Forum: Haus & Smart Home selbstansugende pumpe


von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

Nabend

Wenn ich mir die üblichen Tauchpumpen so anschaue, sind das alles 
Kreiselpumpen mit einer Anschlussleistung von etwas unter einem kW und 
einer Fördermenge von knapp unter 10m³.

Selbstansaugende Pumpen haben bei gleicher Leistung nur etwa die Hälfte 
der Fördermenge.

Woran liegt das?

Und gibt es bei den selbstansaugenden Pumpen etwas zu beachten?

Gruß Kolja

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

Kolja L. schrieb:
> Und gibt es bei den selbstansaugenden Pumpen etwas zu beachten?

NPSH (Net positive suction height)

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

Danke!
Hätte ich erwähnen sollen, die Saughöhe liegt bei etwa einem Meter.

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

In der NPSH sind neben der "echten" Höhe über dem niedrigstmöglichen 
Spiegel auch noch Rohr- und Ansaugverluste eingerechnet. Aber das wirst 
Du ja wahrscheinlich schon recherchiert haben.

Anonsten gibt es bei Pumpen, die explizit selbstansaugend ausgelegt 
sind, wenig zu beachten, solange die zulässige NPSH nicht überschritten 
wird und die Pumpe auch für das Fördermedium (insbesondere 
Verschmutzungsgrad) geeignet ist. Manche Pumpen können nur eine 
begrenzte Zeit trocken laufen. Alle anderen Faktoren sind bei 
nicht-selbstansaugenden Pumpen gleich.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Kolja L. schrieb:
> Selbstansaugende Pumpen haben bei gleicher Leistung nur etwa die Hälfte
> der Fördermenge.
>
> Woran liegt das?

Eine Tauchpumpe kann locker einige Bar Druck aufbauen und somit deutlich 
mehr fördern als eine Saugpumpe, deren Druckgefälle max. bis knapp unter 
1 Bar gehen kann.

Die Fördermenge ergibt sich proportional dem Druckgefälle.

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Kolja L. schrieb:
> Selbstansaugende Pumpen haben bei gleicher Leistung nur etwa die Hälfte
> der Fördermenge.
>
> Woran liegt das?

Liegt daran, daß ein Teil der Förderleistung für die Saugleistung 
"verbraten" wird.
Heißt - die beste Anordnung von Pumpen ist immer die, sie ganz unten in 
Schächten oder Brunnen laufen zu lassen.

Ausnahmslos alle Kühlmittel- oder Brunnen- od. WAMA- od. GSP-Pumpen sind 
ganz unten angeordnet.
Was wiederum auch daran liegt, daß es sich dabei i.d.R. um 
"Schleuder-Pumpen" handelt, deren "Stärke" darin zu sehen ist, daß sie 
wesentlich besser Druck- als Saug-Leistung aufbauen können.

Je nach zu überwindender Förderhöhe werden v.a. bei Brunnenpumpen auch 
mehrstufige Pumpen verwendet:
https://de.grundfos.com/haus-und-gartenbesitzer/der-eigene-brunnen/pumpentechnik-und-modelle.html

Übrigens ist das von Dir gezeigte Rohr hier:
 https://www.mikrocontroller.net/attachment/447716/IMG_20200305_145015_DRO.jpg

kein Ton-Drainage-Rohr, sondern ein klassisches Steinzeug-Kanalrohr, was 
man sowohl an der Farbe, als auch an den typischen Rillen erkennen kann.

Das ist hartgebrannte Keramik - vergleichbar mit Klinker-Mauersteinen.
Geh also vorsichtig damit um, falls Du an dem herausstehenden Teil etwas 
verändern/bearbeiten willst. ;)
Kannst Du nur mit einer Diamant-Trennscheibe machen.
Am besten mit einer Turbo-S oder einer mit "weicher" Bindung (Bronze).

Übergangsstücke KG/Steinzeugrohr sind handelsüblich.

