Hallo, der Schweißapparat ging beim Arbeiten aus, es hatte einen Kondensator zerrissen. Dieser wurde ersetzt. Leider fliegt beim Einschalten jetzt immer die Sicherung raus. Als erste Ursache wurde die Anschlussleitung vermutet, deren Isolation brüchig war und im Innern des Geräts teilweise fehlte. Die Sicherung fliegt nach dem Erneuern der Anschlussleitung weiter raus. Das Gerät wird mit 380V betrieben. Im Anhang ein Schaltbild des Schweißapparats. Ich habe die ohmschen Widerstände des Trafos gemessen. Aber ich denke, dass das nicht viel sagt. Der "Widerstand" des Trafos im Betrieb kommt von dessen Induktivität, oder? Dann habe ich einen HiFi-Trafo vor den Eingang des Schweißtrafos geklemmt, um damit mal zu messen. Im Leerlauf hat der HiFi-Trafo ca. 31V. Messung am Schweißtrafo Klemmen für 230V: in: 26,4V, 46A out: 3,7V Klemmen für 380V: in: 28V, 24A out: 3,0V Ob mein einfaches Multimeter die Ströme genau gemessen hat, kann ich nicht sagen. Die Phasenlage und damit die Leistung ist auch unbekannt. Meine Frage ist jetzt, wie ich den Trafo aussagekräftig prüfen kann, ob er noch OK ist. Oder welche Gründe kann es sonst geben, dass die Sicherung raus fliegt? Soll ich den Trafo mal direkt mit 230V verbinden? Einmal mit den Klemmen für 230V, dann mit denen für 380V? Mehr als eine fliegende Sicherung kann ja nicht passieren. Ich halte immer schön Sicherheitsabstand... Vielen Dank schon mal!
Der Trafo wird okay sein. Tausch den Kondensator aus und das Ding brutzelt wieder. Also an den Elektroden, nicht am Trafo.
Erst mal den Schaltplan so zeichnen, wie der jetzt hingebastelt wurde. So wie das dargestellt ist, kann es der C nicht sein, der ist ja abgeklemmt. wendelsberg
Nachtrag: Die Drossel würde ich nicht gleich komplette ausklemmen und ich vermute, Du hast die Eingänge für 230V und 380V verwechselt. Ansonsten müssten die 230V meiner Meinung nach an A und C dran, die Anschlüsse R S T passen mehr zu 380V. Hat das Ding einen sekundären Gleichrichter? Wenn ja, Dioden prüfen.
Die Funktionstests, bei denen die Sicherung fliegt, wurden so gemacht, wie es im originalen Schaltplan dargestellt ist. Der Kondensator ist neu und hat die gleichen Werte wie der alte. Die Eingänge wurden nicht verwechselt. Beim Tausch der Kabel wurde alles mehrfach markiert und fotografiert, um Verwechslungen zu vermeiden. Elektronik ist eigentlich keine drin, also keine Halbleiter. Nur Trafo und Drossel. Wie könnte man feststellen, ob der Trafo nicht vielleicht doch einen Kurzschluss hat?
Mark U. schrieb: > immer die Sicherung raus. Was für eine Sicherung ist das denn? Schmelzsicherung?, Stromstärke?, Typ(Diazed?, Neozed?)? Automat?, Abschaltkennlinienbuchstabe "B" o. "C"? drei mal einfach oder einmal dreifach schaltend?, Werte? Oder schaltet der/ein Fehlerstromschutzschalter(FI) ab? Auch hier kann ein Defekt vorliegen. Bei Schweißgeräten sind Schmelzsicherungen weniger problematisch. Mark U. schrieb: > Meine Frage ist jetzt, wie ich den Trafo aussagekräftig prüfen kann, ob > er noch OK ist. Bei Drehstrom müssen beide Wicklungen (zwei-Außenleiter-Betrieb) primär den gleichen Wert haben. Es ist unwahrscheinlich das alle drei Wicklungen defekt sind. Die Sekundärwicklung ist i.A. so niederohmig, dass man da keine vernünftigen Werte messen kann, aber es kann durchaus sein, dass die Sekundärwicklung defekt ist. Wenn zwei parallel geschaltet sind, kann man einen Strompfad trennen und prüfen ob die Sicherung noch auslöst. Mark U. schrieb: > Der "Widerstand" des Trafos im Betrieb kommt von dessen > Induktivität, oder? Genau genommen der Wechselstrom-Widerstand. XL~ L x 2 x Pi x f (Da hier mit Imagier-Gleichungen gearbeitet wird, ist das ganze nicht so einfach zu handhaben). Dein Messinstrument arbeitet aber mit Gleichstrom nach dem ohmschen Gesetz R=U/I.
