Hallo es gibt ja so einiges zur Geschichte und Entwicklung des Internet. Ich suche aber mehr Informationen, Beschreibungen und ähnliches des "deutschen" (Westeuropäischen) World Wide Web, also mehr aus der Sichtweise des "normalen" Nutzers und nicht die der "Geeks" des ersten Stunde die noch mit mit Privaten Telefonmailboxen hantierten,und auch nicht die "reinen" frühen Universitäts- und Wissenschaftsnetzwerke. Also wie es mit den "normalen" Nutzer angefangen hat und in den Alltag eingezogen ist und letztendlich zur "lebenswichtigen" Grundversorgung geworden ist.(Bitte nicht darüber diskutieren - es ist halt für weit über 95% der Bevölkerung so, Wasser, Strom und Wärme ist nicht alles) Was waren die "ersten" Seiten die sich an das breite Publikum und oder an Technik ferne Nutzer wendeten? Wie waren die Online Preise? Werbung aus der Zeit, Zuverlässigkeit. Wie sahen die Seiten aus, wie entwickelte sich die Geschwindigkeiten (bitte Extreme außer acht lassen - das es auch heute noch lahme Ecken gibt ist allseits bekannt aber doch die Ausnahme, genau wie die 500MBit Leitung als anderes Extrem) und wie veränderte sich die Verbindungtechniken beim breiten Publikum (Wählverbindung, DSL...), wie veränderten sich Foren, wann und wie kahm es zu den "sozialen" Medien, wann wurde das www "unverzichtbar, wann "entdeckten" Behörden usw. das WWW? Halt die Geschichte und Bedeutung des WWW für den "Normalo", und nicht für das Militär, den internen Bankenverkehr, Universitäten usw. Rallo
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Die Allermeisten nicht-Geeks um die Jahrtausendwende dachten nur, sie wären im Internet. Ganz Berühmt ist Boris Beckers Werbung mit dem "ich bin drin" von 1999 für AOL. Damals war es üblich, dass man z.B. per kostenloser Zeitschrift-CD mit AOL, Compuserv oder ähnlichen einen Vertrag abschloss (Modem oder ISDN) und dann quasi nur in deren Welt herumsurfte. Mit so Bauernfängereien, dass man nur ein Fenster bei Netscape gleichzeitig aufhaben durfte und das mit Ende der Verbindung auch geschlossen wurde. Selbst Yahoo dachte damals, dass das ganze Internet moderiert sein müsste. Mit Kategorien und so. Als dann klar war, dass das ein Irrweg ist, kamen die ganzen Moderierten Welten, wie Second Life und so. Am Ende gewinnt immer das Authentische: Google gegenüber Yahoo, Facedbook gegenüber Myspace, Instagram über die Webpage.
Die Wiki wird viel wissen. Erst kamen die Mailboxen in Mode, später das Web, NCSA-Mosaic, Netscape, IE, ... Aus der Zeitung weiß ich, dass eine Uni für 2000 Leute 1980 mit einem 64k-Anschluss anfing. Des Elsa-Modem 2400 war sehr beliebt. https://www.bing.com/images/search?q=elsa+microlink+2400&qpvt=elsa+mikrolink+2400&FORM=IGRE Selfhtml und Stefan Münz sollte man kennen.