Was Dein Pumpen-Problem anbelangt:
Vergiß am besten eine selbstansaugende und nimm eine oder mehrere 
stinknormale Tauchpumpen.

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

L. H. schrieb:
> Liegt daran, daß ein Teil der Förderleistung für die Saugleistung
> "verbraten" wird.

Da klingelt etwas aus ner alten Vorlesung "drücken ist effizienter als 
saugen".
Danke!

L. H. schrieb:
> kein Ton-Drainage-Rohr,

Stimmt, aber es endet in einem:

https://www.mikrocontroller.net/attachment/447715/IMG_20200305_140706_DRO.jpg

Das oragene ist das Drainagerohr, in dem Kanalrohr steckt der Meisel

L. H. schrieb:
> Vergiß am besten eine selbstansaugende und nimm eine oder mehrere
> stinknormale Tauchpumpen.

So einfach ist es nicht.

Entweder ich setzte ausen in mein Loch einen Pumpenschacht, verbinde den 
mit dem Steinzeugkanalrohr und hänge eine Tauchpumpe hinein,

oder ich mache das Steinzeugkanalrohr von außen zu und stecke den 
Ansaugschlauch einer Saugpumpe von innen in das im Keller liegende 
Abflussrohr.
Da es kurz hinter der letzten Öffnung einen Knick nach unten macht, habe 
ich ja quasi einen Minipumpenschacht, zuminsest aber einen eindeutig 
tiefsten Punkt.
Geregelt wird die Pumpe dann über einen Zweipunktregler.

Die zweite Lösung ist halt viel günstiger, weil es keinen extra Schacht 
braucht.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

L. H. schrieb:

> Was Dein Pumpen-Problem anbelangt:
> Vergiß am besten eine selbstansaugende und nimm eine oder mehrere
> stinknormale Tauchpumpen.

Ja, da der TE ja anscheinend Schmutzzwasser pumpen muss, sind m.E.
dafür selbstansaugende Pumpen eher nicht geeignet. Die müsste man
vermutlich regelmäßig Öffnen und Reinigen.

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

Definiere Schmutzwasser?

Das Wasser ist Regenwasser mit dem Schmutz vom Kellerboden.
Beide Abflüsse haben so einen Fangkorb und die in Betracht gezogenen 
Pumpen einen Vorfilter.
Den Filter sollte man aber schon reinigen, genauso wie die Fangkörbe ;-)

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Kolja L. schrieb:
> Das oragene ist das Drainagerohr, in dem Kanalrohr steckt der Meisel

??
In dem von mir verlinkten Bild ist das Ende eines Steinzeugkanalrohres 
erkennbar, das mit Gefälle aus dem Keller heraus verlegt ist.
Üblicherweise ist dieser Kanal im Keller mit einem Guß-Abfluß verbunden; 
d.h. am Abfluß sitzt dann eine Muffe des Steinzeugkanals.
Trifft das so nicht zu?

> L. H. schrieb:
>> Vergiß am besten eine selbstansaugende und nimm eine oder
>> stinknormale Tauchpumpen.
>
> So einfach ist es nicht.
>
> Entweder ich setzte ausen in mein Loch einen Pumpenschacht, verbinde den
> mit dem Steinzeugkanalrohr und hänge eine Tauchpumpe hinein,

Wenn am anderen Ende ein Abfluß im Kellerboden - wie beschrieben - 
vorhanden ist, wäre es jedenfalls sinnvoller, das so zu machen.
>
> oder ich mache das Steinzeugkanalrohr von außen zu und stecke den
> Ansaugschlauch einer Saugpumpe von innen in das im Keller liegende
> Abflussrohr.
> Da es kurz hinter der letzten Öffnung einen Knick nach unten macht, habe
> ich ja quasi einen Minipumpenschacht, zuminsest aber einen eindeutig
> tiefsten Punkt.
> Geregelt wird die Pumpe dann über einen Zweipunktregler.
>
> Die zweite Lösung ist halt viel günstiger, weil es keinen extra Schacht
> braucht.

