Forum: Ausbildung, Studium & Beruf aktuellen AG in Bewerbung nennen?


von Bewerbikus (Gast)


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Hallo,

würdet ihr den Namen eures aktuellen Arbeitgebers in einer Bewerbung 
nennen, oder nur die Positionen und Tätigkeiten?

Habe derzeit eine Festanstellung im Mittelstand, kein Dienstleister.
Nennt ihr euren aktuellen Arbeitgeber, ja oder nein?

von Christian B. (christian_b5)


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Bei meiner letzten Bewerbung war das im Musterlebenslauf angegeben.

Ich habe es bisher immer gemacht.

von Böser Onkel (Gast)


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Bewerbikus schrieb:
> würdet ihr den Namen eures aktuellen Arbeitgebers in einer Bewerbung
> nennen,

Warum nicht? Nach einhelliger Meinung hier soll das kein Nachteil sein,
weil die AG sich hinter deinem Rücken und auch ohne deine Erlaubnis
sich über dich sowieso NIE austauschen. Wäre das nicht Naiv wenn
viel Geld auf dem Spiel steht?
Schon mal was von "Gentlemen's Agreement" gehört?
Wenn das Risiko nicht gegeben wäre, sich abzusprechen, warum
versprechen die sich dann die Fachkräfte NICHT gegenseitig abzuwerben?
Ist ja auch eine Absprache.
Bei Wirtschaftsabsprachen sind so einige Unternehmen auch nicht
zimperlich. Die Aufdeckungsquote des Kartellamts spricht für sich
und die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein.

Da Bewerber nicht organisert sind, haben die ja auch leichtes Spiel.

von Lol (Gast)


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Böser Onkel schrieb:
> Bewerbikus schrieb:
> würdet ihr den Namen eures aktuellen Arbeitgebers in einer Bewerbung
> nennen,
>
> Warum nicht? Nach einhelliger Meinung hier soll das kein Nachteil sein,
> weil die AG sich hinter deinem Rücken und auch ohne deine Erlaubnis sich
> über dich sowieso NIE austauschen. Wäre das nicht Naiv wenn viel Geld
> auf dem Spiel steht?
> Schon mal was von "Gentlemen's Agreement" gehört? Wenn das Risiko nicht
> gegeben wäre, sich abzusprechen, warum versprechen die sich dann die
> Fachkräfte NICHT gegenseitig abzuwerben? Ist ja auch eine Absprache. Bei
> Wirtschaftsabsprachen sind so einige Unternehmen auch nicht
> zimperlich. Die Aufdeckungsquote des Kartellamts spricht für sich
> und die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein.
>  Da Bewerber nicht organisert sind, haben die ja auch leichtes Spiel.

Na versuch doch Mal bei einem Unternehmen anzurufen und dich über einen 
Mitarbeiter zu informieren.
Als Antwort wirst du bekommen: "Darüber dürfen wir keine Auskunft 
geben."

Das Arbeitszeugnis reicht doch auch.

von Paranoider Onkel (Gast)


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Lol schrieb:
> Na versuch doch Mal bei einem Unternehmen anzurufen und dich über einen
> Mitarbeiter zu informieren.
> Als Antwort wirst du bekommen: "Darüber dürfen wir keine Auskunft
> geben."

Damit würde der alte Arbeitgeber allerdings schon wissen, dass der 
Mitarbeiter sich anderweitig umsieht.

von VersteheIchNicht (Gast)


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Dein aktueller AG steht doch bestimmt auf Xing / LinkedIn? Dann wäre es 
Quatsch sowas in deiner Bewerbung zu verheimlichen.

von Ich schon wieder (Gast)


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Bewerbikus schrieb:
> Nennt ihr euren aktuellen Arbeitgeber, ja oder nein?

Was spricht aus Deiner Sicht dagegen?

Ich bin bei XING & LinkedIn zu finden, also warum nicht?

