Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welches Bauteil ist auf der Platine durchgebrannt?


von Christian Hansch (Gast)



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Hi Leute,
ich hab leider meine externe Festplatte mit dem falschen Netzteil 
angeschlossen und jetzt blinkt die Kontrollleuchte nur noch und die 
Festplatte lässt sich nicht mehr anschalten.

Auf der Festplatten-Platine sieht man unten rechts das durchgebrannte 
Bauteil, ich tippe mal auf einen Widerstand. Man kann noch KVP und 
darunter etwas mit 6... A erkennen aber ich finde mit den Bezeichnungen 
leider keine passende Bauteile.

Ob durch die Überspannung noch mehr durchgebrannt ist weiß ich nicht.
Es wäre schade wenn die Daten auf der Platte nicht mehr abrufbar wären 
und das defekte Bauteil zu tauschen wäre für mich die einfachste Methode 
sie wieder in Gang zu bekommen.

Oder gibt es eine andere unkomplizierte Möglichkeit an die Daten zu 
kommen?

: Verschoben durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian Hansch schrieb:
> ich tippe mal auf einen Widerstand

TVS-Diode. Die soll gegen Verpolung und Überspannung absichern, hat sie 
ja offenbar auch. ;-)

Für einen Test kannst du sie erstmal komplett entfernen und sehen, ob 
noch mehr kaputt ist. Insbesondere könnte der Leiterzug vom 
Steckverbinder bis zur Diode in Mitleidenschaft gezogen worden sein, 
ggf. muss man den durch einen oben drauf gelöteten Draht ersetzen.

Ist das die 5- oder die 12-V-Schiene?

: Bearbeitet durch Moderator
von Nick M. (Gast)


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Christian Hansch schrieb:
> ich tippe mal auf einen Widerstand.

Ich nicht.
Eine Diode oder ein gepolter Kondensator. Sieht doch genauso aus wie das 
Teil darüber.

von Thomas S. (Gast)


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Wenn Messgerät zur Hand, erstmal Diode raus und messen ob noch 
Kurzschluss vorhanden ist. Vieleicht auch vor dem Auslöten messen. Somit 
hat man nen Vergleich. Erst dann (ohne Diode) richtig anschließen und 
bestromen.

von Wolfgang (Gast)


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Christian Hansch schrieb:
> ich tippe mal auf einen Widerstand

Eher nicht. Widerstände sehen so aus, wie die beiden weiß beschrifteten 
schwarzen Dinger unten rechts auf deinem Bild 
15835106295006992884599916350086.jpg zwischen den beiden hellbraunen 
Kondensatoren.

von hinz (Gast)


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TPSMB13a von Vishay/GenSemi

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> TPSMB13a von Vishay/GenSemi

Wo hast du die denn jetzt her gezaubert? ;-)

von hinz (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> hinz schrieb:
>> TPSMB13a von Vishay/GenSemi
>
> Wo hast du die denn jetzt her gezaubert? ;-)

Das wird nur anderen Zauberern verraten!

von Christian Hansch (Gast)


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Wow, hätte nicht mit so vielen Antworten in so kurzer Zeit gerechnet. 
Danke dafür...

Die defekte Diode ist auf der Platine direkt auf der Festplatte. Also 
Netzteil gibt 12V an den Eingang (kleine Platine am Gehäuse) von da aus 
gehen die Kabel zur Platine direkt auf der Festplatte.
Auf der Festplatte steht einmal 5V 0,72A und 12V 0,52A.

Wenn ich die Diode auslöte und es ist nicht noch mehr defekt, müsste die 
Festplatten wieder laufen? Sie ist also nur als Schutz für die anderen 
Bauteile?
Dann müsste ich diese nur ersetzen... Ist nur die Frage wo ich sowas her 
bekomme?!

Messen bzw ausprobieren würde ich morgen mal.

von Peter P. (peterpo)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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von MaWin (Gast)


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Christian Hansch schrieb:
> das durchgebrannte Bauteil

Es ist nicht DAS durchgebrannte Bauteil.

Das Bauteil war ein Schutz, selbst den hast du zerstört, danach war der 
Rest deinem falschen Netzteil schutzlos ausgeliefert.

 Sprich: es ist jetzt ALLES kaputt.

Vergiss die Platte. Manche lassen sich durch Komplettaustausch einer 
Elektronik von einem identischen Modell reaktivieren, andere nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Sprich: es ist jetzt ALLES kaputt.

Nicht notwendigerweise, auch wenn es eine Chance dafür gibt.

Diese TVS-Dioden halten schon bisschen was aus, ist also nicht 
unrealistisch, dass sie komplett durchlegiert ist und einen satten 
Kurzschluss gebildet hat.

Aber das sollte er nachmessen können.

> Manche lassen sich durch Komplettaustausch einer Elektronik von einem
> identischen Modell reaktivieren, andere nicht.

Bei anderen wiederum muss man auch den EEPROM noch mit 
(zurück-)tauschen, das dürfte der 25P05VP sein. Sowas hatten wir hier 
schon mal.

: Bearbeitet durch Moderator
von Werner W. (wam)


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MaWin schrieb:
> Sprich: es ist jetzt ALLES kaputt.

Das ist Quatsch. Erstmal ausbauen und schauen ob die Platte wieder 
läuft.
Wenn die es nicht macht könnte man von einem Totalschaden ausgehen.

Gruß
WAM

Beitrag #6169467 wurde vom Autor gelöscht.
von Christoph Z. (rayelec)


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>> Sprich: es ist jetzt ALLES kaputt.