Hallo Erst mal Entschuldigung für den doch arg verhunzten Titel... A.S. immerhin schon mal ein Anfang - deshalb ein erster Dank an dir, aber eben immer noch viel zu wenig (Und ein Backflash - B.B. mit sein "Bin ich den schon drin" ist schon über 20 Jahre her...). Friedhofsgärtner Entschuldigung, aber das meinte ich eben genau nicht - darüber gibt es genug zu lesen und so einige gut gemachte, umfangreiche Seiten. Es geht mir wirklich um eine umfassende "Kulturgeschichte" (ja klingt jetzt ziemlich abgehoben und angeberisch) des Internet - eigentlich des World Wide Web- für alle, wie es zu das wurde was es seit nun mindestens 10 Jahren ist, wie und warum es die Welt (und somit auch Deutschland) verändert hat. Aber eben auch die reine Technik, die laufenden Kosten, die Verträge, eventuelle Laufzeiten usw. sich für den Endkunden (in Deutschland) entwickelt, verändert (auch warum) haben. Auch wie sich Probleme und Gefahren verändert haben (z.B. das "Onlinesucht" und oder "Chatsucht" soweit es diese überhaupt gibt in den ersten Jahren des Jahrtausend auch noch heftige finanzielle Konsequenzen hatte), das mal Filesharing ;-) (Audiofiles...)eine große Sache war und so manchen einigen Ärger eingebracht hatte, was heute kaum noch ein Thema ist. Als Einzelthemen und vor allem aus der Erinnerung (die aber selten Neutral und frei von Nostalgie ist) kann man noch so einiges herausfinden - aber was umfassendes habe ich noch nicht gefunden, insbesondere wenn es um so Nebensächlichkeiten wie die Werbung, Onlinekosten und Verträge (Kosten, Datenvolumen, Ausschlüsse, Vertragsdauer...) geht - natürlich waren und sind die immer unterschiedlich gewesen und sind es immer noch - aber eine Entwicklung ist trotzdem erkennbar (z.B. irgendwann der schleichende Wegfall von Minutenpreisen, Datenvolumenbegrenzungen usw.) Rollo
´93 war Compuserve mit seriell angeschlossenem 28,8kBaud-Modem oder später ISDN im Privatbereich Standard, der Durchbruch kam aus meiner Sicht mit USB Plug&Play, dann funktionierte das mit dem Modem einstöpseln und lossurfen erst reibungslos, zuvor musste man das Modem erstmal mit den deutlich komplexeren AT-Befehlen zur Mitarbeit bewegen, 56k-Modem gabs dann auch schon. Eben mit besagter AOL-CD. Auch wurden die Einwahlknoten dann günstiger, meist Ortstarif ... davor war Internet privat mitunter teuer, hier auf dem Land war das Ferngespräch. PS: Chats hab’s damals schon, die von mir besuchten Chatrooms liefen damals fast ausnahmslos auf Englisch, das Publikum war international.
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Rallo schrieb: > Es geht mir wirklich um eine umfassende "Kulturgeschichte" (ja klingt > jetzt ziemlich abgehoben und angeberisch) des Internet Und die sollen wir für dich jetzt schreiben? Ist das deine Hausaufgabe? Wie wärs wenn du diese Kulturgeschichte schreibst und wir sie dann Korrekturlesen? Es finden sich hier bestimmt einige die schon Anfang der 90er Zugang zum www hatten, u.a. ich.
Thomas F. schrieb: > Es finden sich hier bestimmt einige die schon Anfang der 90er Zugang zum > www hatten, u.a. ich. Ich auch, mit einem u.s. robotics 56k... Aber ob dies nun "Kulturgeschichtlich" ist, wage ich zu bezweifeln. Im Grunde muss sich der TO selbst die Frage stellen was für ihn in dieser Sicht "wichtig" ist. Jeder sieht die damalige Zeit anders, vor allem kann man eh keinerlei Vergleiche ziehen von damals zu heute. Das sind zwei völlig unterschiedliche Geschichten wie das Netz genutzt wurde.