OK, als Mitarbeiter beim BND, MAD, ...  würde ich das jetzt nicht tun.

von Unfassbar (Gast)


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VersteheIchNicht schrieb:
> Dein aktueller AG steht doch bestimmt auf Xing / LinkedIn? Dann wäre es
> Quatsch sowas in deiner Bewerbung zu verheimlichen.

Was für ne' Verallgemeinerung! Ich bin weder bei Xing, LinkedIn noch 
sonstwo im Internet zu finden.

von MeierKurt (Gast)


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Lol schrieb:
>
> Na versuch doch Mal bei einem Unternehmen anzurufen und dich über einen
> Mitarbeiter zu informieren.

> Als Antwort wirst du bekommen: "Darüber dürfen wir keine Auskunft
> geben."
>
Du würdest vielleicht diese Antwort bekommen

Aber nicht unbedingt wenn man sich kennt. Und in der Branche kennen sich 
viele Personaler.

> Das Arbeitszeugnis reicht doch auch.

Ja - ganz genau. Und Zitronenfalter falten Zitronen.

von Wilfried W Wurstbrot (Gast)


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Bei Xing und LinkedIn bin ich auch nicht. Ich denke es kommt halt auch 
drauf an wo man war. Fraunhofer, IAV, etc.? Klar gebe ich das an.

von MeierKurt (Gast)


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Paranoider Onkel schrieb:
> Lol schrieb:
>> Na versuch doch Mal bei einem Unternehmen anzurufen und dich über einen
>> Mitarbeiter zu informieren.
>> Als Antwort wirst du bekommen: "Darüber dürfen wir keine Auskunft
>> geben."
>
> Damit würde der alte Arbeitgeber allerdings schon wissen, dass der
> Mitarbeiter sich anderweitig umsieht.

Geil, wenn alles so einfach wäre.
Da könnte man ja - nur mal als Annahme - im Hause in der 
Personalabteilung anrufen als Firma xyz und sich über den Kollegen am 
Nebenschreibtisch versuchen "kundig" zu machen.

von Böser Onkel (Gast)


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Lol schrieb:
> Na versuch doch Mal bei einem Unternehmen anzurufen und dich über einen
> Mitarbeiter zu informieren.
> Als Antwort wirst du bekommen: "Darüber dürfen wir keine Auskunft
> geben."

Wenn z.B. der Personaler einer Brauerei bei einer anderen Brauerei
wegen einer Personalangelegenheit z.B. eines sich bewerbenden
Braumeisters anruft, dann kennen die Personaler sich untereinander
schon, weil ein Mitarbeiter meist einer Branche treu bleiben soll.
Da können Firmen dem Wechsel ganz schöne Steine in den Weg legen.
Dem AN bleibt auch gar nichts anderes übrig, sonst wären die
plötzlich raus aus der Branche. Wenn das nämlich passiert, bliebe
dem AN ja nur der Quereinstieg in eine andere Branche und das wäre
meist ein Abstieg. Da wäre dann zumindest Diskretion wohl gegeben
und eine Bewerbung fraglich, ob die überhaucht fruchtet.
Ist ja nicht so, dass Indiskretionen die Regel wären.
Da macht jeder Laden sein eigenes Ding.
Sicher kann man nur sein, dass eine Bewerbung fair abläuft, wenn
man keine Angaben zum letzten/aktuellen Arbeitgeber macht.
Ansonsten füttert man nur die Wirtschaftsdoktrin.
Ob man sich dadurch eine Absage einhandelt, weiß man ja nicht.
Man weiß aber auch nicht, ob man trotzdem eine Absage bekommt,
wenn man die letzte/aktuelle Firma angibt.
Egal, wie mans macht, ist es verkehrt.
Sklaven wussten um ihr Schicksal. Arbeitnehemer sind nur Beute
von üblen Machenschaften von Leuten, die sich gern einen
Heiligenschein geben, aber tatsächlich keinen verdient haben
und die, die das als Unsinn abtun, sind die Schlimmsten. ;(

von Christian B. (luckyfu)


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Böser Onkel schrieb:
> Wenn z.B. der Personaler einer Brauerei bei einer anderen Brauerei
> wegen einer Personalangelegenheit z.B. eines sich bewerbenden
> Braumeisters anruft, dann kennen die Personaler sich untereinander
> schon, weil ein Mitarbeiter meist einer Branche treu bleiben soll.
> Da können Firmen dem Wechsel ganz schöne Steine in den Weg legen.

