Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mit 14.4K Modem in's Internet einwählen?


von Miles (Gast)


Lesenswert?

Hallo @all,

mal eine total verrückte Frage:
Gibt es noch Provider, bei denen man sich heute noch mit einem alten 
14.4er Modem einwählen kann?

Anlässlich der Corona-Schulschließung hat meine Nichte jetzt ein 
Schulprojekt, bei dem alle Schüler aus ihrer Klasse einen "damals vs. 
heute" Vergleich machen/basteln/präsentieren sollen.
Sie möchte gern darstellen, wie das Internet im Laufe der Zeit zu den 
Leuten in's Wohnzimmer kam.

Dazu wollte Sie neben einer Präsentation mit dem Beamer auch zwei 
Hardwaredemos bauen. Auf der einen Seite einen LTE-Wifi Router + iPad, 
auf der anderen Seite einen alten 80386 DX 33MHz mit Windows 3.1 und 
14.4kbaud Modem.

Eine Telefondose gibt es im Klassenzimmer. Und ich habe ihr neulich auch 
mal ein altes analoges Telefon mitgegeben, damit sie schauen kann, ob 
sie damit ein Freizeichen bekommt. Klappt...

Jetzt wäre nur die Frage, wo man sich damit noch einwählen kann?

Oder sollte ich mir einfach ein zweites Modem besorgen und selbst die 
Gegenstelle spielen? Hmmm...

Jemand eine Idee?

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


Lesenswert?

Such mal nach "Internet by call"
Andere Gegenstellen wirst du kaum noch finden.

von STK500-Besitzer (Gast)


Lesenswert?

Wenn das ein VoIP-Anschluss ist, geht das doch gar nicht.

von Poppan (Gast)


Lesenswert?

"Sie möchte gern darstellen, wie das Internet im Laufe der Zeit zu den
Leuten in's Wohnzimmer kam."

Die Geschichte glaube ich nicht. Vielmehr vermute ich, dass es mal 
wieder billig sein soll.

von Miles (Gast)


Lesenswert?

Hi,

Irgend W. schrieb:
> Such mal nach "Internet by call"
> Andere Gegenstellen wirst du kaum noch finden.

Danke für den Tip. tatsächlich habe ich unter dem Suchbegriff ein paar 
Provider gefunden. (https://www.teltarif.de/internet/by-call/)

Saftiger Minutenpreis, aber immerhin haben zwei aus der Liste eine 
Funktionsgarantie bis 06.2020... :D

Sehr schön, Danke!

Poppan schrieb:
> Die Geschichte glaube ich nicht. Vielmehr vermute ich, dass es mal
> wieder billig sein soll.

Hä?

STK500-Besitzer schrieb:
> Wenn das ein VoIP-Anschluss ist, geht das doch gar nicht.

Mag sein, aber wie ich oben ja bereits beschrieben habe, funktioniert 
ein analoges Telefon an dem Anschluss im Klassenzimmer.

von CC (Gast)


Lesenswert?

Nimm Dir doch ein zweites Modem, stell es bei Dir hin und konfiguriere 
selber einen Einwahlserver/Router...

Und wenn es um Damals/Heute geht, wären OHP-Folien vielleicht 
authentischer als ein Beamer ;-)

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Poppan schrieb:
> Vielmehr vermute ich, dass es mal
> wieder billig sein soll.

Unwahrscheinlich. Das kostet(e) Minutengebuehr.

wendelsberg

von Miles (Gast)


Lesenswert?

CC schrieb:
> Und wenn es um Damals/Heute geht, wären OHP-Folien vielleicht
> authentischer als ein Beamer ;-)

Haa!!!! Das ist eine geile Idee. Und bei ebay gibt's sogar gerade einen 
alten Liesegang Projektor für 30 EUR. Gekauft!

von Jemand (Gast)


Lesenswert?

Hallo

und die stinkigen blauen "Kopien" auf möglichst gammeligen und 
vorzugsweise dunkelgrauen und faserigen Recyclingpapier.

Wer jetzt mit den eigentlich stichhaltigen Argument kommt:
Richtige Kopierer und selbst Laserdrucker (obwohl sowieso fast das 
gleiche) gab es auch schon in den 90er und selbst 80er Jahren:

Geiz war schon damals in den Schulen geil...

von Miles (Gast)


Lesenswert?

Jemand schrieb:
> und die stinkigen blauen "Kopien" auf möglichst gammeligen und
> vorzugsweise dunkelgrauen und faserigen Recyclingpapier.

Oh ja - die kenne ich auch noch.
Unsere Politiklehrerin hat uns die nahezu täglich unter die Nase gelegt. 
Selbst wenn Politik mal nicht auf dem Stundenplan stand, kam sie in der 
Pause in die Klasse und hat uns Lesestoff reingereicht.

Und diese alten 16mm Filmprojektoren mit Dröhnlautsprecher... Da ich in 
Bio immer hinten in der letzten Reihe saß, hatte ich ständig 
Projektordienst und musste das Band einlegen und den Projektor stoppen, 
falls sich das Band mal wieder verheddert. Kein schöner Job, weil der 
gammelige Lautsprecher direkt neben meinem Ohr war und so laut 
aufgedreht wurde, dass die ganze Klasse hören konnte, was Heinz Sielmann 
da gerade erklärt.

Hach ja... :)))

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Kalkofe hat ihn Senilmann getauft.

Die stinkenden Kopien waren wohl das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Matrizendrucker
maximal ca. 250 Kopien möglich

https://de.wikipedia.org/wiki/Hektografie
Hier gab es auch größere Stückzahlen, das abgebildete Gerät aus Leipzig 
kommt mir bekannt vor, da wurde Tinte siebdruckartig durchgepresst.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

Miles schrieb:
> STK500-Besitzer schrieb:
>> Wenn das ein VoIP-Anschluss ist, geht das doch gar nicht.
>
> Mag sein, aber wie ich oben ja bereits beschrieben habe, funktioniert
> ein analoges Telefon an dem Anschluss im Klassenzimmer.

Ja. Die Kompressionsverfahren sind speziell auf Sprache abgestimmt. 
Damit funktioniert es gut. 14,4k-Modems andererseits wurden dabei nicht 
berücksichtigt.

