Von außen wirkt es ja geradezu surreal, was man so im Bekanntenkreis mitbekommt... ein Kumpel im Anlagen- und Pumpenbau, über Dienstleister, wird gerade freigesetzt. Der Dienstleister bekommt keine Aufträge mehr akquiriert. Eine Abteilung "Forschung und Entwicklung" für Informationstechnik und Mechatronik eines großen Maschbauers, wo mein Stiefbruder als Fachinformatiker tätig ist, soll gemäß Plänen des Managements nach China verlagert werden. Ein weiterer Studienkumpel ist in NRW bei einem Zulieferer tätig und bibbert gerade, da sie die Hälfte der Leute freisetzen wollen: Sparmaßnahmen. Mein Neffe ist im Herbst mit seinem Studium der Produktions- und Verfahrenstechnik fertig geworden und hat große Probleme eine Stelle zu finden. Seinen Mitkommilitonen geht es ähnlich. Man hört ja hin- und wieder, dass es im Maschinenbau aktuell nicht so gut läuft, aber ist es wirklich so schlimm? O_o
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Wenn du nur wüsstest, wie schlecht es um die ETler gestellt ist. Damals wurde man belächelt, wenn man beim Sklavendienstleister anfing. Heute ist man glücklich, wenn dieser einen überhaupt nimmt. Automotive kaputt. Halbleiter im Abstieg. Energiesektor gefährdet. Automatisierer = das neue BWL. Software = Lohndumping und Outsourcing nach Osteuropa.
Soll das hier etwa ein neuer Jammer-Thread werden? Ich befürchte es beinahe. Die Wirtschaft geht mal rauf und mal runter, das ist der ganz normale Lauf der Dinge. Jetzt geht es halt mal gerade etwas runter, als wenn das schon ein Grund für Zittern und Zähneklappern wäre. Ist kein Ding.
Ganz erlich: Wir hier im Westen haben doch schon alles im Überfluss. Ist doch kein Wunder, dass alles nach China geht. Die haben nach wie vor noch etwas nazuholen - nicht im technologischen, sondenr im menschlichen. Arbeit, Wirtschaft und Forschung floriert immer dort, wo der Mensch noch keinen großen Wohlstand genießt. Hier in Deuscthland sind doch alle fett, haben ihr Haus etc... Aber ich als Informatiker habe auch keinen Bock mehr auf meinen Beruf und werde was anderes machen - jedoch gibt es genug Positionen, selbst in meiner strukturschwachen Wohngegend.
Einstein schrieb: > Aber ich als Informatiker habe auch keinen Bock mehr auf meinen Beruf > und werde was anderes machen Was ist denn aus deiner Sicht besser? Vielleicht Hardware-Entwicklung statt Software?
Qwertz schrieb: > Was ist denn aus deiner Sicht besser? Vielleicht Hardware-Entwicklung > statt Software? Das ist alles nur noch Hobby. Nichts mehr mit Technik - es interessiert mich einfach überhaupt nicht mehr. Das ist aber ein anderes Thema - hier gibt es für jeden einen Job und das hier wo ich wohne ist quasi das Meckpomm des Westens.
Was sollen denn die o. g. Unternehmen so besonderes machen, was den hohen deutschen Preis rechtfertigt? Was ist denn dabei, was in China noch nicht geht? - Spezialkomponenten, welche besondere Sicherheitsanforderungen erfüllen (Medizin, Flugzeug, Kerntechnische Anlage)? - Support und Service vor Ort mit muttersprachlich deutsch sprechenden Spezialisten? Bergtroll schrieb: > Automotive kaputt. Siehe Tesla; Vmtl. entsteht das Werk in Polen, weil wir es in Deutschland nicht wollen. > Halbleiter im Abstieg. Nur in Deutschland - Überall sonst wird an neuen Technologien geforscht: adiabatisch arbeitende Chips, magneto-optische Halbleiter, Quantentechnologie > Energiesektor gefährdet. Energie wird ständig mehr gebraucht, aber auch da werden Solar und Windkraft woanders gebaut.
