Forum: Offtopic Gefahr von UV-Taschenlampe?


von Verstrahlter (Gast)


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Hallo zusammen,

--- für Interessierte: Vorgeschichte ---

ich wollte ein paar UV-LEDs aus Fernost bestellen um ein paar 
Experimente vorzunehmen und, falls passend, evtl. danach für einen 
Platinenbelichter mitverwenden.
Auf der Suche nach günstigen LEDs bin ich auf eine Taschenlampe 
gestoßen, mit welcher ich direkt die ersten Versuche ohne 
Schaltungsaufbau vornehmen kann - und habe diese bestellt.
Diese ist nun angekommen. Diese wird, hatte die Beschreibung zusätzlich 
zu den 100LEDs nicht weiter gelesen, mit sechs AA-Batterien betrieben. 
Ich hatte mir keine großen Gedanken gemacht ;)


--- eigentliche Frage --------------------

Ich habe eine UV LED-Taschenlampe mit 100 LEDs, betrieben mit sechs 
AA-Batterien und laut Verpackung 395nm Wellenlänge.

Als wie gefährlich muss ich diese Lampe einschätzen? Schon klar dass 
dies eine Glaskugel-Frage ist (welche Spannung, welcher Strom, welche 
Effizienz, Abstand zum Auge (/Haut?), Streuwinkel, ...). Aber so 
ungefähr?

--- Bonusfrage ---------------------------

Ich habe die Lampe von mir weggehalten und eingeschaltet. Ca. 40m weiter 
konnte ich in der Dunkelheit noch Objekte anstrahlen - erkennen kann man 
das bei UV wohl nicht wirklich nennen.

Ich habe gelesen dass 395nm UV-A sein soll und somit besonders tief in 
Gewebe eindringt. Bei der Leistung tippe ich dass die sechs AA-Batterien 
nicht 20 h halten werden, sondern eher 2-4. Angenommen 3Wh/AA(Alkaline) 
=> 18Wh, also 4,5W-9W... . Selbst bei 20h - sollte ich mich nicht 
irgendwo verschätzt haben - noch immer fast 1W.

Liege ich mit meiner oberflächlichen Recherche und 
Bauchimeter-Einschätzung  richtig dass die Lampe recht gefährlich ist 
und erst wieder kontrolliert in einer Schaltung Verwendung finden 
sollte?

: Verschoben durch Moderator
von Verstrahlter (Gast)


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Ach so, P. S. und so:

Wenn man die Lampe auf die Haut setzt, dann merkt man innerhalb von ca. 
1-2 Sekunden bereits eine Wärme auf der Haut (im Gewebe unter der 
Haut?). Länger habe ich es nicht ausprobiert, ich kann also nicht 
berichten wie lange ein Sonnenbrand dauert.

von Mani W. (e-doc)


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Verstrahlter schrieb:
> Wenn man die Lampe auf die Haut setzt, dann merkt man innerhalb von ca.
> 1-2 Sekunden bereits eine Wärme auf der Haut

Sicher!

Die Leds werden ja auch warm...


Und Wärme wäre dann auch Infrarotstrahlung, die jeder sich aufheizende
Körper abgibt...

: Bearbeitet durch User
von Eric (Gast)


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Die paar Watt der LEDs sind natuerlich nicht gefaehrlich. Die Sonne 
strahlt da mit ein paar Watt mehr.

von Verstrahlter (Gast)


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Ich meine Sonne: 1kW/m² max

Ich schätze Durchmesser Lampe = 5cm
Fläche der Lampe = (0,05m)²*Pi = 0,007853982m²

Sonnenenergie auf der Fläche der Lampe:

0,007853982m²*1.000W/m² = 7,853981634W

Also könnte die Lampe dieselbe Leistung ausstrahlen, dabei vielleicht 
mit einem wesentlich höheren Anteil schädlicher Strahlung?

Liege ich falsch oder kann die Lampe schädlicher als die Sonne sein - 
oder ist es zu spät für mein Hirn? :D

von Guest (Gast)


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Eric schrieb:
> Die paar Watt der LEDs sind natuerlich nicht gefaehrlich. Die Sonne
> strahlt da mit ein paar Watt mehr.

Dein Ernst? Im Gegensatz zu der Strahlung der Sonne wird die hier nicht 
von mehreren km Atmosphäre abgeschwächt.