Dennoch ist die zweite Lösung aus meiner Sicht die schlechtere - um 
nicht zu sagen - eine richtige "Krampflösung".
Weil Du bei der ersten Lösung wenigstens die Chance hast, Wasser aus dem 
Keller herausschaffen bzw. draußen ein zugängliches Puffer-Volumen 
schaffen zu können, falls das mit der Versickerung nichts wird.

Kolja L. schrieb:
> Den Filter sollte man aber schon reinigen, genauso wie die Fangkörbe ;-)

Bevor Du es Dir antust, Pumpenfilter zu reinigen, könnte es besser sein, 
wenn Du die Pumpe in ein zylindrisches VA-Sieb stellst, das weit über 
die Pumpe hochragt.

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

L. H. schrieb:
> In dem von mir verlinkten Bild ist das Ende eines Steinzeugkanalrohres
> erkennbar, das mit Gefälle aus dem Keller heraus verlegt ist.
> Üblicherweise ist dieser Kanal im Keller mit einem Guß-Abfluß verbunden;
> d.h. am Abfluß sitzt dann eine Muffe des Steinzeugkanals.
> Trifft das so nicht zu?

Nein.
Im Keller liegen (soweit ich es sehen konnte) orangene Kunststoffrohre 
in/unter der Bodenplatte, diese enden in dem freigelegten 
Steinzeugkanal.
Dieser war mit einer gemauerten Konstruktion mit den orangenen 
Drainagerohren verbunden.

Den Rest deines Beitrages verstehe ich nicht.

L. H. schrieb:
> falls das mit der Versickerung nichts wird.

In keinem der beiden Fälle (Tauchpumpe außen im Pumpenschacht oder 
Saugpumpe innen mit Schlauch im Abflussrohr) gäbe es eine Versickerung.
Der Pumpenschacht in Fall-1 muss dochunten geschlossen sien, sonst läuft 
die Pumpe ja ständig durch das nachlaufne de "Grundwasser".
Beim Schachtgraben lief eine Tauchpumpe durchgehend und nach einem Tag 
war, ein paar Minuten nach dem Abschalten, der Wasserstand wieder 
derselbe wie am Morgen.

L. H. schrieb:
> wenn Du die Pumpe in ein zylindrisches VA-Sieb stellst
Filter im Zulauf der Saugpumpe, die Tauchpumpe braucht keinen Filter,
die pumpt auch kleine Steine mit nach oben.

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

Selbstansaugende Pumpen saugen auch nur von selbst an wenn sie und das 
Saugrohr schon mit Wasser gefüllt sind.
Kommt in einer Arbeitspause aufgrund Undichtigkeit so viel Luft in die 
Pumpe, dass beim nächsten Startvorgang kein Wasser mehr verdrängt werden 
kann ist es mit dem Selbstansaugen dahin.
Daher werden solche Pumpen immer im Pumpensumpf angebracht.
Richtig selbstansaugend sind nur Kolbenpumpen und ähnliche -solange die 
Ventile in Ordnung sind.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Armin X. schrieb:
> Richtig selbstansaugend sind nur Kolbenpumpen und ähnliche -solange die
> Ventile in Ordnung sind.

Diese sind aber weniger für Schmutzwasser geeignet.
Bei Kolja würde ich eher Tauchpumpen einsetzen. Allerdings nützt die 
teuerste Pumpe wenig, wenn das Wasser immer wieder nachläuft (ähnlich 
Perpetuum mobile). Der Keller wird so wohl nie trocken.  Egal ob er eine 
flachabsaugende Pumpe in den Keller stellt oder das Loch mit einer 
robusteren Schmutzwasserpumpe bestückt, bis er die Ursache beseitigt 
hat. Die Ursache muß beseitigt werden!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.