Hallo, micht interessiert der Bereich Funktionsentwicklung und wollte mal fragen, was man da so draufhaben muss? Hat es viel mit Matlab/Simulink und Regelungstechnik zu tun? Wie muss ich mir den Arbeitsalltag vorstellen, wird da einfach in Simulink rumgeklickt? Denk ihr man kann mit einem Bachelor in dem Bereich anfangen oder geht da ohne Master nichts. Würde gerne nach meinem Studium dort anfangen (Bachelor am Besten, weil ich von zu Hause weg will und kein Geld hab fürn Master)
Pessimist schrieb: > Funktionsentwicklung und wollte mal fragen, was man da so draufhaben > muss? Hat es viel mit Matlab/Simulink und Regelungstechnik zu tun? In manchen Unternehmen sitzen Funktions“entwickler” nur vor DOORS und schreiben Anforderungen, haben aber nie die Elektronik in der Hand. Meiner Meinung nach Sterbenslangweilig. Und da es meist nur wenige gute Leute im Requirements Engineering gibt, spezifizieren viele unrealistischen Kram, denn die richtigen Embeddedentwickler ausbügeln müssen. Man muss erst einige Jahre entwickelt haben um gute Anforderungen schreiben zu können. Wenn du aber von einem Unternehmen sprichst wo die Funktionsentwickler aber auch tatsächlich die Umsetzung machen, dann ist das interessant.
Eingebettet schrieb: > In manchen Unternehmen sitzen Funktions“entwickler” nur vor DOORS und > schreiben Anforderungen, haben aber nie die Elektronik in der Hand. Du verwechselst Funktionsentwickler mit Anforderungsentwicker. Ein Funktionsentwickler ist meist mit Matlab/Python/R und allem was damit verwandt ist unterwegs.
jhg schrieb: > Du verwechselst Funktionsentwickler Ich verwechsel nichts, du musst nur einfach auch den letzten Satz meines Beitrags lesen. Es gibt tatsächlich Unternehmen wo Anforderungsmanagement = Funktionsentwicklung. Darum mein Hinweis.
Eingebettet schrieb: > jhg schrieb: >> Du verwechselst Funktionsentwickler > > Ich verwechsel nichts, du musst nur einfach auch den letzten Satz meines > Beitrags lesen. Es gibt tatsächlich Unternehmen wo > Anforderungsmanagement = Funktionsentwicklung. Darum mein Hinweis. Du wirst hier keine vernünftige Antwort bekommen solange du die Tätigkeit eines "Funktionsentwicklers" nicht mit verständlichen Worten beschreibst. Ebenso die Branche resp. Produkt in der du funktional entwickeln willst. Am besten, du benutzt dabei Begriffe die seit den Neunzigern geläufig sind und nicht so ein Akademisches Software-Engineering neusprech.
Berufsrevolutionär schrieb: > Du wirst hier keine vernünftige Antwort bekommen solange du die > Tätigkeit eines "Funktionsentwicklers" nicht mit verständlichen Worten > beschreibst. Ebenso die Branche resp. Produkt in der du funktional > entwickeln willst. Richtig. Darum mein Hinweis, dass die Unternehmen die Funktionsentwicklung teilweise total unterschiedlich definieren. Manche kombinieren Funktionsentwicklung und Anforderungsmanagement, andere lassen ihre Softwareentwickler auch noch die Anforderungen schreiben und wieder andere teilen es in drei eigene Bereiche ein. Da spielt auch die Unternehmensgröße und Art des Produkts mit rein.
Wie schätzt ihr die Möglichkeiten ein mit einem Bachelor anzufangen? An der Uni haben wir einiges an Regelung, Simulation, Modellierung gemacht. Aber es gibt noch zig weitere Vorlesungen auf dem Gebiet. Kann mich also überhaupt nicht einschätzen...
Pessimist schrieb: > Wie schätzt ihr die Möglichkeiten ein mit einem Bachelor anzufangen? > An der Uni haben wir einiges an Regelung, Simulation, Modellierung > gemacht. Aber es gibt noch zig weitere Vorlesungen auf dem Gebiet. Kann > mich also überhaupt nicht einschätzen... Ich habe noch nie von jemanden gehört der alle seine Kenntnisse aus dem Studium im Job braucht. Ganz im Gegenteil. Die meisten berichten von 10-15% die sie im Job anwenden müssen. Die meisten Softwareentwickler brauchen im Job sehr selten mehr Kenntnisse als in Mathe 1, ET 1, C, Java, Informatik 1 und in Mikrocontroller-Programmierung vermittelt wurden. Dafür fehlen haufenweise andere Kenntnisse, die man sich im Job aneignen muss, weil sie in keinem Hörsaal gelehrt werden. Da ist man erst nach weiteren 1-2 Jahren brauchbar und bremst bis dahin die Kollegen. Noch viel krasser ist das bei Hardwareentwicklern. Da dauert es noch länger. Außerdem wird im Master quasi jeder durchgelassen. Ob man den Master nun hat oder nicht spielt hauptsächlich für die Promotion eine Rolle. Denn der überwiegende Teil der Absolventen hat null Ahnung wo sie später landen werden. Oftmals macht man etwas ganz anders als die Vertiefungen aus dem Studium vermuten lassen würden. Es gibt auch genug Maschinenbauer und Physiker in der Softwareentwicklung.
