Forum: Haus & Smart Home Schallschutztür / Fenster


von Heinz R. (heijz)


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Ich höre zugegeben gerne laut Musik / teste Lautsprecher - will aber die 
Nachbarn ein bisschen schonen

Gegeben: Beton-Keller - ebenerdig, 2 Fenster je ca. BxH 80 x 60cm², eine 
Tür in den Garten ca. 85 x 200cm²
Momentan sind Standard-Holzfenster und eine Blechtür eingebaut, würde 
die gerne gegen etwas schalldämmendes ersetzen
Fenster findet man viele - ist die Schalldämmung hier in beide 
Richtungen gleich?

WIe sieht es mit der Tür aus?  Habt Ihr hier Empfehlungen?  Muss keine 
5000€ Haustüre sein
Kennt jemand gute Online-Versender?


Viele Grüße
Heinz

von Joachim B. (jar)


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Heinz R. schrieb:
> Fenster findet man viele - ist die Schalldämmung hier in beide
> Richtungen gleich?

vermutlich nicht, meine Schallschutzgläser haben die dicke Scheibe 
aussen, Masse hilft! aber als der Fensterbauer sie eingebaut hatte sah 
ich das man die auch um 180° gedreht hätte einbauen können, also das 
Dicke innen!

bei 3-fach Verglasung weiss ich nicht, kommt auf den Aufbau an.

https://www.fensterversand.com/fenster/verglasung/schallschutzglas.php

von Matthias L. (limbachnet)


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Heinz R. schrieb:
> Beton-Keller - ebenerdig, 2 Fenster je ca. BxH 80 x 60cm², eine
> Tür in den Garten ca. 85 x 200cm²
> Momentan sind Standard-Holzfenster und eine Blechtür eingebaut,

Bitte um Entschuldigung wegen OT, aber neugierdehalber: Was ist denn ein 
ebenerdiger Keller - und warum ist das nicht das Erdgeschoss?

Zu den Fenstern - die willst du doch nicht selber aus Profilen vom 
laufenden Meter zusammenschweißen, oder? Ein fertiges Fenster wird 
üblicherweise so herum eingebaut, dass es nach innen aufgeht - und das 
kann man eigentlich nicht verwechseln...

Egal dürfte die Einbaurichtung wirklich nicht sein, auf www.sanier.de 
gibt's eine Erklärung für die von Joachim erwähnten unterschiedlichen 
Scheiben:

> Spezielle Schallschutzfenster besitzen im Querschnitt einen
> asymmetrischen Aufbau durch unterschiedliche dicke Glasscheiben.
> Die Scheiben besitzen eine unterschiedliche Resonanzfrequenz,
> dadurch werden die Schallwellen von einer Scheibe zur anderen
> schlechter weitergeleitet.

von Joachim B. (jar)


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Matthias L. schrieb:
> Zu den Fenstern - die willst du doch nicht selber aus Profilen vom
> laufenden Meter zusammenschweißen, oder? Ein fertiges Fenster wird
> üblicherweise so herum eingebaut, dass es nach innen aufgeht - und das
> kann man eigentlich nicht verwechseln...

das hat aber nichts mit der Bestückung des Glases zu tun, das darf man 
umdrehen!

Matthias L. schrieb:
> auf www.sanier.de
> gibt's eine Erklärung für die von Joachim erwähnten unterschiedlichen
> Scheiben:

das war auch in meinem Link zu lesen!

: Bearbeitet durch User
von Bimbimbim (Gast)


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Nimm einfach ein Doppelfenster, geht mit einfachem Glas! Ist preiswert.

von Wolfgang (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Egal dürfte die Einbaurichtung wirklich nicht sein, auf www.sanier.de
> gibt's eine Erklärung für die von Joachim erwähnten unterschiedlichen
> Scheiben:

Egal ist die Einbaurichtung natürlich nicht. Schallschutzfenster sind 
normalerweise so gebaut, dass sie den Außenschall gut reflektierten und 
nicht rein lassen.
Neben der Resonanzfrequenz kommt es dafür auf die akkustische Impedanz 
an.
Bei Schall, der aus dem Raum nicht nach außen dringen soll, müssen 
asymmetrische Fenster deshalb anders rum aufgebaut sein. Auch müssen sie 
für maximale Wirkung an das Lärmspektrum angepasst sein.

Ein Raum in einem vernünftiger Bunker dürfte deutlich nachbarnschonender 
sein als nachträgliches Herumdoktern an vorhandener Bausubstanz.

