Hallo, kann man den OPV LM321MFX naiv gefragt für NF-Audiosignale verwenden? Gain Bandwidth Product: 1MHz Wie kann man die maximal mögliche Verstärkung berechnen, wenn f(max)= 20kHz (bei -3dB)? Wie hoch ist der Eingangswiderstand am (+)in? Ähnlich wie beim NE5534 (ebenfalls BiPo)? http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm321.pdf https://eu.mouser.com/ProductDetail/Texas-Instruments/LM321MFX-NOPB?qs=sGAEpiMZZMvu8NZDyZ4K0fUm3WR32YZj
hinz schrieb: > Das ist ein halber LM358, den kann man schon für Audio nehmen. ... muß man aber nicht, da gibts deutlich bessere, auch im Centbereich. Der angesprochene NE5534 ist auch "uralt" und dennoch deutlich besser. Beim LM358 / LM321 wirds bei einer gewuenschten Frequenz von 20 kHz mit der Verstärkung schon etwas "enger". Selbst die (ebenfalls) alten TL081 82 84 sind deutlich besser. Einen einzigen Vorteil besitzt LM321 / LM358 gegenueber anderen Preiswert-OP: Die minimale untere Eingangsspannung (bei unipolarer Spannungsversorgung) geht deutlich besser gegen 0V (GND) als bei NE5534 oder TL08x.
Jens schrieb: > Gain Bandwidth Product: 1MHz > > Wie kann man die maximal mögliche Verstärkung berechnen, wenn f(max)= > 20kHz (bei -3dB)? Na so: 1MHz ÷ 20kHz = 50 ~= 34dB Wobei der OPV dann keinerlei Verstärkungsreserve mehr hat, um Nichtlinearitäten zu unterdrücken. Wenn du noch 3dB Abfall bei 20kHz zulassen willst, kannst du theoretisch um 3dB mehr verstärken.
Jens schrieb: > kann man den OPV LM321MFX naiv gefragt für NF-Audiosignale verwenden? Nein. Da die Ausgangsstufe ruhestromlos ist, hat er Übernahmeverzerrungen. Man kann allerdings den Ausgang immer nach Masse hin belasten, um das zu reduzieren. Die GBW reicht kaum für 20kHz. Man muss nicht den allerbilligsten OpAmp von allen unbedingt nutzen um Ton zu verstärken, es gibt unendlich viele bessere OpAmps die kaum teurer sind. Je nach verfügbarer Betriebsspannung NE5532/RC4558 oder TS972/OPA1662. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.1
Nach meiner Überzeugung sind LM324, 321, 358 und Konsorten das Schlimmste, was man Audio antun kann. Ihre Ausgangsstufe arbeitet im C-Betrieb (im Gegensatz zu der missverständlichen Aussage im Datenblatt). Das bedeutet, dass bei Richtungswechsel des Ausgangsstroms die Treiberstufe einen erheblichen Spannungssprung machen muss (3 x UBE). Da sie das nicht beliebig schnell kann, gibt es heftige Übernahmeverzerrungen: Beitrag "LM324 single version". Abhilfe: Ein Lastwiderstand nach Masse, so dass es keinen Richtungswechsel des Ausgangsstroms mehr gibt. Was für ein Schwachsinn. Das hat MaWin auch gerade vollkommen richtig geschrieben, sehe ich.
Beim LM321 muss man noch sehen welcher Variante: Es gibt LM321 als LM358 mit nur einem OP rausgeführt, der ist für Audio kaum geeigent. Es ist nicht nur die Begrenzte Bandbreite, sondern auch die deutlichen Übernahmeverzerrungen der Ausgangsstufe. Dann gibt es noch eine alte LM321 Variante als präzisions Differenzverstärker im TO99: der könnte für audio geeigent sein, ist aber kein OP.
Der Zahn der Zeit schrieb: > Nach meiner Überzeugung sind LM324, 321, 358 und Konsorten das > Schlimmste, was man Audio antun kann. Telefon ist auch Audio....
hinz schrieb: > Telefon ist auch Audio.... Witzigerweise habe ich das bei einem Telefon, in das der eingesetzt war, das erste mal selber erfahren, weil es so verzerrt klang...
Lurchi schrieb: > Dann gibt es noch eine alte LM321 Variante als präzisions > Differenzverstärker im TO99: Wäre mir neu, ich kenne nur LM301.
Der Zahn der Zeit schrieb: > hinz schrieb: >> Telefon ist auch Audio.... > > Witzigerweise habe ich das bei einem Telefon, in das der eingesetzt war, > das erste mal selber erfahren, weil es so verzerrt klang... Dann war da aber nicht nur der Opamp schuld.
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten! MaWin schrieb: > Da die Ausgangsstufe ruhestromlos ist, hat er Übernahmeverzerrungen. Das klingt übel! Dann lasse ich audiomäßig weiträumig die Finger davon (habe noch ein paar LM321 in der Bastelkiste, deshalb die Frage hier im Forum). Weil sie schon am 3V laufen, wären sie ganz praktisch für einen Mikrofon-VV gewesen, aber bei den anderen Parametern wird es dann wohl nichts damit.
Fuer Audio ist der schon verwendbar. Aber nicht HiFi Qualitaet erwarten. Das IC wird gerne verwendet fuer Anwendungen von 4.5-24V Nennspannung der Batterien oder Akkus. Dafuer wurden die Chips (nicht Kartoffelchips) damals gebaut.
Jens schrieb: > Weil sie schon am 3V laufen, wären sie ganz praktisch für einen > Mikrofon-VV gewesen, aber bei den anderen Parametern wird es dann wohl > nichts damit. Für Mikrofonvorverstärker rauschen die auch zu sehr.
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