Hallo zusammen, --- für Interessierte: Vorgeschichte --- ich wollte ein paar UV-LEDs aus Fernost bestellen um ein paar Experimente vorzunehmen und, falls passend, evtl. danach für einen Platinenbelichter mitverwenden. Auf der Suche nach günstigen LEDs bin ich auf eine Taschenlampe gestoßen, mit welcher ich direkt die ersten Versuche ohne Schaltungsaufbau vornehmen kann - und habe diese bestellt. Diese ist nun angekommen. Diese wird, hatte die Beschreibung zusätzlich zu den 100LEDs nicht weiter gelesen, mit sechs AA-Batterien betrieben. Ich hatte mir keine großen Gedanken gemacht ;) --- eigentliche Frage -------------------- Ich habe eine UV LED-Taschenlampe mit 100 LEDs, betrieben mit sechs AA-Batterien und laut Verpackung 395nm Wellenlänge. Als wie gefährlich muss ich diese Lampe einschätzen? Schon klar dass dies eine Glaskugel-Frage ist (welche Spannung, welcher Strom, welche Effizienz, Abstand zum Auge (/Haut?), Streuwinkel, ...). Aber so ungefähr? --- Bonusfrage --------------------------- Ich habe die Lampe von mir weggehalten und eingeschaltet. Ca. 40m weiter konnte ich in der Dunkelheit noch Objekte anstrahlen - erkennen kann man das bei UV wohl nicht wirklich nennen. Ich habe gelesen dass 395nm UV-A sein soll und somit besonders tief in Gewebe eindringt. Bei der Leistung tippe ich dass die sechs AA-Batterien nicht 20 h halten werden, sondern eher 2-4. Angenommen 3Wh/AA(Alkaline) => 18Wh, also 4,5W-9W... . Selbst bei 20h - sollte ich mich nicht irgendwo verschätzt haben - noch immer fast 1W. Liege ich mit meiner oberflächlichen Recherche und Bauchimeter-Einschätzung richtig dass die Lampe recht gefährlich ist und erst wieder kontrolliert in einer Schaltung Verwendung finden sollte?
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Ach so, P. S. und so: Wenn man die Lampe auf die Haut setzt, dann merkt man innerhalb von ca. 1-2 Sekunden bereits eine Wärme auf der Haut (im Gewebe unter der Haut?). Länger habe ich es nicht ausprobiert, ich kann also nicht berichten wie lange ein Sonnenbrand dauert.
Verstrahlter schrieb: > Wenn man die Lampe auf die Haut setzt, dann merkt man innerhalb von ca. > 1-2 Sekunden bereits eine Wärme auf der Haut Sicher! Die Leds werden ja auch warm... Und Wärme wäre dann auch Infrarotstrahlung, die jeder sich aufheizende Körper abgibt...
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Die paar Watt der LEDs sind natuerlich nicht gefaehrlich. Die Sonne strahlt da mit ein paar Watt mehr.
Ich meine Sonne: 1kW/m² max Ich schätze Durchmesser Lampe = 5cm Fläche der Lampe = (0,05m)²*Pi = 0,007853982m² Sonnenenergie auf der Fläche der Lampe: 0,007853982m²*1.000W/m² = 7,853981634W Also könnte die Lampe dieselbe Leistung ausstrahlen, dabei vielleicht mit einem wesentlich höheren Anteil schädlicher Strahlung? Liege ich falsch oder kann die Lampe schädlicher als die Sonne sein - oder ist es zu spät für mein Hirn? :D
Eric schrieb: > Die paar Watt der LEDs sind natuerlich nicht gefaehrlich. Die Sonne > strahlt da mit ein paar Watt mehr. Dein Ernst? Im Gegensatz zu der Strahlung der Sonne wird die hier nicht von mehreren km Atmosphäre abgeschwächt. Und auch wenn gleich wieder einer mit der deutschen Angst um die Ecke kommt kann ich dir nur raten mit diesen Dingern vorsichtig zu sein. Vor allem sind die Augen kritisch, selbst geringe Strahlungsleistungen schädigen dein Auge nachhaltig. Aber auch die Haut findet das nicht ganz so toll. Wenn dir dein Augenlicht und deine Gesundheit wichtig sind dann kauf dir eine Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt. Uvex hat beispielsweise entsprechende. und ja die sind recht teuer, 60€+, aber frag dich selber wieviel dir dein Augenlicht wert ist. Zusätzlich solltest du lange arme und Handschuhe tragen und so viele Haut wie möglich vor dem UV-Licht schützen. Gerade bei längeren Tests.