Und auch wenn gleich wieder einer mit der deutschen Angst um die Ecke 
kommt kann ich dir nur raten mit diesen Dingern vorsichtig zu sein.

Vor allem sind die Augen kritisch, selbst geringe Strahlungsleistungen 
schädigen dein Auge nachhaltig. Aber auch die Haut findet das nicht ganz 
so toll.

Wenn dir dein Augenlicht und deine Gesundheit wichtig sind dann kauf dir 
eine Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt. Uvex 
hat beispielsweise entsprechende. und ja die sind recht teuer, 60€+, 
aber frag dich selber wieviel dir dein Augenlicht wert ist.

Zusätzlich solltest du lange arme und Handschuhe tragen und so viele 
Haut wie möglich vor dem UV-Licht schützen. Gerade bei längeren Tests.

von Dieter (Gast)


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Verstrahlter schrieb:
> Liege ich falsch oder kann die Lampe schädlicher als die Sonne sein -
> oder ist es zu spät für mein Hirn? :D

Damit liegst du richtig. Zudem ist die Strahlungsleistung über ein 
breites Spektrum verteilt. Das Spektrum deiner Lampe begrenzt sich bei 
entsprechender Leistung auf nur eine Wellenlänge (plus etwas Streuung).

Zu deinen Fragen kann ich mich Guest nur anschließen.

von Eric (Gast)


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Dieter schrieb:
> Zudem ist die Strahlungsleistung über ein
> breites Spektrum verteilt.

Die Leistung der Sonne liegt bei ca 40W/qm im Bereich UV-A. Der TO will 
aber nur einige Experimente machen und sich nicht 24/7 von dieser Lampe 
anstrahlen lassen.
Deshalb bleibe ich bei meiner Aussage, dass die LEDs fuer den geplanten 
Verwendungszweck ungefaehrlich sind.

von UV-Spezialist (Gast)


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Eric schrieb:
> Deshalb bleibe ich bei meiner Aussage, dass die LEDs fuer den geplanten
> Verwendungszweck ungefaehrlich sind.

Dann behalt deine Meinung besser für dich. Ich arbeite Beruflich mit 
UV-Strahlern in allen möglichen Leistungsklassen und ohne die LEDs näher 
zu kennen ist mit denen generell nicht zu spaßen. Wie bereits erwähnt 
sind die Augen das größte Problem. Selbst bei geringer Leistung kann das 
gefährlich sein. Gerade bei direkter Bestrahlung, was im Alltag fast nie 
vorkommt (oder schaust du öfter direkt in die Sonne?

Es ist auch absolut sinnlos darüber zu diskutieren, wenn du mit solchen 
Sachen experimentierst kauf dir zumindest eine Schutzbrille. Vorsicht 
ist besser als Nachsicht. Bei uns im Unternehmen gilt die Tragepflicht 
selbst im mW Bereich. natürlich muss sich eine Firma da anders 
Absichern, aber mal ehrlich es geht ja nicht um Unsummen.

von Jemand (Gast)


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Guest schrieb:
> Wenn dir dein Augenlicht und deine Gesundheit wichtig sind dann kauf dir
> eine Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt. Uvex
> hat beispielsweise entsprechende. und ja die sind recht teuer, 60€+,
> aber frag dich selber wieviel dir dein Augenlicht wert ist.

Das böse grüne Licht!!1

von Guest (Gast)


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Jemand schrieb:
> Das böse grüne Licht!!1

Wenn man keine Ahnung hat und so.....

die meisten Brillen die es gibt haben 330nm, 380nm, 400nm oder 525nm. 
Wenn meine UV-LED 405nm hat nehm ich halt keine 400nm Schutzbrille....

Bischen logisches Denken kann man doch wohl verlangen.

von Richard B. (r71)


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Guest schrieb:
> Wenn man keine Ahnung hat und so.....

Das sagt jetzt der Richtige ->

Guest schrieb:
> Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt

von Wolfgang (Gast)


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Guest schrieb:
> Im Gegensatz zu der Strahlung der Sonne wird die hier nicht von mehreren
> km Atmosphäre abgeschwächt.