CC schrieb:
> Nimm Dir doch ein zweites Modem, stell es bei Dir hin und konfiguriere
> selber einen Einwahlserver/Router...

Es ist ja auch eine Sache, einen Einwahlknoten zu finden und eine 
andere, einen Server zu finden, wo die Webseiten noch im damaligen Stil 
aufgebaut sind. "Moderne" Seiten brauchen bei 14,4k wahrscheinlich eine 
halbe Stunde oder mehr zum laden und überfordern einen 386er maßlos.

Miles schrieb:
> Und diese alten 16mm Filmprojektoren mit Dröhnlautsprecher... Da ich in
> Bio immer hinten in der letzten Reihe saß, hatte ich ständig
> Projektordienst und musste das Band einlegen und den Projektor stoppen,
> falls sich das Band mal wieder verheddert. Kein schöner Job, weil der
> gammelige Lautsprecher direkt neben meinem Ohr war und so laut
> aufgedreht wurde, dass die ganze Klasse hören konnte, was Heinz Sielmann
> da gerade erklärt.

Hmm, sowas hatten wir nicht. Bei uns gab's schon diese Wägelchen mit 
einem Fernseher und einem VHS-Videorekorder.

von K. J. (Gast)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> CC schrieb:
>> Nimm Dir doch ein zweites Modem, stell es bei Dir hin und konfiguriere
>> selber einen Einwahlserver/Router...
>
> Es ist ja auch eine Sache, einen Einwahlknoten zu finden und eine
> andere, einen Server zu finden, wo die Webseiten noch im damaligen Stil
> aufgebaut sind. "Moderne" Seiten brauchen bei 14,4k wahrscheinlich eine
> halbe Stunde oder mehr zum laden und überfordern einen 386er maßlos.

Alte BBS drauf sieht eh viel Cooler aus, oder schnell ne Seite selber 
ins Netz hängen ;)

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> Es ist ja auch eine Sache, einen Einwahlknoten zu finden und eine
> andere, einen Server zu finden, wo die Webseiten noch im damaligen Stil
> aufgebaut sind. "Moderne" Seiten brauchen bei 14,4k wahrscheinlich eine
> halbe Stunde oder mehr zum laden

Ich habs mal vor ~10J mit 36k ausprobiert. Nach ca. 15Min. war die Seite 
von  Google immer noch nicht aufgebaut.... Ich habs dann aufgegeben.

von P.M. (Gast)


Lesenswert?

Miles schrieb:
> Und diese alten 16mm Filmprojektoren mit Dröhnlautsprecher... Da ich in
> Bio immer hinten in der letzten Reihe saß, hatte ich ständig
> Projektordienst und musste das Band einlegen und den Projektor stoppen,

:-)

Filmprojektor:   Film
Tonbandgerät:    Band aka Magnetband

von Miles (Gast)


Lesenswert?

Teo D. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Es ist ja auch eine Sache, einen Einwahlknoten zu finden und eine
>> andere, einen Server zu finden, wo die Webseiten noch im damaligen Stil
>> aufgebaut sind. "Moderne" Seiten brauchen bei 14,4k wahrscheinlich eine
>> halbe Stunde oder mehr zum laden
>
> Ich habs mal vor ~10J mit 36k ausprobiert. Nach ca. 15Min. war die Seite
> von  Google immer noch nicht aufgebaut.... Ich habs dann aufgegeben.

Naja, das krieg ich schon hin.
Zwei, drei animierte GIFs, eins davon als Hintergrundbild, eine fette 
Überschrift "Willkommen auf meiner Internetseite" in Comic Sans und 
darunter ein Gästebuch für Lob- und Kritik zu meiner Internetseite. 
Fertig.

:D

von STK500-Besitzer (Gast)


Lesenswert?

Miles schrieb:
> Mag sein, aber wie ich oben ja bereits beschrieben habe, funktioniert
> ein analoges Telefon an dem Anschluss im Klassenzimmer.

An meiner Fritzbox hängen auch nur analoge Telefone (oder DECT).
Auf der anderen Seite der Fritzbox ist aber ein Glasfaser-Anschluss.
Da ist keine analoge Signalübertragung mehr vorhanden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

https://www.masswerk.at/google60/
für Nostalgiker, Google im Stil der Sechziger.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Hi,
hatte vor Jahren noch Glück mit "Eudora". Aber der
Protokollstapel ist mittlerweile so umfangreich, dass Server ins Timeout 
geht, bevor alles geladen.
Man sah mit dem 286-er, wie sich im Schneckentempo Zeile für Zeile 
aufbaute.

Quelle:
https://www.chip.de/downloads/Eudora_12993029.html
Zitat:
"...Für Online-Einsteiger dürfte die einfache Bedienbarkeit der Software 
interessant sein. Sofern der Internet-Service-Provider einen 
POP3-Account mit ACAP (Application Configuration Access Protocol) 
anbietet, kann sich Eudora selbst konfigurieren..."
/Zitat

ciao
gustav

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Ich fürchte, die digitale Kompression wird ein analoges Modemsignal 
nicht mehr unverfälscht durchlassen. Ich habe noch einen alten 300 Baud 
Akustikkoppler, damals das einzige von der Post erlaubte Modem für den 
Normalverbraucher. Der könnte so langsam sein, dass das Signal auch 
durch die digitale Übertragung durchkommt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Akustikkoppler

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Miles schrieb:

> Zwei, drei animierte GIFs, eins davon als Hintergrundbild, eine fette
> Überschrift "Willkommen auf meiner Internetseite" in Comic Sans und
> darunter ein Gästebuch für Lob- und Kritik zu meiner Internetseite.
> Fertig.

Gästebuch gab es damals noch nicht, dazu braucht man serverseitig eine 
Datenbank. "Willkommen auf meiner privaten Homepage. Hier finden Sie 
Links auf andere interessante Seiten" deckt 99% des damaligen Contents 
ab. Dazu ein paar Katzenbilder und blinkende GIFs.
https://www.wonder-tonic.com/geocitiesizer/

Falls die Enkelin fragt wie man damals an richtige Informationen 
gekommen ist: dafür gab es FTP-Server und UseNet-Newsgroups.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Du brauchst keinen ISP.

Nimm einen alten Rechner, ebenfalls mit Modem und richte dort eine 
Mailbox ein.
Alte Mailbox-Programme müsste es noch zu finden geben.