Verstrahlter schrieb: > Liege ich falsch oder kann die Lampe schädlicher als die Sonne sein - > oder ist es zu spät für mein Hirn? :D Damit liegst du richtig. Zudem ist die Strahlungsleistung über ein breites Spektrum verteilt. Das Spektrum deiner Lampe begrenzt sich bei entsprechender Leistung auf nur eine Wellenlänge (plus etwas Streuung). Zu deinen Fragen kann ich mich Guest nur anschließen.
Dieter schrieb: > Zudem ist die Strahlungsleistung über ein > breites Spektrum verteilt. Die Leistung der Sonne liegt bei ca 40W/qm im Bereich UV-A. Der TO will aber nur einige Experimente machen und sich nicht 24/7 von dieser Lampe anstrahlen lassen. Deshalb bleibe ich bei meiner Aussage, dass die LEDs fuer den geplanten Verwendungszweck ungefaehrlich sind.
Eric schrieb: > Deshalb bleibe ich bei meiner Aussage, dass die LEDs fuer den geplanten > Verwendungszweck ungefaehrlich sind. Dann behalt deine Meinung besser für dich. Ich arbeite Beruflich mit UV-Strahlern in allen möglichen Leistungsklassen und ohne die LEDs näher zu kennen ist mit denen generell nicht zu spaßen. Wie bereits erwähnt sind die Augen das größte Problem. Selbst bei geringer Leistung kann das gefährlich sein. Gerade bei direkter Bestrahlung, was im Alltag fast nie vorkommt (oder schaust du öfter direkt in die Sonne? Es ist auch absolut sinnlos darüber zu diskutieren, wenn du mit solchen Sachen experimentierst kauf dir zumindest eine Schutzbrille. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Bei uns im Unternehmen gilt die Tragepflicht selbst im mW Bereich. natürlich muss sich eine Firma da anders Absichern, aber mal ehrlich es geht ja nicht um Unsummen.
Guest schrieb: > Wenn dir dein Augenlicht und deine Gesundheit wichtig sind dann kauf dir > eine Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt. Uvex > hat beispielsweise entsprechende. und ja die sind recht teuer, 60€+, > aber frag dich selber wieviel dir dein Augenlicht wert ist. Das böse grüne Licht!!1
Jemand schrieb: > Das böse grüne Licht!!1 Wenn man keine Ahnung hat und so..... die meisten Brillen die es gibt haben 330nm, 380nm, 400nm oder 525nm. Wenn meine UV-LED 405nm hat nehm ich halt keine 400nm Schutzbrille.... Bischen logisches Denken kann man doch wohl verlangen.
Guest schrieb: > Wenn man keine Ahnung hat und so..... Das sagt jetzt der Richtige -> Guest schrieb: > Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt
Guest schrieb: > Im Gegensatz zu der Strahlung der Sonne wird die hier nicht von mehreren > km Atmosphäre abgeschwächt. Hast du dir vielleicht mal Absorptionsdaten der Atmosphäre angeguckt, bevor du solche Aussagen trifft. Die Ozon-Absorption setzt erst unterhalb von 320nm ein. 395nm kommt recht gut durch, sonst könnte man sich die Sonnencreme sparen. Problematisch an reiner UVA Strahlung ist, dass die normalen Schutzmechanismen der Haut außer Kraft gesetzt sind, weil eine Melaninbildung (aka Bräunung) erst unterhalb angeregt wird.