Hast du dir vielleicht mal Absorptionsdaten der Atmosphäre angeguckt, 
bevor du solche Aussagen trifft. Die Ozon-Absorption setzt erst 
unterhalb von 320nm ein. 395nm kommt recht gut durch, sonst könnte man 
sich die Sonnencreme sparen.

Problematisch an reiner UVA Strahlung ist, dass die normalen 
Schutzmechanismen der Haut außer Kraft gesetzt sind, weil eine 
Melaninbildung (aka Bräunung) erst unterhalb angeregt wird.

von UV-Spezialist (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Das sagt jetzt der Richtige ->
>
> Guest schrieb:
>> Anständige UV-Schutzbrille die mindestens bis 500nm blockt

Was ist an der Aussage falsch? Die meisten UV-Brillen die mehr als 400nm 
haben sind eben für 525nm. 500nm sind Cyan was immer noch blau ist. Ist 
doch klar das man nicht exakt die Wellenlänge trifft und lieber höher 
blockt als zu niedrig.

Wolfgang schrieb:
> Hast du dir vielleicht mal Absorptionsdaten der Atmosphäre angeguckt,
> bevor du solche Aussagen trifft. Die Ozon-Absorption setzt erst
> unterhalb von 320nm ein. 395nm kommt recht gut durch, sonst könnte man
> sich die Sonnencreme sparen.

Das stimmt zwar aber dennoch wird UV-A abgeschwächt. Und wie ich 
schonmal gesagt habe ist es recht unnötig darüber zu diskutieren. Was 
Guest schreibt ist einfach richtig und gehört zum gesunden 
Menschenverstand. Oder schweißt du auch ohne Schutz? Davon bekommt man 
im Übrigen auch einen schönen Sonnenbrand bevor man blind wird....

von Maxim (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Das sagt jetzt der Richtige ->

Du scheinst ja ein echter experte zu sein :D

Ich will was aus meiner persönlichen Erfahrung beitragen. Ich habe vor 
nicht allzu langer Zeit mal mit UV-LEDs experimentiert. Die 
Gesamtleistung waren ca. 5W. Bei meinem ersten Test habe ich auf 
Schutzausrüstung verzichtet, wobei ich nicht in die LEDs geschaut habe. 
Die Testdauer war nicht wirklich lange, dennoch hatte ich am nächsten 
Tag Sonnenbrand an Hand und Armen.

Ab da gab es für mich lange Arme und eine Brille.

von Klaus (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Tabelle ist aus Wikipedia

395nm ist weder UVA noch UVB oder UVC. Es ist einfach sichtbares Licht, 
dunkles violett.

MfG Klaus

von Bernd K. (prof7bit)


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Eric schrieb:
> Die Leistung der Sonne liegt bei ca 40W/qm im Bereich UV-A. Der TO will
> aber nur einige Experimente machen und sich nicht 24/7 von dieser Lampe
> anstrahlen lassen.

Du brauchst 24 Stunden Sonne für einen Sonnenbrand? Bei mir kann da 1 
Stunde reichen, je nach Tages- oder Jahreszeit. Und oben wurde ja schon 
gezeigt daß mit ein paar popeligen LED die UV-Strahlungsdichte der Sonne 
mit Leichtigkeit schon um Größenordnungen überschritten werden kann, wir 
sprechen also nicht über Stunden sondern Minuten!

Aber bevor Du antwortest würde mich aber erst mal interessieren auf 
welcher Insel man 24 Stunden lang am Strand in der Sonne liegen kann 
(bei angenehmen Wassertemperaturen), ich bin noch am überlegen wo ich 
dieses Jahr Urlaub machen soll.

: Bearbeitet durch User
von Eric (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Du brauchst 24 Stunden Sonne für einen Sonnenbrand?

Nein, das geht bei mir wesentlich schneller.
Deshalb verzichte ich im Allgemeinen auch auf uebermaessige 
Sonnenexposition.

Bernd K. schrieb:
> Und oben wurde ja schon
> gezeigt daß mit ein paar popeligen LED die UV-Strahlungsdichte der Sonne
> mit Leichtigkeit schon um Größenordnungen überschritten werden kann, wir
> sprechen also nicht über Stunden sondern Minuten!