Du hängst dann die Mailbox an den Router und kannst nun über eine 
interne Telefonverbindung die Mailbox anrufen.

Verbindungskosten= Null

von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> hatte vor Jahren noch Glück mit "Eudora". Aber der Protokollstapel ist
> mittlerweile so umfangreich, dass Server ins Timeout geht, bevor alles
> geladen.

SMTP und POP3 sind immer noch genauso schlank wie damals. Was Deinen 
alten Rechner überfordert haben dürfte, war SSL/TLS.

Was Modemverbindungen über VoIP angeht: Mit G.711 kann das 
funktionieren, allerdings nur mit wenig Latenz (i.d.R. gegeben) und 
wenig Jitter (da wird es schon haariger).

von Arne (Gast)


Lesenswert?

Miles schrieb:
> einen alten 80386 DX 33MHz mit Windows 3.1 und
> 14.4kbaud Modem

Da wird es wirklich nicht leicht noch Websites zu finden, die ueberhaupt 
angezeigt werden. Mir faellt nur Fefes Blog ein, das ist sehr schlank 
(er spart sich wo moeglich sogar die schliessenden HTML-Tags ;-)) und 
geht noch ohne HTTPS: http://blog.fefe.de/

von Martin H. (horo)


Lesenswert?

Arne schrieb:
> (er spart sich wo moeglich sogar die schliessenden HTML-Tags ;-)) und
> geht noch ohne HTTPS: http://blog.fefe.de/

Nö:
1
<!doctype html>
2
<html lang="de"><meta charset="utf-8">
3
...
4
</html>

von MeierKurt (Gast)


Lesenswert?

Miles schrieb:

> Mag sein, aber wie ich oben ja bereits beschrieben habe, funktioniert
> ein analoges Telefon an dem Anschluss im Klassenzimmer.

Dort wird sich der Problematik kurz gewidmet:

https://www.heise.de/ct/hotline/Analogmodem-am-VoIP-Telefonanschluss-betreiben-2841867.html

daraus:

"Grundsätzlich lassen sich Analogmodems an VoIP-Anschlüssen zwar 
betreiben, es ist aber nicht empfehlenswert. "

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Überprüfung nur auf Freizeichen reicht definitiv nicht, kann sie aus der 
Schule z.b. zu Hause anrufen?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Die Einwahl über ein altes GSM Modem bzw. Handy funktioniert zwar etwas 
anders, bringt aber in etwa das gleiche Gefühl, was Geschwindigkeit 
angeht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Oder so ein Router bzw. Switch dazwischen, der Bandbreitenmanagement 
hat.


Das Feeling dann sollte für alle Webdesigner Pflichtveranstaltung sein!

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Das Feeling dann sollte für alle Webdesigner Pflichtveranstaltung sein!

In den Firefox Developer Tools gibt es ein Throttling-Feature. Scheint 
aber leider niemand zu nutzen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

In Chrome ist sowas auch drin.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Miles schrieb:
> Mag sein, aber wie ich oben ja bereits beschrieben habe, funktioniert
> ein analoges Telefon an dem Anschluss im Klassenzimmer.

Das heißt noch lange nicht, dass die Modemtöne ausreiched heil durch die 
Datenübertragung/-kompression, die vermutlich ab dem nächsten 
Schaltkasten doch VOIP ist, durchkommen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Die Einwahlzeit würde Jugendlichen bestimmt auch ein Erstaunen 
entlocken. Sportive 7 Sekunden bei ISDN und gerne eine Minute bei einem 
Analogmodem...


Und dann das Ganze bitte nochmal ohne und dann mit Werbefilter 
ausprobieren...

: Bearbeitet durch User
von Sinus T. (micha_micha)


Lesenswert?

Zumindest Fax mit 4800 Baud funktioniert zuverlässig, mit 9600 Baud 
manchmal, je nach Gegenstelle. Da muss man das Modem für eine niedrigere 
Übertragungsrate konfigurieren

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Das heißt noch lange nicht, dass die Modemtöne ausreiched heil durch die
> Datenübertragung/-kompression, die vermutlich ab dem nächsten
> Schaltkasten doch VOIP ist, durchkommen.

Doch das geht, habe ich ausprobiert. 9600 und 14400 Baud gehen, mehr 
nicht.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Die Einwahlzeit würde Jugendlichen bestimmt auch ein Erstaunen
> entlocken. Sportive 7 Sekunden bei ISDN

Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung. Ich meine mich an weniger 
als eine Sekunde zu erinnern. Das war ja einer der großen Vorteile von 
ISDN.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich kann mich nur an 7 Sekunden bei uns erinnern. Habe gerade mal Google 
bemüht, die User damals berichteten über sehr unterschiedliche Zeiten 
bei ISDN.

Das lag wohl mehr am Rechner und Provider, denn an ISDN.

von Heinz M. (subi)


Lesenswert?

Ich würde sogar sagen, dass eine Telefonanlage dahinter steht. Weil wenn 
der Anschluss im Klassenzimmer ist, dann wird es sicher nicht das 
einzige Klassenzimmer mit Telefondose sein. Und alle Dosen 
durchgeschalten halte ich für unwahrscheinlich.

Bevor man da was rumbastelt und vielleicht noch was kaputt geht, kommt 
man doch viel schneller ans Ziel, wenn man den zuständigen Lehrer, 
Hausmeister oder wer auch immer zuständig ist fragt.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:
> Die Einwahlzeit würde Jugendlichen bestimmt auch ein Erstaunen
> entlocken. Sportive 7 Sekunden bei ISDN und gerne eine Minute bei einem
> Analogmodem...

Nichts im Vergleich zur Dauer des Trainigs bei einem VDSL-Modem.

von Hans-jürgen H. (hjherbert) Benutzerseite


Lesenswert?

Nein nicht mit Windows 3.1

Windows 3.11 kannte noch kein TCP/IP, sondern nur NETBEUI. Und das ging 
nur lokal, niemals ins Internet. Windows 3.1 kannte gar kein Netzwerk.

TCP/IP war es erst ab Win95 in Windows eingebaut.