Nur das hier kaum Brauereimitarbeiter unterwegs sind sondern eher 
Entwickler.
Mir als Hardwareentwickler ist es vollkommen gleich, ob ich Teile für 
eine Kinokamera layoute oder für einen Haarentfernungslaser oder evtl 
für ein Bahnstellwerk. Die Physikalischen Gegebenheiten sind komplett 
identisch, einzig normativ gibt es Unterschiede, das kann man innerhalb 
einer Woche erörtern und dann wars das. Braumeister jedoch haben idR die 
Hoheit über die Rezeptur, die ist eine vollkommen andere Geschichte, 
denn das ist tatsächlich in der jeweiligen Firma einmalig und man ist 
sicher daran interessiert, daß dem so bleibt.

@TO normalerweise ist es kein Problem das anzugeben. Ich hab bisher 
keine negativen Erfahrungen gemacht. Wenn man es nicht angibt heisst das 
im Umkehrschluss, daß man etwas zu verbergen hat, evtl sogar arbeitslos 
ist. Das wiederum ist tatsächlich ein Manko.

: Bearbeitet durch User
von Kastanie (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Nur das hier kaum Brauereimitarbeiter unterwegs sind sondern eher
> Entwickler.

Das spielt für unseren Michael ((derzeit Böser Onkel, vormals Dr. Who, 
damals Cerberus, anfangs Michael S. (technicans)) leider keine Rolle.

Er lässt jedoch keine Gelegenheit aus, seine persönliche 
Unzufriedenheit, in der er seit über einem Jahrzehnt festhängt, mit 
diesen pauschalen Anschuldigungen hinauszupausaunen.
Was ihm das nutzt, außer dass er sich autosuggestiv in seinem Hass immer 
mehr bestätigt fühlt (alleine schon durch seine früheren Identitiäten 
hier) verschließt sich immer noch meinem Intellekt.

Heute ist es leider wieder besonders schlimm mit ihm.

von Mark B. (markbrandis)


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Paranoider Onkel schrieb:
> Lol schrieb:
>> Na versuch doch Mal bei einem Unternehmen anzurufen und dich über einen
>> Mitarbeiter zu informieren.
>> Als Antwort wirst du bekommen: "Darüber dürfen wir keine Auskunft
>> geben."
>
> Damit würde der alte Arbeitgeber allerdings schon wissen, dass der
> Mitarbeiter sich anderweitig umsieht.

Nein, würde er nicht. Weil diese Information es gar nicht vom Pförtner, 
der den Anruf entgegen nimmt, zum jeweiligen Vorgesetzten des Bewerbers 
schafft.

von Mark B. (markbrandis)


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Bewerbikus schrieb:
> Hallo,
>
> würdet ihr den Namen eures aktuellen Arbeitgebers in einer Bewerbung
> nennen, oder nur die Positionen und Tätigkeiten?
>
> Habe derzeit eine Festanstellung im Mittelstand, kein Dienstleister.
> Nennt ihr euren aktuellen Arbeitgeber, ja oder nein?

Warum nicht?

Ernsthaft, was sollte dagegen sprechen ihn zu nennen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Böser Onkel schrieb:
> Sicher kann man nur sein, dass eine Bewerbung fair abläuft, wenn man
> keine Angaben zum letzten/aktuellen Arbeitgeber macht.
Und auch kein Zeugnis mitgibt, sein Geschlecht und den Familienstand 
verschweigt, nicht sagt, was man gerade so macht und vorher gemacht hat, 
kein Foto mitschickt und einen falschen Namen angibt. Nur wenn man dann 
trotzdem genommen wird, kann man absolut sicher sein, dass die Vergabe 
fair gelaifen ist...

von G.Ast (Gast)


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Ich habe einen Bekannten dem hat der Chef vor seinem Rauswurf gesagt, er 
brauche erst gar nicht auf die Idee zu kommen sich im Umkreis von 50 km 
in der gleichen Branche zu bewerben.
Also die sprechen sich schon ab...

von Kurz Knackig (Gast)


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Bewerbikus schrieb:
> Nennt ihr euren aktuellen Arbeitgeber, ja oder nein?

