Hallo, mit einem Kanal des OpAmp AD8630 möchte ich sehr kleine negative Ströme (lowside) messen. Die Ströme, die zu erwarten sind, liegen zwischen 0,2µA und 5µA Das scheint mit der Standard-Schaltung als invertierender Verstärker bei den kleinen negativen Strömen gut zu funktionieren. Als Shunt habe ich Rsh = 100Ohm genommen; R1 = 1,1kOhm, R2 = 22kOhm Mit R2 /R1 = 22k/1,1k = 20 erhalte ich also den Verstärkungsfaktor v=20 Die Meßwerte, die zum ADC sollen, sehen hiermit schonmal gut aus. Nutze ich jedoch als Shunt Rsh = 1kOhm, dann sehen die Werte am Ausgang des OpAmp gut aus, wenn ich als v etwa 10 voraussetze. Geht der Widerstand des Shunt Rsh immer in die Rechnung ein? Es wäre dann v = R2/(R1+Rsh). Wie ist das zu erklären? Was habe ich übersehen?
Die Eingangsspannung Ue liegt über den Widerstand R1 am negativen Eingang des Operationsverstärkers an. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210141.htm
Eigentlich kannst du alle Widerstaende ausser R22 rauswerfen. Das nennt sich dann Transimpedanz Verstaerker
R22 hat dann 22kOhm und bleibt als letzter seiner Art erhalten. MfG
Matthias K. schrieb: > Nutze ich jedoch als Shunt Rsh = 1kOhm, Dann verlierst Du Leistung, also Spannungsabfall am Rsh in einem viel schlechteren Verhältnis, je kleiner Rsh ausfällt, desto geringer der Spannungsabfall an der angeschlossenen Schaltung!
Merke: Ein Rsh sollte immer so gering als möglich ausgeführt sein...
Mathias H. schrieb: > Die Eingangsspannung Ue liegt über den Widerstand R1 am negativen > Eingang des Operationsverstärkers an. Wozu soll der Widerstand R1 gut sein. Der Strom kann besser direkt zum invertierenden Eingang des OP fließen. Der spielt dann virtuelle Masse und wandelt den Strom über den Gegenkopplungswiderstand in eine vernünftig handhabbare Spannung um. U_a = - R2 * I
Mani W. schrieb: > Merke: Ein Rsh sollte immer so gering als möglich ausgeführt sein... Merke: Bei so kleinen Strömen ist ein Shunt für die Strommessung nicht das Mittel der Wahl. Ein TIA ist da besser geeignet.
Danke schonmal für die Antworten, Schlag an die Stirn: - Ein einfacher Strom-Spannungs-Wandler sollte für die Aufgabe bereits geeignet sein - für die kleinen positiven Ströme auf einem Kanal, wie für die kleinen negativen Ströme auf dem anderen Kanal. Das werde ich testen. Trotzdem versuche ich zu verstehen, warum der Shunt zur Strommessung in meiner Schaltung auf den Verstärkungsfaktor wirkt. Oder ist ein invertierender Verstärker mit Shunt zur Strommessung völlig abwegig? Daß man einen Shunt lieber im 0,nix-Ohm-Bereich haben sollte - besonders bei großen Strömen, ist mir bewußt. Doch mein Gedanke war, einen Spannungsabfall über den Shunt zu haben, der sich gut handhaben läßt. Der Rsh von 1k hat bei den geringen Strömen (um 1µA bei etwa 3V)kaum einen Einfluß. Ein I-U-Wandler scheint für mein Vorhaben schon sehr geeignet zu sein.
Matthias K. schrieb: > Doch mein Gedanke war, einen Spannungsabfall über den Shunt zu haben, > der sich gut handhaben läßt. Der Rsh von 1k hat bei den geringen Strömen > (um 1µA bei etwa 3V)kaum einen Einfluß. Na dann lass das auch so, dann hast Du auch das für Deine Schaltung passende (nämlich den Rsh) gefunden, der nieder genug ist für Deine Zwecke...
Matthias K. schrieb: > Trotzdem versuche ich zu verstehen, warum der Shunt zur Strommessung in > meiner Schaltung auf den Verstärkungsfaktor wirkt. Am unteren Ende von Rsh liegt Masse, am rechten Ende von R1 liegt ebenfalls Masse (wenn auch virtuelle Masse). Wenn Rsh und R1 ungefähr gleich groß sind, dann teilt sich der Laststrom, den du messen willst, zu ungefähr gleichen Teilen auf beide Widerstände auf - der Spannungsabfall an Rsh ist also nur halb so groß, wie du ihn eigentlich erwartest. Bei Shuntwerten im 0,x Ohm Bereich fällt das nicht weiter auf, bei Rsh=1kOhm schon.
Achim S. schrieb: > Bei Shuntwerten im 0,x Ohm Bereich fällt das nicht weiter auf ...weil der Wert von R1 in diesen Fällen immer (sehr) viel größer sein (/gemacht werden) wird, als der Wert von Rsh ist.
Matthias K. schrieb: > Trotzdem versuche ich zu verstehen, warum der Shunt zur Strommessung in > meiner Schaltung auf den Verstärkungsfaktor wirkt. Oder ist ein > invertierender Verstärker mit Shunt zur Strommessung völlig abwegig? der invertierende Verstärker hat als Eingangswiderstand Re=R1. Wenn nicht Rsh<<Re gilt, belastest Du Deine Messchaltung zu stark und beinflusst so das Ergebnis. Ein nicht-invertierender Verstärker dagegen, besäße einen Re von nahezu unendlich. Der wäre hier die bessere Wahl. Oder eben der Vorschlag von Joggel E.: Ein Transimpedanzverstärker. Alles besser als ein invertierender Verstärker.
Matthias K. schrieb: > Trotzdem versuche ich zu verstehen, warum der Shunt zur Strommessung in > meiner Schaltung auf den Verstärkungsfaktor wirkt. Hier ist eine theoretische Erlkaerung. Siehe Bild.
Danke. Die Schaltung nach zweimaliger Umwandlung - das leuchtet dann ein. Da RLast2 sehr viel größer als Rsh2 ist, hat RLast2 kaum Einfluß, wohl aber die Reihenschaltung von Rsh2 und R5. Dann stimmt die Welt wieder. Ob nun der I-U-Wandler oder der invertierende Verstärker am Shunt im gesamten Zusammenhang die zuverlässigeren Werte liefert, muß ich noch testen. (Es sind u.a. ein sehr kleiner positiver und ein sehr kleiner negativer Last-Strom mit gemeinsamer Masse zu messen) Die Schaltung mit invertierendem und nichtinvertierendem OPV an lowside-Shunts funktioniert. Die Schaltung als I-U-Wandler funktioniert ebenfalls. Die Meßergebnisse an 1kOhm-Shunts scheinen besser als die an 100-Ohm-Shunts zu sein. Mal sehen, wie sich der I-U-Wandler (TIA) schlägt. Bei extrem kleinen Strömen (nA-Bereich) scheint er in der Praxis schlechter zu sein. Doch da hat wohl der Testaufbau Einfluß. Mein Ziel ist ja nur das Messen im Bereich von 0,2µA bis 5µA.
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