Windows NT hatte einen RAS-Server, damit konnte man mit einem Modem 
einen Server bereitstellen, in den ein anderer Rechner sich mit Modem 
einwählen konnte.
[Start] [Programme] [Zubehör] [DFÜ-Netzwerk] Es erscheint ein 
Installationsbild. [Installieren]
Das vorher installierte Modem [COM1 - Standard 28800 bps Modem] 
auswählen.
In den Modemeigenschaften [Start] [Einstellungen] [Systemsteuerung] 
[Modem] [Eigenschaften] [Einstellungen] [Erweitert] angeben S0=1 : 
Eingehende Anrufe nach einmaligem Klingelton annehmen.
[Start] [Einstellungen] [Systemsteuerung] [Netzwerk] [Dienste] 
[RAS-Dienst (remote access Service)]
[Eigenschaften]
Button [Netzwerk] : Nur das Häkchen bei TCP/IP lassen
Erst mal auch Passwörter im Klartext akzeptieren.

  o Button TCP [Konfigurieren]

     ( ) Gesamtes Netzwerk
     (o) Nur diesen Computer

     ( ) DHCP verwenden
     (o) Statischen Adressenpool verwenden
         Anfang: 192.168.1.45  Ende: 192.168.1.49
     [ ] Remote-Clients erlauben eine vorbestimmte IP-Adresse 
anzufordern.
            Hineis: Die erste Adresse wird dann dem Server vergeben, die 
zweite Adresse dem Client
    * Button [Konfigurieren] : Anschlussverwendung :
      [ ] Nur ausgehende Anrufe
      [*] Nur eingehende Anrufe (für Fernwartung)
      [ ] Ein- und ausgehende Anrufe
Damit ist der RAS-Dienst installiert. Er wird im Fenster RAS-Verwaltung 
(RASADMIN.EXE) eingerichtet.
Noch nicht den Rechner neu starten. Das hat Zeit bis der Service Pack 
(6) geladen ist.
# Wichtig: Service-Pack neu laden! (Von der Installations-CD 2.3)
# Einen Benutzer RAS / Password einrichten.
# Mit Windows Explorer ein Verzeichnis (z.B: C:\TRANSFER) freigeben für 
den Benutzer RAS / password
Hinweis: Es erleichtert das Erkennen des Rechners, wenn da eine Datei 
drin ist. z.B. "XONE2.TXT"
# [Start] [Programme] [Verwaltung] [RAS-Verwaltung]
[Server] [RAS-Dienst Starten]
Ab jetzt kann Reflection nicht mehr an das Modem.
Hinweis: Das kann automatisch gestartet werden in [Start] 
[Einstellungen] [Systemsteuerung] [Dienste] RAS-Server [Startart: 
Automatisch]

Windows 95 hatte auch einen RAS Server:
Das Einrichten erfolgt in [Start] [Einstellungen] [Systemsteuerung] 
[Software] [Tab: Windows Setup] Da DFÜ-Server anklicken.

Die Modems damals schalteten automatisch ihre Geschwindigkeit herunter, 
wenn die Übertragung schlecht war. So gingen selbst Überseeverbindungen, 
obwohl nach Übersee nur ca 300 bis 3000 Hz übertragen wurden. Mehr war 
für die Sprachverständigung nicht nötig.

Alte Laptops (ca 1997 bis ca. 2006) hatten gewöhnlich ein eingebautes 
Modem. Vielleicht an COM3.

Viel Spass

von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
> Das heißt noch lange nicht, dass die Modemtöne ausreiched heil durch die
> Datenübertragung/-kompression, die vermutlich ab dem nächsten
> Schaltkasten doch VOIP ist, durchkommen.
>
> Doch das geht, habe ich ausprobiert. 9600 und 14400 Baud gehen, mehr
> nicht.

War das mit T.38 oder G.711?

Ersteres hängt stark vom Anbieter ab (die Telekom unterstützt es z.B. 
nur eingeschränkt), letzteres ist Glückssache, bei etwas Jitter ist es 
vorbei.

von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

Hans-jürgen H. schrieb:
> Windows 3.11 kannte noch kein TCP/IP

Für 3.11 ("Windows for Workgroups") gab es eine TCP/IP-Erweiterung von 
Microsoft, für 3.1 nahm man damals Trumpet Winsock.

> Die Modems damals schalteten automatisch ihre Geschwindigkeit herunter,
> wenn die Übertragung schlecht war. So gingen selbst Überseeverbindungen,
> obwohl nach Übersee nur ca 300 bis 3000 Hz übertragen wurden. Mehr war
> für die Sprachverständigung nicht nötig.

Die Bandbreite hat sich nicht unterschieden, 300Hz bis 3.4kHz. Auch der 
ISDN-Bearer-Service für neutrale analoge Dienste heisst daher "3.1kHz 
audio".

Problematischer waren Delay und SNR der Satellitenstrecken, deshalb 
waren gute Modems (insbesondere ZyXEL und USR) gefragt, womit dann auch 
14400bps und mehr möglich war.

von Captain Jack (Gast)


Lesenswert?

Fefe dürfte wohl das letzte verbleibende Leichtgewicht im Netz sein. 
Könnte allerdings die junge Bevölkerung verunsichern. Das Freizeichen 
wird wohl sehr wahrscheilich von der Telefonanlage stammen. Wenn es dir 
möglich ist doch lieber was lokales aufbauen.
Noch lebendige bzw. künstlich am Leben gehaltene Dinos wie FAX und IRC 
wären auch eine möglichkeit.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Miles schrieb:
> Eine Telefondose gibt es im Klassenzimmer. Und ich habe ihr neulich auch
> mal ein altes analoges Telefon mitgegeben, damit sie schauen kann, ob
> sie damit ein Freizeichen bekommt. Klappt...

"Anlässlich der Corona-Schulschließung" und dann "Telefondose gibt es im 
Klassenzimmer" passt nicht zusammen. Oder will Frau Leererin dann 
alleine im Klassenzimmer sitzen?

Abdul K. schrieb:
> Überprüfung nur auf Freizeichen reicht definitiv nicht,
> kann sie aus der Schule z.b. zu Hause anrufen?

Doch, wenn ein Freizeichen kommt, klingelt ja die Gegenstelle, also 
kann sie zuhause anrufen.

Solange die Leitung nur belegt wurde (Hörer abgenommen), hört man den 
Wählton - die Begriffe bitte korrekt verwenden!