Also von anfang an: "Das Internet" existiert am "Layer 1" schon seit den 1960er Jahren (https://www.internetsociety.org/internet/history-internet/brief-history-internet/#Commercialization). Im Kalten Krieg gehörte es dem DoD (Department of Defense) und war in militärischer Oberhoheit. Ein Rudiment aus der Zeit existiert immer noch im DNS, dem Reverse-Name-Eintrag inaddr-arpa... (https://de.wikipedia.org/wiki/Reverse_DNS) Ein Pionier und Vordenker des "Internet" war Herbert Marshall McLuhan (https://de.wikipedia.org/wiki/Marshall_McLuhan), mit seinen Werken: 1962 The Gutenberg Galaxy: The Making of Typographic Man; 1st Ed.: Univ. of Toronto Press; reissued by Routledge & Kegan Paul, ISBN 0-7100-1818-5. deutsch: Die Gutenberg Galaxis: Das Ende des Buchzeitalters. Econ, Düsseldorf 1968. 1964 Understanding Media: The Extensions of Man; 1st Ed. McGraw Hill, NY; reissued MIT Press, 1994, with introduction by Lewis H. Lapham; reissued by Gingko Press, 2003, ISBN 1-58423-073-8. deutsch: Die magischen Kanäle – Understanding Media Verlag der Kunst, Dresden/Basel 1994, ISBN 3-364-00308-4. 1967 The Medium is the Massage: An Inventory of Effects with Quentin Fiore, produced by Jerome Agel; 1st Ed.: Random House; reissued by Gingko Press, 2001, ISBN 1-58423-070-3. deutsch: Das Medium ist die Massage: ein Inventar medialer Effekte. Tropen bei Klett-Cotta, 2011, ISBN 978-3-608-50311-1. 1968 War and Peace in the Global Village design/layout by Quentin Fiore, produced by Jerome Agel; 1st Ed.: Bantam, NY; reissued by Gingko Press, 2001, ISBN 1-58423-074-6. deutsch: Krieg und Frieden im Globalen Dorf, Herausgeber Karlheinz Barck und Martin Treml, übersetzt von Joachim Schulte, überarbeitete Ausgabe 2011, Kulturverlag Kadmos, Berlin, ISBN 978-3-86599-137-9. 1970 From Cliché to Archetype with Wilfred Watson; Viking, NY, ISBN 0-670-33093-0. In McLuhans »Magischen Kanälen« beschreibt er die Evolution menschlichen Nervensystems, das in die äussere Welt expandiert. Er war es auch, der den Begriff "Global Village" prägte. Er erläuterte auch Erscheinung der Expansion nach dem Etablieren des Global Village, was dazu führt, dass nur noch Schwachsinn über diese »Magischen Kanäle« transportiert wird, was er ausführlich in »The Medium is the Massage« darlegt, wodurch allein das über den Äther geschickte Wort "Hallo" zur Kunst avanciert. Er beschreibt sozusagen die Shannon-Entropie (https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Shannon). Damit hat er unsere Gegenwart vorausgesagt: Irgendwer sucht noch immer den Superstar und das ist auf der ganzen Welt so. Die Mehrheit der Menschen (Individuen) hat kaum eigene Fähigkeiten entwickelt; Konsum, Egomanie und (Selbst)darstellung steht über allem. Oder wie Frank Zappa meinte, "everything's cheesy but nicely displayed" (Ikea?;-). Mann/Frau will unbedingt ein Star sein, können aber nichts. Die größten Hirnwichser erbrechen ihr Pseudogeistiges ununterbrochen, es existiert nur noch Werbung. Journalismus und Information verkümmern in dilettantischer Hybris geistiger Inzucht; usw. usf. Bis Anfang der 1990er Jahre war das Betreiben von Modems über Telefonleitungen per Strafe untersagt. Die nationalen Telekom-Monopolisten (Staat) waren die unumschränkten Herrscher. Nach 1993 avancierten sie zu juristischen Zwitter. Zum Einen Fernmeldebehörden Erster Instanz (=Wegerecht => Enteignung etc.), zum anderen Profitunternehmen. Bereits vor 1993 waren Universitäten weltweit über das bestehende darpanet miteinander verbunden. Im speziellen Fall des ACOnet (https://de.wikipedia.org/wiki/ACOnet) bestand die wissenschaftliche, globale Zusammenarbeit darüber bereits seit 1986. Aber es gab unzählige andere internetähnliche, globale Netzwerke. Einer Zwiebel gleich, überzogen sie den Globus. Die Verbindung untereinander wurde über sogenannte GATEways erreicht. Hier seien nur das Fido-net (https://de.wikipedia.org/wiki/FidoNet)und das Z-net als Beispiele angeführt. Was war 1993? Mit dem Revolutionsjahr 1989 war der Kalte Krieg vorüber. Das DoD war nicht mehr gewillt die horrenden Kosten für das DARPA-Net zu bezahlen und stieß es ab. Um diese und weitere bestehende Infrastruktur (MAE-East, MAE-West, https://en.wikipedia.org/wiki/MAE-East) – insbesondere die Überseeverbindungen – nicht von einem Tag zum