Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Sind Teilzeitkräfte minderwertige Mitabeiter?


von Olli (Gast)


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Hallo,

ich arbeite bewusst in Teilzeit nur drei Tage die Woche. Ich habe keine 
Kinder oder andere Verpflichtungen, gönne mir diesen Umstand trotzdem.

Ich habe aber das Gefühl, dass das bei vielen Kollegen wirklich nicht 
gut ankommt und ich fühle mich inzwischen schon etwas schuldig.

Es kommen häufig Sprüche wie "Na schon Feierabend?", "Ich hätte auch 
gern einen faulen Nachmittag", "An welchen Tagen bis du nochmal hier?", 
"Wieso bist du eigetlich so häufig krank?" oder "Bist du an den anderen 
Tagen im Homeoffice auch erreichbar?".

Habt ihr Kollegen, die in Teilzeit arbeiten als Ingenieur? Evtl. auch 
obwohl diese keine privaten Verpflichtungen haben? Ich glaube das stößt 
den meisten auf.

Ich erledige natürlich keine großen Arbeiten und mache eher kleine 
Zwischenaufgaben, da man mit mir nicht rund um die Uhr planen kann. Das 
ist aber meine Entscheidung. Zusätzlich glaube ich auch, dass das an der 
Gegend liegt, welche eher eine konservative Einstellung hat.

Ich möchte aber definitiv nicht mehr in Vollzeit arbeiten gehen.

: Gesperrt durch Moderator
von Intimgeruch (Gast)


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man muss lernen mit "hate" umgehen zu können
einfach ignorieren

von Pandur S. (jetztnicht)


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Naja. Da Projekte generall zu kurz geplant wurden, also immer unter 
Zeitdruck stehen, bist du quasi das Kameradenschwein, welches die 
Kollegen haengen laesst, denn die muessen um das schneller sein, resp 
mehr ueberstunden schieben.
Also allenfalls anderswo arbeiten, wo die fachfremden Leute wirklich 
froh sind dich ueberhaupt zu haben.

von Al3ko -. (al3ko)


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Purer Neid bei den meisten, die es sich nicht leisten können/wollen.

Steh drüber und leb dein Leben, so wie du es am besten genießen kannst.

Gruß,

von MaWin (Gast)


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Olli schrieb:
> Ich möchte aber definitiv nicht mehr in Vollzeit arbeiten gehen.

Dann bist du leider als Führungskraft ungeeignet, und bleibst auf der 
unteren Lohnstufe.

Das wird dann auch für die Ernährung einer Familie nicht reichen, dein 
Leben ist also durch deine Entscheidung vorgezeichnet.

Intimgeruch schrieb:
> man muss lernen mit "hate" umgehen zu können

Ist ja i.A. bloss Neid. Die wissen ja nicht um die Nachteile.

von Georg M. (g_m)


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> Sind Teilzeitkräfte minderwertige Mitabeiter?

> Ich erledige natürlich keine großen Arbeiten und mache eher kleine
> Zwischenaufgaben, da man mit mir nicht rund um die Uhr planen kann.

Ich sehe keine Inkonsistenz.

von Olli (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dann bist du leider als Führungskraft ungeeignet, und bleibst auf der
> unteren Lohnstufe.

Dessen bin ich mir bewusst. Da ich aber einen einfachen Lebensstil habe 
brauche ich das auch nicht.

Al3ko -. schrieb:
> Purer Neid bei den meisten, die es sich nicht leisten können/wollen.

ABer viele von denen könnten es sich denke ich leisten?

Joggel E. schrieb:
> Also allenfalls anderswo arbeiten, wo die fachfremden Leute wirklich
> froh sind dich ueberhaupt zu haben.

Wir sind aber keine fachfremden untereinander.

von TZO (Gast)


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Hallo,

je größer die Firma ist, desto weniger kommen diese Sprüche.
Deine Kollegen werden sich daran.

Ich mache nur noch 80% an 4 Tagen. Das klappt wunderbar. Gelegentlich 
mache einen fünften Tag in der Woche, wenn es das Projekt zwingend 
erfordert oder jemand durch Krankheit ausgefallen ist.