Man könnte dem unbelasteten Trafo einen guten Folienkondensator parallelschalten, dann einen Stromimpuls reingeben und sich mit dem Oszi das Ausschwingverhalten anschauen. Eine starke Dämpfung oder Sprünge in der Kurve würden auf einen Defekt hinweisen.
Wenn ich das richtig verstehe, kann man mit dem Multimeter wenig machen. Die primären Wicklungen werde ich aber nochmal messen. Inzwischen habe ich noch die 230V angeklemmt und damit eingeschaltet. Auch hier fliegt die Sicherung raus. Im Gerät selbst ist keine Sicherung. Es ist immer die im Sicherungskasten. Habe auch schon verschiedene Stromkreise probiert, überall das gleiche Verhalten. Auf der Sicherung steht B16 drauf.
Dann könnte der Trafo tatsächlich einen Defekt haben wenn der B16-Automat vorher stehengeblieben ist und erst jetzt plötzlich immer auslöst. Selten, normalerweise sind Schweißtrafos kaum tot zu kriegen... aber möglich.
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Hast du den Trafo bzw. Die Drosseln schon auf Isolationsfehler geprüft? Also versucht mit dem Multimeter den Widerstand der Wicklungen des Trafos in abgeklemten Zustand gegen Erde/Gehäuse zu messen? (Besser mit einem Isolationsprüfgerät mit Prüfspannung in der Größe Ordnung der Netzspannung...) Wenn das Multimeter hier keine verdächtigen Werte liefert der Reihe nach die Drosseln und dann eine Trafo Wicklung nach der anderen wieder ankommen und jeweils schauen ob die Sicherung noch hält, quasi imAusschluss-Verfahren den Fehler eingrenzen... Wenn du einen Stelltrafo oder Trenntrafo zur Verfügung hast könntest du den Schweißer auch Mal daran testen. (Fällt Nur die Sicherung oder auch der RCD, gibt es überhaupt einen?)
Mark U. schrieb: > Inzwischen habe ich noch die 230V angeklemmt und damit eingeschaltet. > Auch hier fliegt die Sicherung raus. WENN es 2 Trafos sind, dann teste sie doch mal einzeln. Evtl. hat einer Schluss oder DU hast einen Draht vertauscht?
Mark U. schrieb: > Wie könnte man feststellen, ob der Trafo nicht vielleicht doch einen > Kurzschluss hat? Sämtliche Sekundäranschlüsse abklemmen und dann den Trafo am Netz anschliessen. Wenn dann die Sicherung immer noch "fliegt", ist entweder die Sicherung zu schwach (kein "C-Automat"), oder die Primärverdrahtung ist falsch oder der Trafo hat Windungsschluss.
Das Forum ist kaputt, denn der Trafo ist in Ordnung und der To hat keinen Fehler gemacht!
Der Schaltplan kann so nicht stimmen. Nach dem Schaltplan wäre beim Anschluss der Außenleiter (380V, eigentlich 400V) am Mittelabgriff der Primärwicklung und beim Anschluss von L und N (230V) zwischen den beiden Wicklungsenden. Außerdem entspricht ja schon die Messung der Widestände nicht dem im Schaltplan gezeigten Abstand der Wicklungsanschlüsse. Laut der Darstellung im Schaltplan sieht es so aus als hätte die Verbindung A-C weniger Windungen und damit einen geringeren Widerstand als die Verbindung A-B. A-C wurde aber mit 1,5 Ohm gemessen und A-B hat nur 0,9 Ohm. B-C hat 1,8 Ohm. Hatte auch mal einen Schweißtrafo, wo die Windungen außen so aussahen wie auf dem zweiten Bild. Innen war dann alles verschmort und Windungsschluss.