Anderen zu verlieren, begannen Universitäten und Forschungsinstitute weltweit für das Internet zu werben. Federführend dabei war der CERN (https://de.wikipedia.org/wiki/CERN). Um nicht mit Gopher und Wais, FTP und UUCP umständlich umherhantieren zu müssen, entwickelte Sir Timothy John Berners-Lee die HyperTextMarkup-Sprache HTML, den Ersten Browser und das dazu notwendige HTTP-Protokoll, das man bis heute fälschlicherweise als DAS Internet bezeichnet. Er, Berners-Lee, war es auch, der 1994 das W3C ins Leben rief (https://www.w3.org/). Danach ging es schlag auf Schlag. Die Ersten Pseudo-BBS-Systeme (https://en.wikipedia.org/wiki/Bulletin_board_system) wie First-Class und Konsorten versuchten auf den Markt zu kommen, was schließlich ziemlich in die Hose ging. Die alten Einwähl-Netzwerke wie Fido-Net etc. existierten aber noch lange weiterhin parallel zum Internet. Tja. Und weil die Mehrheit der Menschen sich mit »Wischen« und »Klicken« leichter tun, als mit Lernen und Denken, geschah wie McLuhan es vorausgesagt hatte, dass dadurch die abgedrehtesten unserer Artgenossen zu Einfluß und Macht gelangten. Facebook nur als ein Beispiel angeführt. Viele Quellen sind heute nicht mehr online oder in print erreichbar. Deshalb findest Du das Meiste, das Dich speziell für Deutschland interessiert in den Bibliotheken und deren -verbänden der Universitäten. Also auf in die Bibliothek. Speziell für Deutschland ein MUSS: Dieter Grönling: Elektronische Nächte, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-596-11093-9, Seite 260. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-99336-6_5 https://de.wikipedia.org/wiki/FidoNet Liebe Grüße und Gutes Gelingen Pal
A. S. schrieb: > Am Ende gewinnt immer das Authentische: Google gegenüber Yahoo Nääää, Altavista hatte diesen Kampf gewonnen. Aber Google hat den Kampf gegen Altavista gewonnen.
Thomas F. schrieb: > Es finden sich hier bestimmt einige die schon Anfang der 90er Zugang zum > www hatten, u.a. ich. Ich ebenso; als ich 1994 noch in der Lehre war, habe ich in der Firma über die VT220 Terminals von einem VAX-System per Telnet in BBS's im Internet chatten können und per FTP Sachen runterladen. In BBS's von Unis gabs oft Linklisten zum runterladen, was mangels Suchmaschinen sehr nützlich war.
Hier wird ein Urknall gesucht wo es keinen gab. Die Entwicklung war größtenteils schleichend (größte Ausnahme September 1993). Es gibt keine vernünftige Abgrenzung / Definition eine Normalos im Vergleich zu einem Geek. Wer nach einer Kulturgeschichte des Internet und/oder WWW schreit und dabei bewusst digitale Pioniere ausblenden will macht einen schweren methodischen und handwerklichen Fehler. Kurz und gut, diese Hausarbeit wird scheiße.
Als Privatperson konnte man etwa ab 1980 einen BTX-Dekode zu seinem Fernseher erwerben. Damit konnten dann Seiten aufgerufen werden, die bei der Post gehostet waren. Auch Banküberweisunen waren möglich. Das dürfte wohl der Start des Internets in Deutschland für Privatpersonen gewesen sein.
Michael Gugelhupf schrieb: > Wer nach einer Kulturgeschichte des Internet und/oder WWW schreit und > dabei bewusst digitale Pioniere ausblenden will macht einen schweren > methodischen und handwerklichen Fehler. Kurz und gut, diese Hausarbeit > wird scheiße. Das sehe ich auch so. Zumal WWW und Internet für die meisten "Normalos" und nicht für die Technikaffinen hier im Forum eigentlich erst mit Volumentarifen bzw. Flatrates und DSL, also in diesem Jahrtausend, richtig begann. Vorher war Internet vergleichsweise teuer und wurde von der Masse allenfalls für Email oder Homebanking genutzt. MfG
pring_pring schrieb: > Das dürfte wohl der Start des Internets in Deutschland für > Privatpersonen gewesen sein. Nicht ganz. Das Gateway für BTX->Internet kam erst Mitte der 90er und BTX wurde kurz darauf in T-Online umbenannt. BTX hatte wenig Ähnlichkeit mit dem Internet.