Pessimist schrieb: > micht interessiert der Bereich Funktionsentwicklung und wollte mal > fragen, was man da so draufhaben muss? Hat es viel mit Matlab/Simulink > und Regelungstechnik zu tun? Nein eher mit Kleidung: Funktionsjacken, Funktionshosen, Funktionsunterwäsche,.... > Wie muss ich mir den Arbeitsalltag > vorstellen, wird da einfach in Simulink rumgeklickt? Nein, du schleppst Stoffballen vom Lager in den Schneiderraum und malst auf den Stoffen deine Schnittmuster. > Denk ihr man kann mit einem Bachelor in dem Bereich anfangen oder geht da > ohne Master nichts. Die nehmen auch NäherInnen. > Würde gerne nach meinem Studium dort anfangen (Bachelor am > Besten, weil ich von zu Hause weg will und kein Geld hab fürn Master) Abschluss in Modedesign ist nat. auch gut aber nicht zwingend Vorraussetzung.
Beitrag #6171455 wurde von einem Moderator gelöscht.
Eingebettet schrieb: > Pessimist schrieb: >> Wie schätzt ihr die Möglichkeiten ein mit einem Bachelor anzufangen? >> An der Uni haben wir einiges an Regelung, Simulation, Modellierung >> gemacht. Aber es gibt noch zig weitere Vorlesungen auf dem Gebiet. Kann >> mich also überhaupt nicht einschätzen... > > Die meisten Softwareentwickler > brauchen im Job sehr selten mehr Kenntnisse als in Mathe 1, ET 1, C, > Java, Informatik 1 und in Mikrocontroller-Programmierung vermittelt > wurden. > Noch viel krasser ist das bei Hardwareentwicklern. Da dauert > es noch länger. Nachfrage -> was für ein Bachelor ? Informatik oder Elektrotechnik? IMHO stellt man sich im embedded Bereich mit einen ET-Abschluss besser als mit einem in INF, insbesonders in Automatisierungstechnik. Kurzbegründung: INF ist Mathe-Lastig, ET Physik-lastig. Und mit Technik, insbesonders mit dem Verständnis der Anlage die der µC steuern soll, tut man sich mit 'Physik-Erfahrung' besser als mitdetailierte 'Mathe-erfahrung'. Wobei im Studium eh kam Erfahrung vermittelt wird. Die muss man sich selbst aneignen. Beispielsweise in Ferienjobs, Hobby, Freiwilligen Mitarbeit bei Technischen Diensten (THW,Feuerwehr), Heimwerken, ... Also unabhängig von Bac oder Master ist der Kandidat gern gesehen, der 'am besten einen Nagel selbstständig in die Wand schlagen kann'. Und meines Wissens sollte es locker möglich sein, zwischen Bac und Master 2-3 Jahre arbeiten zu gehen. Das macht es dann im Master einfacher, zwischen notwendigen und weniger notwendigen Lehrgängen zu unterscheiden.
Bei uns kann man als Bachelor in der Funktionsentwicklung eingestellt werden. Tier 1 Zulieferer, allerdings stellt im Moment kaum einer überhaupt Leute fest ein. Daher würde ich wenigstens den Master anfangen und mich parallel bewerben, was aber offensichtlich ist. Bei der Funktionsentwicklung kommt es drauf an, was man macht: z.B. ADAS Funktionsentwicklung macht einiges mit Python, weil da mehr Computer Vision Tools verfügbar sind und konventionelle Bereiche, wie Antriebstrang oder Fahrdynamik machen auch einiges mit Simulink. Der Vorteil dabei ist, dass z.B. mit Targetlink direkt was ausführbares rauskommt. Fürs Vorstellungsgespräch sollte man irgendwas Über die Thmatik wissen (das sollte sich idealerweise mit den Kompetenzen des Anschreibens/Online Formulars decken). Bspw. in der Fahrdynamik über die gängigen Fahrzeug-Modelle und ggf. ein paar Lösungsansaätze und auf der anderen Seite etwas über Sensoren u. Aktoren sowie Kommunikations-systeme. Dann ist man fachlich gut gerüstet...