Richard B. schrieb: > Das sagt jetzt der Richtige -> > > Guest schrieb: >> Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt Was ist an der Aussage falsch? Die meisten UV-Brillen die mehr als 400nm haben sind eben für 525nm. 500nm sind Cyan was immer noch blau ist. Ist doch klar das man nicht exakt die Wellenlänge trifft und lieber höher blockt als zu niedrig. Wolfgang schrieb: > Hast du dir vielleicht mal Absorptionsdaten der Atmosphäre angeguckt, > bevor du solche Aussagen trifft. Die Ozon-Absorption setzt erst > unterhalb von 320nm ein. 395nm kommt recht gut durch, sonst könnte man > sich die Sonnencreme sparen. Das stimmt zwar aber dennoch wird UV-A abgeschwächt. Und wie ich schonmal gesagt habe ist es recht unnötig darüber zu diskutieren. Was Guest schreibt ist einfach richtig und gehört zum gesunden Menschenverstand. Oder schweißt du auch ohne Schutz? Davon bekommt man im Übrigen auch einen schönen Sonnenbrand bevor man blind wird....
Richard B. schrieb: > Das sagt jetzt der Richtige -> Du scheinst ja ein echter experte zu sein :D Ich will was aus meiner persönlichen Erfahrung beitragen. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mal mit UV-LEDs experimentiert. Die Gesamtleistung waren ca. 5W. Bei meinem ersten Test habe ich auf Schutzausrüstung verzichtet, wobei ich nicht in die LEDs geschaut habe. Die Testdauer war nicht wirklich lange, dennoch hatte ich am nächsten Tag Sonnenbrand an Hand und Armen. Ab da gab es für mich lange Arme und eine Brille.
Die Tabelle ist aus Wikipedia 395nm ist weder UVA noch UVB oder UVC. Es ist einfach sichtbares Licht, dunkles violett. MfG Klaus
Eric schrieb: > Die Leistung der Sonne liegt bei ca 40W/qm im Bereich UV-A. Der TO will > aber nur einige Experimente machen und sich nicht 24/7 von dieser Lampe > anstrahlen lassen. Du brauchst 24 Stunden Sonne für einen Sonnenbrand? Bei mir kann da 1 Stunde reichen, je nach Tages- oder Jahreszeit. Und oben wurde ja schon gezeigt daß mit ein paar popeligen LED die UV-Strahlungsdichte der Sonne mit Leichtigkeit schon um Größenordnungen überschritten werden kann, wir sprechen also nicht über Stunden sondern Minuten! Aber bevor Du antwortest würde mich aber erst mal interessieren auf welcher Insel man 24 Stunden lang am Strand in der Sonne liegen kann (bei angenehmen Wassertemperaturen), ich bin noch am überlegen wo ich dieses Jahr Urlaub machen soll.
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Bernd K. schrieb: > Du brauchst 24 Stunden Sonne für einen Sonnenbrand? Nein, das geht bei mir wesentlich schneller. Deshalb verzichte ich im Allgemeinen auch auf uebermaessige Sonnenexposition. Bernd K. schrieb: > Und oben wurde ja schon > gezeigt daß mit ein paar popeligen LED die UV-Strahlungsdichte der Sonne > mit Leichtigkeit schon um Größenordnungen überschritten werden kann, wir > sprechen also nicht über Stunden sondern Minuten! Und genau das war ja auch der Punkt. Bei Experimenten wird der TO vermutlich nicht stundenlang vor den LEDs ausharren.