Beitrag #6174053 wurde von einem Moderator gelöscht.
> Man hört ja hin- und wieder, dass es im Maschinenbau aktuell nicht so > gut läuft, aber ist es wirklich so schlimm? Ja, meinen Bruder haben sie vor fünf Jahren mit Erreichen der Regelaltersgrenze auch 'rausgeworfen.
Bergtroll schrieb: > Wenn du nur wüsstest, wie schlecht es um die ETler gestellt ist. > Damals wurde man belächelt, wenn man beim Sklavendienstleister anfing. > Heute ist man glücklich, wenn dieser einen überhaupt nimmt. > Automotive kaputt. > Halbleiter im Abstieg. > Energiesektor gefährdet. > Automatisierer = das neue BWL. > Software = Lohndumping und Outsourcing nach Osteuropa. Mich wundert es hier immer wieder, wie viel Blödsinn man in ein so kleines Textfeld schreiben kann
Mitleser schrieb: > Bergtroll schrieb: >> Wenn du nur wüsstest, wie schlecht es um die ETler gestellt ist. >> Damals wurde man belächelt, wenn man beim Sklavendienstleister anfing. >> Heute ist man glücklich, wenn dieser einen überhaupt nimmt. >> Automotive kaputt. >> Halbleiter im Abstieg. >> Energiesektor gefährdet. >> Automatisierer = das neue BWL. >> Software = Lohndumping und Outsourcing nach Osteuropa. > > Mich wundert es hier immer wieder, wie viel Blödsinn man in ein so > kleines Textfeld schreiben kann Keine Angst Es wird sich schon noch weiterentwickeln und dich früher oder später auch noch treffen.
}|{ schrieb: > Mitleser schrieb: >> Bergtroll schrieb: >>> Wenn du nur wüsstest, wie schlecht es um die ETler gestellt ist. >>> Damals wurde man belächelt, wenn man beim Sklavendienstleister anfing. >>> Heute ist man glücklich, wenn dieser einen überhaupt nimmt. >>> Automotive kaputt. >>> Halbleiter im Abstieg. >>> Energiesektor gefährdet. >>> Automatisierer = das neue BWL. >>> Software = Lohndumping und Outsourcing nach Osteuropa. >> >> Mich wundert es hier immer wieder, wie viel Blödsinn man in ein so >> kleines Textfeld schreiben kann > > Keine Angst Es wird sich schon noch weiterentwickeln und dich früher > oder später auch noch treffen. Wieso so pessimistisch?
Wenn es den anderen Ländern besser gehen soll muss es uns zwangsläufig schlechter gehen, da nur eine endliche Menge Ressourcen und Geld vorhanden sind. Keine Sorge: Kartoffeln, Eier, Butter, Brot usw. werden wir uns immer leisten können!
Beitrag #6174332 wurde von einem Moderator gelöscht.
Tja schrieb: > Wenn es den anderen Ländern besser gehen soll muss es uns > zwangsläufig schlechter gehen, da nur eine endliche Menge Ressourcen und > Geld vorhanden sind. > > Keine Sorge: Kartoffeln, Eier, Butter, Brot usw. werden wir uns immer > leisten können! Was?
Bergtroll schrieb: > Wenn du nur wüsstest, wie schlecht es um die ETler gestellt ist. > Damals wurde man belächelt, wenn man beim Sklavendienstleister anfing. Und fleißig über die Informatiker gelacht, die ja angeblich nicht gebraucht werden und nichts können, nicht so wie die E-Techniker.
Mitleser schrieb: > Wieso so pessimistisch? Weil der Fortschritt an Deutschland vorbeizieht! Welche Unternehmen mit ähnlicher Relevanz gibt es mit Stammsitz in Deutschland: Uber, Lyft, Airbnb, Nvidia, Intel, AMD, VIA, Xilinx, Cisco, Juniper, Samsung, OnePlus, eBay, Amazon?