Ja, weil das eine Beurteilung der Fähigkeiten gestattet und damit fair 
gegenüber den anderen Bewerbern ist.
Wenn Du nicht willst, das Dich AG B einstellt, weil Du bei AG A tätig 
bist, dann bewirb Dich eben nicht.

von Kurz Knackig (Gast)


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G.Ast schrieb:
> Ich habe einen Bekannten dem hat der Chef vor seinem Rauswurf
> gesagt, er brauche erst gar nicht auf die Idee zu kommen sich im Umkreis
> von 50 km in der gleichen Branche zu bewerben.
> Also die sprechen sich schon ab...

Neee, die klopfen lediglich dumme Sprüche und hoffen auf arme Idioten 
die an die Allmacht vom Weihnachtsmann, Familienpatriarch oder 
Klitschenchef glauben.

von Percy N. (vox_bovi)


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Böser Onkel schrieb:

> Die Aufdeckungsquote des Kartellamts spricht für sich
> und die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein.
>
Mir ist nicht ganz klar, was Du mir damit sagen möchtest. Falls Du es 
wissen solltest, lass mich bitte an Deinem Wissen teilhaben.

von Percy N. (vox_bovi)


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Lothar M. schrieb:
> Böser Onkel schrieb:
>> Sicher kann man nur sein, dass eine Bewerbung fair abläuft, wenn man
>> keine Angaben zum letzten/aktuellen Arbeitgeber macht.
> Und auch kein Zeugnis mitgibt, sein Geschlecht und den Familienstand
> verschweigt, nicht sagt, was man gerade so macht und vorher gemacht hat,
> kein Foto mitschickt und einen falschen Namen angibt. Nur wenn man dann
> trotzdem genommen wird, kann man absolut sicher sein, dass die Vergabe
> fair gelaifen ist...

Man sollte auf jeden Fall insbesondere verschweigen, was man dort in 
Zukunft machen möchte!

Anonyme Bewerbungen werden in letzter Zeit über den grünen Klee gelobt. 
Ich wüsste zu gern, welche Stellen so besetzt worden sind.

von Heinz B. (Firma: Privat) (hbrill)


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Also, bei mir war die Nennung des vorigen AG
damals vorteilhaft. Gut, ich war arbeitslos, hatte
aber mittlerweile eine andere Stelle in einer
anderen Branche.
Bei Erhalt meiner Bewerbung (alte Branche)
hatte der Personalchef direkt dort angerufen
und sich erkundigt, ohne mich vorher zu fragen.

Erst beim Bewerbungsgespräch wurde ich gefragt, ob
man sich dort erkundigen dürfe. Als ich 'JA' sagte,
sagte man mir, daß er das schon längst
gemacht hätte. Und das mit einem zwinkernden Auge.

Da es nichts zu verbergen gab, wurde ich
auch sofort mit Kusshand eingestellt.

: Bearbeitet durch User
von Böser Onkel (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> Da es nichts zu verbergen gab,

Die wollten nur davon ablenken, dass du deine Nase zu sehr in
betriebliche Belange steckst oder noch auf die Idee kommst
angemessene Forderungen zu stellen. Firmen haben immer was
zu verbergen.

Percy N. schrieb:
> Mir ist nicht ganz klar, was Du mir damit sagen möchtest.

Das Firmen es mit dem Gesetz nicht so genau nehmen. Jetzt kapiert?

Heinz B. schrieb:
> Bei Erhalt meiner Bewerbung (alte Branche)
> hatte der Personalchef direkt dort angerufen
> und sich erkundigt, ohne mich vorher zu fragen.