Klaus schrieb: > 395nm ist weder UVA noch UVB oder UVC. Es ist einfach sichtbares Licht, > dunkles violett. Die Welt ist nicht schwarz/weiß. Die Grenzen sind mehr oder wenig willkürliche Festsetzungen. Einen Sonnenbrand bekommt man auch von "dunklem violett", wobei das Attribut "dunkel" nur etwas mit der Sinneswahrnehmung durch das Auge zu tun hat und nicht die schädigende Wirkung auf Gewebe beschreibt. Die Photonenenergie von 3.14eV bei 395nm kann fast genauso gut wie 3.26eV (380nm) chemische Bindungen aufbrechen.
Verstrahlter schrieb: > Ich meine Sonne: 1kW/m² max > > Ich schätze Durchmesser Lampe = 5cm > Fläche der Lampe = (0,05m)²*Pi = 0,007853982m² > Teile das mal ruhig nochmal durch 4, dann stimmt die Fläche... A = PI * r^2, nicht d^2 Gern geschehen.
Eric schrieb: > Bei Experimenten wird der TO > vermutlich nicht stundenlang vor den LEDs ausharren. Minuten, nicht Stunden!
Guest schrieb: > Zusätzlich solltest du lange arme tragen Meine Arme sind etwa 60cm lang. wo kann man denn längere Arme bekommen?
Verstrahlter schrieb: > Als wie gefährlich muss ich diese Lampe einschätzen? Vergleichbar der UV Schwarzlichtbeleuchtung in Diskotheken. Können also zu Augenirritationen führen und sollten keine Dauerbeleuhtung sein wegen Makuladenbegünstigung. Direkt Lampe vor's Auge wird wohl eh keiner machen.
Guest schrieb: > Jemand schrieb: >> Das böse grüne Licht!!1 > > Wenn man keine Ahnung hat und so..... > > die meisten Brillen die es gibt haben 330nm, 380nm, 400nm oder 525nm. > Wenn meine UV-LED 405nm hat nehm ich halt keine 400nm Schutzbrille.... > > Bischen logisches Denken kann man doch wohl verlangen. Ja, von Dir. 525nm liegt voll im Grünbereich und 400nm ist als violettes Licht für die meisten Menschen noch sichtbar. Für den TE wäre es 1. wichtig, welche UV-Wellenlänge die LEDs haben und welche Leistung diese haben. So oder so: Hineingucken in die Lampe sollte man so oder so nicht. Das ist auch bei sichtbarem Licht gefährlich.
Guest schrieb: > Dein Ernst? Im Gegensatz zu der Strahlung der Sonne wird die hier nicht > von mehreren km Atmosphäre abgeschwächt. Die Sonnenkonstante außerhalb der Erdatmosphäre ist 1,4...kW/m².Die 1kW/ m² sind schon der Wert "unter" der Atmosphäre. Als Maximalwert bei klarem Himmel.
Ob UV gefährlich ist, hin und her... Man darf nicht vergessen, dass man das UV nicht sieht. Auch kleine Leistung kann Sehzellen auf der Netzhaut versengen, wenn eine Linse oder eine gewölbte Oberfläche zufällig drauf einen dann zu Recht genannten Brennpunkt bildet. Das geht auch ohne die Bündelung eines Lasers.
Peter R. schrieb: > Man darf nicht vergessen, dass man das UV nicht sieht. Normalerweise sieht man aber die Fluoreszenzeffekte in der Augenlinse. Im Gegensatz dazu sieht man bei IR garnichts.
Verstrahlter schrieb: > Liege ich mit meiner ... > Einschätzung richtig dass die Lampe recht gefährlich ist Ja. Du bist jetzt verstrahlt und mußt sterben. Machs gut!
Es gibt auch Leistungs-LEDs mit 365nm Wellenlänge, wie die LITEON LTPL-C034UVH365. Benutze ich zu UV-Harz-Härtung und diese hat praktisch keinen Violettanteil mehr.