Stefan H. schrieb: > Mitleser schrieb: >> Wieso so pessimistisch? > > Weil der Fortschritt an Deutschland vorbeizieht! Welche Unternehmen mit > ähnlicher Relevanz gibt es mit Stammsitz in Deutschland: Uber, Lyft, > Airbnb, Nvidia, Intel, AMD, VIA, Xilinx, Cisco, Juniper, Samsung, > OnePlus, eBay, Amazon? Manche von denen wüßten ohne deutsche Software nicht mal wieviel Kohle sie in der Kasse haben.
Stefan H. schrieb: > Weil der Fortschritt an Deutschland vorbeizieht! Welche Unternehmen mit > ähnlicher Relevanz gibt es mit Stammsitz in Deutschland: Uber, Lyft, > Airbnb, Nvidia, Intel, AMD, VIA, Xilinx, Cisco, Juniper, Samsung, > OnePlus, eBay, Amazon? Volle Zustimmung. Das Land geht den Bach unter und keinen interessierts. Der Michel mag eben kein Fortschritt. Den Nachwuchs kannst du ebenfalls in die Tonne kloppen.
AVR schrieb im Beitrag #6174621: > Der Michel mag eben kein Fortschritt. Das dachte ich auch immer, aber ich denke eher, es ist die fehlende Gewohnheit. Für uns hier sehen die USA und die Konzerne dort unerreichbar aus, aber eigentlich kochen alle nur mit Wasser. Es gibt eigentlich keinen realen Standortvorteil, es sind ja schließlich keine Bergbauunternehmen oder Ölbohrinseln. Es sind halt immaterielle Standortvorteile, wie Rechtslage, Steuern und Kapitalverfügbarkeit. Das wäre auch in Deutschland möglich. Ich denke, wenn ihr einmal ein deutsches Amazon, Microsoft oder Google den Stammsitz in Berlin bauen würde, 185k€/Jahr Einstiegsgehalt böte, Stipendien vergäbe, den lokalen ÖPNV finanzieren würde (für alle, nicht nur Mitarbeiter!) und eine kostenlose Kantine für alle Gäste anbieten würde, dann sehe das mit der Fortschrittsfeindlichkeit in Deutschland anders aus. Es ist doch so, dass viele Deutsche nur die Nachteile des Fortschritts wirklich wahrnehmen: Lohndumping bei "einfachen" Berufen, Maschine an der Telefonhotline, 500 Seiten Datenschutzvereinbarung. Die Vorteile gehen einfach vorbei: hohes Gehalt für KI-/Blockchain-Entwickler, Online-Handels-Plattformen (Amazon, eBay) für Händler, Print-On-Demand-Publishing...
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Beitrag #6174712 wurde von einem Moderator gelöscht.
Das Grundproblem ist, dass Technologie von der normalen Bevölkerung und auch vielen Entscheidern und Politikern nicht wertgeschätzt wird - im Gegenteil, viele sind sogar komplett technikfeindlich und sehen unseren Lebensstandard einfach als "normal" und gegeben an. Kaum jemand versteht, dass ein Großteil unseres Wohlstandes auf dem technologischen Vorsprung basiert. Den wir teilweise schon kostenfrei exportiert haben. Das ist im Westen in vielen Ländern so, weil machen die USA vor, muss ja gut sein. Daher interessiert es die meisten auch nicht, wenn Know How von Managern aus Kostengründen ins Ausland exportiert wird (dazu zählte auch Produktions Know How - damit fings an). SELBST HIER im Forum verstehen das nur wenige - und viele freuen sich in diversen Threads einen Ast ab wenn jemand im Ausland ein Produkt für ein paar Euro weniger als eine deutsche Firma anbietet und bestellen es dann mit Begeisterung dort anstatt hierzulande. Dass sie mit diesem generellen Verhalten evtl. (indirekt) ihren eigenen zukünftigen Arbeitsplatz gefährden ist ihnen nicht klar. Den Amerikanern wirds gerade klar, dass dieser know how export und die Abhängigkeit von Asien extrem dumm ist. Da wir denen ja alles nachmachen, kommt diese Idee hier hoffentlich auch bald an.
