Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Widerstandswerte bei nichtinvertierndem Verstärker


von Harstad (Gast)


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Hi,

wenn ich einen Op-Amp (wie z.B. unter 
https://www.electronicdeveloper.de/OpAmpDcVerstaerkerNin.aspx gezeigt) 
als nichtinvertierenden Verstärker betreibe, dann hängt die Verstärkung 
vom Verhältnis der beiden Widerstände R1 und R2 ab. Jetzt kann ich hier 
theoretisch beliebige Werte für R1 annehmen und den sich daraus 
ergebenden R2 berechnen.

Aber: welchen Gesamtwiderstand sollte man insgesamt wählen? Mir würde 
jetzt einzig die Summe aus R1 und R2 und der sich daraus ergebende Strom 
einfallen, hier sollte der Spannungsteiler nicht sinnlos Strom fressen. 
Andererseits wäre es sicher auch nicht sinnvoll, die Widerstände 
irgendwo in den Megaohm-Bereich zu legen.

Welche Überlegungen gibt es also (noch), wie man diese Werte sinnvoll 
wählen sollte?

Danke!

von Helmut S. (helmuts)


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Allgemeine Anwendung
Ich würde die so wählen, dass bei Uemax der Strom durch die Widerstände 
maximal 1mA wird. Natürlich sollten die Widerstände auch verfügbar sein. 
Speziell bei Präzisionswiderständen nimmt man bestimmte Werte die sehr 
gängig sind.
Wenn es extrem rauscharm werden soll, dann niederohmiger auslegen. Wenn 
man Strom sparen muss wegen Batteriebetrieb, dann zwangsläufig 
hochohmiger auslegen.

Allgemein ist es empfehlenswert mit wenig verschiedenen Widerständen auf 
einem Board auszukommen. Das erleichtert die, vor allem auch 
langfristige, Beschaffung und Bereitstellung von Bauteilen.

von Tobias P. (hubertus)


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Verschmutzungsgrad, eventuelle Betauung und MTBF ergeben die 
Widerstandsobergrenze.
Eventuell will man das Rauschen optimieren, dann gibt es je nach OP 
einen Ropt; wenndie Widerstände kleiner sind oder grösser, rauscht es 
mehr.
Die zulässige Verlustleistung hat auch einen Einfluss.
Die Umgebung (Space, Temperatur, etc) geben vor, welche Art Widerstände 
verwendet werden muss.
Evtl hast du Genauigkeitsanforderungen einzuhalten; 
Präzisionswiderstände gibt es nicht mit jedem Wert.

: Bearbeitet durch User
von Carlo (Gast)


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von Carlo (Gast)


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von ArnoR (Gast)


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Harstad schrieb:
> Welche Überlegungen gibt es also (noch), wie man diese Werte sinnvoll
> wählen sollte?

Einige Aspekte wurden schon genannt.

Einfluß auf die Wahl der Widerstandswerte hat beispielsweise der 
Biasstrom der OPV-Eingänge. Der erzeugt an den vom OPV aus gesehenen 
Widerständen eine zusätzliche Offsetspannung die mitverstärkt wird und 
evtl. stört. Man wählt die Widerstandswerte daher normalerweise so, daß 
der OPV an seinen Eingängen die gleichen DC-Werte sieht.

Ein weiterer Einflussfaktor ist die Frequenz. Bei hochohmigem Teiler 
entsteht ein wirksamer Tiefpass mit der Eingangskapazität des OPV, der 
die Schaltung instabil machen kann. In den Datenblättern schneller OPV 
sind daher idR genaue niederohmige Widerstandswerte für die 
Verstärkungen angegeben.

von Klaus R. (klara)


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Harstad schrieb:
> Welche Überlegungen gibt es also (noch), wie man diese Werte sinnvoll
> wählen sollte?

Man sollte das Datenblatt des OPV lesen.
mfg Klaus

von Michael (Gast)


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Hallo,

ergänzend zu früheren Posts:
Bei Hochfrequenzanwendungen wird R1 evtl. durch die Leitungsimpedanz (50 
Ohm oder 75 Ohm) festgelegt.


Viele Grüße
Michael

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