Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fachkräftemangel: Prämien für den Bewerber


von Bachus (Gast)


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500€ Erscheinen zum VG
1000€ Antritt beim Assicenter
5000€ bei Zusage

https://www.spiegel.de/karriere/fachkraeftemangel-500-euro-wenn-sie-zum-bewerbungsgespraech-kommen-a-8bdcbe7f-2ba0-4dde-a9f1-f8d646c2d33e

Klickt man sich durch deren Bewerberformular kommen unzulässige Fragen 
wie nach dem Geschlecht.

Schaut man sich die Bewertungen bei Glassdoor an weiss man warum dort 
keiner antritt.

Das muss ja echt ein übler Laden sein wenn die schon mit Geld zur 
Bewerbung anlocken müssen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Scheint kein netter laden zu sein ...

von Kurz Knackig (Gast)


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Bachus schrieb:
> Das muss ja echt ein übler Laden sein wenn die schon mit Geld zur
> Bewerbung anlocken müssen.

Die nehmen halt keine Quereinsteiger und setzen Studium und 
branchenspezifische Berufserfahrung voraus. Klar das manche das als 
üblen Bude bezeichnen, weil sie mit rudimentären Fähigkeiten nicht 
blenden können.

von Ein Schelm (Gast)


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Und beim Gehalt dann die ersten 6 Monate erst mal 1083,33€ weniger 
bekommen?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Und beim Gehalt dann die ersten 6 Monate erst mal 1083,33€ weniger
> bekommen

Womöglich deutlich schlimmer ...

von Kurz Knackig (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Und beim Gehalt dann die ersten 6 Monate erst mal 1083,33€ weniger
>> bekommen
>
> Womöglich deutlich schlimmer ...

Lies doch bitte mal den verlinkten Text bevor Du hier dumm rumsabbelst.

von Kurz Knackig (Gast)


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Ein Schelm schrieb:
> Und beim Gehalt dann die ersten 6 Monate erst mal 1083,33€ weniger
> bekommen?

Steht doch alles im verlinkten Interview, die Prämien sind die Gelder 
die sonst der Headhunter für sein bisserl Email schreiben bekommen 
würde. Inklusive der Reisespesen. Und wenn es in der Probezeit endet 
sind die Prämien zurückzuzahlen.

Also kein "Money for nothing" wie von mancher WanneBe Fachkraft 
erwünscht.

von Wühlhase (Gast)


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Antrittsprämie zum Vorstellungsgespräch klingt erstmal nach etwas, aber:

SPIEGEL schrieb:
> SPIEGEL: Darf man das Geld behalten, wenn man in der Probezeit kündigt?
>
> Knoll: Nein, das holen wir uns dann zurück. Und ich gebe sehr klar die
> Devise aus: Wir kündigen bei leisesten Zweifeln in der Probezeit.

Die sehen schon zu daß sie nichts verschenken. Und man sollte auch nicht 
vergessen: Das ist ein Versicherungsunternehmen. Die wenigsten hier 
hätten dieser Firma beruflich etwas zu bieten.


Was ich aber erstmal erfreulich finde:

SPIEGEL schrieb:
> SPIEGEL: Wollen Sie bei diesem Modell bleiben?
>
> Knoll: Wenn unsere Methode erfolgreich ist, und im Moment sieht es sehr
> danach aus, wird das in Zukunft der Usus sein beim Recruiting. Es wird
> nicht mehr anders funktionieren. Was wir da tun, ist für die Branche der
> Personalberater gefährlich - Headhunter für Top-Positionen wird es
> weiterhin geben, aber Vermittler für Fachkräfte braucht man eigentlich
> nicht mehr.


Was man von der Firma sonst so halten mag sei mal dahin gestellt. Ich 
finde es bezeichnend, daß, wenn man in der Suchmaske von DuckDuckGo 
"deutsche familienversicherung" eintippt, gleich der erste 
Autovervollständigungsvorschlag "deutsche familienversicherung finger 
weg" lautet.

von Henry G. (gtem-zelle)


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SPIEGEL: Die besten oder die gierigsten?