Das Grundproblem ist, das es in diesem Land zu viele Jammerlappen und Quatschköpfe gibt. Dieses Forum ist ein Spiegelbild der Gesellschaft...
Welchem Land in Europa geht es denn besser als Deutschland? Frankreich hat quasi nur Landwirtschaft. In Großbritannien wurde die Industrie auch eingestampft, außerhalb von den großen Städten verfällt da auch alles. Die kleinen Staaten wie Niederlande oder Dänemark können sich behaupten - sind jedoch kein Vergleich, da bereits BaWü+Bayern zusammen mehr Einwohner haben. Auch USA ist kein Schlaraffenland. Dort gibt es ganze Staaten die auf dem Stand Portugals oder Polens sind. Wer dort nicht zu den oberen 20% gehört hat verloren. Die Niederlande sind ein gutes Vorbild. Ja dort gibt es NXP, aber ansonsten sind die dort hauptsächlich Produzenten und Anwender. Dort gibt es keine Automobil-, Software- oder Pharmaindustrie. Der Lebensstandard ist dort aber wesentlich höher als hier und die Infrastruktur ist 1A. Das mag auch an der Politik dort liegen, die machen einfach - wie z.B. gerade verkündet, dass bei einem größeren Coronaausbruch keine Krebspatienten oder 80+ Menschen mehr auf die Intensivstation kommen. Hier wird ewig diskutiert, die Holländer handeln aber einfach nach gesundem Menschenverstand.
Einstein schrieb: > Welchem Land in Europa geht es denn besser als Deutschland? > Frankreich > hat quasi nur Landwirtschaft. In Großbritannien wurde die Industrie auch > eingestampft, außerhalb von den großen Städten verfällt da auch alles. > Die kleinen Staaten wie Niederlande oder Dänemark können sich behaupten > - sind jedoch kein Vergleich, da bereits BaWü+Bayern zusammen mehr > Einwohner haben. > Wenn ich aber frage, in welchem europäischen Nachbarländern geht es den Menschen besser, als in der BRD - dann ist die Antwort: In fast allen Ländern! Und dabei ist es ganz egal, welchen Bereich man vergleicht! Nur mal ein paar Beispiele: Rente - in Oesterreich 50% höher als in der BRD Mindestrente: in Luxemburg bei 1800Euro nach 10Jahren beitragspflichtiger Beschäftigung Gesundheitssystem: nirgends so hohe Zuzahlungen wie in der BRD, ueber 20.000 Tote durch Krankenhauskeime in der BRD, Niederlande: fast Null! Leiharbeit: in fast allen Nachbarländern besser geregelt Energiekosten: Höchste Strompreise in Europa, dennoch pro kWh Strom wesentlich mehr Kohlendioxidproduktion als im europäischen Durchschnitt usw. usw. usw. ( ja ja, da gebt mal schoen Minus-Bewertungen ... denn wenn die Fakten nicht ins eigene ideologische Weltbild passen - dann kann es ja nur Hetze und Schlimmeres sein! )
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Walter K. schrieb: > Wenn ich aber frage, in welchem europäischen Nachbarländern geht es den > Menschen besser, als in der BRD - dann ist die Antwort: In fast allen > Ländern! Denke ich nicht. Selektiv kann man natürlich immer Punkte finden, die besser sind ("Hab ich's nicht gesagt?") Aber man muss das schon im Durchschnitt sehen. > Und dabei ist es ganz egal, welchen Bereich man vergleicht! > Nur mal ein paar Beispiele: > Rente - in Oesterreich 50% höher als in der BRD Was kein Wunder ist, da