Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC-Motor an Batterie-PWM-Treiber an Netzteil betreiben


von Stefan M. (freisei)


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Servus Zusammen!

Ich steuere für eine CNC einen DC-Bürstenmotor mit einem MD10C-Treiber:
https://www.cytron.io/p-10amp-5v-30v-dc-motor-driver

Funktioniert auch ganz gut, nur denke ich dass der Controller eigentlich 
für Batterieantrieb entwickelt wurde ("Regenerative Braking.") und daher 
mein neues Netzteil vermutlich die Gegenspannung abbekommt und dadurch 
z.B. bei aprupten Drehrichtungswechseln abschaltet.
Ich hab mir mal kurzfristig mit einer Supressordiode beholfen, 
vermutlich ist das aber nicht die beste Idee.

Ich hab hier https://www.heise.de/select/make/2016/6/1482398401198797 
gelesen, dass eine Freilaufdiode hier ganz gute Dinge leisten soll, aber 
evtl. hat das der Treiber ja schon drin.

Kann ich die Gegenspannung irgendwie abfangen und auf z.B. Externe 
Hochlastwiederstände leiten?

Mein Motor verträgt deutlich mehr Spannung und evlt. brauch ich das auch 
in Zukunft, drum bin ich am Überlegen auf den hier
https://www.cytron.io/p-25amp-7v-58v-high-voltage-dc-motor-driver zu 
wechseln, allerdings hab ich da Vermutlich dann die gleichen Probleme, 
zumal das auch schon der Doku beschrieben wird. (ich finds aber nicht 
mehr... evtl. täusch ich mich auch)


Wie würdet Ihr damit umgehen?


Entschuldigt bitte meine evtl. dummen Fragen, aber ich in 
Elektroniksachen noch ziemlich am Anfang.

Grüße!
Freisei

von Stefan M. (freisei)


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Mal noch eine ganz dumme Frage: Kann ich evtl. von den PWM-Treibern zwei 
parallel schalten und die Ausgänge dann in Reihe schalten? Oder ist das 
für den Treiber Ähnlich zerstörerisch wie wenn ich gleich 60V in einen 
reinjage?

von Guest (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Mal noch eine ganz dumme Frage: Kann ich evtl. von den PWM-Treibern zwei
> parallel schalten und die Ausgänge dann in Reihe schalten? Oder ist das
> für den Treiber Ähnlich zerstörerisch wie wenn ich gleich 60V in einen
> reinjage?

Da sie nicht isoliert sind baust du damit einen Kurzschluss.

Eine Freilaufdiode ist dazu da eine gegenläufig gepolte Spannung 
abzuleiten, wie sie beim abfallen von Relais entsteht. Hier hast du 
keine Spannung die änderst gepolt ist, daher würde das maximal mit einer 
Zener gehen. Das wäre aber nichts anderes als die Supressordiode. Da 
würde man eher einen Bremschopper nehmen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du kannst die Spannung vom Netzteil über eine Diode einspeisen - das 
schützt zumindest das Netzteil. Ob die Spannung auf der Controllerseite 
dann zu hoch läuft, wäre auszuprobieren.

von Stefan M. (freisei)


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ah OK, ganz simpel also. Aber ich verlier 0,8V an der Diode, oder?
Würde diese passen?
https://www.reichelt.de/gleichrichterdiode-200-v-8-a-to-220ac-byw-29e-200b-p41938.html?&trstct=pol_2&nbc=1

von Stefan M. (freisei)


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Guest schrieb:
> Da sie nicht isoliert sind baust du damit einen Kurzschluss.

Hm. Ich versteh noch nicht, wo der Kurzschluss entsteht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan M. schrieb:
> Aber ich verlier 0,8V an der Diode, oder?

Ja, so etwa.

Stefan M. schrieb:
> Würde diese passen?

Du schreibst nirgends, wieviel dein Motor nun an Strom zieht. Der 
Controller scheint für 10A gut zu sein. Ob eine 8A Diode reicht, weisst 
also nur du. Man sollte die Diode allerdings kühlen, da P=U*I, bei 8A 
also mal gut 6 Watt.

von Stefan M. (freisei)


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Bevor die 8A-Diode durchgeht, macht wohl mein 5A-Netzteil die Grätsche. 
Der Motor hat einen Nennstrom vom 2.6A, aber soweit ich weiß kann der 
Strom z.B. bei blockierung ja deutlich höher sein. Aber wiegesagt, ich 
denk vorher kapituliert das Netzteil.

Danke schonmal!

von Guest (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Hm. Ich versteh noch nicht, wo der Kurzschluss entsteht.

Stell dir das Teil Mal ganz vereinfacht vor. Im Endeffekt ist es ein 
Schaltregler der eine höhere Eingangsspannung auf eine niedrigere 
Ausgangsspannung umsetzt. Zusätzlich kann er seinen Ausgang noch 
umpolen. Das ganze ist aber immer auf die Spannungsquelle am Eingang 
bezogen. Wenn wir jetzt mal wieder vereinfachen und sagen eine 
Halbbrücke ist konstant auf Masse während die andere schaltet, heißt 
das, an einer klemme am Ausgang liegt GND des Netzteils und an dem 
anderen eine niedrigere Spannung. Nehme ich einen zweiten Treiber bei 
dem das genau so ist und schalte ihn in Reihe, verbinde ich seinen GND 
mit dem Ausgang des ersten. Da beide auf ein Potential bezogen sind ist 
das quasi so als ob du den Ausgang eines Schaltreglers kurzschließt. Der 
Treiber wird vermutlich die Brücken abwechselnd schalten, sodass bei 50% 
DC kein Strom fließt aber auch hier hast du das gleiche Problem, nur das 
es etwas komplexer zu beschreiben ist.

von Timo N. (tnn85)


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Stefan M. schrieb:
> ah OK, ganz simpel also. Aber ich verlier 0,8V an der Diode, oder?
> Würde diese passen?

Kannst auch ne Schottky-Diode mit 0,3V-Schwellspannung wählen.

von Stefan M. (freisei)


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Vielen lieben Dank für die Antworten!

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