Man kann sich vieles im Leben erkaufen, aber nicht Zeit!

von F. B. (finanzberater)


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MaWin schrieb:
> Olli schrieb:
>> Ich möchte aber definitiv nicht mehr in Vollzeit arbeiten gehen.
>
> Dann bist du leider als Führungskraft ungeeignet, und bleibst auf der
> unteren Lohnstufe.

Ja und? Es gibt auch noch andere Verdienstmöglichkeiten, die weitaus 
lukrativer sind als Erwerbsarbeit und dabei noch weniger stressig. Ich 
weiß, was meine früheren Vorgesetzten verdient haben. Waren ca. 25 % 
mehr, aber dafür oft Wochenendarbeit, unbezahlte Überstunden etc. 
Finanziell lohnt sich das nicht.

von arbeitsloserArbeitsloser (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dann bist du leider als Führungskraft ungeeignet, und bleibst auf der
> unteren Lohnstufe.

Wat? Hier bei uns gibt es auch Führungspositionen als Job Sharing.

von ------- (Gast)


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Ich glaube das mit der Arbeitszeit ist auch eine Frage des Alters.
Als Student hast du viel Freizeit aber kein Geld. Deshalb legt man im 
Berufsleben erstmal voll los. Dann merkt man irgendwann, dass man jetzt 
zwar Geld hat aber keine Zeit mehr.

Ich bin jetzt gerade an einem Punkt wo ich mir sage, ich habe 
ausreichend Geld aber kaum noch Zeit. Der Blick auf die Abzüge auf dem 
Lohnzettel motiviert mich auch nicht, mehr Geld verdienen zu wollen. Ich 
will in kürze meine Arbeitszeit auf 80% senken, eine 4 Tage Woche 
sozusagen.

Immer dran denken, das letzte Hemd hat keine Taschen. Es bringt nichts, 
der reichste Mensch auf dem Friedhof zu sein.

Also du machst alles richtig mit deiner Teilzeit, egal was die Kollegen 
sagen.

von Achim B. (bobdylan)


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Olli schrieb:
> Zusätzlich glaube ich auch, dass das an der
> Gegend liegt, welche eher eine konservative Einstellung hat.

Auch mit den Bayern kann man gut klarkommen. Bring mal einen Kasten Bier 
mit in die Firma, dann wird das Problem gegessen sein.

von Olli (Gast)


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------- schrieb:
> Ich glaube das mit der Arbeitszeit ist auch eine Frage des Alters.
> Als Student hast du viel Freizeit aber kein Geld. Deshalb legt man im
> Berufsleben erstmal voll los. Dann merkt man irgendwann, dass man jetzt
> zwar Geld hat aber keine Zeit mehr.

Ich mache das aber von Anfang an so :).

von Tippgeber (Gast)


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Olli schrieb:
> Habt ihr Kollegen, die in Teilzeit arbeiten als Ingenieur? Evtl. auch
> obwohl diese keine privaten Verpflichtungen haben? Ich glaube das stößt
> den meisten auf.

Das wäre auch mein Traum, ist in meiner Branche (Kaufmann) praktisch 
unmöglich. Geld allein macht nicht glücklich, insbesondere, wenn man 
sich dann viele Dinge leisten kann, aber keine Zeit dafür hat. Lieber 
mehr Zeit für erfüllende Dinge, die meistens eh wenig Geld erfordern.

Deshalb denke ich, es ist einfach der Neid der Kollegen. Ich wäre auch 
neidisch. ;-)

Außerdem sollte man den lästernden Leuten auch bei jeder Gelegenheit 
bewußt machen, dass Du im Gegenzug auf Geld und Karriere verzichtest. 
Sie könnten das auch jederzeit tun, trauen sich aber wohl nicht.

von Qwertz (Gast)


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------- schrieb:
> Der Blick auf die Abzüge auf dem Lohnzettel motiviert mich auch nicht,
> mehr Geld verdienen zu wollen.

Das geht mir anders. Wenn ich auf meine Gehaltsabrechnung blicke, würde 
ich die Sumne am liebsten noch weiter steigern. Dann könnte ich noch 
mehr Geld ins Depot pumpen, um bis zum Lebensende finanziell unabhängig 
zu sein.