der Österreicher auch viel mehr einzahlt: "Oh!" Darüberhinaus musst Du viel länger einzahlen, um überhaupt einen Anspruch zu haben (15 Jahre?). D.h., wenn Du nur 14 Jahre einzahlst, bekommst Du raus? Genau: nichts Auch die Österreicher können nicht zaubern. > Mindestrente: in Luxemburg bei 1800Euro nach 10Jahren > beitragspflichtiger Beschäftigung Das ist schon einiges, allerdings kann man eine mittlere Stadt mit 600.000 Einwohnern nicht mit einem Flächenland wie DE und der 130-fachen Bevölkerung vergleichen. Dazu kommt: die Immobilienpreise und Mieten sind abartig. Es bleibt eigentlich nur pendeln bspw. aus Trier Und: da gibt es noch viel mehr Stau als hier ;-) Mal sehen, ob sich das mit der neuen Initiative (kostenlose Öffis) ändert. > Gesundheitssystem: nirgends so hohe Zuzahlungen wie in der BRD Guter Scherz. Schon mal in Dänemark oder Schweden behandelt worden? Wie gesagt: auch andere Länder können nicht zaubern. Dänemark hat keine Sozialversicherungen, dafür zahlt man eben 70% seines Einkommens direkt an den Staat (in DE 40%). Die Dänen haben wohl die höchste Abgabenquote aller Industrieländer. Und wer da mal Lebensmittel (die keineswegs besser sind als unsere hier) einkaufen war, weiss: die hohen Einkommen benötigt man, um überhaupt über die Runden zu kommen. >, ueber > 20.000 Tote durch Krankenhauskeime in der BRD, Niederlande: fast Null! Jepp, ist ein Problem. Aber durchaus kurzfristig lösbar. > Leiharbeit: in fast allen Nachbarländern besser geregelt Die ist hier zumindest schlecht geregelt. In Frankreich mWn deutlich besser (Aufschläge auf übliche Löhne bei gleicher Arbeit). Zu anderen Ländern kann ich nichts sagen. Also: es gibt genug Baustellen, aber DE ist durchaus gut aufgestellt. Das gilt übrigens auch für den Maschinenbau. Gerade gab es im Januar wieder das größte Auftragsplus. So wie es hier kein ebay, etc. gibt, so gibt es woanders eben keinen so breiten Maschinen- und Anlagenbau. Und auch nicht so eine gute Chemie-Sparte. Tesla holte sich Automatisierungsspezialisten, weil sie es selbst nicht auf die Reihe bekamen. Und der kam - natürlich - aus Deutschland.
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Chris D. schrieb: > Tesla holte sich Automatisierungsspezialisten, weil sie es selbst nicht > auf die Reihe bekamen. Und der kam - natürlich - aus Deutschland. ja dann fahr mal nach Prüm - und rede mal mit Grohmann-Mitarbeitern! insbesondere über Arbeitsklima, Motivation etc. ... und ueber die Veränderungen in den letzten 3 Jahren!
Walter K. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Tesla holte sich Automatisierungsspezialisten, weil sie es selbst nicht >> auf die Reihe bekamen. Und der kam - natürlich - aus Deutschland. > > ja dann fahr mal nach Prüm - und rede mal mit Grohmann-Mitarbeitern! > insbesondere über Arbeitsklima, Motivation etc. ... und ueber die > Veränderungen in den letzten 3 Jahren! Was aber nichts damit zu tun hat, dass es in DE durchaus viele weltweit führende Unternehmen gibt - es sind eben andere als die gerade hippen aus den USA. Das zeigt eher, dass das Gras woanders längst nicht grüner ist.
