Ein kurzer Erfahrungsbericht und eine anti-Kaufempfehlung vom Eizo CS2410 für Funkanwendungen im Kurzwellenbereich. Ich wollte einen neuen Monitor für die Funkbude kaufen und habe dafür etwas tiefer in die Tasche gegriffen, in der Hoffnung auf bessere Verarbeitungsqualität. Leider stört der Bildschirm selbst in 15m Entfernung von der Antenne. So was habe ich seit dem CCFL-Zeitalter nicht mehr gesehen. Versuchsaufbau: - Eizo CS2410, zweistufiges Filter in der Netzzuleitung (https://www.schaffner.com/product-storage/datasheets/fn-2070/ 1A Version) - Displayport-Anschluss geschirmt und verdrosselt Bild 1 (cs2410.png): Spektrum des 20m-Bandes an der Vertikalantenne in 15m horizontaler Entfernung und zwei Stockwerke höher gelegen. Ich habe den Monitor kurz ausgeschaltet damit man den Unterschied sieht. Die Träger alle ca. 75 kHz (H-sync-Frequenz?) sind gut sichtbar. Bild 2 (EF.png): Spektrum an einer aktiven E-Feld Antenne in 3m Entfernung vom Bildschirm. Platziert in der EDV-Umgegbung. Unterschied Monitor ein- und ausgeschaltet. Reaktion von EIZO: Der Monitor entspricht allen Normen Reaktion vom Händler: Kein Defekt, kein Umtausch/Rückgabe möglich. (Der Verbraucherschutz ist hierzulande leider nicht so gut ausgebaut wie in DE.) Schade. Bisher hatte ich eigentlich nur gute Erfahrungen mit EIZO. Auch waren sie sonst kulant, selbst wenn etwas nicht unter Garantie fiel. Wie der Monitor so stark stören kann, ist mir ein Rätsel. Im H-Feld ist er unauffällig.
Tja... die harten Impulse der Schaltnetzteile toppen alles... ich hatte einen DVD- Player einer guten japanischen Marke- der hatte einen Störkreis von sage und schreibe 1 Kilometer Durchmesser ! War mit einem uralten Mittel-/ Langwellen- Taschenradio festzustellen (Dorf). Eine Entstörung im Hause war nicht möglich, ich habe mehrere Filter versucht. Sagen wir mal so: Wenn ich so viele Filter hintereinanderschalte, daß nichts mehr stört, kommt auch nicht mehr genug Spannung an dem störenden Gerät an, dann schweigt es sowieso. Das hat übrigens mit der Verarbeitungsqualität nicht zu tun- das ist Sache der Entwickler. Und für die alten AM- Bereiche, die ja für diese Leute unnütz sind, und auf denen ja kein nennenswerter europäischer Rundfunk betrieben wird, haben die nichts übrig- kann zugemüllt werden. Obwohl es geht- ich habe Schaltnetzteile in Fernsehern der 80er, die stören nicht ! (edit: Ein Plasma- TV von LG, den ich habe- ebenfalls eine Seuchenschleuder, wenn auch nicht so extrem, aber im Hause ist dann auch Dunkeltuten mit AM- Bereichen- der LG ist aber nur selten an.
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Das hier kommt nicht vom Netzteil. Die Störungen sind sehr schmalbandig und frequenzstabil. Ich vermute es sind ungeschirmte und/oder falsch terminierte Datenleitungen. Ich weiss noch nicht ob ich das Ding aufmachen oder weiterverkaufen soll.
Bänz schrieb: > Reaktion vom Händler: Kein Defekt, kein Umtausch/Rückgabe möglich. NOCH kein Defekt? Lt.Eizo ein "Einsteigermodell" für 500€? Frag doch mal Eizo nach einem EMV-Datenblatt bevor einer die Bunte Netzagentur bemüht? https://www.eizo.de/kontakt/
Habe ich. Laut EIZO gelten gemäss EN55032 keine Strahlungs-Emissionsgrenzwerte für Frequenzen unter 30 MHz. In diesem Frequenzbereich gibt es lediglich Grenzwerte für leitungsgebundene Emissionen.