Aber ja, Zeit ist als Mensch nun einmal ein begrenztes Gut, damit sollte 
man schon haushalten. Ich empfinde meine Arbeitszeit aber nicht als 
verschwendet, es ist eher wie ein bezahltes Hobby.

von Uhrologe (Gast)


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Georg M. schrieb:
>> Sind Teilzeitkräfte minderwertige Mitabeiter?
>
>> Ich erledige natürlich keine großen Arbeiten und mache eher kleine
>> Zwischenaufgaben, da man mit mir nicht rund um die Uhr planen kann.
>
> Ich sehe keine Inkonsistenz.

Wenn sich jemand aber immer verpisst , dann kann man schon von 
Inkontinenz sprechen.

?

von Teilzeitler (Gast)


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Ich bin zuerst aus der Schicht raus und danach noch in Teilzeit 
gegangen. Den Neid - die Missgunst muss man einfach aushalten.

Wenn wieder gesagt wird, dass man auch gern so ein Leben hätte wie Du, 
dann frag einfach zurück, ob er/sie denn auch Dein kleines Gehalt dazu 
haben möchten. Hab darauf hin schon in mehrere irritierte Gesichter 
geschaut. Den Punkt vergessen die Meisten.

Schönes Wochenende.

von F. B. (finanzberater)


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Qwertz schrieb:
> ------- schrieb:
>> Der Blick auf die Abzüge auf dem Lohnzettel motiviert mich auch nicht,
>> mehr Geld verdienen zu wollen.
>
> Das geht mir anders. Wenn ich auf meine Gehaltsabrechnung blicke, würde
> ich die Sumne am liebsten noch weiter steigern. Dann könnte ich noch
> mehr Geld ins Depot pumpen, um bis zum Lebensende finanziell unabhängig
> zu sein.

Wer es nach 10 Jahren IGM-Gehalt mit monatlich 3k Aktiensparen bei der 
jetzt seit über 10 Jahren andauernden Hausse noch nicht bis zur 
finanziellen Unabhängigkeit geschafft hat, der macht entweder etwas 
falsch oder lebt auf zu großem Fuß.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Olli schrieb:
> Ich habe aber das Gefühl, dass das bei vielen Kollegen wirklich nicht
> gut ankommt und ich fühle mich inzwischen schon etwas schuldig.

Na, dann nenn deinen Nick in Zukunft:
"Olli das Kollegenschwein"

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Achim B. schrieb:
> Auch mit den Bayern kann man gut klarkommen. Bring mal einen Kasten Bier
> mit in die Firma, dann wird das Problem gegessen sein.

??????????
Wie schmeckt so ein Kasten eigentlich?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Vom Kaugefühl würde ich sagen ned so gut!

Beitrag #6152272 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Qwertz (Gast)


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F. B. schrieb:
> Wer es nach 10 Jahren IGM-Gehalt mit monatlich 3k Aktiensparen bei der
> jetzt seit über 10 Jahren andauernden Hausse noch nicht bis zur
> finanziellen Unabhängigkeit geschafft hat, der macht entweder etwas
> falsch oder lebt auf zu großem Fuß.

Zunächst einmal habe ich vor 10 Jahren keine 3k € sparen können, der 
Betrag ist erst im Laufe der Zeit immer höher gestiegen. Zudem kennst du 
nicht meine Zielsumme. Ich will ja nicht freiwillig auf ALG II Niveau 
leben, sondern im Gegenteil keine Einschränkungen.

Beitrag #6152294 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Qwertz (Gast)


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Alles relativ schrieb im Beitrag #6152294:
> Gib mal nicht so an mit deinen 5000 Kopeken!

Das mache ich auch nicht. Angeberei ist mir verhasst. Ich mag 
Understatement.

von Arno (Gast)


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Ich habe Kollegen in Teilzeit. Das Ansehen ist sehr unterschiedlich...

Die Frage "Wann bist du da?" ist dabei noch keine Lästerei, sondern 
einfach der Versuch, alle Leute unter einen Hut zu bringen... auch die, 
die häufig im HomeOffice oder auf Dienstreise sind, bekommen das zu 
hören. Erst wenn man das nicht mehr gefragt wird, sollte man sich 
Gedanken machen...