Und genau das war ja auch der Punkt. Bei Experimenten wird der TO 
vermutlich nicht stundenlang vor den LEDs ausharren.

von Wolfgang (Gast)


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Klaus schrieb:
> 395nm ist weder UVA noch UVB oder UVC. Es ist einfach sichtbares Licht,
> dunkles violett.

Die Welt ist nicht schwarz/weiß.
Die Grenzen sind mehr oder wenig willkürliche Festsetzungen.

Einen Sonnenbrand bekommt man auch von "dunklem violett", wobei das 
Attribut "dunkel" nur etwas mit der Sinneswahrnehmung durch das Auge zu 
tun hat und nicht die schädigende Wirkung auf Gewebe beschreibt. Die 
Photonenenergie von 3.14eV bei 395nm kann fast genauso gut wie 3.26eV 
(380nm) chemische Bindungen aufbrechen.

von Wolfgang L. (smarty9797)


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Verstrahlter schrieb:
> Ich meine Sonne: 1kW/m² max
>
> Ich schätze Durchmesser Lampe = 5cm
> Fläche der Lampe = (0,05m)²*Pi = 0,007853982m²
>

Teile das mal ruhig nochmal durch 4, dann stimmt die Fläche...

A = PI * r^2, nicht d^2

Gern geschehen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Eric schrieb:
> Bei Experimenten wird der TO
> vermutlich nicht stundenlang vor den LEDs ausharren.

Minuten, nicht Stunden!

von Harald W. (wilhelms)


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Guest schrieb:

> Zusätzlich solltest du lange arme tragen

Meine Arme sind etwa 60cm lang. wo kann man denn längere Arme
bekommen?

von MaWin (Gast)


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Verstrahlter schrieb:
> Als wie gefährlich muss ich diese Lampe einschätzen?

Vergleichbar der UV Schwarzlichtbeleuchtung in Diskotheken.
Können also zu Augenirritationen führen und sollten keine
Dauerbeleuhtung sein wegen Makuladenbegünstigung.

Direkt Lampe vor's Auge wird wohl eh keiner machen.

von Dirk K. (merciless)


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https://www.youtube.com/watch?v=R37VDt3Fsbk

...für alle Fälle.

merciless

von Harald W. (wilhelms)


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Guest schrieb:

> Jemand schrieb:
>> Das böse grüne Licht!!1
>
> Wenn man keine Ahnung hat und so.....
>
> die meisten Brillen die es gibt haben 330nm, 380nm, 400nm oder 525nm.
> Wenn meine UV-LED 405nm hat nehm ich halt keine 400nm Schutzbrille....
>
> Bischen logisches Denken kann man doch wohl verlangen.

Ja, von Dir. 525nm liegt voll im Grünbereich und 400nm ist als
violettes Licht für die meisten Menschen noch sichtbar. Für den
TE wäre es 1. wichtig, welche UV-Wellenlänge die LEDs haben und
welche Leistung diese haben. So oder so: Hineingucken in die
Lampe sollte man so oder so nicht. Das ist auch bei sichtbarem
Licht gefährlich.

von Peter R. (Gast)


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Guest schrieb:
> Dein Ernst? Im Gegensatz zu der Strahlung der Sonne wird die hier nicht
> von mehreren km Atmosphäre abgeschwächt.

Die Sonnenkonstante außerhalb  der Erdatmosphäre ist 1,4...kW/m².Die 
1kW/ m² sind schon der Wert "unter" der Atmosphäre. Als Maximalwert bei 
klarem Himmel.

von Peter R. (Gast)


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Ob UV gefährlich ist, hin und her...

 Man darf nicht vergessen, dass man das UV nicht sieht. Auch kleine 
Leistung kann Sehzellen auf der Netzhaut versengen, wenn eine Linse oder 
eine gewölbte Oberfläche zufällig drauf einen dann zu Recht genannten 
Brennpunkt bildet. Das geht auch ohne die Bündelung eines Lasers.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

>  Man darf nicht vergessen, dass man das UV nicht sieht.

Normalerweise sieht man aber die Fluoreszenzeffekte in der
Augenlinse. Im Gegensatz dazu sieht man bei IR garnichts.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Verstrahlter schrieb:
> Liege ich mit meiner ...
> Einschätzung  richtig dass die Lampe recht gefährlich ist

Ja. Du bist jetzt verstrahlt und mußt sterben. Machs gut!

von J. S. (pbr85)


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Es gibt auch Leistungs-LEDs mit 365nm Wellenlänge, wie die LITEON 
LTPL-C034UVH365. Benutze ich zu UV-Harz-Härtung und diese hat praktisch 
keinen Violettanteil mehr.

von Georg M. (g_m)


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> Gefahr von UV-Taschenlampe?