Rolf M. schrieb:
>> ein analoges Telefon an dem Anschluss im Klassenzimmer.
> Ja. Die Kompressionsverfahren sind speziell auf Sprache abgestimmt.

Es kommt auf die Größe an, auch aktuell laufen noch jede Menge 
S2M-Anschlüsse, also mit echtem ISDN. Das weiß man aber nur, wenn man 
die Anlage anschauen kann und / oder den Netzbetreiber kennt. Ob 
Teledumm noch Anlagenanschlüsse mit S0 bzw. S0-Bündeln bedient, weiß ich 
nicht.

Karl B. schrieb:
> hatte vor Jahren noch Glück mit "Eudora". Aber der
> Protokollstapel ist mittlerweile so umfangreich,
> dass Server ins Timeout geht, bevor alles geladen.

> Quelle:
> https://www.chip.de/downloads/Eudora_12993029.html

Der dort angebotene Eudora 7.1 ist Müll, alle Versionen nach 6.2 
funktionieren nicht mehr stabil. Ich kenne Eudora seit zweistelligen 
Jahren und benutze noch heute den 6.2.1.2, allerdings am DSL.

Nach der 7.1 gab es den Versuch, unter dem Namen Eudora eine total 
andere Software zu verbreiten, Qualcomm hat das Ding beerdigt. Habe ich 
mich nicht befasst, da der "Nachfolger" andere Datenstrukturen hat.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich hatte Freizeichen als Wählton interpretiert, aber das läßt sich ja 
aufklären.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Das heißt noch lange nicht, dass die Modemtöne ausreiched heil durch die
> Datenübertragung/-kompression, ... durchkommen

Wenn ein analoges Fax funktioniert, besteht auch Hoffnung für ein Modem, 
wenn es richtig konfiguriert wurde. Frage ist eher, wo er sich noch 
einwählen kann und wie lange das Laden der heute recht umfangreichen 
Webseiten dauert. Vorher mal im Web eine Beispiel-Webseite mit DSL 
besuchen und mit F12 analysieren könnte viel sinnlose Ladezeit sparen?

von Lukas E. (lukas_e147)


Lesenswert?

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, im Zweifel gibt es aber 
einen Trick, wenn kein Provider gefunden wird: einen zweiten Rechner 
oder Laptop mit Modem und Ethernet Anschluss, der kann Brücke spielen, 
eine alte Telefonanlage dazwischen und fertig ist der Lack, der 
Gateway-Rechner kommt normal per LAN ins Internet und der Modem-Rechner 
kann sich über die Telefonanlage auf dem Gateway einwählen undso ins 
Internet

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Für Whatsapp Nachrichten reicht eine 64K Verbindung durchaus, solange 
man keine Videos überträgt.
YT läuft halbwegs mit so einer Verbindung.

GMX ist eher so im Bereich mittelmäßig aufgebläht anzusiedeln. Solange 
nix gecached ist, dauert das dann Minuten. Das will keiner.

von Graubart (Gast)


Lesenswert?

14,4 K - das ist doch schon fast Neuzeit.

1985: Der selbstgebaute Akustikkoppler mit 300 Bd war von der
Deutschen Bundespost (nix Telekomm!) natürlich verboten. Da wurde
eine Seite Text mit 80 Zeichen auf 25 Zeilen <= 2000 Byte vom
"Bulletin-Board" in 0,5 ... 1,5 Minuten runtergeladen.
Bei Text mit Farb-Attributen waren es auch mal 2 Minuten.

Ist der Text mehr, als blabla, hat man Probleme, ihn so schnell zu
erfassen. - Das dürfte die größte Überraschung für junge Menschen
sein!

Bei den meisten modernen PCs/Laptops lässt sich noch ein USB-RS232-
Adapter anschließen und ein Terminalprogramm (z.B. putty) installieren.

Von RS232 geht es über den Akustikkoppler zum Telefon (analolog ...
VoIP / VoLTE alles egal) und auf der anderen Seite umgekehrt genau so.

Für den Umsetzer findet man noch Bauanleitungen (Datenklo vom CCC),
die akustische Kopplung muss den moderneren Telefonmodellen
angepasst werden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich würde eher sagen 1200 Baud ist geradeso noch mitlesbar, wenn der 
Text einfach ist. Also so 20ms für ein Wort Erfassungszeit.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

1200 Baud hatte mein TNC, mit dem ich zum ersten mal Packet Radio 
gemacht hab. Das hab ich anfangs mit einem Terminal (also einem echten 
reinen Textterminal, keinem PC) verwendet. Wenn da die Daten mit voller 
Rate kommen, ist es schon nicht so einfach, mitzukommen.

Abdul K. schrieb:
> Also so 20ms für ein Wort Erfassungszeit.

Abgesehen davon, dass mir das ziemlich kurz erscheint (50 Wörter pro 
Sekunde kannst du lesen?) frage ich mich, wie du das rechnest. Bei 1200 
Baud bekommst du maximal 120 Zeichen pro Sekunde. Bei 50 Wörtern pro 
Sekunde wären das im Schnitt nur ca. zweieinhalb Zeichen pro Wort 
inklusive Leerzeichen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Bin ich schon drin? Das war ja Einfach!
Die bekannte AOL-Reklame von 1999 gibts mehrfach auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=hdv1sPcADGE
https://www.youtube.com/watch?v=7ZL3dBE3fT0
https://www.youtube.com/watch?v=S7mGbRkUP7Q
(und Boris gehört um ein paar Ecken zu meiner Verwandtschaft)

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Alte Mailbox-Programme müsste es noch zu finden geben.

Hi,
leider fehlt der GWBASIC Interpreter.
So nur noch Hieroglyphen.

ciao
gustav

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Die einfachen Terminalprogramme konnten nur die lesbaren ASCII-Zeichen 
übertragen, die ersten 32 (0x00...0x1f) und das Backspace (0x7f) waren 
ein Problem, wenn man Daten senden wollte. Dazu gab es Protokolle, z.B. 
Zmodem. Speziell für Packet-Radio benutzte man 7plus, das packte alle 
256 Zeichen in die zulässigen lesbaren.
https://de.wikipedia.org/wiki/ZMODEM
https://de.wikipedia.org/wiki/UUencode
https://de.wikipedia.org/wiki/Kermit_(Software)

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Hmmm schrieb:
> SMTP und POP3 sind immer noch genauso schlank wie damals. Was Deinen
> alten Rechner überfordert haben dürfte, war SSL/TLS.

