Hallo, mein Gefrierschrank kühlt seit gestern nicht mehr. Nach Trennen vom Netz und Abkühlung des Kompressors läuft dieser nach dem Einstecken einige Minuten und "geht" dann wieder aus, wobei dann noch ein leises zyklisches Brummen (Intervall ca. 2 s) hörbar ist. Irgendwann hört man dann ein Klacken im Bereich des Anlaufrelais (vermutlich der Klixon-Motorschutz). Die Elektronik ist mit dem Anlaufrelais über ein 3-Adriges Kabel verbunden (schwarz,braun,blau). Ich gehe davon aus, dass die schwarze Ader die Zuleitung zur Elektronik ist und die braune die (vom Triac) geschaltete Spannung führt, blau ist N. Um einen Elektronikfehler auszuschließen, würde ich diese versuchsweise abziehen und die Adern braun und schwarz brücken, wodurch ich den Kompressor (HTK70AA 220-240V/50Hz)quasi direkt mit Netzspannung versorge. Ich würde annehmen, dass dieser Versuch folgende Erkenntnisse bringt: - wenn der Kompressor startet, sind Anlaufrelais und Kompressor ok - bei längerem Lauf des Kompressors ist feststellbar, ob der Kühlkreislauf ok ist - läuft der Kompressor nicht an, dann kommt das Anlaufrelais oder der Kompressor selbst als Fehlerquelle in Frage Hat jemand diesbezüglich Erfahrung - sind meine Annahmen soweit ok ?
Hast Du das Teil transportiert? Viele Geräte müssen sich nach einem Transport "erst mal erholen". Sollte auch in der Bedienungsanleitung stehen.
> Die Elektronik ist mit dem Anlaufrelais über ein 3-Adriges Kabel > verbunden (schwarz,braun,blau). Ich gehe davon aus, dass die schwarze > Ader die Zuleitung zur Elektronik ist und die braune die (vom Triac) > geschaltete Spannung führt, blau ist N. > Braun und schwarz gerade andersrum. > Um einen Elektronikfehler auszuschließen, würde ich diese versuchsweise > abziehen und die Adern braun und schwarz brücken, wodurch ich den > Kompressor (HTK70AA 220-240V/50Hz)quasi direkt mit Netzspannung > versorge. > Mach das.
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Beitrag #6154190 wurde von einem Moderator gelöscht.
Kraxi schrieb im Beitrag #6154190:
> Pardon, bin schon etwas groggy
Ja, deswegen auch am Thema vorbei.
Es geht um einen Gefrierschrank mit Elektronik, da gibt es sehr
wahrscheinlich keinen mechanischen Thermostat.
zum Thema:
Direkt versorgen und testen, was der Kuehlkreislauf macht, ist das
richtige Vorgehen. Wenn der nicht mehr kuehlt, ist das sehr
wahrscheinlich ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Wenn die Elektronik Schuld ist, besteht zumindest eine Chance.
wendelsberg
Meine Liebherr-TK hatte, ganz trivial, einen Defekt im Kondensatornetzteil und zwar den typischen: Dicker X2 Kondensator mit 0,47µF hatte die Kapazität verloren und nur noch etwa 0,2µF. Der Austausch des Kondensator erweckte die TK Kombi wieder zum Leben.
So, habe die Elektronik gebrückt und der Gefrierschrank läuft. Gerät kühlt ordnungsgemüß, Geräsuche sind normal, Kompressor wird lediglich handwarm, also auch ok. Die gemessene Stromaufnahme des Kompressors HTK70 AA beträgt 450 mA. Sollte laut Datenblatt zwar etwas weniger sein (380 mA), aber diese Datenblattangaben gelten stets für spezielle Randbedingungen sodass ich davon ausgehe, dass die 450 mA ok sind. Dann werde ich die in Frage kommenden Bauteile auf der Elektronik tauschen, zunächst Triac und X2 Kondensator...
Richard B. schrieb: > zunächst Triac und X2 Kondensator... Erst den X2-Kondensator, die Chancen sind gut, dass das die Sache loest. wendelsberg
wendelsberg schrieb: > Richard B. schrieb: >> zunächst Triac und X2 Kondensator... > > Erst den X2-Kondensator, die Chancen sind gut, dass das die Sache loest. Kann ich nur bestätigen.
hinz schrieb: > wendelsberg schrieb: >> Richard B. schrieb: >>> zunächst Triac und X2 Kondensator... >> >> Erst den X2-Kondensator, die Chancen sind gut, dass das die Sache loest. > > Kann ich nur bestätigen. reichen da 250 VAC ?