Alles andere kommt darauf an, ob der Teilzeitingenieur wenn es brennt 
trotzdem auf seine 3-Tage-Woche beharrt (oder immer wenn es brennt krank 
ist) oder flexibel genug ist, Überstunden zu machen (wir haben 
Zeiterfassung, Überstunden können prinzipiell ausgeglichen werden)

Und darauf, ob er in den drei Tagen denn voll bei der Arbeit ist oder 
alles nach dem Motto "hab ich heute nicht mehr fertig bekommen, seht ihr 
mal zu, wie ihr das morgen zusammen bekommt" von sich wirft, wenn er 
mittwochs ins Wochenende geht.

MfG, Arno

Beitrag #6152303 wurde von einem Moderator gelöscht.
von 1N 4. (1n4148)


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Wer sich über die ultimativ-maximale Arbeitszeit/Woche definiert hat 
halt sonst nichts im Leben wofür es sich lohnt Zeit zu haben.

von Bachus (Gast)


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Olli schrieb:
> Hallo,
>
> ich arbeite bewusst in Teilzeit nur drei Tage die Woche.
Und was soll das sein? Regalauffüller? Ingstellen auf Teilzeit gibt es 
keine.

von Achim B. (bobdylan)


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Bachus schrieb:
> Ingstellen auf Teilzeit gibt es keine.

Mein letzter Chef ist Ing, und hat nur Teilzeit gearbeitet. Konnte er 
sich leisten, denn er hatte ja mich...

von Olli (Gast)


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Bachus schrieb:
> Und was soll das sein? Regalauffüller? Ingstellen auf Teilzeit gibt es
> keine.

Ich bin ein ganz normaler Entwickler...

von Yusuf (Gast)


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Alles relativ schrieb im Beitrag #6152303:
> Das ganze System crashed gerade. Die komplette Ertragslage der
> Banken erodiert gerade.

Bruda F.B. bist du das? Bist korekt. Du haben recht. System wird 
ordentlich gebangt.

von VFD (Gast)


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Arno schrieb:
> Alles andere kommt darauf an, ob der Teilzeitingenieur wenn es brennt
> trotzdem auf seine 3-Tage-Woche beharrt (oder immer wenn es brennt krank
> ist) oder flexibel genug ist, Überstunden zu machen (wir haben
> Zeiterfassung, Überstunden können prinzipiell ausgeglichen werden)
>
> Und darauf, ob er in den drei Tagen denn voll bei der Arbeit ist oder
> alles nach dem Motto "hab ich heute nicht mehr fertig bekommen, seht ihr
> mal zu, wie ihr das morgen zusammen bekommt" von sich wirft, wenn er
> mittwochs ins Wochenende geht.
Das habe ich >5J bei 80% auf 4 Tage so gemacht. Immer auf Abruf, auch 
länger gearbeitet, auch nachts, verschiedene Baustellen bzw. Projekte 
parallel. Würde sogar behaupten, es war mindestens eine ganze Stelle, 
die ich bedient habe. Das schlechte Gewissen war immer mit dabei. Die 
spitzen Fragen der Kollegen kamen auch immer wieder. Einfach ignorieren 
oder spitze Antwort geben. Die Kollegen hatten sogar wesentlich mehr 
verdient, da auch gehaltsgruppenmäßig höher eingestuft. Denen wären die 
Tränen in die Augen geschossen, hätten sie meine Gehaltszettel gesehen.
So what? Die Zeit war gut und richtig so. Die Projekte und das Geld sind 
rückblickend nur Schall und Rauch. Es wird alles in der 
Bedeutungslosigkeit verschwinden. Nur die gewonnene Zeit und was man 
daraus gemacht hat ist dann noch wertvoll.

von ------- (Gast)


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Ich denke mal es gibt noch einen Punkt, an den viele Arbeitgeber bei 
Teilzeit nicht denken.