Chris D. schrieb: > Was aber nichts damit zu tun hat, dass es in DE durchaus viele weltweit > führende Unternehmen gibt - es sind eben andere als die gerade hippen > aus den USA. das stimmt natürlich schon... ( aber es werden IMHO immer weniger )
Walter K. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Was aber nichts damit zu tun hat, dass es in DE durchaus viele weltweit >> führende Unternehmen gibt - es sind eben andere als die gerade hippen >> aus den USA. > > das stimmt natürlich schon... > > ( aber es werden IMHO immer weniger ) Das kann ich aus meinem geschäftlichen Umfeld (Maschinenbau/Chemie) heraus jetzt nicht bestätigen. Das ist aber natürlich nur ein kleiner Querschnitt. Es ist aber auch ein globaler Trend, dass Unternehmen verschwinden, einfach weil viele fusionieren oder aufgekauft werden. Andererseits gibt es hier in DE durchaus ein sehr aktive StartUp-Szene und im Bereich 3D-Druck bspw. sind wir weltweit sehr gut aufgestellt. Also: klar, Hausaufgaben müssen gemacht werden, aber wir sind schon ziemlich gut aufgestellt und im Bereich Automatisierung/Maschinenbau macht "uns" kaum jemand etwas vor. Nicht umsonst haben selbst die Chinesen bei den Verbrennern komplett aufgegeben. Und Maschinenbau/Automatisierung sind mindestens so wichtig wie ebay, Airbnb etc. ;-)
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Walter K. schrieb: > Wenn ich aber frage, in welchem europäischen Nachbarländern geht es den > Menschen besser, als in der BRD - dann ist die Antwort: In fast allen > Ländern! Deswegen laufen hier auch so viele Spanier, Italiener, Polen und andere EU Bürger rum, die in Deutschlang arbeiten. Bei denen daheim ist nämlich alles soooo viel besser, dass sie diesen ganzen Luxus und Überfluss kaum noch ertragen können. Da gehen sie doch lieber nach Deutschland, um mal so richtig zu leiden. Das Problem ist eher, das bei uns ein enormes Anspruchsdenken auf eine immer geringere Leistungsbereitschaft trifft. Und damit ist nicht (nur) die junge Generation gemeint. Auch viele der Baby Boomer, die jetzt in Rente gehen, sind der Meinung, dass ihr Rentnerdasein auf Mallorca ein Menschenrecht ist.
Beitrag #6174856 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6174868 wurde von einem Moderator gelöscht.
> Man hört ja hin- und wieder, dass es im Maschinenbau aktuell > nicht so gut läuft, aber ist es wirklich so schlimm? O_o Völliger Quatsch. Es gibt keinen Nachfragemangel, sondern nur einen Fachkräftemangel. (Sagen ALLE Experten, nicht nur 'unsere' Koryphäe aus der Uckermark.) ;-)
Nun. schrieb: > Dass sie mit diesem generellen Verhalten evtl. (indirekt) ihren eigenen > zukünftigen Arbeitsplatz gefährden ist ihnen nicht klar. In erster Linie gefährdet das euer IGM-Gehalt.
Nun. schrieb: > Das Grundproblem ist, dass Technologie von der normalen Bevölkerung und > auch vielen Entscheidern und Politikern nicht wertgeschätzt wird Nun, moderne Technologie ist auch nicht (be-)greifbar. Eine Dampfmaschine, ein Ottomotor, elektrisches Licht, alles das ist direkt sichtbar, verwendbar und bringt dem Endkonsumenten einen unmittelbaren Nutzen. Die Blockchain bringt das nicht. Ob ich nun mit einer Blockchain-Kreditkarte oder mit einer normalen Kreditkarte bezahle, ich merke keinen Unterschied. Ja, die Gebühren sind geringer, aber nur für den Verkäufer. Dadurch wird vielleicht die Preissteigerung erst etwas später erfolgen, weil die fallenden Gebühren die Preissteigerung der Produkte etwas ausgleichen. Aber so richtig sichtbar ist der Fortschritt nicht. Wenn nun die KI den PKW, den LKW oder