Knoll: Wir stellen ja nicht danach ein, wer als Erstes kommt, sondern 
laden nach Aktenlage ein. Wir haben viel Erfahrung damit, zu beurteilen, 
wer wirklich geeignet ist.

Jetzt ist klar, warum die keinen finden.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Kurz Knackig schrieb:
> Die nehmen halt keine Quereinsteiger und setzen Studium und
> branchenspezifische Berufserfahrung voraus.

Das ist doch gängige Praxis. Man nimmt nur Leute, die zu mindestens 99% 
auf die Stelle passen und die entsprechende Berufserfahrung mitbringen, 
weil man niemanden einarbeiten will. Dann wundert man sich, dass man 
niemand findet, der Experte ist für genau diese spezielle Aufgabe und 
jammert über angeblichen Fachkräftemangel.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Jetzt mal locker. Was kosten 5 Inserate in der Tageszeitung, der 
Branchenzeitung, im Fachjournal ?
Wenn du in Zeitschriften inserierst bekommst du auch Bewerbungen von 
Leute, welche eigentlich kein interesse haben, aber Bewerbungen 
vorweisen muessen. Dann sind Praemien doch eine gute Sache.. guenstiger.

von Böser Onkel (Gast)


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Das wird nur so lange gut gehen, bis Abmahnanwälte sich eingebissen
haben.
Mir fällt dazu die alte Methapher ein: Vorsicht vor Griechen, die
mit Geschenken kommen. Das die Geld zurück fordern ist ja schon
erwähnt worden. Nur, ob die alle Bedingungen auch schon vorher
mitteilen?

Ich frage mich, wo da der Stromberg auftaucht? ;)

Auf jeden Fall würde ich dieses Vorgehen als Sittenwidrig einstufen.
Wenn die dagegen mit guten Gehälter und anderen interessanten
zulässigen Benefits werben würden, sähe die Sache vielleicht
anders aus. Nur, machen das die anderen dann vielleicht auch und
die Personalkosten gehen dann in die Höhe.

Was die wirklich suchen, scheint erst mal nicht so ganz klar.
Da ist von IT-Fachkräften die Rede, aber die müssten dann auch
Erfahren in Versicherungsmathematik sein. Ist doch klar, dass
da ein Mangel herrscht.

Vermutlich wird das ein Rohrkrepierer. wenn die nicht wesentlich mehr 
bezahlen als mögliche Bestandsarbeitgeber sowieso. Dann war der ganze
Aufwand für die Katz.

von Heisses Eisen (Gast)


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> "Wir kündigen bei leisesten Zweifeln in der Probezeit.
Von so einem Job träumt man, denn bei leisesten Zweifeln haben die 
Kinder nichts mehr zu essen.

> "Wir sind ja nicht nur ein Unternehmen. Wir sind eine Geisteshaltung."
Riecht nach übelster Sekte. Bloß die Finger weg.

von Kastanie (Gast)


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Böser Onkel schrieb:
> Vermutlich wird das ein Rohrkrepierer. wenn die nicht wesentlich mehr
> bezahlen als mögliche Bestandsarbeitgeber sowieso. Dann war der ganze
> Aufwand für die Katz.

Lieber Michael,

mach dir keine Sorgen, denn du bist doch ohnehin aus Überzeugung außen 
vor, oder?
Denn in deinem Weltbild bezahlen alle Arbeitgeber grundsätzlich zu 
wenig.

cheers,
dein Coach!

Beitrag #6154880 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dateianhang: (Gast)


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Kununu lohnt hierzu immer einen Blick.

Denn bei Kununu kann man schlechte Arbeitgeber am Löschen von schlechten 
Bewertungen und den 5-Sterne-Fake-Bewertungen erkennen.
Normale Firmen (wie mein Arbeitgeber) haben dort oft 2-4 
Sternebewertungen mit differenzierter Kritik. Manchmal mit Antworten von 
der Personalabteilung.
Bewertungen folgen in Etwa einer Normalverteilung, mit einem Peak bei 
2-4 Sternen. Wenn es zwei Peaks gibt, einen bei 1 und einen bei 5, dann 
ist etwas faul.
Wenn der Peak ausschließlich bei 4 oder 5 Sternen liegt, ebenfalls.
Natürlich muss man die Bewertungen auch lesen.