Siehste, auch wenn das nur ein Einzelfall ist, wird es eher die
Regel sein. Trotzdem ist es nicht erlaubt. Wenn man das beweisen
könnte, käme es den Firmen teuer. Das wissen die Leute da natürlich
auch.

von Kastanie (Gast)


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Böser Onkel schrieb:
> Firmen haben immer was
> zu verbergen.

Selbstverständlich.
Und vor allem deswegen, um dir einen Nachteil zu verschaffen.
Aber deswegen kämpfst du hier seit über einem Jahrzehnt für die 
pauschale Verunglimpfung aller Firmen, Arbeitgeber, Vorgesetzten, 
Personaler und Frauen (am schlimmsten sind natürlich die weiblichen 
Personaler)
Oder?

Ach Michi,
so kommst du nie aus deinem Sumpf raus.

von Heinz B. (Firma: Privat) (hbrill)


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Böser Onkel schrieb:
> Da es nichts zu verbergen gab,

Damit meinte ich natürlich nicht von der
Firmenseite her, sondern meinerseits gab es
nichts zu verbergen (Rausschmiß wegen Diebstahl,
Verleumdung, Unzuverlässigkeit usw.).

Ich glaube, das ist heutzutage selbstverständlich,
daß Firmen einer selben Branche bei solchen und anderer
Belange untereinander reden. Die kennen sich halt
schon länger (besonders in der Lebensmittelbranche
üblich).

Bei mir hatte der Personalchef der neuen Firma
direkt mit dem Verantwortlichen der alten Firma
Kontakt aufgenommen, weil sie sich ja schon kannten.
Nach dem Motto :
'Du, bei uns hat sich Herr X beworben. Wie war er denn
bei euch so, bzw. wie hat er sich bei euch bewährt ?'

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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Heinz B. schrieb:
> Bei mir hatte der Personalchef der neuen Firma
> direkt mit dem Verantwortlichen der alten Firma
> Kontakt aufgenommen, weil sie sich ja schon kannten.
> Nach dem Motto :
> 'Du, bei uns hat sich Herr X beworben. Wie war er denn
> bei euch so, bzw. wie hat er sich bei euch bewährt ?

Ich kann daran nichts Verwerfliches erkennen.

Beitrag #6153204 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kurz Knackig (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Heinz B. schrieb:

>> Nach dem Motto :
>> 'Du, bei uns hat sich Herr X beworben. Wie war er denn
>> bei euch so, bzw. wie hat er sich bei euch bewährt ?
>
> Ich kann daran nichts Verwerfliches erkennen.

Genau!  Manche 'Bewerber' haben aber ner sehr egoistische Auslegung von 
'fair':
"Nicht Negatives darf über mich verlautbart werden" So was nennt man 
dann auch 'Kontrol-freak', eine Unterart der zu meidenden Soziopathen.

https://www.lifehack.org/articles/communication/7-ways-deal-with-control-freak.html

von Ich schon wieder (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Heinz B. schrieb:
>> Bei mir hatte der Personalchef der neuen Firma
>> direkt mit dem Verantwortlichen der alten Firma
>> Kontakt aufgenommen, weil sie sich ja schon kannten.
>> Nach dem Motto :
>> 'Du, bei uns hat sich Herr X beworben. Wie war er denn
>> bei euch so, bzw. wie hat er sich bei euch bewährt ?
>
> Ich kann daran nichts Verwerfliches erkennen.

Was kann der Personaler dort für eine Antwort erhalten?

1.) Der Typ ist wirklich spitze, ein genialer Ingenieur, unverzichtbar!
Was sagt dann der Personaler?
Toller Typ, unverzichtbar oder naja - vorsichtig, unter uns, 
Schaumschläger?

2.) Der Typ ist ist Flasche, keine Ahnung wer den mal eingestellt hat.
Was sagt der Personaler?
Ein Typ wie Flasche leer oder einer der besten Ingenieure, 
unverzichtbar!!?
Ein Verlust wäre ein riesiger Verlust (An Champagnerpullen, die wir 
darauf trinken, das die taube Nuss endlich weg ist ohne betriebliche 
Kündigung)

von Böser Onkel (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ich kann daran nichts Verwerfliches erkennen.