Ok, der X2 Kondensator ist defekt - hat nur noch 100nF (anstelle 0,68uF). Danke für Eure Tips :)
Solche Verdichter werden gerne mal ein paar Prozent oberhalb ihrer Datenblattwerte betrieben bzw. die Datenblattwerte gelten nur für Betriebsbedingungen, die im realen Betrieb so nicht erreicht werden. Für solche Verdichter gilt, daß ihre Leistung mit Verflüssigungs- und Verdampfungstemperatur ansteigt, vorausgesetzt der Kältemittelkreislauf ist korrekt gefüllt. Bei ersterem steigt der Druck am Ausgang des Verdichters, höherer Druck braucht mehr Leistung. Bei zweitem wird mehr Kältemittel verdampft, der Ansaugdruck ist höher und dadurch muß der Verdichter mehr fördern.
Richard B. schrieb: > Ok, der X2 Kondensator ist defekt - hat nur noch 100nF (anstelle > 0,68uF). Erstaunlich, dass der so lange lief.
Da ist der Kondensator wohl sehr großzügig bemessen. Bei den altbekannten Ausfällen von Yamaha Audiogeräten reicht es, wenn die 22nF sich auf ca. 8 nF reduziert haben. Dann lassen sie sich nicht mehr aus dem Dauer-Standby erwecken.
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Dieter W. schrieb: > Da ist der Kondensator wohl sehr großzügig bemessen. Sieht so aus. > Bei den altbekannten Ausfällen von Yamaha Audiogeräten reicht es, wenn > die 22nF sich auf ca. 8 nF reduziert haben. Dann lassen sie sich nicht > mehr aus dem Dauer-Standby erwecken. Ich hab das schon bei 2/3 der Nennkapazität erlebt. Geiz ist halt geil.
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Nachfolgend noch eine abschließende Info, die ich beim letzten Beitrag vergessen habe: Bei meinen Recherchen bin ich sehr oft den F4-Fehler gestoßen - meist mit Hinweisen auf einen defekten Temperaursensor. Mit diesem Fehler hatte ich auch zu tun: Nach dem Wiedereinbau der Elektronik zeigte das Gerät nach kurzer Zeit F4 an und begann zu piepsen, Kühlung funktionierte aber noch (Notprogramm ohne Regelung). Also habe ich nochmal die Elektronik ausgebaut, sodaß ich an den Temperatursensoranschluss rankam. Der Plan war, den Ohmwert des Temperaturfühlers bei verschiedenen Innenraumtemperaturen zu messen. Dabei stellte ich ein Kontaktproblem am 2-poligen Steckers des Temperatursensors fest. Habe den Stecker abgeschnitten und die beiden Litzen an der Leiterplatte angelötet, damit war das Problem behoben.
Richard B. schrieb: > Dabei stellte ich ein Kontaktproblem am 2-poligen Steckers des > Temperatursensors fest. An der Crimpung oder an den Direktsteckkontakten? > Habe den Stecker abgeschnitten und die beiden Litzen an der Leiterplatte > angelötet, damit war das Problem behoben. Die finale Lösung! ;-)
Was sollen diese geschäftsschädigenden Tipps in einem öffentlich zugänglichen Forum?
Ah, endlich mal ein Liebherr Mitarbeiter im Forum :-P Was denkt ihr euch eigentlich mit euren Kondensatornetzteilen und schlechten Steckverbindungen bei einem Gerät, was teuer war (Made in Germany) und jahrelang problemlos funktionieren würde, wenn man sich ein wenig Mühe gegeben hätte? Bei meiner Liebherr TK war es nicht nur der Kondensator, sondern auch der Reddkontakt fürs Türlicht war so mies montiert, das man ihn manuell nachbiegen musste, damit das Licht ausgeht, wenn man die Tür schliesst. Da nutzt auch ein A+++ Energiesiegel nichts, wenn man alle 4 Jahre ein neues Kühldings kaufen muss.
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Bearbeitet durch User
> Da nutzt auch ein A+++ Energiesiegel nichts, wenn man > alle 4 Jahre ein neues Kühldings kaufen muss. Doch schon... nur Dir nicht.
Richard B. schrieb: > Dabei stellte ich ein Kontaktproblem am 2-poligen Steckers des > Temperatursensors fest. BRAVO ! Habs Dir eh gesagt! Aber wenigstens ist das Problem jetzt gelöst. Das (ewige) Problem der elektronischen Regelung: Der Sensor! Sauteuer... und wenn er mal kaputt ist, weiß hintennach keiner, welchen (Kennlinie) man nehmen soll. Also muß man notgedrungen ein neues Kastl einbauen - und das ist (wahrlich) kein Honigschlecken.
Richard B. schrieb: > Ok, der X2 Kondensator ist defekt - hat nur noch 100nF (anstelle > 0,68uF). > > Danke für Eure Tips :) Bei mir auch! Auch Danke von mir :-)
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