> Gefahr von UV-Taschenlampe? Das helle Licht der Taschenlampe UV kann zu Verletzungen der Augen und zur Beeinträchtigung der Sehkraft führen. Halten Sie das Licht der Taschenlampe UV niemals in die Augen. Leuchten Sie anderen Personen niemals direkt ins Gesicht. Das UV-Licht der Taschenlampe UV kann zur Beschädigung der Augen und der Haut führen. Halten Sie das UV-Licht der Taschenlampe UV niemals ins Auge oder direkt auf die Haut. Halten Sie Kinder stets von dem Gerät fern. Das Gerät ist kein Spielzeug. https://www.lidl-service.com/static/3841126210/322306_UV_Lampe_DE_AT_CH.pdf
Georg M. schrieb: > > https://www.lidl-service.com/static/3841126210/322306_UV_Lampe_DE_AT_CH.pdf Wie hat Lidl das Gerät eigentlich beworben? Mir fällt nur Taschenlampe mit Geldscheinprüfer ein, aber dafür ist die Leistung etwas hoch.
Percy N. schrieb: > Wie hat Lidl das Gerät eigentlich beworben? Vielleicht für Ehefrauen um das Ehebett nach gewissen Spuren zu untersuchen.
Percy N. schrieb: > Wie hat Lidl das Gerät eigentlich beworben? https://www.lidl.de/media/product/0/3/1/9/4/6/5/livarno-lux-taschenlampe-2-stunden-leuchtdauer-led-oder-uv-schwarzlicht-zoom--6.jpg
UV-Spezialist schrieb: > Was ist an der Aussage falsch? 500 nm hat mit UV nichts zu tun. Cyan ist NICHT Blau! Du hast auch keine UV bis 500nm schutzrille. Wenn doch, bitte mit Link... Maxim schrieb: > Du scheinst ja ein echter experte zu sein Das bin ich tatsächlich, darum geht es hier aber nicht-> Harald W. schrieb: > 525nm liegt voll im Grünbereich und 400nm ist als > violettes Licht für die meisten Menschen noch sichtbar.
Hi, Richard B. schrieb: > UV-Spezialist schrieb: >> Was ist an der Aussage falsch? > > 500 nm hat mit UV nichts zu tun. > Cyan ist NICHT Blau! Leseverständnis? Der UV Spezi hat doch nie behauptet das 500nm UV sind. Aber dann noch mal ganz langsam damit du es auch verstehst: UV Schutzbrillen, egal ob jetzt normale Sonnenbrillen mit UV Filter oder spezielle Dinger die wirklich nur UV Strahlung blocken sollen, sind im Prinzip nichts anderes als ein breitbandiges analoges Filter. Ob Hochpass oder Notch sei mal dahingestellt... Die Steilheit von analogen Filtern, egal ob jetzt NF, HF oder Licht, ist aber sehr endlich. Besonders wenn es breitbandig sein soll. Theoretisch blockiert so ein Filter auch nie vollständig, es dämpft nur um so stärker je weiter man von seiner Grenzfrequenz in Richtung der Sperrbereiches weg ist. (Praktisch ist man natürlich früher oder später an der Stelle wo kein Durchgang mehr nachweisbar ist. Wie schnell das geht hängt von der Steilheit des Filters ab) Befindet man sich so gerade eben im Sperrbereich des Filters, noch ganz nah an der Grenzfrequenz, dann wird da halt noch nicht so stark gedämpft, es kommt immer noch relativ viel durch das Filter durch. Um also halbwegs sicher zu sein das nur noch unbedeutende Anteile des ursprünglichen Signals durch das Filter kommen muss man somit eine Grenzfrequenz wählen die weit genug von den kritischen Signalanteilen entfernt ist. Und dafür muss man dann in Kauf nehmen das auch der Nutzanteil gedämpft wird. Bei UV-Filtern bedeutet dies das man, um den UV Anteil wirklich auf unkritische Werte zu bringen, die Grenzfrequenz deutlich in den sichtbaren Bereich verlegen muss! Wie weit, das hängt dann von der Steilheit des Filters und von der Art (Leistung und