den Zug steuert, verändert sich viel. LKW-Fahrer werden erwerbslos. Vielleicht haben sie dann sogar eine höhere Lebensqualität, da die Bezahlung sowieso viel zu gering ist. Die Transportkosten werden geringer, weil die Personalkosten und vor allem die Standzeiten entfallen, denn eine KI hat keine Lenkzeitenbeschränkung. Für den Endkonsumenten bedeutet das eine Reduzierung der Versandkosten. Dann kostet halt der 16TB-USB-Stick aus China nicht mehr 0,10 €, sondern 0,05 €. Also auch das ist nicht wirklich sichtbar. Steuert die KI den PKW, dann entfällt das Selberfahren. Man kann nun also auch noch während der Fahrt arbeiten. Im Prinzip zahlt man den Preis, als würde man selbst fahren, bekommt dafür aber die Leistung einer Taxifahrt. Die Menschen werden zukünftig aber diesen Sachverhalt anders interpretieren: "Früher hatten wir noch einen richtigen Taxifahrer, mit dem man sich auch einmal unterhalten konnte. Heute gibt es nur noch eine Alexa." - Dabei vergessen sie, dass sie früher aus Kostengründen nie Taxi gefahren sind. Fakt ist aber, dass durch die heutige Technologie ein Hartz4-Empfänger heute deutlich besser lebt als ein König im Mittelalter. Wir müssen daher die Frage beantworten, wie wir Technologie attraktiver, sichtbarer und für den Endkonsumenten nützlicher gestalten. Dazu muss sich die Denkweise ändern. Häufig beobachte ich, wie der direkte Nutzen der Technologie übergangen wird und stattdessen nur an Geld gedacht wird. Beim Thema KI geht es immer nur darum, wie viele Personalkosten kann ich einsparen, wenn ich das Callcenter gegen eine KI ersetze? Für wie viel Geld kann ich Schutzrechte, Daten etc. verkaufen? Es geht halt nicht darum echten direkten Nutzen aus der Technologie zu ziehen, sondern damit Geld zu machen, mit dem man sich die Annehmlichkeiten kaufen kann. Im Falle des KI-basierten Callcenters verdienen nur einige Führungskräfte deutlich mehr Geld, das was sie an Personalkosten einsparen. Die Callcenter-Mitarbeiter verlieren ihr Einkommen, die Anrufer ärgern sich über das hartnäckige, dauerfreundliche Dummstellen der KD. (KD = Künstliche Dummheit) Man braucht etwas, das dem Bürger direkt nützt. Das wäre z. B. Software, welche sich um die Bürokratie kümmert. Ich stelle mir das so vor, wie bei den Wirtschaftssimulations-Spielen. Da geht die Steuererklärung immer automatisch. Banträge sind bei Simcity nur ein Mausklick usw.
Beitrag #6175450 wurde von einem Moderator gelöscht.
Es wird alles noch viel schlimmer: Die neuen Zahlen übertreffen schlimmste Befürchtungen im deutschen Maschinenbau. https://www.welt.de/wirtschaft/article207816181/Industrieauftraege-Die-Corona-Krise-trifft-den-Maschinenbau-mit-Wucht.html
Chris D. schrieb: > Nicht umsonst haben selbst die > Chinesen bei den Verbrennern komplett aufgegeben. Haben die das? Woran kann man das ablesen?
F. B. schrieb: > Die neuen Zahlen übertreffen schlimmste Befürchtungen im deutschen > Maschinenbau. > > https://www.welt.de/wirtschaft/article207816181/Industrieauftraege-Die-Corona-Krise-trifft-den-Maschinenbau-mit-Wucht.html "Im Vergleich zum März 2019 war der Einbruch mit 11,6 Prozent sogar noch stärker." So langsam machen sich diese Jammerlappen einfach nur noch lächerlich. In vielen anderen Branchen diskutiert man nur noch über das Komma hinter der 99,x% Umsatzrückgang. Und die IGM-Weicheier fangen bei einer marginalen Umsatzschwankung schon wieder mal an den bevorstehenden Weltuntergang auszurufen. Einfach nur Kopfschütteln - andere würden Jubelmeldungen verbreiten wenn sie von der Krise nur so gering betroffen wären.