Bänz schrieb: > Laut EIZO gelten gemäss EN55032 keine Dann frag doch die BNA. Schlimmstenfalls hast Du eine gigantische Rückrufaktion in Gang gesetzt mit dieser Frage.
Das ist schon korrekt, Radioemissionen <30 MHz sind bei der EN 55032 nicht spezifiziert.
Bänz schrieb: > In diesem > Frequenzbereich gibt es lediglich Grenzwerte für leitungsgebundene > Emissionen. ..werden die denn eingehalten? Funkstörung melden und Gerät prüfen lassen..
oszi40 schrieb: > Schlimmstenfalls hast Du eine gigantische > Rückrufaktion in Gang gesetzt mit dieser Frage. Lol, 99.9% der Bevölkerung, inkl. mir, dürfte das herzlich egal sein.
Höhrer schrieb: > Funkstörung melden und Gerät prüfen lassen.. Das verursacht viel Arbeit bei mir und bei der Behörde. Das halte ich in diesem Fall nicht für angemessen. Aber vielleicht bewahrt der Thread jemanden in Zukunft vor einem Fehlkauf.
Schreib doch mal Eizo direkt an, was die dazu meinen. Das wäre mal interessant zu wissen.
Habe ich, siehe oben. Die Emissionen richten sich nach der EN 55032, worin Radioemissionen unterhalb von 30 MHz nicht spezifiziert sind. Oder wörtlich von Eizo Japan: > Frequencies specified in customer inquiries are not apply to radiated > emissions in EN55032 standard. Ist halt so. Funkstörungen durch Unterhaltungselektronik sind in dem Spektrum leider weit verbreitet. Aber es ist in dem Fall enttäuschend weil ich Bildschirme habe die weitaus weniger stören, bei einem Viertel des Preises.
Bänz schrieb: > Aber es ist in dem Fall enttäuschend weil ich Bildschirme habe die > weitaus weniger stören, bei einem Viertel des Preises. Ich könnte mir vorstellen, daß man z.B. bei Schaltnetzteilen einen höheren Wirkungsgrad erzielt, wenn man schneller schaltet. Deine Anforderungen laufen vermutlich gegen den aktuellen Trend. Ich schätze mal, das sind ältere Bildschirme.
Andreas B. schrieb: > Ich schätze mal, das sind ältere Bildschirme. FALSCH! Lies mal: "Der Monitor ist ab Juli 2019 im Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 559,- Euro." Quelle:https://www.eizo.de/neuigkeiten/presse/2019/coloredge-cs2410/
Andreas B. schrieb: > Ich könnte mir vorstellen, daß man z.B. bei Schaltnetzteilen einen > höheren Wirkungsgrad erzielt, wenn man schneller schaltet. Deine > Anforderungen laufen vermutlich gegen den aktuellen Trend. Ich schätze > mal, das sind ältere Bildschirme. Lesen bildet!! siehe was der TE geschrieben hat Bänz schrieb: > Ich wollte einen neuen Monitor für die Funkbude kaufen und habe dafür > etwas tiefer in die Tasche gegriffen, in der Hoffnung auf bessere > Verarbeitungsqualität. > > Leider stört der Bildschirm selbst in 15m Entfernung von der Antenne. So > was habe ich seit dem CCFL-Zeitalter nicht mehr gesehen. Ist also doch nicht etwas älter. weiterhin schreibt er Bänz schrieb: > Das hier kommt nicht vom Netzteil. Die Störungen sind sehr schmalbandig > und frequenzstabil. Ich vermute es sind ungeschirmte und/oder falsch > terminierte Datenleitungen. > Ich weiss noch nicht ob ich das Ding aufmachen oder weiterverkaufen > soll. liegt also offenbar nicht am Schaltnetzteil. Ich habe selber schon die Erfahrung gemacht, das der Bildschirm selber strahlt ( wenn auch nicht so stark, wie die Ansteuerung und das Netzteil ). Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Lesen bildet!! Genau. Ich bezog mich nämlich auf die Bildschirme, die der TO vorher hatte.