Das helle Licht der Taschenlampe UV kann zu Verletzungen der Augen und 
zur Beeinträchtigung der Sehkraft führen. Halten Sie das Licht der 
Taschenlampe UV niemals in die Augen. Leuchten Sie anderen Personen 
niemals direkt ins Gesicht.

Das UV-Licht der Taschenlampe UV kann zur Beschädigung der Augen und der 
Haut führen. Halten Sie das UV-Licht der Taschenlampe UV niemals ins 
Auge oder direkt auf die Haut.
Halten Sie Kinder stets von dem Gerät fern. Das Gerät ist kein 
Spielzeug.

https://www.lidl-service.com/static/3841126210/322306_UV_Lampe_DE_AT_CH.pdf

von Percy N. (vox_bovi)


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Georg M. schrieb:
>
> https://www.lidl-service.com/static/3841126210/322306_UV_Lampe_DE_AT_CH.pdf

Wie hat Lidl das Gerät eigentlich beworben? Mir fällt nur Taschenlampe 
mit Geldscheinprüfer ein, aber dafür ist die Leistung etwas hoch.

von Johnny B. (johnnyb)


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Percy N. schrieb:
> Wie hat Lidl das Gerät eigentlich beworben?

Vielleicht für Ehefrauen um das Ehebett nach gewissen Spuren zu 
untersuchen.

von Georg M. (g_m)


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von Richard B. (r71)


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UV-Spezialist schrieb:
> Was ist an der Aussage falsch?

500 nm hat mit UV nichts zu tun.
Cyan ist NICHT Blau!

Du hast auch keine UV bis 500nm schutzrille.
Wenn doch, bitte mit Link...

Maxim schrieb:
> Du scheinst ja ein echter experte zu sein

Das bin ich tatsächlich, darum geht es hier aber nicht->

Harald W. schrieb:
> 525nm liegt voll im Grünbereich und 400nm ist als
> violettes Licht für die meisten Menschen noch sichtbar.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Richard B. schrieb:
> UV-Spezialist schrieb:
>> Was ist an der Aussage falsch?
>
> 500 nm hat mit UV nichts zu tun.
> Cyan ist NICHT Blau!

Leseverständnis?
Der UV Spezi hat doch nie behauptet das 500nm UV sind.

Aber dann noch mal ganz langsam damit du es auch verstehst:
UV Schutzbrillen, egal ob jetzt normale Sonnenbrillen mit UV Filter oder 
spezielle Dinger die wirklich nur UV Strahlung blocken sollen, sind im 
Prinzip nichts anderes als ein breitbandiges analoges Filter. Ob 
Hochpass oder Notch sei mal dahingestellt...

Die Steilheit von analogen Filtern, egal ob jetzt NF, HF oder Licht, ist 
aber sehr endlich. Besonders wenn es breitbandig sein soll.

Theoretisch blockiert so ein Filter auch nie vollständig, es dämpft nur 
um so stärker je weiter man von seiner Grenzfrequenz in Richtung der 
Sperrbereiches weg ist. (Praktisch ist man natürlich früher oder später 
an der Stelle wo kein Durchgang mehr nachweisbar ist. Wie schnell das 
geht hängt von der Steilheit des Filters ab)
Befindet man sich so gerade eben im Sperrbereich des Filters, noch ganz 
nah an der Grenzfrequenz, dann wird da halt noch nicht so stark 
gedämpft, es kommt immer noch relativ viel durch das Filter durch.