Der Arbeitnehmer ist bei Teilzeit ausgeruhter und kann durchaus genauso 
viel oder sogar mehr schaffen als ein Ingenieur mit 40+ Stundenwoche.

von Nop (Gast)


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MaWin schrieb:

> Das wird dann auch für die Ernährung einer Familie nicht reichen

Als Unterhaltssklave hat er auch keine Familie, auch wenig Geld, sogar 
Unterlauf des Selbstbehaltes durch fiktive Gehaltsunterstellungen, dafür 
aber "erhöhte Erwerbsobliegenheit".

Glaub mal nicht, daß es nur Kerle träfe (Frauen natürlich eh nicht), die 
sich das selber zuzuschreiben haben.

von Im Konzern (Gast)


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Olli schrieb:
> Habt ihr Kollegen, die in Teilzeit arbeiten als Ingenieur?

Mehrere Kollegen bzw. Kolleginen arbeiten Teilzeit 20-30 Stunden. Damit 
hat keiner eine Probem und die Vollzeitmitarbeiter(35-40+ Stunden) sind 
auch nicht zu doof sich die Tage zu merken, an denen die Leute nicht da 
sind.

Zeit ist eben wertvoller als Geld.

von Quereinsteiger (Gast)


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Bei uns arbeiten einige Teilzeit, meist 80% mit einem freien Tag. Machen 
auch viele mal einen Tag Homeoffice. Es ist klar aus den Kalendern 
ersichtlich, wann jemand wo ist und bisher gibt es da keine Probleme. Es 
gibt allerdings die Regel, dass jeder freitags da ist, sodass es 
zumindest 1 Tag gibt, an dem an Teammeetings machen kann.

von Qwertz (Gast)


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Quereinsteiger schrieb:
> Bei uns arbeiten einige Teilzeit, meist 80% mit einem freien Tag. Machen
> auch viele mal einen Tag Homeoffice.

Ich vermute, dass das für viele Kollegen das Gleiche ist? Home Office = 
freier Tag.

von Wirtschaftsberater (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Quereinsteiger schrieb:
>> Bei uns arbeiten einige Teilzeit, meist 80% mit einem freien Tag. Machen
>> auch viele mal einen Tag Homeoffice.
>
> Ich vermute, dass das für viele Kollegen das Gleiche ist? Home Office =
> freier Tag.

Home Office ist chillen bei Netflix und Co ?

von Georg M. (g_m)


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Wirtschaftsberater schrieb:
> Home Office ist chillen bei Netflix und Co ?

Seit Jahren steigen die Fehlzeiten im Job wegen psychischer 
Erkrankungen. Ursachen sind hoher Leistungsdruck, zunehmende 
Arbeitsverdichtung und vor allem eine ständige Erreichbarkeit.
https://www.landeszeitung.de/blog/nachrichten/politik/2684753-fehlzeiten-durch-psychische-erkrankungen-die-firmen-muessen-handeln

von Achim B. (bobdylan)


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Georg M. schrieb:
> Ursachen sind hoher Leistungsdruck, zunehmende
> Arbeitsverdichtung und vor allem eine ständige Erreichbarkeit.

Ich weiß von einem Administrator einer 24/7-Firma, der sein Handy genau 
deshalb abgeschafft hat. Der ist - wenn er nicht in der Firma ist - nur 
noch tagsüber per Festnetz zu erreichen.

von Im Konzern (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Seit Jahren steigen die Fehlzeiten im Job wegen psychischer
> Erkrankungen. Ursachen sind hoher Leistungsdruck, zunehmende
> Arbeitsverdichtung und vor allem eine ständige Erreichbarkeit.

Ständige Erreichbarkeit kann man abstellen, ich mache im Homeoffice 
gerne mal das Mailprogramm und den Telefonclient zu, wenn ich 
konzentriert arbeiten will.

Man kann nur dann Leistung bringen, wenn man leistungsfähig ist und 
bleibt.

von Andreas M. (amesser)


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Qwertz schrieb:
> Quereinsteiger schrieb:
>> Bei uns arbeiten einige Teilzeit, meist 80% mit einem freien Tag. Machen
>> auch viele mal einen Tag Homeoffice.
>
> Ich vermute, dass das für viele Kollegen das Gleiche ist? Home Office =
> freier Tag.

