Forum: HF, Funk und Felder Spule in einer Röhrenkaskode berechnen


von Martin M. (wellenkino)


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hallo alle,

(es geht um Experimente)

Wenn ich eine Kaskode aus zwei Trioden bastel,
als UKW-Vorstufe,
wie berechnet man die Spule zwischen der Kathode der oberen und der 
Anode der unteren Röhre?

Herzl. Dank
lG Martin

von A-Freak (Gast)


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in grober Annäherung als Pi-Filter oder Schwingkreis der in Resonanz mit 
den Röhrenkapazitäten (Anodenkapazität unten in Reihe zu 
Kathodenkapazität oben gerechnet) ist

von Hp M. (nachtmix)


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Martin M. schrieb:
> Kaskode aus zwei Trioden bastel,
> als UKW-Vorstufe,

Kaskoden waren bei UKW eigentlich noch nicht üblich, sondern erst bei 
den Fernsehfrequenzen um 200MHz.


A-Freak schrieb:
> Schwingkreis der in Resonanz mit
> den Röhrenkapazitäten (Anodenkapazität unten in Reihe zu
> Kathodenkapazität oben gerechnet) ist

Wobei man das Verhältnis der Kapazitäten ausserdem so wählt, dass  man 
Leistungsanpassung zwischen den beiden Systemen (hochohmig an der Anode, 
niederohmig an der Kathode) bekommt.

Für eine erprobte UKW-Eingangsstufe (Vorstufe - aber ohne Kaskode, 
selbstschwingende Mischstufe) mit der ECC85 findet man das komplette 
Design im Telefunken Laborbuch Band 1, ab S.272-275.
Könnte ich ggfs hochladen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> die Spule zwischen der Kathode der oberen und der
> Anode der unteren Röhre?

Die Anodenimpedanz der unteren Röhre hat ~5 kOhm, die Kathodenimpedanz 
der oberen Röhre ~500 Ohm abhängig vom Arbeitspunkt und Röhrentyp.

Hier steht was über die Funktion der Spule:
http://www.angelfire.com/planet/funwithtransistors/Book_CHAP-4A.html

"The inductor is adjusted to bring the phase of the plate voltage to 
such a value as to reduce the miller effect in the lower triode to near 
zero."

Speziell bei dieser für eine VHF-Kaskode relativ niedrigen Frequenz 
würde ich die Spule erst mal weglassen.

von Ralph B. (rberres)


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Hp M. schrieb:
> Wobei man das Verhältnis der Kapazitäten ausserdem so wählt, dass  man
> Leistungsanpassung zwischen den beiden Systemen (hochohmig an der Anode,
> niederohmig an der Kathode) bekommt.

Eigentlich war es bei einer Kaskodenschaltung nicht das Ziel eine 
Leistungsanpassung zwischen den beiden Röhren zu erzielen.

Vielmehr wollte man erreichen, das die untere Röhre an der Anode 
möglichst Null Volt HF entsteht, dafür aber ein HF Strom in die Kathode 
der oberen Röhre fließt. Damit ist die Millerkapazität für die untere 
Röhre unschädlich gemacht. Die Kaskodestufe erzielt damit eine maximal 
mögliche Bandbreite.

Die untere Röhre arbeitet in Kathodenbasisschaltung, die obere in 
Gitterbasisschaltung.

Ähnliches hat man später auch mit Transistoren und nochspäter mit 
Mosfets gemacht. man hat dann die beiden Transistoren in ein Bauteil 
zusammengefasst. Nennt sich Dualgate-Mosfet. 40673 waren die ersten 
Typen dieser Art und die deutsche Antwort war dann die BF900ter Serie.

Auserdem sinken die Intermodulationsverzerrungen.

Ralph Berres

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