Für die Blechtür sind schwere Gummimatten, wie sie für Schallisolation 
von Motorräumen u.a. im Bootsbau eingesetzt werden, eine Maßnahme.

von Bimbimbim (Gast)


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Nim Eierkartons, die Schwereren.

von Heinz R. (heijz)


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Matthias L. schrieb:
> Bitte um Entschuldigung wegen OT, aber neugierdehalber: Was ist denn ein
> ebenerdiger Keller - und warum ist das nicht das Erdgeschoss?

Das Haus liegt am Hang

Matthias L. schrieb:
> Zu den Fenstern - die willst du doch nicht selber aus Profilen vom
> laufenden Meter zusammenschweißen, oder?

Nein, natürlich nicht, co ein 60 x 80 cm² Fenster kostet ja nicht die 
Welt

Muss dann wohl mal fragen ob mir der Hersteller die Scheibe auch 
andersrum einbaut, m.W. werden die Fensterflügel fertig mit Glas 
bestückt angeliefert?
Will es dann ungern aus- und andersrum wieder einbauen

Bimbimbim schrieb:
> Nimm einfach ein Doppelfenster, geht mit einfachem Glas! Ist preiswert.

Du meinst 2 Fenster hintereinander?  Habe ich schon gesehen, wäre 
machbar
Bringt das gleich viel wie ein Fenster mit Schallschutzverglasung?

Wolfgang schrieb:
> Für die Blechtür sind schwere Gummimatten, wie sie für Schallisolation
> von Motorräumen u.a. im Bootsbau eingesetzt werden, eine Maßnahme.

Hier habe ich zugegeben Zweifel, ob das so viel bringt, geht ja auch um 
die Dichtungen usw?

Habe noch ein bisschen recherchiert, Fenster scheinen einfach erhältlich 
zu sein, bei Türen wird es schwierig?

eingebaut ist übrigens momentan eine Stahlblech-Innentüre, wohl eh nicht 
das Richtige für eine Aussentüre

Viele Grüße

Heinz

von Matthias L. (limbachnet)


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Joachim B. schrieb:
> das hat aber nichts mit der Bestückung des Glases zu tun, das darf man
> umdrehen!

Dürfen darf man natürlich, aber gerade bei kleinen Fenstern ist es gar 
nicht mal so leicht, die Klemmleisten abzuhebeln. Wenn die Scheibe ab 
Werk umgedreht verbaut werden könnte, erleichtert das die Sache 
ungemein.

Joachim B. schrieb:
> war auch in meinem Link zu lesen!

Stimmt - und sogar besser erklärt. Den hatte ich glatt übersehen, 
sorry.

von Jan L. (ranzcopter)


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Heinz R. schrieb:
> Habe noch ein bisschen recherchiert, Fenster scheinen einfach erhältlich
> zu sein, bei Türen wird es schwierig?

Findet man auch heute noch oft in Rathäusern o.ä. - „sensible Räume“ 
haben oft 2 Türen in kurzem Abstand, ähnlich zu den früher üblichen 
Doppelfenstern. Vermutlich günstiger als eine Spezialtür...

von Hans (Gast)


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In einem Tonstudio direkt in Hamburg hatten sie zwei Fenster im Abstand 
von vielleicht 30cm hintereinander. Da fuhr ein Müllauto mit piepsen 
durch und man hat es erst gehört als das eine Fenster geöffnet wurde. 
Das dämpft offenbar ziemlich gut

von Andre (Gast)


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Hans schrieb:
> zwei Fenster im Abstand von vielleicht 30cm hintereinander

Das könnte man noch weiter treiben: Man baut einen "Raum im Raum", 
simples Holzständerwerk schwimmend gelagert und gedämmt. Das zweite 
Fenster kommt dann in den inneren Raum.
Da kommt dann nichts mehr durch, ist aber ein bisschen teurer.

von Heinz R. (heijz)


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Andre schrieb:
> Das könnte man noch weiter treiben: Man baut einen "Raum im Raum",
> simples Holzständerwerk schwimmend gelagert und gedämmt. Das zweite
> Fenster kommt dann in den inneren Raum.

genau hier habe ich zugegeben meine Zweifel, würde mich aber gerne eines 
Besseren belehren lassen

Das Problem sind doch eher die Bässe? Und da helfen wohl auch solche 
DInge, oder Eierkartons usw nicht, das ist doch letztendlich alles wie 
eine Lautsprechermembran?