Solange man immer einen Job bekommt, kann man sich die
Welt so rosarot ausmalen. Nur, gibts da draußen auch
Menschen, die die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben
und das auch nicht können. Es sollen aber alle gleich behandelt
werden. Wenn man Gleicher behandelt wird, kapiert man das
Konzept dahinter natürlich nicht, weil man das gar nicht
verstehen will.

Ich schon wieder schrieb:
> Was kann der Personaler dort für eine Antwort erhalten?

Es ist gar nicht entscheidend, was der Personaler indiskret sagt,
sondern das du keine Kontrolle über das Gesagte hast.
Gesetzlich soll man aber Kontrolle über seine eigenen Rechte haben.
Das nennt sich Chancengleichheit.

Kurz Knackig schrieb:
> dann auch 'Kontrol-freak', eine Unterart der zu meidenden Soziopathen.

Ich würde einen Kontroll-Freak eher zu der Unterart eines Psychopaten
zählen, aber das kann jeder sehen wie er es will.

Ich war mal in einem Laden beschäftigt, wo der Chef so einen Charakter
hatte. Ein Meister in der Firma, der die Entwicklung leitete, hatte
aber Vorsichtsmaßnahmen getroffen, in der Form, dass er jeden Dialog
schriftlich fest gehalten hat. Unseren Chef kannte der schon ein paar
Jahre. ;)

von Percy N. (vox_bovi)


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Böser Onkel schrieb:

> Percy N. schrieb:
>> Mir ist nicht ganz klar, was Du mir damit sagen möchtest.
>
> Das Firmen es mit dem Gesetz nicht so genau nehmen. Jetzt kapiert?
>

Keine Sorge, so weit reicht es noch - schließlich hast sogar Du das 
verstanden.

Was Du noch etwas elaborieren solltest, ist diese ominöse Beziehung 
zwischen Aufklärungsquite und Dunkelziffer  die sich nach Deiner 
Darstellung in gleicher Richtung zu bewegen scheinen. Dafür bin ich 
mental tatsächlich eher ungeeignet, zumindest ohne Deine fachkundige 
Hilfe.

Und bei Gelegenheit könntest Du Dich gern auch mal zu der Frage belesen, 
was eine Firma ist.

von Kastanie (Gast)


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Böser Onkel schrieb:
> Nur, gibts da draußen auch
> Menschen, die die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben
> und das auch nicht können. Es sollen aber alle gleich behandelt
> werden.

Lieber Michael,

es geht nicht darum "Weisheit gefressen zu haben".
Es geht u.a. um Anstand und Achtung.

Wenn du aber grundsätzlich in jedes Vorstellungsgespräch mit verbohrter 
Missachtung und dem Paragraphenbuch in der Hand gegangen bist, ja was 
willst du denn für eine Reaktion erwarten?

Die Leute wollen Menschen für ihre Arbeit bezahlen und nicht dafür, dass 
sie die Arbeit anderer verhindern.

Das hast du irgendwie nie so richtig verstanden.
Und deswegen seit über einem Jahrzehnt(!) einen auf beleidigten Robin 
Hood zu machen, das tut dir sichtlich nicht gut.

cheers,
dein Coach.

von Kurz Knackig (Gast)


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Böser Onkel schrieb:

> Solange man immer einen Job bekommt, kann man sich die
> Welt so rosarot ausmalen. Nur, gibts da draußen auch
> Menschen, die die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben
> und das auch nicht können. Es sollen aber alle gleich behandelt
> werden.

Ja alle Bewerber sollen gleich nackig beim Bewerbungsgespräch sein. Das 
bedeutet aber nicht das der Beinamputierte den gleichen Job beim 
Fahrradkurier kriegt, wie der mit dem strammen Waden.