Timo N. schrieb: > Hatte auch mal einen Schweißtrafo, wo die Windungen außen so aussahen > wie auf dem zweiten Bild. Innen war dann alles verschmort und > Windungsschluss. Genauso wird es aussehen. Wenn wie anfangs beschrieben Mark U. schrieb: > Dann habe ich einen HiFi-Trafo vor den Eingang des Schweißtrafos > geklemmt, um damit mal zu messen. Im Leerlauf hat der HiFi-Trafo ca. > 31V. > > Messung am Schweißtrafo > > Klemmen für 230V: > in: 26,4V, 46A > out: 3,7V > > Klemmen für 380V: > in: 28V, 24A > out: 3,0V Bei angelegten 26V bereits 46A fließen ist etwas reichlich Faul im Trafo. Dieser hier hat übrigens keinen Gleichrichter. Sonst wäre es ein Schutzgasschweißgerät. Nachtrag: im übrigen ist, falls es noch nichtnerwähnt wurde 230V und 380V vertauscht.
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Mark U. schrieb: > Ob mein einfaches Multimeter die Ströme genau gemessen hat, kann ich > nicht sagen. Armin X. schrieb: > Bei angelegten 26V bereits 46A fließen ist etwas reichlich Faul im > Trafo. Da sitzt der Fehler vor dem Trafo, das "einfache Multimeter" mit 50A-Meßbereich möchte ich gerne sehen.
Manfred schrieb: > das "einfache Multimeter" mit 50A-Meßbereich möchte ich gerne sehen. Mit einem externen Shunt ist das kein Problem. Allerdings sollte es auch ohne Spezialequipment möglich sein, den Fehler im Schweisstrafo zu lokalisieren.
Manfred schrieb: > das "einfache Multimeter" mit 50A-Meßbereich möchte ich gerne sehen. Schau heute mal zu Lidl in die Werbung. ES war für 12,99€ ein Zangenmultimeter PZM2A1 bis 600A~ zu finden. Für grobe Schätzung ist das hier sicher auch geeignet. Jetzt wo ich mir das Trafobild genauer angesehen habe, sind einige Windungen recht schwarz. Da wird es im Inneren der Wicklung wohl "etwas" wärmer gewesen sein.
oszi40 schrieb: > Schau heute mal zu Lidl in die Werbung. ES war für 12,99€ ein > Zangenmultimeter PZM2A1 bis 600A~ zu finden. Du hast den Eröffnungstext gelesen? Mark U. schrieb: > Ob mein einfaches Multimeter die Ströme genau gemessen hat, kann ich > nicht sagen. Ein "einfaches Multimeter" hat keinen passenden Strombereich. Ob sein "HiFi-Trafo" wirklich 46A = 1,2 kVA liefert - ich darf erhebliche Zweifel anmelden. Die Lidl-Werbung aus der Sonnatgszeitung habe ich gesehen, für den einen oder anderen hier wäre das ein Kauftipp und auch der Laser-Entfernungsmesser für 19,99€ ist preislich interessant. Ich werde eine Packung Eier aus dem Sonderangebot mitnehmen. Eine Stromzange habe ich schon, die kann zwar nur 200A, dafür aber auch DC.
oszi40 schrieb: > Jetzt wo ich mir das Trafobild genauer angesehen habe, sind einige > Windungen recht schwarz. Da wird es im Inneren der Wicklung wohl "etwas" > wärmer gewesen sein. Kann aber auch am Lack und Licht liegen. Wie wärs mit dem Klassiker, 500W-Glühbirne (Halogenstab) in Reihe zum Trafo und dann mal messen. Mehr als 500W Ruhestrom sollte so ein Ding doch eigentlich nicht ziehen. Und wenn ers doch tut, kann er die 500W eine Weile für Messungen verkraften. Anders als wenn er 380Vx40A zieht.
Manfred schrieb: > Ich werde eine Packung Eier aus dem Sonderangebot mitnehmen. Was kann man damit messen?
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