Hallo miteinander, Ich habe einen Aluminium bzw Zinktopf, den wir als Biomülleimer benutzen. Der Topf ist noch ein Erbstück von meiner Großmutter; vermutlich viele zig Jahrzehnte alt. Aus sentimentalen Gründen wollte ich ihn halt weiter benutzen. Das Problem ist leider, dass die Bioabfälle den Boden langsam auflösen. Daher dachte ich mir ich lackiere ihn. Hab's mit PU-Lack probiert, hat aber nach kurzer Zeit blasen geworfen und sich abgelöst. Danach mit Hamerite, aber auch hier das gleiche. Beim aktuellen Versuch hab ich die sau teure Hamerite Zink und Aluminium Grundierung genutzt, aber auch wieder das gleiche. Hat jemand einen Tipp, was ich machen kann? Ich mag die ganze Komposterde nicht mit Aluminiumvernindungen verseucht haben. Die Oberfläche war selbstverständlich gründlich gereinigt und mit der Drahtbürste an Bohrmaschine gereinigt und entfettet.
Da wirst du vermutlich nur mit Eloxieren eine haltbare und dichte Oxidschicht draufkriegen, die dann Obstsäuren widersteht. Mit Natronlauge oder Flussäure wird der Topf ja wohl eher nicht in Berührung kommen, denn beides löst auch Aluminiumoxid auf. Ansonsten mal bei einem Lackierer fragen, was der rät. Ich vermute mal, es wird eine Grundierung/Haftvermittler draufmüssen.
Max M. schrieb: > Galvanisieren Was meinst du wohl, was eloxieren ist? Galvanisch eine Oxidschicht erzeugen.
Gerald B. schrieb: > Ich vermute mal, > es wird eine Grundierung/Haftvermittler draufmüssen. Ja die ist ja drauf, nachdem es ohne nicht funktioniert hat. Solche Effekte sind bei Aluminium bzw. Zink gemeinhin bekannt (gerade im Automobilbereich hat man da wahnsinnige Probleme damit). Daher überlege ich, welche Passivierungsschicht helfen könnte, denn es "wächst" ja weiter unter der Lackschicht, als ob da noch was drinnen wäre, was komplett adiabat trotz Lackschicht oben drauf, weiter arbeitet. Wenn sich dann mal blasen bilden, reißt die Schicht natürlich, wodurch dann ungehindert weiter Säuren, Bakterien und Pilze eindringen können, die, bzw. deren Stoffwechselprodukte, dann die Korrosion weiter vorantreiben. Die Oberfläche ist mittlerweile regelrecht zerfressen. Mir kam auch die Idee, eine dicke Kalkschicht einzubrennen, aber ob der Lack dann darauf hält?!
Ich hatte auch die Idee, eine PTFE-Beschichtung aufbringen zu lassen. Bei dem, was dieses Hamerite-Zeug kostet, wäre das vermutlich auch nicht teurer gewesen, und ich hätte eine Schicht, die definitiv halten würde: https://itn-antihaftbeschichtungen.de/antihaftbeschichtung-preise/ 22 Euro + 2 x Versand, also runde 40 Euro. Isses mir dann aber "gefühlt" nicht wert. Apropos Hamerite: Ich bin alles andere, als begeistert. Wenn man das Zeug nach Anleitung verarbeitet (zwei dünne, aber deckende Schichten), dann liegt die Trockenzeit bei fast einer Woche. Im Außeneinsatz kann man das Zeug also höchstens im Rekordsommer verwenden. Keine Ahnung, warum es so dermaßen lange braucht, abzubinden. Und scheinbar taugt auch die Grundierung (Mini-Döschen für 7 Euro) nichts (siehe Topf).
Martin S. schrieb: > Hab's mit PU-Lack probiert, hat aber nach kurzer Zeit blasen geworfen Ich vermute mal, Deine Aluminiumoberfläche ist nicht sauber, kann aber auch nicht sagen, womit ma diese reinigt, bevor man die Grun- dierung aufbringt.