pring_pring schrieb: |BTX > Das dürfte wohl der Start des Internets in Deutschland für > Privatpersonen gewesen sein. Nö, BTX hat mit Internet nun nix zu tun. Eigenes Netz, eigene Technik, eigene Vermittlungsstellen. MfG
Hallo Danke an die welche hilfreiche Informationen gegeben haben. Die wenigen die Probleme mit den Leseverständnis haben (Was bedeuten wohl Anführungsstriche und meine leicht selbstironische Relativierung des Begriffs "Kulturgeschichte"?) ignoriere ich einfach mal. Nur der Hinweis: Man kann durchaus auch echtes Interesse an so etwas haben ohne das da irgendeine aufgezwungene Aufgabe hinter steht, nebenbei ist meine Schulzeit seid nun schon über 3 Jahrzehnten vorbei... Mein besonderen Dank an Pal Pepre für seine umfassenden Informationen für die Detaillierte "Vorgeschichte" des Bereichs zu den ich eigentlich mehr wissen möchte. Wenn ich mir deine Ausführungen durchlese wird mir klar das das einfach mit dazu gehört - Danke! M.M.M schrieb: > Das sehe ich auch so. Zumal WWW und Internet für die meisten "Normalos" > und nicht für die Technikaffinen hier im Forum eigentlich erst mit > Volumentarifen bzw. Flatrates und DSL, also in diesem Jahrtausend, > richtig begann. > > Vorher war Internet vergleichsweise teuer und wurde von der Masse > allenfalls für Email oder Homebanking genutzt. Das scheint mir doch eine möglicher Einstiegspunkt zu sein, wobei ich - eigentlich relativ spät (oder doch nicht ?)- ziemlich genau ende 1998 Anfang 1999 meinen ersten Onlinezugang ins www hatte - aber noch mit Zeittarif und Modem (allerdings schon nicht mehr in der Form Akustikkoppler) - hatte dafür sogar die "heilige Postdose -der Eltern ;-) geöffnet und eine Telefondose angebracht... Und da gab es auf jeden Fall schon recht viele Seiten und "Dienste" die sich an ein bereits Publikum wandten. BTX war mir nur aus den Medien und später indirekt durch einen Gesellen in meinen Ausbildungsbetrieb "bekannt" das war so etwa 1992 oder 1993 und ich weis noch das er berichten konnte das die Minute BTX 8 Pfennige kostet... Aber wie schon in meinen vorhergehenden Threads geschrieben: Irgendwie fehlt mir die Entwicklung und laufende Veränderung die halt zwischen 1993 (?) 1998 (?) (2000) (?) oder... (?) und jetzt erfolgt ist. Vor allem aber auch der "Alltagskram" der dazu gehört (Werbung, Preise, Berichte in den -damaligen- Medien, "Coolnesfaktor" ;-) , erste Vorteile gegenüber den "Real Live" z.B. beim Einkauf - eventuell verbunden mit den breiten verschwinden von Fachgeschäften -z.B. Elektronikbastelläden in unseren Interessenbereich- usw.) Klar irgendwie ein schleichender Prozess aber es muss doch so "Fixpunkte" gegeben haben (So wie vielleicht bei den sozialen Medien mit Facebook?- Wobei es dort ja auch erst die Chatrooms und ähnliches gab) Ich hoffe das der nochmalige Versuch zu Beschreiben worin mein rein privates Interesse und echte "Neugier" besteht meine Anfrage klarer macht - viel deutlicher kann ich es nun wirklich nicht mehr ausführen. Wenn auch für manchen schwer vorstellbar: So was tut man sich durchaus freiwillig und ohne jegliche aufgedrückte Aufgabe an - Interesse und Neugier an einer Technologie und das ganze drum herum was in gerade mal 2 oder 3 Jahrzehnten unseren Alltag dermaßen verändert ist für so manch einen, z.B. auch mich, tatsächlich sehr spannend und wichtig, und trägt vielleicht etwas zum Verständnis bei warum das "Internet", bzw. das WWW, und die Vernetzung so wichtig und unverzichtbar geworden ist. Rallo