Mit einem 486/33 ist immerhin SSH möglich, mit einem 286/12 nicht 
(Timeout beim Schlüsseltausch). Allerdings dauert so ein 
Verbindungsaufbau dann auch mehrere Sekunden, was man bei HTTPS nicht 
möchte.

Zumal moderne Webseiten die alten Protokolle aus Sicherheitsgründen 
abschalten. Der IE5 kennt nur SSL und TLS 1.0, und beide sind ziemlich 
tot.

Hans-jürgen H. schrieb:
> Windows 3.11 kannte noch kein TCP/IP, sondern nur NETBEUI. Und das ging
> nur lokal, niemals ins Internet. Windows 3.1 kannte gar kein Netzwerk.

Dann installiert man eben einen TCP/IP-Stack nach. Der Internet Explorer 
hatte einen, mit dem man PPP über ein Modem fahren konnte, auch unter 
Windows 3.1 ohne Netzwerkunterstützung.

Captain Jack schrieb:
> Noch lebendige bzw. künstlich am Leben gehaltene Dinos
> wie FAX und IRC wären auch eine möglichkeit.

Es gibt auch noch aktive Mailboxen:
http://bbsindex.de/bbslist/index.php?starts=b (besser: in der Liste 
"Germany / Deutschland" auswählen, dann sieht man alle).

Wenn man die 80er zeigen will, wäre das die bessere Variante.
Auch IRC gibt es nach wie vor, und es gibt auch noch ein paar 
Gopher-Server im Netz (z.B. gopher://gopher.tamagothi.de). Die 
zeitgenössischen Webbrowser können damit auch was anfangen.

oszi40 schrieb:
> Frage ist eher, wo er sich noch einwählen kann und wie lange
> das Laden der heute recht umfangreichen Webseiten dauert.

Moderne Webseiten funktionieren mit antiken Browsern nicht mehr 
besonders gut, insbesondere wenn der Browser noch kein "Host:"-Tag 
sendet.

Man kann aber das moderne Web für alte Browser zugänglich machen, indem 
man einen passenden Proxy verwendet, z.B. https://github.com/tenox7/wrp. 
Der rendert die Webseiten als GIF mit ImageMap.

Ansonsten gibt es immernoch das Webarchiv:
http://web.archive.org/web/20000301140219/http://www.microsoft.com/
geht auch in unverschlüsseltem HTTP.

Rolf M. schrieb:
> Abgesehen davon, dass mir das ziemlich kurz erscheint (50 Wörter pro
> Sekunde kannst du lesen?) frage ich mich, wie du das rechnest.

Bei 300 bps kann ich bequem mitlesen, bei 1200 bps kann ich noch grob 
dem Zusammenhang folgen. Also ist das schon sehr kurz...

von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Moderne Webseiten funktionieren mit antiken Browsern nicht mehr
> besonders gut, insbesondere wenn der Browser noch kein "Host:"-Tag
> sendet.

Dann muss der Browser aber sehr alt sein. HTTP/1.1 war schon 1996 (noch 
vor der RFC-Veröffentlichung) weit verbreitet, und 1997 konnte man den 
Host-Header problemlos voraussetzen.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> leider fehlt der GWBASIC Interpreter.
> So nur noch Hieroglyphen.

Hi,
gibt Emulatoren.
Aber device wird nicht angesprochen.
Da muss ich noch tricksen.
ciao
gustav

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

https://de.wikipedia.org/wiki/Lynx_(Browser)
den gibt es auch noch, ein Browser ohne Grafik, auch für DOS geeignet.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

11110 OPEN "A",#3,"\MAILBOX\PWANTRAG"
11140 PRINT #3,A$
11170 PRINT #1,"Bitte 6-stelligen Code eingeben" ; : GOSUB 1240
11200 PRINT #1,"Dieser wird bei 9.2 abgefragt" ; : GOSUB 1240
11230 PRINT #1,"Fruehestens morgen erfahren Sie" ; : GOSUB 1240
11260 PRINT #1,"das Passwort." ; : GOSUB 1240
11290 GOSUB


ciao
gustav

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

https://de.wikipedia.org/wiki/Mailbox_(Computer)
Da wird es nur noch eine Mailboxsoftware genannt, die noch heute 
gepflegt wird, leider ist die Doku in chinesisch.

Ist die Passwortabfrage von Hofacker durch "Obfuscasion" geschützt, oder 
läßt die sich austricksen?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Ich habe damals zwar Telefonmailboxen benutzt, aber nie eine betrieben, 
deshalb kenne ich die damalige Software nicht. Außerdem hatte ich damals 
den Atari ST, keinen PC. Hier ist eine kleine Übersicht für Atari dazu 
von 1992:
http://www.stcarchiv.de/stc1992/06/mailbox-programme
Alles Bezahlprogramme, unten in der Tabelle stehen Preise.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> Nichts im Vergleich zur Dauer des Trainigs bei einem VDSL-Modem.

Oder Unitymedia Connect Boxen. Meine braucht satte 5-7 Minuten.

Gab es bei ISDN überhaupt eine Trainigsphase? Ich glaube nicht.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Hans-jürgen H. schrieb:
> Windows 3.11 kannte noch kein TCP/IP

Also ich hatte im Büro AOL Internet schon vor Windows 95.
Ok, man musste zusätzliche Netzwerk-Software installieren, aber das war 
damals ohnehin Normalität.

Der hier hatte es auch hinbekommen: 
https://www.youtube.com/watch?v=T7wbNAOu5uU

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> 1200 Baud hatte mein TNC, mit dem ich zum ersten mal Packet Radio

> Abdul K. schrieb:
>> Also so 20ms für ein Wort Erfassungszeit.
>
> Abgesehen davon, dass mir das ziemlich kurz erscheint (50 Wörter pro
> Sekunde kannst du lesen?) frage ich mich, wie du das rechnest. Bei 1200
> Baud bekommst du maximal 120 Zeichen pro Sekunde. Bei 50 Wörtern pro
> Sekunde wären das im Schnitt nur ca. zweieinhalb Zeichen pro Wort
> inklusive Leerzeichen.