Zum Einen wurde damals der Alu-Guss vielelicht nicht unter Innertgas gefertigt, zum andern könnten auch winzigste Spuren Quecksilber im Material eine Rolle spielen. Suche mal nach Videos, was passiert, wenn du Aluminium mit Quecksilber benetzt - auch punktuell. Aluminium und Quecksilber bilden ein Amalgan. Das Amalgan reagiert mit Wasser, das Aluminium blüht regelrecht auf. Eine das Metall schützende Oxidschicht kann sich nicht bilden. Das Quecksilber wird dabei nicht verbraucht. Darum ist in der Luftfahrt auch verboten Quecksilber mit dem Flugzeug zu transportieren. Was das jetzt mit dem Topf zu tun hat? Nun, früher wurde Quecksilber in der Chemieindustrie viel eingesetzt. Z.B. bei der elektrolytischen Herstellung von Natronlauge wurde mit flüssigen Quecksilberanoden gearbeitet. Wenn jetzt mit derartig kontaminierten Chemikalien Aluminium bearbeitet wurde, ist es u.U. denkbar, das das Aluminium mit Quecksilber verunreinigt ist, was über Jahrzehnte zu Lochfrass führt.
- Topf innen reinigen und entfetten - Natronlauge 10% einfüllen und aufheizen (max. 50°C, nicht kochen!!!) max. 3 Minuten - spülen - Topf innen nicht mehr berühren! - 5%ige Salpetersäure einfüllen für 1 Minute - spülen - 15%ige Schwefelsäure einfüllen - Edelstahlblech (besser Titanblech) rein hängen und an dieses ein Netzteil mit dem Minuspol anschliessen. Den Topf mit Plus verbinden. - 15-18V für 60 Minuten (soll nicht zu stark gasen) - ausleeren, spülen - dest. Wasser einfüllen und aufheizen bis knapp unter Siedepunkt für 60-70 Minuten - fertig :-)
Es gibt Alu-Grundierungen, die das Alu anätzen und eine feste unlösbare Zwischenschicht zwischen Alu und der ersten Lackierung bilden. Dann noch mehrere Farbschichten, möglichst mit 2K- Lacken damit der mechanische Abrieb nicht gleich zum Alu durchschlägt - dann könnte es eine Weile halten. Blackbird
Crazy H. schrieb: > - fertig :-) und was bleibt dann übrig? Nur noch der Topfrand ohne Boden? oder nur noch die Griffe? Sorry, ich bin kein Chemiker, und kenne nicht die erwarteten chemischen Reaktionen, aber deine Beschreibung klingt eher "abbauend" als "aufbauend" ..
1. Beruf: Galvaniseur und Metallschleifer ;-) Das sind die Schritte beim eloxieren.
Ich würde den ollen Alutopf im Schrottkontainer des Wertstoffhofes gegen einen Edelstahltopf umtauschen. Das erspart Materialkosten und Zeit. Solche Töpfe sind dort genügend vorhanden, weil sie nicht für einen Induktionsherd geeignet sind. Gruß - Werner
Eddy C. schrieb: > Interessant. Wie spült man? Mit Leitungswasser? Dest. Wasser? Nur das letzte Kochen (Sealing) geschieht in dest./entionisiertem Wasser. Spülen mit normalem Wasser. Nach dem eloxieren, also vor dem sealing, kann man die Eloxalschicht mit speziellen Farben einfärben. Das Sealing schliesst die Poren der Eloxalschicht und schliesst damit die Farbe im Inneren ein.
Crazy H. schrieb: > - Topf innen reinigen und entfetten > - Natronlauge 10% einfüllen und aufheizen (max. 50°C, nicht kochen!!!) > max. 3 Minuten > - spülen > - Topf innen nicht mehr berühren! > - 5%ige Salpetersäure einfüllen für 1 Minute > - spülen > - 15%ige Schwefelsäure einfüllen > - Edelstahlblech (besser Titanblech) rein hängen und an dieses ein > Netzteil mit dem Minuspol anschliessen. Den Topf mit Plus verbinden. > - 15-18V für 60 Minuten (soll nicht zu stark gasen) > - ausleeren, spülen > - dest. Wasser einfüllen und aufheizen bis knapp unter Siedepunkt für > 60-70 Minuten > - fertig :-) oh oh, wenn man DAS heutzutage alles kauft... Ich würde da mal 'ne Schicht Silicon drin verteilen.
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