M.M.M schrieb: > Das sehe ich auch so. Zumal WWW und Internet für die meisten "Normalos" > und nicht für die Technikaffinen hier im Forum eigentlich erst mit > Volumentarifen bzw. Flatrates und DSL, also in diesem Jahrtausend, > richtig begann. Nein, für die meisten hat das wie oben schon erwähnt mit den AOL, Compuserve und T-Online Werbe CDs angefangen. Im Prinzip fing es mit den Computerzeitschriften an, da laß man als Nicht Geek das erste mal etwas über "Internet" und was das ist und wie man da rein kommt. Als Beilage waren dann obige CDs dabei. Wenn man etwas suchte, konnte man aber auch Glück haben und es gab einen Internetverein (meist über den lokalen Computerverein oder ehemalige Mailboxbetreiber organisiert) in seiner Nähe, der zu einem monatlichen Beitrag einem die Einwahl in das Internet über eine Handvoll fester Rufnummern, die zur Auswahl standen, zum Ortstarif ermöglichte. Die Vereine selbst hatten dafür Standleitungen zu den Backbones. Man zahlte nur den Ortstarif, der, wenn ich mich nicht irre, bei ca. 12 Pfennig im 4 Minutentakt lag. Wollte man also eine Stunde ins Internet, dann kostete das zuzüglich zu den 29 DM für das eigentliche Internet noch 60/4*12 Pf = 1,80 DM/h Telefongebühren über das Ortsnetz. Den Weg über einen Verein habe bspw, ich ab geschätzt ungefähr 1998 gewählt, deswegen weiß ich das. Bei Compuserve, AOL und T-Online war das auch alles zum Ortsnetz, die AFAIK pauschale Internetgebühr kam noch oben drauf. Allerdings gab es für diese immer nur eine einzige feste Rufnummer und wenn man die wählte, wurde man quasi mit dem nähsten Knoten verbunden. Als Verbindungsmöglichkeiten standen entweder analoge Modems mit ihren verschiedenen Geschwindigkeiten oder ISDN zur Verfügung. Die Telefonnummern, die man anrief und einem die Verbindung zum Internet ermöglichten, wurden in der Regel recht schnell auf schnellere Modemtechniken umgerüstet, so dass man hier Zeit und auch Geld sparen konnte, wenn man ein Modem neuster Technik verwendet hat. Ich persönlich konnte meine Eltern aber von den Vorzügen von ISDN überzeugen, so dass ich gleich mit ISDN und einer Fritz!Card für den ISA Bus anfing. Wenn man Windows 9x nutzte, hatte man schon alle wesentlichen Bordmittel dabei, um eine Verbindung zu diesen Telefonnummern, über die man das Internet per PPP bekam, aufzubauen. Ich hatte allerdings noch Windows 3.1, weswegen ich noch Trumpset Windows benötigte. Das war ein bekanntes Tool aus der Sharewareszene, das Windows 3.1 um die entsprechend notwendige TCP/IP Funktionalität erweiterte. Lesen konnte man über das Internet in den Computerzeitschriften schon ungefähr ab 1994 und das wurde von Jahr zu Jahr immer mehr. Die Zeitungen hatten eigene FTP Server, wo man Patches bekam. Das weckte die Begehrlichkeiten, sich so etwas überhaupt zuzulegen. Über die Mailboxen bekam man das aber auch, weswegen die meisten zuerst die Mailboxen besucht haben dürften. Ich übrigens auch. Ich habe mit meiner ISDN Karte erst ungefähr 1 Jahr nur Mailboxen abgefragt. Allein schon aus Preisgründen und bin dann erst später zu diesem Internetverein zugestoßen, der mir dann auch den Zugang zum Internet ermöglichte. Mein erster Kontakt mit dem Internet überhaupt beging mit einem Internet Cafe 1995 oder 1996. Da konnte man gegen Geld erstmalig ins Internet, wenn man Zuhause kein Modem und keine ISDN Karte hatte. Billig war es aber nicht und schnell leider auch nicht. Es ist anzunehmen, dass die Internetcafes selbst eine Standleitung hatten. Als Kunde des Internetcafes bezahlte man aber trotzdem einen Minutenpreis. Der war so hoch, dass ich das nur einmal ausprobierte. Im Laufe der Zeit kamen dann nach AOL und Compuserve diese Callya Drittanbieter Internetanbieter dazu. Die waren in der Regel günstiger, da bei denen das AOL, Compuserve und T-Online (BTX) eigene Angebot bzw. eigene Netz mit eigenem Content nicht dabei war und man direkt ins Internet ging. Diese Anbieter hatten dann Deutschlandweit jeweils einheitliche Rufnummern. In der Zeit zwischen diesen Drittanbietern und den oben genannten damaligen Riesen (AOL, Compuserve, T-Online) kam dann DSL über die