Spektrum) des Lichts ab. Hat man eine starke UV Quelle mit nur geringem Anteil an sichtbaren Licht, dann legt man die Grenzfrequenz halt auf Grün damit man wirklich sicher sein kann das praktisch kein UV mehr durchkommt. Das damit auch der Teil des sichtbaren Lichts der von der Frequenz oberhalb von Grün liegt gedämpft wird ist ein ungewollter Nebeneffekt, aber technologisch nicht anders zu realisieren. Wenn man, um mal die vom UV Spezi oben als Beispiel genannten Werte aufzugreifen, bei einer starken 395nm Quelle ein Filter nehmen würde das seine Grenze bei 405nm hat, dann hätte man in der Folge immer noch eine deutliche Transmission bei 395nm. Je nach Leistung und Abstrahcharakteristik der Quelle kann das dann zu viel sein. Jetzt klar? Gruß Carsten
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Und um auf die Ursprungsfrage einzugehen: Kritisch sind diese LED Quellen im Grenzbereich zwischen UV und sichtbaren Licht in erster Linie für die Augen. Wurde weiter oben ja auch schon geschrieben. Das kritische ist dabei gar nicht die absolute Leistung, das haben wir mit der Sonne und manch anderen Dingen im normalen Alltag durchaus Quellen die deutlich höhere Leistungen haben und wo man sich solche Gedanken nicht machen muss. Das Kritische ist dabei das die 395nm so gerade im Grenzbereich dessen liegen was wir wahrnehmen können. Unsere Rezeptoren sind für diese Spektralanteile schon FAST Blind. Daher erscheint uns Menschen die LED sehr sehr sehr viel dunkler als diese tatsächlich ist. Dabei bringt das im Auge eintreffende "Licht" noch mehr Energie mit als wenn wir etwas für uns strahlend Helles anschauen würden. (Für einige Tiere, beispielsweise gewisse Vogelarten, wirkt so eine LED dagegen wie für uns eine Weiße LED mit derselben Lichtleistung) Unsere Augen haben durch die Evolution eine an das natürlich vorkommende Licht (Sonne!) gut angepasse Schutzfunktion in Form einer automatischen Blende. Und falls das immer noch nicht ausreicht den Lidschlussreflex.. Dadurch können wir sowohl im strahlenden Sonnenlicht wie auch im reinen Mondlicht hinreichend gut sehen um vor Unfällen und vielen (historischen) Gefahren sicher zu sein. In der Nacht ist die "Blende" voll geöffnet, im gleißend hellen Sonnenlicht -oder wenn wir auch ein anderes helles Licht schauen- dann wird maximal gedämpft. Da wir Licht mit 395nm aber nur noch ganz schwach wahrnehmen funktioniert dieser Schutzmechanismus nicht mehr wie er soll. Dadurch trifft viel zu viel Strahlung, die auch noch besonders Energiereich ist, auf die Netzhaut und wir merken es im schlimmsten Fall erst wenn die ersten Schäden eintreten. Der Lidschlussreflex funktioniert gleich überhaupt nicht. Dabei hängt die Gefährlichkeit neben der absoluten Leistung auch davon ab wie groß der Leistungsanteil im unsichtbaren Spektrum im Verhältnis zum sichtbaren Umgebungslicht (bzw. Spektralanteil der Quelle) ist. Ein- und dieselbe UV Quelle kann am hellen Tag eingesetzt auch bei stundenlanger Benutzung unkritisch sein, in der dunklen Nacht aber schon nach relativ kurzer Zeit zu Augenschäden führen. Einfach weil am Tag durch die Umgebungshelligkeit die Pupillen stark verengt sind und damit nur wenig UV Licht ins Auge gelangt, in der Nacht aber sind die Pupillen voll geweitet und es kommt ein vielfaches davon ins Auge. Die Haut kann bei hinreichend