Na da kennt sich aber einer aus. Bei uns haben inzwischen einige der 
Entwickler 2 Tage Homeoffice/Woche, manche zusätzlich auch noch 
reduzierte Arbeitszeit. Ich auch und das ist schon ein bedeutender 
Wohlfühlfaktor der die Leute im Unternehmen hält. Wenn jemand im 
Homeoffice nichts macht, dann fällt das genauso auf als wenn er im Büro 
nur entspannt. Die Arbeit macht sich ja nicht von alleine.

Die allgemeine Erfahrung ist, das die Leute im Homeoffice  viel mehr 
schaffen und die Code Qualität wesentlich besser wird. Ich würde sogar 
fast behaupten, dass ein Tag im Homeoffice locker 2 volle "normale" 
Arbeitstage Arbeit ersetzt. Es ist ein viel ungestörteres Arbeiten. Die 
Hemmschwelle jemanden wegen Banalitäten anzurufen ist größer als wenn 
man einfach ins Büro nebenan reinschneien kann. Auch wird man nicht von 
den Gesprächen der Anderen gestört.

Man braucht keine Rücksicht zu nehmen was Bürotemperatur, Fenster, Licht 
betrifft und spart sich die alltägliche Hin und Rückfahrt. Dazu ist man 
flexibel und kann auch tagsüber was erledigen und die Arbeit halt 
einfach etwas später am Tag nachholen.

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Na da kennt sich aber einer aus. Bei uns haben inzwischen einige der
> Entwickler 2 Tage Homeoffice/Woche, manche zusätzlich auch noch
> reduzierte Arbeitszeit. Ich auch und das ist schon ein bedeutender
> Wohlfühlfaktor der die Leute im Unternehmen hält.

Ja, definitiv ist das ein Wohlfühlfaktor. Wenn man zu Hause fast nichts 
schafft, was ich von ein paar wenigen Kollegen vermute, dann ja umso 
mehr.
Leider kann man ein System, das im Wesentlichen auf Vertrauen beruht, 
eben auch leicht ausnutzen.

> Wenn jemand im
> Homeoffice nichts macht, dann fällt das genauso auf als wenn er im Büro
> nur entspannt. Die Arbeit macht sich ja nicht von alleine.

Naja, es wird nur teilweise auffallen. Dann waren halt die Arbeitspakete 
sehr viel komplexer und haben dadurch leider dreimal so lange gedauert.

von A. S. (Gast)


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Quereinsteiger schrieb:
> Es gibt allerdings die Regel, dass jeder freitags da ist, sodass es
> zumindest 1 Tag gibt, an dem an Teammeetings machen kann.

Das ist aber schon merkwürdig, und deutet eher auf 40h/Woche und 
unbezahlte Überstunden.

Bei 35h kommt die Hälfte doch freitags sowieso nicht mehr, die andere 
eher zum Aufräumen, oder wenn es Mal eng wird.

von Percy N. (vox_bovi)


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A. S. schrieb:
> Quereinsteiger schrieb:
>> Es gibt allerdings die Regel, dass jeder freitags da ist, sodass es
>> zumindest 1 Tag gibt, an dem an Teammeetings machen kann.
>
> Das ist aber schon merkwürdig, und deutet eher auf 40h/Woche und
> unbezahlte Überstunden.
>
> Bei 35h kommt die Hälfte doch freitags sowieso nicht mehr, die andere
> eher zum Aufräumen, oder wenn es Mal eng wird.

Deshalb ja der Termin für das Meeting: so stört es nicht beim Arbeiten.

von Johannes F. (doppelgrau)


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A. S. schrieb:

> Bei 35h kommt die Hälfte doch freitags sowieso nicht mehr, die andere
> eher zum Aufräumen, oder wenn es Mal eng wird.

Vielleicht sind die Angestellten in der Firma geistig so flexibel, dafür 
Montags oder Mittwochs einen kurzen Tag zumachen...

von A. S. (Gast)


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Johannes F. schrieb:
> Vielleicht sind die Angestellten in der Firma geistig so flexibel, dafür
> Montags oder Mittwochs einen kurzen Tag zumachen...

