUN" schicken (hatte da 
1-2 Veröffentlichungen), allerdings gab es da glaube ich irgendwelche 
Probleme mit der Zuverlässigkeit weswegen ich es dann doch nicht gemacht 
hatte.

Aber den Source müsste ich noch irgendwo haben... Ich glaube ich hatte 
auch direkt die GCR-Daten kopiert, aber auf die Checksumme aus 
Geschwindigkeitsgründen verzichtet :-) Wer braucht schon Checksummen...

Das Floppy-Buch von M&T war damals meine "Bibel" zusammen mit einigen 
Fachartikeln aus der 64er wimre.

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