langer Exposition natürlich auch Schaden nehmen. Das ist keine Frage. Aber es verhält sich da nicht ganz so kritisch wie beim Auge. Zumindest wenn man nicht jeden Tag damit hantiert. Denn zwar hat die Haut auch einen Schutzmechanismus dessen korrekte Funktion auch von der Zusammensetzung des Lichtspektrums abhängt. Aber dieser funktioniert nur langfristig. Selbst nach ein oder zwei Stunden tut sich da noch nicht so viel. Und auch wenn UV-A etwas ungesünder ist als sichtbares Licht, ist doch nicht so kritisch wie UV-B oder gar UV-C. Es könnte bei langer, direkter, Exposition zwar vorkommen das man einen Sonnenbrand bekommt. Vielleicht auch einen heftigen wenn es ganz dumm kommt. Aber wenn man es mit diesen eher kleinen Leistungen zu tun hat werden sich die ersten negativen Anzeichen bei der Haut schon bemerkbar machen bevor irgendwelche irreversiblen Schäden eintreten. Bei den Augen kann das jedoch gut anders sein! Es ist es zwar richtig das jeder einzelne Sonnenbrand das persöhnliche Risiko auf Hautkrebs geringfügig erhöht und damit auch nach Abheilung nicht alles 100% wie vorher ist. In der Summe kann das dann auch schon merkliche Auswirkungen haben, aber auf das einzelne Ereignis ist das dann doch eher unkritisch. Da zählt die Gesamtheit der Ereignisse des gesamten bisherigen Lebens zusammen mit der persöhnlichen genetischen Veranlagung und auch ein wenig Zufall. Gruß Carsten
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Vergessen sollte man auch nicht, das bei klarem Gehäuse, auch die Leuchtdichte der Quelle entscheiden ist. Bei LEDs ist da nur ein winziger Silizium-Krümel, der in ähnlicher Größe auch so auf die Netzhaut projiziert wird. Ist also garnicht mal so wichtig, um welche Wellenlänge es sich handelt. Eher wie viel Leistung die einzelne LED abgibt.
J. S. schrieb: > Benutze ich zu UV-Harz-Härtung und diese hat praktisch > keinen Violettanteil mehr. Zur Sicherheit habe ich mir so einen Nagel-Härter von eBay gekauft. Hier wird zusätzlich auch etwas weißes Licht erzeugt, so dass man wirklich merkt wie hell es ist. 6-W-Uv-Led-Lampe-Mini-Tragbarer-Nageltrockner-Usb-Kabel-Fuer-Geschenk-P5 B5 https://www.ebay.de/itm/193330187379 Preis: 3,37€-3,70€ pro Stück (kostenloser Versand) Der Vorteil ist dass die LEDs schon auf einer Alu-Platine montiert worden sind und man die Alu-Platine nur noch ausbauen muss. Das ist besser als 100 der 5mm LEDs auf eine Lochrasterplatine zu packen und durch die schlechte Kühlung und schnelle Alterung schnell Helligkeit zu verlieren.
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Verstrahlter schrieb: > Ich meine Sonne: 1kW/m² max > > Ich schätze Durchmesser Lampe = 5cm > Fläche der Lampe = (0,05m)²*Pi = 0,007853982m² > > Sonnenenergie auf der Fläche der Lampe: > > 0,007853982m²*1.000W/m² = 7,853981634W > > Also könnte die Lampe dieselbe Leistung ausstrahlen, dabei vielleicht > mit einem wesentlich höheren Anteil schädlicher Strahlung? > > Liege ich falsch oder kann die Lampe schädlicher als die Sonne sein - > oder ist es zu spät für mein Hirn? :D 1) Du verwendest bei der Formel den Durchmesser(d) und nicht den Radius(r). r=d/2. 2) 1kW/m² max.. und du multiplizierst die Fläche (welche falsch berechnet wurde -->(1)) mit 1kw! Die Fläche sitzt im Nenner und nicht im Zähler!
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