Gegen die Bässe hilft wohl nur Masse, die nicht mit angeregt wird?

von Mani W. (e-doc)


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Heinz R. schrieb:
> Gegen die Bässe hilft wohl nur Masse, die nicht mit angeregt wird?

Geeignete Dämmung finden...

Alte Matratzen z.B...

von Martin (Gast)


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Zur Schallübertragung allgemein:
Zunächst ist zu unterscheiden zwichen: Körperschall und Luftschall.
Letzterer kann durch gute Türen und Fenster vermindert werden.
Erste Prio sollte die Schallvermeidung sein (zugegeben in diesem Fall 
eher schwierig bzw. nciht gewollt). In zweiter Linie bleibt nur die 
Absorption oder Dämpgung.

Am allerwichtigsten bei Fenstern und Türen: Schlitze vermeiden welche 
massgeblich den Schall übertragen durch dichte Gummidichtungen. Wichtig 
bei Türen: auch der untere Schlitz im Bereich der Trittleiste muss 
geschlossen sein: Stichwort "türbodendichtung", wobei Bürsten im 
gegensatz zu Gummidichtlippen nicht gut dichten.

Fensterscheiben haben wie andere Materialien auch eine Resonanzfrequenz, 
bei denen der Schalldurchgang fast nicht gedämpft wird. Diese Frequenz 
ist von der Glasdicke abhängig. Daher haben doppltverglaste Fenster 
immer zwei unterschiedliche Glasstärken, so dass deren Resonanzen auf 
unterschiedlichen Frerquenzen liegen. Somit schluckt also mindestens 
immer eine von beiden Scheiben den Schall.
Wenn noch höheren Schallschutz benötigt, nimmt Dreifachverglasung - aber 
Achtung: nicht jedes dreifachverglaste Fenster hat besseren 
Schallschutz. Dieser ist nur gegeben, wenn auch dort entsprechende 
Glasdicken gewählt werden. Stichwort "Schallschutzfenster".

Für Türen gilt allgemein: Je schwerer, desto besserer Schallschutz. Aber 
auch das Material spielt eine Rolle, Stichwort "Schalldämpfung".

Ab einem gewissen Punkt ist dann nicht mehr Tür oder Fenster der 
Schwachpunkt, sondern die benachbarte Wand, deren Schalldämpfung auch 
oft nur um die 45dB erreicht. Wenn man diese Werte erreicht hat, sollte 
allerdings für die Nachbarn schon viel erreicht sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Martin schrieb:

> Erste Prio sollte die Schallvermeidung sein (zugegeben in diesem Fall
> eher schwierig bzw. nciht gewollt).

Doch, das geht mit Kopfhörern. :-)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Heinz R. schrieb:
> ...würde
> die gerne gegen etwas schalldämmendes ersetzen
> Fenster findet man viele - ist die Schalldämmung hier in beide
> Richtungen gleich?
> Kennt jemand gute Online-Versender?
online Versand?  - Soetwas kauf man im Fachhandel.
Welche Schallschutzklasse der Bauteile ist denn erwünscht?

Fachgerechter Einbau bedeutet mehr als Bauteil, vgl. Martins post.

Lesen, verstehen:
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=tit+all+%22schallschutz+im+Hochbau%22+and+per%3D%22Elmar%22%26any&currentPosition=0
sollte mittels deiner Bücherei verfügbar sein.

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Doch, das geht mit Kopfhörern. :-)

da habe ich noch nie Musik auf dem Brustbein gespürt!
geht also nicht in echt oder Kopfhörer und Körperschallwandler?
https://www.koan-akustik.de/Lautsprecher/Schallwandler/Monacor-AR-50-Schallwandler::766.html

: Bearbeitet durch User
von Mark (Gast)


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PVC-Fenster System mit 3 Dichtungen ausgestattet
https://fenster-king.de

von Achim B. (bobdylan)


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Hans schrieb:
> In einem Tonstudio...

Wobei diese Fenster üblicherweise nicht parallel zueinander eingebaut 
werden, sondern das Eine im Winkel von (geschätzt) 15° zum Anderen 
eingebaut ist.

von Wolfgang (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Gegen die Bässe hilft wohl nur Masse, die nicht mit angeregt wird?

Das hat man bei Lautsprecherboxen vor 40 Jahren auch gedacht. Danach 
kamen die Basreflexboxen, die über geeignete Umwegleitung einen 
akustischen Kurzschluss für die unerwünschten Frequenzen erzeugen.

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