Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelbarer Step Down Konverter 10 A


von Rainer P. (rapa)


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Hallo liebe Gemeinde,

für eine µP-gesteuerte Peltierregelung brauche ich einen 
Step-Down-Converter, der bei 15V Eingangsspannung auch soviel wie 
möglich (15V) "durchlassen" soll, bis runter zu 0V (oder wenige Volt) 
und das mit max. 10A.

Derzeit habe ich verschiedene Buckkonverter vom Chinamann ausprobiert 
und dabei sehr viel Schrott, Heizungen und Mittelwellesender bekommen. 
Einzig unter der Bezeichnung YH11060D (wohl mit einem XL4016) 
funktionierte es wirklich einwandfrei und wie erwartet.

Das 50k-Poti auf o.g. Teil habe ich durch ein digitals Poti MCP45HVX1 
welches auf der Poti-Seite bis zu 36 V "abkann" ersetzt. Dieses kann ich 
über I²C wunderbar ansteuern und alles klappt bestens. Für einen 
Prototyp habe ich diesen Konverter Quasi huckepack auf meiner 
Power-Leiterplatte positioniert. Für einen Prototypen alles gut und 
fein.

Als nächstes möchte ich natürlich auf ein Teil vom Chinamann verzichten 
und den Konverter selbst realisieren, natürlich auch mit Bauelementen 
"sicherer Herkunft".

Wenn ich in den Datenblättern moderner Konverter schaue (TI hat ja da 
eine Klasse Workbench) sind bisher nur welche mit ganz modernen 
Bauelementen und wegen der thermischen Problematik mit 4 lagigen PCB's 
anzutreffen. Gern würde ich - weil genug Platz da ist - etwas mit 
klassischen Kühlkörper etc. realisieren. Also MOSFET im TO-220 o.ä.

Hat jemand eine Idee oder gar schon Erfahrungen hierzu?

Liebe Grüße

von Achim H. (pluto25)


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Da schon ein µP da ist könnte der das übernehmen. Einen P-Channel über 
einen Treiber an einen PWM Pin. Nur darauf achten das die Induktivität 
nicht in Sättigung gerät.

von Rainer P. (rapa)


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Danke für die schnelle Antwort,
der µP hat schon genug um die Ohren und sollte sich primär eigentlich 
nicht noch mit der Regelung des Konverters kümmern. Ich müsste ja die 
Ausgangsspannung auch wieder zurückführen usw. usf. Außerdem scheint mir 
die PWM-Frequenz viel zu gering.

von MaWin (Gast)


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Da ein Peltier eine konstante Last ist, kannst du einfach einen 
ungeregelte PWM Erzeuger nutzen, ein NE555 oder PWM-Timer-uC-Ausgang, 
und mit dem die 15V schalten (MOSFET), und per Freilaufiode und Spule 
den Strom für den Peltier glätten (Siebelko braucht man nicht).
Je nach PWM (50%..) stellt sich die Leistung am Peltier passend ein. Du 
wirst ja eh die PWM nach die Temperatur regeln wollen und nicht die 
Spannung.

von Rainer P. (rapa)


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Sollte das wirklich so einfach sein? Werde mal mit LT-Spice sehen, was 
bei rauskommt. Ich denke schon, das ich glätten muss (ESD-Elkos), die 
Peltiers sollen möglichst eine glatte Spannung bekommen.

von Dieter (Gast)


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Verzichten kannst Du auf das Glätten mit einem Kondensator,

1. wenn Du den Wandler so betreibst, dass er im nicht-Lückenden Betrieb 
arbeitet und der Stromrippel dabei unter 10% liegt. Die Induktivität der 
Wandlerspule muss dementsprechend groß sein und noch genügend Reserve 
bis zur Sättigung vorhanden sein, dass dies gewährleistet ist.

2. der Einbau derart EMV-mäßig geschlossen ist, dass das Peltierelement 
nicht eine gute Antenne für die Abstrahlung der Taktfrequenz und 
Oberwellen wird.

Vermutlich wird beides selten zutreffend gelöst werden können. Also ist 
es sinnvoll von Haus aus die Glättungselkos vorzusehen.

von Rainer P. (rapa)


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Also ich bin begeistert! Habe mit LT-Spice mit IRF4905, MBRB2545CT, 
Würth-Spule 22µ und 220µ Low ESR-Elko genau das hinbekommen was ich 
wollte.

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, danke für den 
entscheidenden Hinweis von MaWin, dass das Peltier ja eine konstante 
Last ist. MANN MANN peinlich. Klar geht dann eine ungeregelte PWM.

Habe mich das ganze WE mit diesen Reglerteilen beschäftigt, brauche das 
nun zum Glück nicht so kompliziert machen. Nächste Baustelle nun den 
Prozessor mit einer passenden "PWM-Frequenz" zu konfigurieren, aber das 
bekomme ich bestimmt hin :-)

Also vielen Dank nochmal an alle!

von Brandfleck (Gast)


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Rainer P. schrieb:
> nicht so kompliziert

...kann man evtl. den aktiven Schalter des Step-Down- (aka "Buck"-)
Konverters an die Lowside ("unten") legen, Diode an die Highside.
(Parallel zur Diode der Ausgangselko - und natürlich die Last...)

Dem Peltier ist vermutlich egal, ob sein "ruhender" Anschluß nun
an GND/0V oder 15V liegt. (Macht man auch z.B. bei Motoren so.)

Zugegeben: Funktionieren tut es natürlich so oder so.

Aber man könnte so halt den P-Kanal Fet durch einen N-Ch ersetzen.
(Übrigens reicht ein N-Fet für z.B. V_BR(DSS) 30V lockerst für 15V,
es geht also wesentlich günstiger und/oder niederohmiger (vs. 4905))



Kaufe doch für das eingesparte Geld besser einen dedizierten Treiber
(incl. UVLO + OVLO, und Schmitt-Trigger-Inputs). Würde die Schaltung
(mit der propagierten Drossel (far from Saturation + relativ hohe L)
schon sehr gut dabei) maximal Betriebs- und Nachbau- sicher machen.



[Bei so niedriger Betriebsspannung (also noch weit innerhalb der
Grenzen von V_GS(max) von Standard-Mosfets) würde ich persönlich ja
sogar zu einem P-Kanal + N-Kanal Synchronwandler tendieren.

Es ginge Ansteuerung vom selben (also nur einem) Treiber, und die
beiden Gates über z.B. 1N4148 Entladedioden parallel zu den Gate-Rs 
angekoppelt ("Totzeit-Generator"), also minimaler Aufwand.

Das nur nebenbei, und bei 10A (zumindest als Step-Down + versorgt
aus dem Netz) muß das natürlich absolut nicht sein... es darf nur.

Die o.g. Möglichkeiten zur Einsparung / Verbesserung schon eher...]

von MaWin (Gast)


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Rainer P. schrieb:
> und 220µ Low ESR-Elko genau das hinbekommen was ich wollte.

Den Elko kannst du weglassen, wenn die Induktivität der Spule im 
Verhältnis zur PWM Frequenz 'gross genug' ist.

Das fördert auch die Langlebigkeit der Schaltung, Elkos gehen kaputt, 
Spulen eher nicht.

von Dieter (Gast)


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Unter der Beachtung vom Post 09.03.2020 16:33.
Link: Beitrag "Re: Regelbarer Step Down Konverter 10 A"

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