> Nicht notwendigerweise, auch wenn es eine Chance dafür gibt.
> Diese TVS-Dioden halten schon bisschen was aus [...] und einen satten
> Kurzschluss gebildet hat.

Die sind sogar absichtlich so gebaut, dass sie in solchen Fällen zu 
einem Kurzschluss „legieren“!

von Martin W. (martin_s86)


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Jörg W. schrieb:
> Diese TVS-Dioden halten schon bisschen was aus, ist also nicht
> unrealistisch, dass sie komplett durchlegiert ist und einen satten
> Kurzschluss gebildet hat.

Ahja. Wenn das Gehäuse bereits aufgebrochen ist...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Wenn das Gehäuse bereits aufgebrochen ist.

Das heißt ja erst einmal nur, dass sie einiges an Leistung umgesetzt 
hat, aber noch lange nicht, dass sie ihren inneren Kurzschluss dabei 
bereits komplett verdampft hätte.

Aber wie geschrieben: das sollte er mit einem Ohmmeter nachmessen 
können.

von Martin W. (martin_s86)


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Christoph Z. schrieb:
> Die sind sogar absichtlich so gebaut, dass sie in solchen Fällen zu
> einem Kurzschluss „legieren“!

Ohman.

Wenn die Diode ihren Hitzetot stirbt, und das Gehäuse aufbricht, dann 
garantiert dir niemand was.

Die Spezifikation gilt nicht wenn das Bauteil mechanisch zerstört ist.

Eine TVS-Diode wird dazu eingesetzt kurzzeitig einen Strom abzuleiten 
damit ein vorgeschaltetes Schutzelement wie z.B. eine Sicherung auslöst. 
Es wird also absichtlich ein Kurzschluss erzeugt um die nachgeschalteten 
Bauteile vor Überspannung zu schützen und die vorgeschaltete Sicherung 
auszulösen.

von ek13 (Gast)


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Christian Hansch schrieb:
> Hi Leute,
> ich hab leider meine externe Festplatte mit dem falschen Netzteil
> angeschlossen

Was für ein Netzteil (Spannung/Strom, AC/DC) hast du denn, wie lange, 
anstelle von dem regulären
12V- Netzteil angeschlossen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> dann garantiert dir niemand was

Das hat doch auch niemand geschrieben, und sicher auch der TE nicht 
erwartet, dass ihm hier auch nur irgendwas „garantiert“ würde.

Aber genauso ist es halt Quatsch zu behaupten, dass jetzt auf jeden Fall 
hier Hopfen und Malz verloren wäre.

Man muss es durchmessen bzw. ausprobieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von hinz (Gast)


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ek13 schrieb:
> Christian Hansch schrieb:
>> Hi Leute,
>> ich hab leider meine externe Festplatte mit dem falschen Netzteil
>> angeschlossen
>
> Was für ein Netzteil (Spannung/Strom, AC/DC) hast du denn, wie lange,
> anstelle von dem regulären
> 12V- Netzteil angeschlossen?

Er wird ein Laptopnetzteil (ehr 19-24V) angeschlossen haben, statt des 
originalen 12V Netzteils.

von hinz (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Die hier sollte genauso gehen:
>
> 
https://www.reichelt.de/tvs-diode-unidirektional-13-v-400-w-do-214ac-sma-p4smaj13a-p272928.html?&trstct=pol_0&nbc=1

Ist halt schwächlicher als die originale, weil SMA statt SMB.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Ist halt schwächlicher als die originale, weil SMA statt SMB.

Er muss ja das Experiment mit dem Laptop-Netzteil nicht gleich 
wiederholen. :-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Falls doch sollte er ggf. eine Crowbar nachrüsten. Dann reißt zwar das 
falsch angeschlossene Netzteil eventuell den Arsch hoch, aber da sind 
keine wichtigen Daten drin gespeichert.

von MaWin (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Falls doch sollte er ggf. eine Crowbar nachrüsten. Dann reißt zwar
> das falsch angeschlossene Netzteil eventuell den Arsch hoch, aber da
> sind keine wichtigen Daten drin gespeichert.

Leute sollen einfach damit aufhören, Irgendeins in Irgendwas 
reinzustecken, bloss weil der Stecker mit Gewalt doch irgendwie passt.

Leider ist die Lesekompetenz im Pisa Entwicklungsland nicht so 
ausgebildet, mal die Spannungsangaben auf den Geräten vorher abzulesen.

von Karl B. (gustav)


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MaWin schrieb:
> Leute sollen einfach damit aufhören, Irgendeins in Irgendwas
> reinzustecken, bloss weil der Stecker mit Gewalt doch irgendwie passt.

Hi,
es sind exaktemang dieselben Stecker.
Da muss man nichts mit Gewalt reinwürgen.
Das kann jedem passieren. Ist mir auch passiert. Allerdings statt 12V 
nur 5V. Und ich wunderte mich, dass die Platte nur "steppte" und nicht 
las/schrieb.
Andersherum ist wohl fataler.
Dazu gibt es auch einen Thread hier noch zu. Muss den noch raussuchen.

ciao
gustav

von MaWin (Gast)


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Karl B. schrieb:
> es sind exaktemang dieselben Stecker

Ja, und ? Das heisst nocb lange nicht, dass man jeden in alles 
reinstecken kann.

Beitrag #6170033 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6170039 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6170044 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stereobrummer (Gast)


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Platinentausch ist hier 1x gelungen.

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