Pessimist schrieb: > Denk ihr man kann > mit einem Bachelor in dem Bereich anfangen oder geht da ohne Master > nichts. Ist die Frage wo Du anfangen willst. In kleinen Firmen haben die fähigsten Entwickler oft noch nicht mal eine FH von innen gesehen. Die beiden fähigsten Entwickler mit denen ich je gearbeite haben waren: 1. Abgebrochener Physikstudent, der einen kleinen und sehr erfolgreichen Luftfahrtzulieferer aufgebaut hat und heute nur noch segelt und seine Immobilien vermietet. 2. Ein versoffener, übellauniger, Fettsack mit Radio und Fernsehtechniker Ausbildung und einem Herz aus Gold, der leider viel zu früh gestorben ist. Was diese Menschen ausgezeichnet hat, war ihre Zähigkeit, Ihre Unkonventionalität und ihre kreativen Lösungen. Nicht aufzugeben und sich nicht in Nebensächlichkeiten zu verlieren ist m.E. die Kompetenz die man als Entwickler am nötigsten hat. Die vier unfähigsten Entwickler mit denen ich jemals gearbeitet habe, hatten alle ein Dipl. Ing. FH Elektrotechnik Studium. Der mit den größten charakterlichen Mängeln und vollständig fehlender Führungskompetenz war zudem Entwicklungsleiter :-))) Aber in Herabsetzung der Leistung anderer und Rektalakrobatik war der einfach Spitzenklasse. Ein schwacher, konfliktscheuer, warmer Lappen, der hinter den Kullissen zu wirklich jeder menschlichen Schweinerei fähig war. Je größer der Laden um so größer die Wahrscheinlichkeit das Kompetenz nun überhaupt keine Rolle mehr spielt, sondern nur noch Titel und 'Netzwerken'. Natürlich gibt es extrem kompetente Menschen mit tollen Titeln, aber vom Titel auf die Kompetenz schliessen zu wollen funktioniert m.E. nicht. Ohne Erfahrung kannst Du kein guter Entwickler sein. Ohne die richtigen persönlichen Eigenschaften kannst Du keine Erfahrung sammeln und aus dieser nicht lernen. Der Rest ist die Bereitschaft ständig dazuzulernen. Willst Du also die klassische Karriere in einem Großbetrieb hinlegen und möglichst schnell weg vom Lötkoben und Oszi, besuch die Schule und schreibe gute Klausuren. Dann bekommst Du schnell ein Team aus echten Entwicklern, die auf Papier keinen Bock haben und die das umsetzen müssen was Du ahnungsfrei im Konzept verbrochen hast. Bist Du ein guter Vorgesetzter, hörst Du auf deine Leute und schaffst es aus diesen Querköpfen ein Team zu schmieden das Dich unterstützt, hast Du einen Job den Du viele Jahre machen kannst. Bist Du ein selbstsüchtiges A....loch, das nur auf den persönlichen Vorteil aus ist, fremde Leistungen als eigene verkauft und schnell genug die Nahrungskette nach oben steigt bevor seine eklatanten Fehlleistungen selbst einem BWLer nicht mehr verborgen bleiben können, hast Du das Zeug bis an die Spitze zu kommen. Entwickeln lernst Du während Du entwickelst.
M. K. schrieb: > Die beiden fähigsten Entwickler mit denen ich je gearbeite haben waren: > 1. Abgebrochener Physikstudent, der einen kleinen und sehr erfolgreichen > Luftfahrtzulieferer aufgebaut hat und heute nur noch segelt und seine > Immobilien vermietet. Sehr interessant, hast Du vielleicht einen Firmennamen? Ein weiters Beispiel wie man eher nebenher und zufällig bei der Avionik erfolgreich Elektronikprodukte entwickelt und vermarktet ist FLARM - https://flarm.com/de/uber-uns/geschichte/ . Auch bei Apple finden sich Beispiele das eigentlich die Autodidakten die "Wahren Helden" sind: https://www.youtube.com/watch?v=P9NllsnSH74
Hmm ok... Meint ihr das Geld würde reichen, wenn man 20h in der Woche arbeiten geht (also praktisch Teilzeit)? Im Idealfall hätte ich bereits eine Stelle in dem Bereich und würde Erfahrungen sammeln... Mitten im Kessel in BW sind halt die Mieten so hoch.... Alternativ an der Uni wohnen? :///
Pessimist schrieb: > Meint ihr das Geld würde reichen, wenn man 20h in der Woche arbeiten > geht (also praktisch Teilzeit)? Nein. Ich empfehle dir eine Vollzeitstelle, denn Leute, die nur Teilzeit arbeiten, geben klar zum Ausdruck, dass ihnen Karriere nicht wichtig ist. Daher werden sie bei Beförderungen auch in der Regel nicht berücksichtigt. So kommst du auf keinen grünen Zweig, und wirst immer frugal am Minimum leben müssen. Willst du das? Die Frage ist ernst gemeint, denn es gibt tatsächlich einige wenige Leute, denen reicht das.
Pessimist schrieb: > Meint ihr das Geld würde reichen, wenn man 20h in der Woche arbeiten > geht (also praktisch Teilzeit)? Mit 20h bringst Du zum Ausdruck, dass Du eigentlich lieber etwas anderes machst. 20h neben einem Vollzeit Master sind natürlich OK. Oder wenn nach einiger Zeit Pflege, Familie, Krankheit oder was auch immer kommen. Aber während des Referendariats (bzw. Lehrjahre, nenne es, wie Du willst) sollte es gute Gründe geben.
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