Wie bereits geschrieben, manche haben eine sehr verschrobenen Auffasung 
von 'fair' - Fair bedeutet eben nicht, das der Strunzdoofe den selben 
Job bekommt, wie der der sich schlau gemacht hat.

von Böser Onkel (Gast)


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Kurz Knackig schrieb:
> Fair bedeutet eben nicht, das der Strunzdoofe den selben
> Job bekommt, wie der der sich schlau gemacht hat.

Gleichbehandlung (Fair) heißt ja nicht, dass jeder die gleiche Arbeit
macht, z.B. die ihm Spaß macht, sondern, dass er bei der Jobwahl
chancengleich behandelt wird und nahezu gleich auskömmlich vergütet
wird. Bitte hier jetzt nicht Vergleiche zwischen Pförtner(Apfel)
und Ingenieur(Birne). Als Verbraucher und Konsument sollten die
beiden schon gleich sein und nicht Welten auseinander.

Kastanie schrieb:
> einen auf beleidigten Robin Hood

Vorsicht, ehe man sich versieht, hat man dann einen Pfeil im Rücken
wenn man den Rächer der Armen und Geächteten mit Hassreden verunglimpft.
Dann ist dann nichts mehr mit gut durchatmen und Unterstellungen zu
stänkern. ;)

von Eulenspiegel (Gast)


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Bewerbikus schrieb:
> Hallo,
>
> würdet ihr den Namen eures aktuellen Arbeitgebers in einer Bewerbung
> nennen, oder nur die Positionen und Tätigkeiten?
>
> Habe derzeit eine Festanstellung im Mittelstand, kein Dienstleister.
> Nennt ihr euren aktuellen Arbeitgeber, ja oder nein?

Interessant; ich habe noch gar nicht bedacht, dass man diese Information 
-- vor allem in Deutschland -- überhaupt jemals weglassen würden 
(jedenfalls in den hier repräsentierten Branchen). Insofern habe ich 
alle Stationen immer mit Ort und Unternehmen benannt.

Spätestens im persönlichen Gespräch wird man ja sowieso darauf zu 
sprechen kommen.

Zwar wird man wohl nicht immer von einem besonderen Renommée einer 
vorherigen Station profitieren können, aber das Auslassen wirft wohl 
mehr Fragen auf, als dir beim ersten Eindruck lieb sein kann.

von Percy N. (vox_bovi)


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Böser Onkel schrieb:

> Gleichbehandlung (Fair) heißt ja nicht, dass jeder die gleiche Arbeit
> macht, z.B. die ihm Spaß macht, sondern, dass er bei der Jobwahl
> chancengleich behandelt wird und nahezu gleich auskömmlich vergütet
> wird.

Eigentlich nicht. Zwar verlangt die ESC für jeden Arbeitnehmer "gerechte 
Entlohnung", aber Auskömmlichkeit ist selbst im öffentlichen Dienst nur 
teilweise ein Lohnfindungskriterium. Wäre es anders, dann unterlagen 
alle Beamten einer Bedürftigkeitsprüfung wie bei Hartz IV, damit nicht 
der Eigenheimbewohner, der nebenbei sechs Wohnungen eines Zinshauses 
vermietet, genau so besoldet wird,  wie sein Mieter.

> Bitte hier jetzt nicht Vergleiche zwischen Pförtner(Apfel)
> und Ingenieur(Birne). Als Verbraucher und Konsument sollten die
> beiden schon gleich sein und nicht Welten auseinander.
>

Et voila: sie dürfen beide den gleichen Umsatzschutzgeldsatz entrichten!

von Kastanie (Gast)


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Böser Onkel schrieb:
> Vorsicht, ehe man sich versieht, hat man dann einen Pfeil im Rücken
> wenn man den Rächer der Armen und Geächteten mit Hassreden verunglimpft.
> Dann ist dann nichts mehr mit gut durchatmen und Unterstellungen zu
> stänkern. ;)

Hast du tatsächlich so viel Kraft, den Pfeil einmal und den Erdball zu 
schießen?
Cool und respekt!
Aber da rate ich dir zu einem Rückenprotektor!