Telekom. Da das aber nicht sofort in jedem Ort verfügbar war, kam es darauf wo man wohnte. Ich bekam mein DSL, wenn ich mich nicht irre, irgendwann Mitte Sommer 2000. Mit DSL hatte man dann auch erstmals eine echte Flatrate. Anbieter war am Anfang für gewöhnlich die Telekom. Allerdings mussten die ihr Telefonnetz mit der Privatisierung öffnen, weswegen dann auch kurz darauf Anbieter wie 1&1 und Co dazukamen, die dann einfach die DSL Kapazität von der Telekom buchten und dann mit den Endkunden eigene DSL Verträge abschlossen. ISDN hatte nur eine Geschwindigkeit von 64 Kbit/s. Mit Kanalbündelung auch 128 Kbit/s, aber das nutzte man nicht. Da die Minute dann doppelt so viel gekostet hätte. Außerdem war ISDN hier super, da man auf dem einen Kanal surfen konnte, während auf dem anderen noch Anrufe für das normale Telefon eingehen konnten. Analogmodemnutzer hatten dagegen immer eine belegte Leitung, wenn sie surften. Mit DSL brachte ISDN keine Vorteile mehr, da DSL am Anfang andere Frequenzen als das normale analoge Telefon nutze und man somit trotzdem surfen und gleichzeitig telefonieren konnte. Wenn ich mich nicht irre, dann bekam man bei der Telekom das DSL allerdings nur mit einem ISDN Anschluss, weswegen man als früher DSL Nutzer dann immer beides hatte. Die bei DSL anfangs typische Geschwindigkeit war übrigens 768 Kbit/s im Downstream und 128 KBit/s im Upstream. Da man hier ne Flatrate hatte, konnte man somit darüber erstmals ständig im Internet sein. Und bspw. auch mal eine komplette Linux Distribution als ISO CD downloaden Das war vorher mit dem Modem oder ISDN wegen den Minutentarifen nicht möglich. Was den 4 Minutentarif anbelangt, der wurde irgendwann auf einen 1 Minutentarif umgestellt und das Ortsnetz kurz darauf weg, danach war alles nur noch Festnetz gleichermaßen. Vor 1996 dürfte das Internet für die meisten normalen Nutzer keine Relevanz gehabt haben. Zwischen 1996 und 2001 wurde die Werbung und die Präsenz, dass es so etwas wie das Internet gibt, medial überall massiv verstärkt, so dass in diesem Zeitraum dann immer mehr Leute Internet hatten. Nach 2003 hatte eigentlich fast jeder, der einen PC hatte und in der Stadt wohnte, auf die ein oder andere Weise einen Internetanschluss mit DSL und lediglich die weißen Flecken, also da, wo es noch keine ordentliche Anbindung gab, kamen dann nach und nach weitere Nutzer mit DSL oder DSL Lite dazu, während die meisten auf die ein oder andere Weise aber zumindest ein analoges Softmodem zur Verfügung gehabt haben dürften. Ab ungefähr etwa 2005 oder 2006 gab es das Internet dann auch per Kabel. Auch hier hing es aber vom Ausbau und der Verfügbarkeit ab. Ach noch etwas. Bevor ich zu DSL wechselte, wechselte ich noch zur Telekom. Irgendwann bekam man zu einem festen Taktpreis nämlich das Internet auch über diese bzw. war es irgendwann günstiger, als über diesen Pauschalmonatspreis. Den extra Internetverein, der mir den Zugang zum Internet über eine Handvoll Einwahlnummern zur Verfügung stellte, brauchte ich daher nicht mehr. Das dürfte so Anfang oder Mitte 1999 gewesen sein. Und 2000 kam dann ohnehin DSL. Da DSL mir quasi meine erste Internetflatrate ermöglichte, ohne das man auf die Uhr schauen musste. Machte es daher Sinn, das DSL Modem an einen Router anzuschließen und die Clientrechner dann über den Router an das Internet anzubinden. Da Router, wie man sie heute kennt, damals noch teuer waren, bot es sich an, dafür einen alten PC zu verwenden. Ein 386er reichte dafür im Prinzip. Ich habe meinen 486er dafür verwendet. Auf dem wurde dann eine schlanke Linux Distribution, in meinem Fall Slackware 7 installiert und dann über PPPoE mit dem DSL Modem ins Internet als Dauerverbindung gewählt. Um Strom zu sparen, schaltete ich diesen PC Router aber aus, wenn ich meinen Clientrechner