Um also halbwegs sicher zu sein das nur noch unbedeutende Anteile des 
ursprünglichen Signals durch das Filter kommen muss man somit eine 
Grenzfrequenz wählen die weit genug von den kritischen Signalanteilen 
entfernt ist. Und dafür muss man dann in Kauf nehmen das auch der 
Nutzanteil gedämpft wird.
Bei UV-Filtern bedeutet dies das man, um den UV Anteil wirklich auf 
unkritische Werte zu bringen, die Grenzfrequenz deutlich in den 
sichtbaren Bereich verlegen muss!
Wie weit, das hängt dann von der Steilheit des Filters und von der Art 
(Leistung und Spektrum) des Lichts ab.
Hat man eine starke UV Quelle mit nur geringem Anteil an sichtbaren 
Licht, dann legt man die Grenzfrequenz halt auf Grün damit man wirklich 
sicher sein kann das praktisch kein UV mehr durchkommt.
Das damit auch der Teil des sichtbaren Lichts der von der Frequenz 
oberhalb von Grün liegt gedämpft wird ist ein ungewollter Nebeneffekt, 
aber technologisch nicht anders zu realisieren.

Wenn man, um mal die vom UV Spezi oben als Beispiel genannten Werte 
aufzugreifen, bei einer starken 395nm Quelle ein Filter nehmen würde das 
seine Grenze bei 405nm hat, dann hätte man in der Folge immer noch eine 
deutliche Transmission bei 395nm. Je nach Leistung und 
Abstrahcharakteristik der Quelle kann das dann zu viel sein.

Jetzt klar?

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Und um auf die Ursprungsfrage einzugehen:

Kritisch sind diese LED Quellen im Grenzbereich zwischen UV und 
sichtbaren Licht in erster Linie für die Augen. Wurde weiter oben ja 
auch schon geschrieben.

Das kritische ist dabei gar nicht die absolute Leistung, das haben wir 
mit der Sonne und manch anderen Dingen im normalen Alltag durchaus 
Quellen die deutlich höhere Leistungen haben und wo man sich solche 
Gedanken nicht machen muss.

Das Kritische ist dabei das die 395nm so gerade im Grenzbereich dessen 
liegen was wir wahrnehmen können. Unsere Rezeptoren sind für diese 
Spektralanteile schon FAST Blind.
Daher erscheint uns Menschen die LED sehr sehr sehr viel dunkler als 
diese tatsächlich ist. Dabei bringt das im Auge eintreffende "Licht" 
noch mehr Energie mit als wenn wir etwas für uns strahlend Helles 
anschauen würden.
(Für einige Tiere, beispielsweise gewisse Vogelarten, wirkt so eine LED 
dagegen wie für uns eine Weiße LED mit derselben Lichtleistung)

Unsere Augen haben durch die Evolution eine an das natürlich vorkommende 
Licht (Sonne!) gut angepasse Schutzfunktion in Form einer automatischen 
Blende. Und falls das immer noch nicht ausreicht den Lidschlussreflex.. 
Dadurch können wir sowohl im strahlenden Sonnenlicht wie auch im reinen 
Mondlicht hinreichend gut sehen um vor Unfällen und vielen 
(historischen) Gefahren sicher zu sein. In der Nacht ist die "Blende" 
voll geöffnet, im gleißend hellen Sonnenlicht -oder wenn wir auch ein 
anderes helles Licht schauen- dann wird maximal gedämpft.

Da wir Licht mit 395nm aber nur noch ganz schwach wahrnehmen 
funktioniert dieser Schutzmechanismus nicht mehr wie er soll. Dadurch 
trifft viel zu viel Strahlung, die auch noch besonders Energiereich ist, 
auf die Netzhaut und wir merken es im schlimmsten Fall erst wenn die 
ersten Schäden eintreten. Der Lidschlussreflex funktioniert gleich 
überhaupt nicht.

Dabei hängt die Gefährlichkeit neben der absoluten Leistung auch davon 
ab wie groß der Leistungsanteil im unsichtbaren Spektrum im Verhältnis 
zum sichtbaren Umgebungslicht (bzw. Spektralanteil der Quelle) ist.
Ein- und dieselbe UV Quelle kann am hellen Tag eingesetzt auch bei 
stundenlanger Benutzung unkritisch sein, in der dunklen Nacht aber schon 
nach relativ kurzer Zeit zu Augenschäden führen. Einfach weil am Tag 
durch die Umgebungshelligkeit die Pupillen stark verengt sind und damit 
nur wenig UV Licht ins Auge gelangt, in der Nacht aber sind die Pupillen 
voll geweitet und es kommt ein vielfaches davon ins Auge.