Irgend W. schrieb: > So langsam machen sich diese Jammerlappen einfach nur noch lächerlich. > In vielen anderen Branchen diskutiert man nur noch über das Komma hinter > der 99,x% Umsatzrückgang. Und die IGM-Weicheier fangen bei einer > marginalen Umsatzschwankung schon wieder mal an den bevorstehenden > Weltuntergang auszurufen. Einfach nur Kopfschütteln - andere würden > Jubelmeldungen verbreiten wenn sie von der Krise nur so gering betroffen > wären. Die Angestellten im Gastronomiebereich bekommen die niedrigsten Gehälter, IGMler die höchsten. IGM-Gehälter sind halt schon bei 10% Umsatzrückgang nicht mehr finanzierbar. Mitleid mit den IGMlern ist daher nicht angebracht. Sollen sie halt einen Gehaltsverzicht anbieten anstatt nach Steuergeldern zu schreien, wenn sie ihren Job behalten wollen, so wie es die Lufthansapiloten gemacht haben. Auch diesen Satz beachten: "Große Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Jahresumsatz würden diese Instrumente [Kurzarbeit, Produktionsstopps und Personalabbau] dabei sogar noch häufiger nutzen als mittelständische Betriebe." https://www.welt.de/wirtschaft/article207816181/Industrieauftraege-Die-Corona-Krise-trifft-den-Maschinenbau-mit-Wucht.html Womit die Behauptung, Jobs in Großkonzernen wären generell sicherer als im Mittelstand, wieder einmal als Lüge entlarvt ist.
Bald muss der träge fettgefressene IGM-Beamte aufs Spargel- oder Erdbeerfeld. Als "Brämie" bekommt er dann ne Schale Dritte Wahl die er beim Durchtrampeln übers Feld selber produziert hat. Wenn er nach dem Betriebsrat schreit gibts 10 Peitschenhiebe und weiter gehts.
> Womit die Behauptung, Jobs in Großkonzernen wären generell sicherer als > im Mittelstand, wieder einmal als Lüge entlarvt ist. Wie ist das beim ach so geilen MediaMarkt/Saturn, sie holen sich Ware in's Lager mit einem Zahlungsziel von 90 Tagen (ca 3 Monate). Der Kunde zahlt vorab und spült Geld in die Kasse. Ich kenne eine Firma die auch an MediaMarkt/Saturn geliefert hat, aber mit der noch geileren Klausel die Produkte wieder zurückzunehmen wenn sie sich nicht verkaufen. So dann MM/Saturn hat die Ware zurückgeschickt und die Firma ist in Deutschland Pleite gegangen und hat ihr Office geschlossen (es war eine ausländische Hardware-Entwicklungs Firma (im Ausland ist sie nach wie vor existent). Diese Firma wurde von Geschäften mit MediaMarkt/Saturn geheilt. Ein Bekannter hat in der Firma in Deutschland gearbeitet. Auch die Firma wo er zuvor gearbeitet hat ist den Bach runtergegangen, die dachten sie können alles in Asien produzieren inkl. Verpackung und haben dann die Transportkosten aus den Augen verloren... selbst Kleinschrott, schön verpackt braucht einen irrsinnigen Platz und den lassen sich die Spediteure dann natürlich auch vergüten. Und dann... 1,7 Milliarden Euro Kreditlinie will die staatliche KfW-Bank für den Handelskonzern Ceconomy als Hilfe in der Coronakrise bereitstellen. Nun kaufe ich mir mit den 1.7 Milliarden Immobilien, vermiete die und verkaufe sie dann wieder. Natürlich mit zinsfreien Krediten. Oder ich such mir halt ein anderes Geschäftsfeld wo ich mit Krediten eine schöne Rendite erwirtschafte. Zu geil nicht?
MRB M. schrieb: > Ich kenne eine Firma die auch an MediaMarkt/Saturn geliefert hat, aber > mit der noch geileren Klausel die Produkte wieder zurückzunehmen wenn > sie sich nicht verkaufen. Das geht noch besser: Sie fordern kostenlose Aktionsware für Weihnachten, Ostern,... wer nicht mitmacht fliegt aus dem Sortiment.
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