"Also so" heißt ja pi mal Daumen. Mehr als 100ms wird es bestimmt nicht 
bei einem gut trainierten Leser sein.



ISDN benutzt 3-Level Codierung. Die Trainingsphase kann man allenfalls 
als einige Bits betrachten.

Noch schlimmer als VDSL ist VDSL mit Vectoring. Geschätzt 2-3 Minuten 
brauch die Fritzbox dann schon. Normalerweise bleibt die Verbindung dann 
auch bei aktiver Zwangstrennung wochenlang bestehen, also kein Problem.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Hans-jürgen H. schrieb:
>> Windows 3.11 kannte noch kein TCP/IP
>
> Also ich hatte im Büro AOL Internet schon vor Windows 95.
> Ok, man musste zusätzliche Netzwerk-Software installieren, aber das war
> damals ohnehin Normalität.

http://ftp.hs-niederrhein.de/~ftp/dvzmans/anleitungen_tws3/anleitungen_tws3.htm

von Hmmm (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Gab es bei ISDN überhaupt eine Trainigsphase? Ich glaube nicht.

Bei den Basisanschlüssen mit Uk0 zwischen NTBA und VSt nicht, einige 
NTBAs brauchten aber ein paar Sekunden, bis sie bereit waren.

Bei den PMXern hing es von der verwendeten Technik ab, bei neueren wurde 
statt Uk2 HDSL verwendet, um mit einem Adernpaar auszukommen.

Abdul K. schrieb:
> Normalerweise bleibt die Verbindung dann auch bei aktiver Zwangstrennung
> wochenlang bestehen, also kein Problem.

Ja, mit der Zwangstrennung hat der DSLAM nichts zu tun, da trennt nur 
der AC die PPPoE-Session.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Die einfachen Terminalprogramme konnten nur die lesbaren ASCII-Zeichen
> übertragen, die ersten 32 (0x00...0x1f) und das Backspace (0x7f) waren
> ein Problem, wenn man Daten senden wollte. Dazu gab es Protokolle, z.B.
> Zmodem. Speziell für Packet-Radio benutzte man 7plus, das packte alle
> 256 Zeichen in die zulässigen lesbaren.

Solche Kodierungen sind kurioserweise auch heute noch gängig. 
Beispielsweise Mail-Anhänge oder Bilder im Vorbis-Comment in Base64.

Abdul K. schrieb:
> Noch schlimmer als VDSL ist VDSL mit Vectoring.

Das meinte ich. Ich hatte tatsächlich bis gerade gedacht, das "V" stünde 
für Vectoring und deshalb wäre das bei VDSL immer dabei.

> Geschätzt 2-3 Minuten brauch die Fritzbox dann schon. Normalerweise bleibt
> die Verbindung dann auch bei aktiver Zwangstrennung wochenlang bestehen,
> also kein Problem.

Ja. Bei uns gibt's nur leider öfter mal Verbindungsabbrüche, und dann 
dauert's immer gefühlt ewig, bis es wieder geht.

S. R. schrieb:
> Auch IRC gibt es nach wie vor, und es gibt auch noch ein paar
> Gopher-Server im Netz (z.B. gopher://gopher.tamagothi.de). Die
> zeitgenössischen Webbrowser können damit auch was anfangen.

Also wenn ich den Link in meinen Firefox eingebe, macht er daraus eine 
Google-Suche. :)

von Peter Pander (Gast)


Lesenswert?

schade ist, das der Datenwahnsinn so irre ist..das jede Pupsseite 
heutzutage 20MB und größer ist!!
Der Browser Vivaldi, zeigt während des Seitenladens an wie viel MB 
übertragen wurden..das gibt einem einen ganz Guten Eindruck über den 
Irrsinn.
Aber das Forum hier oder viele private Homepages sind noch gut besuchbar

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

>> gopher://gopher.tamagothi.de

Rolf M. schrieb:
> Also wenn ich den Link in meinen Firefox eingebe, macht er daraus eine
> Google-Suche. :)

Potzblitz! Meiner ist noch dümmer, der kann nicht einmal mit 
Postanschriften und Telefonnummern umgehen.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Potzblitz! Meiner ist noch dümmer, der kann nicht einmal mit
> Postanschriften und Telefonnummern umgehen.

?? Hast du gelesen, worauf ich geantwortet hatte?

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Ist die Passwortabfrage von Hofacker durch "Obfuscasion" geschützt, oder
> läßt die sich austricksen?

2500 PRINT #1,"Ihren Namen und Wohnort bitte:";:GOSUB 1240
2530 GOSUB 1600:IF BOOLT=FALSE THEN GOTO 11680
11680 PRINT#1," AUF WIEDERSEHEN";:GOSUB 1240

müsste gehen.
Einfach die richtige line ansprechen. THEN GOTO...
Muss mal schauen.

ciao
gustav

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> Hast du gelesen, worauf ich geantwortet hatte?

Ja, auf eine gopher Adresse.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Da wird es nur noch eine Mailboxsoftware genannt, die noch heute
> gepflegt wird, leider ist die Doku in chinesisch.

Es gibt durchaus noch gepflegte Software (z.B. die hier: 
http://www.mysticbbs.com/), aber die Entwicklung ist naturgemäß eher 
langsam und mehr auf Kompatiblität als Fortschritt bedacht.

Rolf M. schrieb:
>> Auch IRC gibt es nach wie vor, und es gibt auch noch ein paar
>> Gopher-Server im Netz (z.B. gopher://gopher.tamagothi.de). Die
>> zeitgenössischen Webbrowser können damit auch was anfangen.
>
> Also wenn ich den Link in meinen Firefox eingebe, macht er daraus eine
> Google-Suche. :)

Könnte daran liegen, dass ein Firefox eben nicht zeitgenössisch ist... 
versuch's mal mit einem Internet Explorer 3 oder Netscape Navigator 4. 
:-)

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Hast du gelesen, worauf ich geantwortet hatte?
>
> Ja, auf eine gopher Adresse.