Boah, super Idee! Deshalb tobt auch Montags das Leben in der Altstadt.

Nur bei uns wird das Wochenende Donnerstags abends eingeläutet 
(Konzerte, Kinopremiere, ...) mit Parties am Freitag und Samstag-Abend 
und Sonntag.

Uups, ... irgendwie schein Montags/Dienstags-Party gerady in zu sein :-)

von Percy N. (vox_bovi)


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A. S. schrieb:
>
> Nur bei uns wird das Wochenende Donnerstags abends eingeläutet
Blödsinn, das gibt es auch anderswo!

von (prx) A. K. (prx)


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Nixda: Der Montag fängt am Samstag an.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6155907 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Msd (Gast)


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Im Konzern schrieb:
> Zeit ist eben wertvoller als Geld.

Ist es nicht. Wenn man mal später massig Zeit und kein Geld mehr hat, 
kann man sich davon auch nichts kaufen.

Solche Sprüche kommen nur von Realitätsfremden.

von 1234567890 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dann bist du leider als Führungskraft ungeeignet, und bleibst auf der
> unteren Lohnstufe.
>
> Das wird dann auch für die Ernährung einer Familie nicht reichen, dein
> Leben ist also durch deine Entscheidung vorgezeichnet.

Oh, ich wusste gar nicht, dass nur Führungskräfte eine Familie haben 
können.

von 1234567890 (Gast)


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Msd schrieb:
> Ist es nicht. Wenn man mal später massig Zeit und kein Geld mehr hat,
> kann man sich davon auch nichts kaufen.
>
> Solche Sprüche kommen nur von Realitätsfremden.

Naja, ich finde es realitätsfremd, wenn jemand der Meinung ist, dass man 
sich ALLES kaufen kann. Es gibt Dinge, die bekommt man eben nicht so 
einfach, auch nicht für Geld.

von Ausgebrannter (Gast)


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Msd schrieb:
> Ist es nicht. Wenn man mal später massig Zeit und kein Geld mehr hat,
> kann man sich davon auch nichts kaufen.
>
> Solche Sprüche kommen nur von Realitätsfremden.

Solange du eine gute Ausbildung hast stimmt es doch. Wenn ich 
beispielsweise eine Putzfrau bin, muss ich vermutlich neben meinem 
Vollzeit Job noch einen Nebenjob machen, um zu überleben.

Wenn ich hingegen einen Ingenieurberuf habe, indem ich bei Vollzeit 
70-90k verdienen kann, dann ist ganz klar Zeit wertvoller. Wenn mit 56k 
bei 28h kann ich immernoch - im Gegensatz zu manchen hier, für den das 
schon ein Hungerlohn ist - sehr sehr gut leben.

Ich bin derzeit auf 16h runter, aber ich will auch den Ing. Beruf an den 
Nagel hängen (das war kein Fake, heute morgen).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wie viele Namen du dir fürs Forum auch immer erfinden willst – pro 
Thread bitte einen Namen.

von Msd (Gast)


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1234567890 schrieb:
> Es gibt Dinge, die bekommt man eben nicht so
> einfach, auch nicht für Geld.

Und weil man selbst mit Geld nicht alles bekommt, macht es Sinn zu 
Lebenszeit darauf zu verzichten, wenn dies nicht eine wesentliche 
Einschränkung der Lebensqualität bedeutet?

Wenn selbst der schnellste PC nicht reicht um Aufgabe X adäquat zu 
lösen, kauf ich mir auch nicht extra noch den langsamsten.

von Msd (Gast)


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Ausgebrannter schrieb:
> Wenn ich hingegen einen Ingenieurberuf habe, indem ich bei Vollzeit
> 70-90k verdienen kann, dann ist ganz klar Zeit wertvoller. Wenn mit 56k
> bei 28h kann ich immernoch - im Gegensatz zu manchen hier, für den das
> schon ein Hungerlohn ist - sehr sehr gut leben.

Gegen die Entscheidung stundentechnisch kürzer zu treten ist garnichts 
einzuwenden.

Beitrag #6157974 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6166048 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6166056 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6166062 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dieser Beitrag ist gesperrt und kann nicht beantwortet werden.