Link zu der im Spiegel-Artikel genannten Firma:
https://www.kununu.com/de/dfv-deutsche-familienversicherung

Was sieht man?
Viele 1-Sterne-Bewertungen, oft detailliert begründet. Und einen Haufen 
5-Sterne Bewertungen. Oft mit verdächtiger Sprache.

Besondes häufig schreiben die Leute von hoher Fluktuation, was ein sehr 
schlechtes Zeichen ist.

Das ist kein Beweis, aber ein Außenstehender könnte ein schlechtes 
Arbeitsklima vermuten. Was den Mangel an Bewerbern erklären kann.

PS:
Was hindert Firmen, 3-Sterne-Fake-Bewertungen  zu schreiben? Nichts, nur 
müssten diese substantielle Kritik an der Firma enthalten, um 
glaubwürdig zu sein. Jetzt überlegt mal, wer sowas schreiben muss.

von Al-Koholoida (Gast)


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Und ausgerechnet die Branche die durch Automatisierung 98% des Personals 
nach Hause schicken wird ?‍♂

Beitrag #6154944 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6154950 wurde von einem Moderator gelöscht.
von SysIngMue (Gast)


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"Wir stellen ja nicht danach ein, wer als Erstes kommt, sondern
laden nach Aktenlage ein. Wir haben viel Erfahrung damit, zu beurteilen,
wer wirklich geeignet ist"

Da werden wohl die passenden Leute vorher aussortiert. Deppenladen.

von Böser Onkel (Gast)


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SysIngMue schrieb:
> Deppenladen.

Das macht joch jeder Laden. Würde doch jeder, der mit der
Personalaqusie beschäftigt ist, so machen.
Das das ganze System natürlich extrem Verschleißträchtig ist,
ist nichts Neues.
Was fehlt, ist ein aussagekräftiges Feedback, dass durch die
schärferen Gesetze nun überhaupt keiner mehr wagt, wenn er
nicht Gefahr laufen will, verklagt zu werden.
Da haben die Poltiker nicht so richtig zu Ende gedacht.
Irgendwann hören dann die Arbeitnehmer auf Bewerbungen zu
schreiben, wenn alle Anreize fehlen und nur veräppelt werden.
So eine Prämie hat häufig gar kein Anreiz, sondern appelliert
nur an die niederen materiellen Instinkte, nämlich das schnelle
Geld.
Nicht jeder dem man eine Möhre vor die Nase hält, springt
auch drauf an.

In meiner Gegend machen ein paar Firmen schon seit über
einem Jahr auch Straßenwerbung. Scheint aber auch nicht wie
gewünscht zu funzen.
In der Jobbörse sind diese Firmen mit Ihren Jobs dauerhaft
präsent, quasi Karteileichen.

Beitrag #6157970 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bachus (Gast)


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Hier nochmal was über den Chef:
Scheint ein Militärfreak zu sein:
Vorbilder Moltke, der alte Fritz, er selbst Oberst der Reserve

Und so führt er wohl auch seinen Laden. Zur Bundeswehr will auch keiner 
deshalb findet er auch kein Personal.

Selber hat er acht mal die Schule gewechselt brauchte 2 Jahre länger bis 
zum Abitur, genau die Sorte die man auch bei Bundis findet.

...


https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2020/eigensinn/stefan-knoll-die-methode-alter-fritz

von Jemand (Gast)


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Hat sich eigentlich noch niemand mit deren Recruting-Kosten-Spar- oder 
Betrugs-Konzept beschäftigt?
Oder geht das nur mir so?

Die wollen die Kosten, welche sie über den "normalen" Weg loswürden, 
dann bei angeblichem Misserfolg wieder zurückholen?
Die Beträge für eine Anzeige in Print- oder Online-Medien oder gar an 
Personal-Recruter bekommt man eben auch nicht zurück, so wohl aber 
schon.

Allein der Fakt lässt doch wirklich Befähigte davon abstand halten, oder 
die würden ihren Vertrag bei einer Vorstellung zu den eigenen Kosten 
gleich mitbringen.

So erkennt man doch gleich diese Art von Schlitzohren.

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