Die Haut kann bei hinreichend langer Exposition natürlich auch Schaden 
nehmen. Das ist keine Frage. Aber es verhält sich da nicht ganz so 
kritisch wie beim Auge. Zumindest wenn man nicht jeden Tag damit 
hantiert.
Denn zwar hat die Haut auch einen Schutzmechanismus dessen korrekte 
Funktion auch von der Zusammensetzung des Lichtspektrums abhängt. Aber 
dieser funktioniert nur langfristig. Selbst nach ein oder zwei Stunden 
tut sich da noch nicht so viel. Und auch wenn UV-A etwas ungesünder ist 
als sichtbares Licht, ist doch nicht so kritisch wie UV-B oder gar UV-C.

Es könnte bei langer, direkter, Exposition zwar vorkommen das man einen 
Sonnenbrand bekommt. Vielleicht auch einen heftigen wenn es ganz dumm 
kommt. Aber wenn man es mit diesen eher kleinen Leistungen zu tun hat 
werden sich die ersten negativen Anzeichen bei der Haut schon bemerkbar 
machen bevor irgendwelche irreversiblen Schäden eintreten.
Bei den Augen kann das jedoch gut anders sein!
Es ist es zwar richtig das jeder einzelne Sonnenbrand das persöhnliche 
Risiko auf Hautkrebs geringfügig erhöht und damit auch nach Abheilung 
nicht alles 100% wie vorher ist. In der Summe kann das dann auch schon 
merkliche Auswirkungen haben, aber auf das einzelne Ereignis ist das 
dann doch eher unkritisch. Da zählt die Gesamtheit der Ereignisse des 
gesamten bisherigen Lebens zusammen mit der persöhnlichen genetischen 
Veranlagung und auch ein wenig Zufall.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Vergessen sollte man auch nicht, das bei klarem Gehäuse, auch die 
Leuchtdichte der Quelle entscheiden ist. Bei LEDs ist da nur ein 
winziger Silizium-Krümel, der in ähnlicher Größe auch so auf die 
Netzhaut projiziert wird. Ist also garnicht mal so wichtig, um welche 
Wellenlänge es sich handelt. Eher wie viel Leistung die einzelne LED 
abgibt.

von Mike J. (linuxmint_user)


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J. S. schrieb:
> Benutze ich zu UV-Harz-Härtung und diese hat praktisch
> keinen Violettanteil mehr.

Zur Sicherheit habe ich mir so einen Nagel-Härter von eBay gekauft.
Hier wird zusätzlich auch etwas weißes Licht erzeugt, so dass man 
wirklich merkt wie hell es ist.

6-W-Uv-Led-Lampe-Mini-Tragbarer-Nageltrockner-Usb-Kabel-Fuer-Geschenk-P5 
B5
https://www.ebay.de/itm/193330187379
Preis: 3,37€-3,70€ pro Stück (kostenloser Versand)

Der Vorteil ist dass die LEDs schon auf einer Alu-Platine montiert 
worden sind und man die Alu-Platine nur noch ausbauen muss.

Das ist besser als 100 der 5mm LEDs auf eine Lochrasterplatine zu packen 
und durch die schlechte Kühlung und schnelle Alterung schnell Helligkeit 
zu verlieren.

: Bearbeitet durch User
von Susanne H. (susanne_h)


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Verstrahlter schrieb:
> Ich meine Sonne: 1kW/m² max
>
> Ich schätze Durchmesser Lampe = 5cm
> Fläche der Lampe = (0,05m)²*Pi = 0,007853982m²
>
> Sonnenenergie auf der Fläche der Lampe:
>
> 0,007853982m²*1.000W/m² = 7,853981634W
>
> Also könnte die Lampe dieselbe Leistung ausstrahlen, dabei vielleicht
> mit einem wesentlich höheren Anteil schädlicher Strahlung?
>
> Liege ich falsch oder kann die Lampe schädlicher als die Sonne sein -
> oder ist es zu spät für mein Hirn? :D

1) Du verwendest bei der Formel den Durchmesser(d) und nicht den 
Radius(r).
r=d/2.
2) 1kW/m² max.. und du multiplizierst die Fläche (welche falsch 
berechnet wurde -->(1)) mit 1kw! Die Fläche sitzt im Nenner und nicht im 
Zähler!

von Mario M. (thelonging)


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