Ralph B. schrieb: > Ich habe selber schon die Erfahrung gemacht, das der Bildschirm selber > strahlt ( wenn auch nicht so stark, wie die Ansteuerung und das Netzteil > ). Ich habe diverse Messgeräte, in denen TFT-Displays verbaut sind. Da sitzt immer eine metallisierte Glasscheibe vor dem Display. Hier ist das mal auseinandergebaut zu sehen: http://www.bymm.de/documents/30/Displayglas_V1_4.pdf Ein "normaler" Monitor muss halt nur die Consumer-Grenzwerte nach EN 55032 einhalten, und die sind nicht besonders streng.
Bänz schrieb: > (Der > Verbraucherschutz ist hierzulande leider nicht so gut ausgebaut wie in > DE.) Wo ist das? Ein Rückgaberecht sollte es doch wohl geben. Mindestens eine Gutschrift, mit der man dann ein anders Modell wählen kann.
Ändert sich die Frequenz wenn du Auflösung und so änderst? Müsste ja so sein wenn es vom Bild herkommt. HDMI sollte nicht/kaum stören. Kann man den Bildschirm nachträglich schirmen? Als Test mal für kurze Zeit in Alufolie wickeln. Wie hast du festgestellt, dass es nicht das Netzteil ist?
@gustlb
> Kann man den Bildschirm nachträglich schirmen?
Klingt jetzt nicht so praktikabel. Um die Ursache zu finden vielleicht,
aber nicht für den Betrieb.
@TE
Wie schauen denn die Anschlüsse und Kabel des Monitors aus, taugen die
was?
Ich würde auf jeden Fall mal ein möglichst schlechtes und ein möglichst
gutes Datenkabel vergleichen. Ein nicht so Tolles ist bestimmt schon
dabei ;)
Meister E. schrieb: > Klingt jetzt nicht so praktikabel. Um die Ursache zu finden vielleicht, > aber nicht für den Betrieb. Genau erstmal um die Ursache zu finden. Bänz schrieb: > Das hier kommt nicht vom Netzteil. Genau das sollte man aber doch mal überprüfen, denn laut diesem Bildchen https://www.prad.de/wp-content/uploads/2016/0525/eizo-cs2420-monitor-Ansicht_hinten-u.jpg hat der ein eingebautes Netzteil. Wie ist Bänz also zu dieser Aussage gekommen? Wenn sie die gemessene Störung bei unterschiedlichen Auflösungen/Bildraten, und das kann man sehr leicht testen, nicht verändert würde ich schon zum Netzteil tendieren und dieses verdächtigen. Ändert sich denn die Frequenz in Abhängigkeit der Helligkeitseinstellung?
Gustl B. schrieb: > Bänz schrieb: >> Das hier kommt nicht vom Netzteil. > > Genau das sollte man aber doch mal überprüfen Sehe ich auch so. Man sollte nie voreilige Schlüsse ziehen, sondern die möglichen Störer der Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens nach untersuchen und ausschliessen.
Wie mehrfach gesagt, es kommt nicht vom Netzteil. Die Störungen vom Monitor sind schmalbandig und sehr frequenzstabil (<0.1 ppm). Als Vergleich ist im Eingangspost eine Störung von einem Netzteil bei 14.37 MHz zu sehen (cs2410.png). Die wobbelt um einige kHz. Störungen von Netzteilen sind in der Regel zusätzlich amplitudenmoduliert (50/100 Hz), diese Störung ist überhaupt nicht moduliert und auch von der Bildschirmhelligkeit (Netzteilleistung) unabhängig. Die Änderung der Bildschirmauflösung betrifft nur die DP/DVI-Schnittstelle, das Panel wird vom internen Interface trotzdem mit der nativen Auflösung angesteuert. Eine Abschirmung mit geerdeter Alufolie bringt eine Verbesserung von 5-18 dB, je nach Frequenz.
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