Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselrichter von modifizierter Sinuswelle auf Sinus


von Matrix (Gast)


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Hallo,

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit einen Wechselrichter der 
Modifizierten Sinus liefert auf Reinsinus umzubauen? Die käuflichen 
Sinuswandler sind doch schon arg teuer...

von Greg (Gast)


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Vieleicht würde ein reichlich dimensioniertes LC Filter schon reichen.

von Achim H. (pluto25)


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Umbauen wohl eher nicht aber ein dicker Netzfilter dahinter sollte die 
Kurve so biegen das angeschlossene Geräte kein Problem mehr haben. 
Welche Geräte machen denn Probleme?

von Matrix (Gast)


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Alles was mit Elektronik zu tun hat (Netzteile, Heißluftföhn mit 
elektronischer Regelung, Laptopnetzteil...), war ja auch zu erwarten, 
verstehe nur nicht warum die Sinuswandler gleich 1000€ kosten in der 
Leistungsklasse...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe mal an einem Bestek 300W ein paar Messungen vorgenommen und die 
Schaltung teilweise erfasst. Es sollte wohl klappen, aber man muss dazu 
den blöden Elan Mikrocontroller entfernen und es passt natürlich kein 
Standard MC auf sein Pinout, den normale Menschen programmieren könnten. 
Man kann auch die ganze MC Karte entfernen und durch was eigenes 
ersetzen, aber das lohnt dann ganz schnell den Aufwand nicht.

A. H. schrieb:
> aber ein dicker Netzfilter dahinter sollte die
> Kurve so biegen das angeschlossene Geräte kein Problem mehr haben

Vergiss es. Ehe du die Stufen so geglättet hast, das ein 
Eingangkondensator eines folgenden Netzfilters zufrieden sein Dasein 
fristet, oder gar ein Phasenanschnitt funktioniert, hast du 2/3 der 
ausgegebenen Energie in Filtern verbraten. Wäre es so einfach, würden 
die Jungs jeden Mist als 'Pure Sine Inverter' verkaufen.

: Bearbeitet durch User
von Icke-52 (Gast)


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"Modifizierter Sinus" ist erlaubterweise ein Spannungsverlauf,
der über eine Periode etwa 230 V eff liefert, wie das auch
bei 230 V sinus der Fall wäre.

Ob da zwischenzeitlich unzumutbare Anstiegs-Steilheiten,
oder Spannungsspitzen der "kaum handlebaren" Gewalt anstehen,
ist nicht ausgeschlossen. Verkauft wird nur der Messwert,
nicht aber der Nutzwert.

von Harald W. (wilhelms)


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Icke-52 schrieb:

> "Modifizierter Sinus" ist erlaubterweise ein Spannungsverlauf,
> der über eine Periode etwa 230 V eff liefert, wie das auch
> bei 230 V sinus der Fall wäre.

Nein, das ginge auch mit einfachen Rechtecken. "Modifizierter Sinus"
heisst, das sowohl der Spitzenwert als auch der Effektivwert mit
einem echten Sinus übereinstimmt.

von Marco W. (watz)


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Ja gibt es. Habs aber selbst noch nicht versucht. Es gibt günstige 
Upgrademodule, welche du an die 400V DC Zwischenstufe deines Inverters 
klemmen kannst:

https://www.aliexpress.com/item/32334756548.html

Alternativ kannst du mit den EGS002 SPWM driver boards und einem fetten 
Ringkerntrafo (ggfs. sekundär umgewickelt) plus Mosfets und Hühnerfutter 
ganz leicht und günstig einen Sinus Wechselrichter auf 50Hz Basis bauen. 
Der kann dann auch ordentliche Leistungsspitzen bringen und im Leerlauf 
sehr effizient sein. Hat richtig Freude gemacht, damit so ein Ding zu 
bauen. Schau mal in die EGS002 Datenblätter bzw. die des EG8010 ASIC da 
drauf. Es gibt aber da auch diverse fertige Boards, bspw das hier:

https://www.aliexpress.com/item/4000155131735.html

Gruß,
Marco

von Ali M. (Firma: home) (irata)


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Hallo, ich hänge mich mit meiner Problematik mal dran.
Hab einen 24V 3000W/6000W Wechselrichter mit mod. Sinus.
Was ich erreichen wollte, funktioniert mit einer Ausnahme auch.
1. Licht Terrasse - kein Problem
2. älterer Kombi-Kühlschrank - kein Problem
Da immer noch mehr erzeugt wird...
3. großer Froster (ca. 20 Jahre) - kein Problem
nun wollte ich es testen und hab unseren modernen side-by-side 
angeschlossen und da gab es Probleme.
Dieser schaltete auch bei erreichen der eingestellten Temperaturen nicht 
ab, kühlte aber auch nicht weiter runter.
Am normalen Netz wieder alles in Ordnung?!?
Meine Vermutung, daś dieses Gerät Probleme mit dem mod. Sinus hat...
Idee umsetzbar?
Wenn ich einen 230V/230V Trenntrafo nehmen würde, müßte doch auf der 
Ausgangsseite ein ganz normales Dinus herauskommen - oder mache ich da 
einen Denkfehler?
Ich hätte ggf. auch noch einen uralt-Regeltrafo, wie man ihn vor langer, 
langer Zeig beim alten Röhren-TV zwischenschaltend, um die 
Netzschwankunhen zu kompensieren...

Könnte das in der Praxis funktionieren?

von hinz (Gast)


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Ali M. schrieb:
> Wenn ich einen 230V/230V Trenntrafo nehmen würde, müßte doch auf der
> Ausgangsseite ein ganz normales Sinus herauskommen - oder mache ich da
> einen Denkfehler?

Der Trafo überträgt auch die Oberwellen, zumindest die nicht zu hoher 
Ordnung.

von Εrnst B. (ernst)


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Ali M. schrieb:
> nun wollte ich es testen und hab unseren modernen side-by-side
> angeschlossen und da gab es Probleme.

Dann brauchst du auch nur für den eine Lösung. Ich würd zuerst mal 
suchen, ob es für den ein Service-Manual, Schaltpläne etc. gibt, 
vielleicht gibt das einen Hinweis auf die Ursache.
Weil der eigentliche Kühlkreislauf/Kompressor ist bei dem "modernen" 
Teil vermutlich nicht wirklich viel anders als bei "großer Froster (ca. 
20 Jahre)", insofern würde ich das Problem bei den "neumodischen 
Features" vermuten.

von Harald W. (wilhelms)


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Ali M. schrieb:

> Wenn ich einen 230V/230V Trenntrafo nehmen würde, müßte doch auf der
> Ausgangsseite ein ganz normales Dinus herauskommen

Ein Dinus (=doofer Sinus) vielleicht, ein sauberer Sinus eher nicht.
Den bekommt man eher mit einem passiven Tiefpassfilter.

von Ali M. (Firma: home) (irata)


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Schaltplan konnte ich bisher keinen finden, aber könnte das an der 
„Inverter-Geschichte“ liegen? Wenn ich mich nicht irre, stand da was von 
dabei...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die modernen Geräte sind durchweg mit Inverterantrieb. Oder das 
Kondensatornetzteil der Regelung spinnt.

von Ali M. (Firma: home) (irata)


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Hallo, ja etwas „spinnt“, ich merke es ja, wenn ich am Wechselrichter 
hänge. Den Unterschied kann somit nur die mod. Sinuswelle machen...
Dann könnte so ein Netzfilter in der Größenordnung des side-by-side die 
Lösung sein? Den würde ich dann direkt mit der separaten 
„Solar“-Steckdose zusammenschließen...

MfG

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