Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PWM durch störendes Gebiet verteilen - per diff. Übertragung?


von Wumpus (Gast)


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Hallo Leute,

ich muss bis zu vier PWM-Signale eines DSPs (100-350kHz / Duty: 0,25 / 
90° Phasenverschoben) zu vier Modulen zwecks Synchronisation durch ein 
"Noisy-Area" (Leistungselektronik mit vielen getakteten Netzteilen) 
schicken. Hierbei liegen bis zu 0,5m zwischen dem Sender und dem 
Empfänger. Der Sender sitzt in etwa im Mittelpunkt eines Sterns und die 
Empfänger halt an den Spitzen...

Da ich davon ausgehe, das die Signale des PWMs ordentlich in 
Mitleidenschaft durch die angrenzenden Leistungselektroniken gezogen 
werden, würde ich von vorn herein auf eine differentielle Versorgung des 
PWMs bauen. Ich stelle mir das so vor, das an der Quelle ein Quad-RS422 
Sender (wie z.B. 26C31 - Typ noch nicht festgelegt) sitzt und dann per 
ordentlichem geschirmten und verdrillten Leitungen zu den zu 
synchronisierenden Empfängern geführt wird. Dort sitzt dann jeweils ein 
Einkanal Empfänger.

Ist die Idee grundsätzlich so okay?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wumpus schrieb:
> Ist die Idee grundsätzlich so okay?

Sicher. Je niederohmiger du die Signale durch die EMI Umgebung schickst, 
umso weniger werden sie gestört und umso sauberer kommen sie am Ende an.
Wenn die Terminierung passt, sollten auch die Flanken nicht besonders 
leiden, wobei 350kHz für RS422 Transmitter schon etwas hoch sind. Aber 
bei 0,5m Kabel ist das sicher kein Problem.

von Besucher (Gast)


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Servus,

warum machst du das nicht optisch?
Faseroptisch ist vermutlich eine einfach Lösung und mit 
Standardkomponenten zu erledigen.

von Wumpus (Gast)


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Besucher schrieb:
> warum machst du das nicht optisch?

Weil ich damit keine Erfahrungen habe!

von oszi40 (Gast)


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Je nach Aufbau der Schaltung kann man trotzdem noch viele Wunder 
erleben.

Wumpus schrieb:
> Weil ich damit keine Erfahrungen habe!

Auch ein schneller Optokoppler löst so manches Masseproblem.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wumpus schrieb:
> Da ich davon ausgehe, das die Signale des PWMs ordentlich in
> Mitleidenschaft durch die angrenzenden Leistungselektroniken gezogen
> werden, würde ich von vorn herein auf eine differentielle Versorgung des
> PWMs bauen.
Ich würde das mal mit einem Versuchsaufbau messen.

> 100-350kHz / Duty: 0,25 / 90° Phasenverschoben
Welche Auflösung/Genauigkeit/Jitter brauchst du da?

Matthias S. schrieb:
> Wenn die Terminierung passt, sollten auch die Flanken nicht besonders
> leiden, wobei 350kHz für RS422 Transmitter schon etwas hoch sind.
Die hier haben was im Bereich um 10 ns Flankenzeit. Das könnte hier 
reichen:
http://www.ti.com/product/SN65LBC179A
Und da kann man ja mal herumklicken und sich einen Überblick 
verschaffen:
http://www.ti.com/interface/rs-485-rs-422/overview.html

von Blumpf (Gast)


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Wir haben schon RS422-Tranceiver für ähnliche Dinge verwendet. 
RS422/RS485 ist in der Industrie sehr beliebt, weil es recht robost ist.

Die liefern ein differentielles Signal, dazu bekommt man sie auch für 
sehr harte Immunitätsanforderungen. Gibs sowohl für 3V3 als auch für 5V, 
und man kann sie dann direkt an den µC anklemmen.
Frequenzen gehen so bis 50MHz über 100m und mehr, die richtigen 
Tranceiver und Impedanzkontrolle vorausgesetzt.
Vorteil: Die Dinger gibts wie Sand am Meer.

Man muss halt genau schauen, wie man mit dem Timing hinkommt. Das hängt 
von eueren Anforderunge ab.

Beispiel:
https://www.analog.com/en/products/adm3068e.html

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Wumpus schrieb:
> Besucher schrieb:
>> warum machst du das nicht optisch?
>
> Weil ich damit keine Erfahrungen habe!

Die Frage hätte ich auch gestellt. Ich mache viel mit 
Toslink-Verbindungen (digatal Audio). Die sollten für deine Anwendung 
ideal geeignet sein. Größenordnungsmäßig: Rechtecksignale mit bis zu 25 
MHz. Strecken bis 10 m. Fertige Kabel in allen Qualitätsklassen. 
Üblicherweise 3,3 V Betriebsspannung, die älteren oft 5 V. Die 
Steckverbindungen entsprechen freilich nicht einer robusten 
Industrienorm.

Aber nicht jeder Sender/Empfänger verhält sich so ideal wie ein 
Optokoppler, - da muss man die richtigen kennen.

von Besucher (Gast)


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Wumpus schrieb:
> Besucher schrieb:
>> warum machst du das nicht optisch?
>
> Weil ich damit keine Erfahrungen habe!

Schau dir mal die Cliff Toslink Sender/Empfänger an.
Einfacher und preiswerter geht es kaum.

https://www.tme.eu/de/katalog/toslink-sender-und-empfanger_112570/

von Blumpf (Gast)


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Besucher schrieb:
> Wumpus schrieb:
>> Besucher schrieb:
>>> warum machst du das nicht optisch?
>>
>> Weil ich damit keine Erfahrungen habe!
>
> Schau dir mal die Cliff Toslink Sender/Empfänger an.
> Einfacher und preiswerter geht es kaum.

Doch.
Ein RS485-Tranceiver kostet weniger als 1/10.

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