ausschaltete. Die Verbindung mit dem DSL Modem erfolgte dann direkt nach dem Booten mit einem kleinen Skript, das nach dem booten gestartet wurde, automatisch. Da der alte 486 noch nicht automatisiert heruntergefahren werden konnte und ich auch nicht ständig einen alten 14" Monitor einschalten wollte, um zu sehen, ob ich den PC jetzt ausschalten kann, löste ich das mit einem Softreboot. Das drücken von STRG+ALT+ENTF signalisierte dem Linuxsystem, dass es neustarten soll. Alle Prozesse wurden daher Ordnungsgemäß heruntergefahren und der Rechner neu gestartet. Das Signal, dass ich den PC jetzt über den Ausschaltknopf auschalten konnte, lieferte der PC Speaker, der beim booten des BIOS einmal einen Ton von sich gibt. Das booten dauerte in der Regel noch so lange, dass man den Rechner in diesem Zeitfenster zwischen BIOS macht Ton über PC Speaker und Linux Kernel wird geladen einfach ausschalten konnte. Der PC als Router hatte hier zwei wesentliche Vorteile. Erstens waren meine Windowssysteme geschützt, da sie keine direkte Verbindung zum Internet hatte, wie das bei vielen Wurmopfern der Fall war. Zweitens hatte man problemlos und fast immer das Internet zur Verfügung, was mir als Dualbooter und beim Testen neuer Distris entgegen kam. Immerhin vereinfachte es die Konfiguration enorm. Man musste schließlich nicht die DSL Zugangsdaten jedesmal von neuem konfigurieren. Und drittens hatte man mit ipchaines und später iptables eine hervorragende Firewall, gegen die Zonealarm, die ich vor dieser Zeit auf dem Clientrechner nutzte, kein Vergleich ist. Tja und viertens konnte man mit allen Rechnern gleichzeitig ins Internet. Irgendwann so zwischen 2003 und 2006 bekam ich einen alten Pentium geschenkt, so dass ich den 486 durch diesen Austauschen konnte. Der war auch notwendig, denn während es vorher nur DSL mit 768 KBit/s Down gab, bekam ich später mit einem Tarifwechsel 6 MBit/s und da kam die ISA Ethernetkarte in meinem 486er mit ISA Bus leistungstechnisch an die Grenzen. Der Pentium hatte dafür schon PCI und brauchte lediglich noch zwei Ethernetkarten. Außerdem hatte er mit 64 MB RAM auch deutlich mehr RAM, als diese sehr knapp bemessen 8 MB, die ich bei meinem 486 er hatte. Wegen den 8 MB musste ich meine Kernel alle selber konfigurieren und compilieren und bei der Konfiguration jede Menge Features abwählen. Im 486er hatte ich übrigens ebenfalls zwei Ethernetkartenm allerdings ISA, verbaut. Die eine war mit dem DSL Modem verbunden, die andere mit dem Ethernet TP HUB. Ein Switch war das noch nicht. Ca. 2006 wechselte ich dann zu AFAIK Arcor und bekam bei denen einen normalen DSL Router, wie man ihn halt so kennt, dazu. Weswegen ich dann den PC Router abbauen konnte. Bezüglich der Firewall war das auf jeden Fall eine Verschlechterung, aber im Bezug auf Arbeitsaufwand war er eine große Erleichterung. Aber ich denke, ich schweife jetzt ab. Zu deiner Eingangsfrage. Wenn du sehen willst, wie Webseiten des Internet am Anfang aussahen. Dann such dir am besten ein paar alte CD-ROMs von PC Zeitschriften. Diese hatten zum einen den Netscape Browser 3.x und später Netscape Navigator (oder war es schon der Communicator?) 4 als SETUP.EXE drauf und zum anderen gab es auf vielen CDs, so ne Art Menü mit Inhaltsangaben + Texte über den Inhalt der CD und das war bei einigen, aber nicht bei allen PC Zeitschriften, in damaligem HTML Code realisiert und konnte daher mit den Netscape Browser betrachtet werden. Alternativ dazu kannst du auch das Internet archive unter archive.org aufrufen und einfach ein paar bekannte Webseiten raussuchen, und dir den Webautritt dieser Seiten von damals ansehen. Ich weiß allerdings nicht, wie lange es archive.org schon gibt. Aber Webseiten aus dem Jahr 2000 sollte schon drin sein.
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