cheers,
dein Coach!

von Christian B. (luckyfu)


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Böser Onkel schrieb:
> Ein Meister in der Firma, der die Entwicklung leitete, hatte
> aber Vorsichtsmaßnahmen getroffen, in der Form, dass er jeden Dialog
> schriftlich fest gehalten hat. Unseren Chef kannte der schon ein paar
> Jahre. ;)

Nennt man Gesprächsprotokoll und ist in entscheidenden Meetings sowieso 
Standard. üblicherweise werden darin die Auszuführenden Arbeiten mit 
timeline vermerkt und nach dem Meeting allen Beteiligten zugänglich 
gemacht. Niemand kann sich jedes Detail merken, vor allem nicht, wenn es 
über Monate zurückliegt (Personen mit Photographischem Gedächtnis mal 
aussen vor).
Außerdem: Was soll passieren, wenn Sich der ex AG in spe mit dem 
aktuellen kurzschließt? Der aktuelle AG erfährt so, daß man ggf wechseln 
möchte. nun hat er 3 Möglichkeiten, je nachdem, was ihm die Arbeitskraft 
des MA wert ist wird er sich für eine Entscheiden: 1. Wenn er den AG 
Halten will wird er versuchen, in einem Gespräch mit ihm die Beweggründe 
für einen Wechsel herauszufinden und ggf. abzustellen. 2. Er kommt zu 
dem Schluss, daß er auf den MA verzichten kann, da dieser schon 
innerlich gekündigt hat und seine arbeitsleistung eh zu wünschen übrig 
lässt. Dann betraut er ihn zukünftig nicht mehr mit schlüsselprojekten 
sondern lässt ihn eher in richtung Produktpflege arbeiten, wo der 
Verlust leicht zu verschmerzen ist, final wird der Kollege dann sowieso 
aufgeben. 3.: Wenn die neue Firma in direkter Konkurrenz zur aktuellen 
steht kann es passieren, daß der aktuelle AG mit einem Beschäftigungs- 
und Hausverbot reagiert.

Aber was spielt das für eine Rolle: Einem AG nützt ein Mitarbeiter, der 
innerlich bereits gekündigt hat, nicht wirklich viel, da er kein 
verlässliches Teammitglied mehr ist. Ihm Steine in den Weg zu legen 
würde die Hängepartie nur vergrößern. Das kann in keinem Fall im 
Interesse des AG sein.

von Böser Onkel (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Beteiligten zugänglich gemacht.

Ne, da hat der Meister das nur für sich selbst gemacht.
In der Fertigung hatte keiner, weder die Zeit, noch die Möglichkeiten
da Besprochenes zu pflegen. Klassische Meetings gabs da sowieso nicht
weil da jeder für sich allein kämpfte, keine Teams. Anweisungen waren
nur verbal, womit man bei Fehlern die Leute schön nieder machen konnte.
Daher war die Fluktuation in dem Laden auch recht hoch, auch bei den 
Ingenieuren. Nur so ein paar alte Hasen, waren da nicht raus zu drängen.
Die waren auch ein paar (nicht viel) Jahre älter als der Chef.

von Kastanie (Gast)


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Böser Onkel schrieb:
> Ne, da hat der Meister das nur für sich selbst gemacht...

Siehst du Michael,

das klingt endlich mal nach einem tatsächlichen Erfahrungsbericht und 
keiner pauschalen Allgemeinvorverurteilung.

Es wird immer und überall vereinzelte S@cknasen geben.
In welcher Beziehung auch immer.

Aber dafür den "Rest der Welt" zu verurteilen, dafür sollte man doch ein 
bischen weitsichtiger sein und sich nicht in stupiden 
Dauerschimpftiraden flüchten.
Das kann zwar mal für einen Frustmoment ganz gut tun - aber für die 
Dauer von mehr als einem Jahrzehnt ist das leider überhaupt nicht mehr 
normal.

cheers,
dein Coach!

Beitrag #6157955 wurde von einem Moderator gelöscht.
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