Der steht eingebettet in einem Satz. Den muss man schon auch lesen. Da 
steht nämlich, "die zeitgenössischen Browser" könnten damit was 
anfangen. Das habe ich mit Firefox ausprobiert, und er konnte damit eben 
nichts anfangen. Was das mit Postanschriften und Telefonnummern zu tun 
hat, bleibt unklar. Von denen hat hier nämlich keiner behauptet, dass 
der Browser was damit anfangen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> Der steht eingebettet in einem Satz. Den muss man schon auch lesen. Da
> steht nämlich, "die zeitgenössischen Browser" könnten damit was
> anfangen. Das habe ich mit Firefox ausprobiert, und er konnte damit eben
> nichts anfangen. Was das mit Postanschriften und Telefonnummern zu tun
> hat, bleibt unklar.

Was ich damit sagen wollte: Es überrascht mich nicht, das Firefox nur 
mit Adressen für Webseiten etwas anfangen kann. Für alles Andere ist der 
Web Browser meiner Meinung nach nicht gedacht.

Eierlegende Wollmilchsäue will ich nicht haben, denn die neigen dazu 
alles irgendwie zu können, aber nichts davon richtig.

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Für alles Andere ist der
> Web Browser meiner Meinung nach nicht gedacht.

Das erkläre mal bitte denjenigen, die einen Webbrowser als 
Programmierspracheninterpreter, Anwendungsoberfläche und Betriebssystem 
missbrauchen...

Browser sind heute schon eierlegende Wollmilchsäue. Spätestens, seit man 
Qemu mit Windows 95 drin im Browser ausführen kann. Entsprechend gibt 
es auch Telnet-Clients u.ä. im Browser. Userscripts (z.B. Greasemonkey) 
sagt dir was?

An der Stelle bist du auf dem Holzweg.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Für alles Andere ist der
>> Web Browser meiner Meinung nach nicht gedacht.
>
> Das erkläre mal bitte denjenigen, die einen Webbrowser als
> Programmierspracheninterpreter, Anwendungsoberfläche und Betriebssystem
> missbrauchen...

Allerdings. Was heute alles als "Webseite" durchgeht, ist schon krass. 
Ursprügnlich gedacht für sowas waren http und html eigentlich gar nicht.

> Browser sind heute schon eierlegende Wollmilchsäue. Spätestens, seit man
> Qemu mit Windows 95 drin im Browser ausführen kann.

Oder Webseiten mit alten Spieleklassikern, die man inklusive Emulation 
der dazugehörigen Hardware-Plattform direkt im Browser ausführen kann.

> Entsprechend gibt es auch Telnet-Clients u.ä. im Browser. Userscripts
> z.B. Greasemonkey) sagt dir was?

Oder Wasm. Damit kann man auch C++-Programme in einen Bytecode 
verwandeln, der direkt im Browser läuft. Gibt sogar Qt dafür, womit es 
möglich ist, ganze mit Qt geschriebene Programme einfach komplett im 
Browser laufen zu lassen. Und das geht ganz ohne spezielles Plugin.
Kann man z.B. hier ausprobieren: 
https://www.qt.io/web-assembly-example-slate

S. R. schrieb:
>> Also wenn ich den Link in meinen Firefox eingebe, macht er daraus eine
>> Google-Suche. :)
>
> Könnte daran liegen, dass ein Firefox eben nicht zeitgenössisch ist...
> versuch's mal mit einem Internet Explorer 3 oder Netscape Navigator 4.
> :-)

"zeitgenössisch" heißt so viel wie "aus der heutigen Zeit".

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> "zeitgenössisch" heißt so viel wie "aus der heutigen Zeit".

Ja, bezogen auf die Zeit, in der die Ereignisse stattfanden. 
Zeitgenössische Dokumente über die Pest in Europa sind 600 Jahre alt, 
moderne Dokumente über die Pest wesentlich jünger.

Der Duden gibt deine Bedeutung auch an, aber die meinte ich nicht.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

Ach so. Ich glaub, die Disketten mit dem Netscape Navigator hab ich vor 
einem gefühlten Jahrhundert weggeworfen. ;-)

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Den gibt's aber noch ... im Internet. :-)

Irgendwo müsste noch eine Win 3.1-Installation in DOSBox mit dem 
IE3-Dialer und Netscape 4.08 rumfliegen. Internet über das virtuelle 
Modem in DOSBox und SLIRP auf dem Host. Funktionierte, allerdings mit 
realen 115.200 bps. ;-)

von ~Mercedes~ (Gast)


Lesenswert?

Inernet mit Modem?
Nö!
So richtig Spass macht es aber bei ner
richtigen Fido-Mailbox mit Telefon-Zugang
zu schnuppern, zum Beispiel diese hier:

https://www.blup-bbs.de/



mfg

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Miles schrieb:
> Eine Telefondose gibt es im Klassenzimmer. Und ich habe ihr neulich auch
> mal ein altes analoges Telefon mitgegeben, damit sie schauen kann, ob
> sie damit ein Freizeichen bekommt. Klappt...

Du hast neulich also schon gewusst, daß die Schule geschlossen wird und 
deine Tochter hat da schon gewusst dass sie das machen muss und will:

Miles schrieb:
> Anlässlich der Corona-Schulschließung hat meine Nichte jetzt ein
> Schulprojekt, bei dem alle Schüler aus ihrer Klasse einen "damals vs.
> heute" Vergleich machen/basteln/präsentieren sollen.
> Sie möchte gern darstellen, wie das Internet im Laufe der Zeit zu den
> Leuten in's Wohnzimmer kam.

Ich will den netten Thread ja nicht kaputt machen, aber das ist schon 
lustig :-)

Beitrag #6183272 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6183275 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6183276 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Die einfachen Terminalprogramme konnten nur die lesbaren ASCII-Zeichen
> übertragen, die ersten 32 (0x00...0x1f) und das Backspace (0x7f) waren
> ein Problem, wenn man Daten senden wollte.

Hi,
und so sah die serielle Schnittstelle dazu aus.
Versorgungsspannungen:
+12V
-12V
+5V

Und das FSK-Modem muss ich noch rauskramen, ebenso das Hacker Handbuch.
(Und da waren auch noch Druckfehler drin.)
Bei mir klappte das nur bis maximal 75 Baud.

ciao
gustav

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

https://html.alldatasheet.com/html-pdf/242580/ETC2/COM2017/96/1/COM2017.html
"high speed 40kBaud"
Scheint ein naher Verwandter des UART AY3-1015 (+5V) oder AY5-1013 (drei 
Spannungen) zu sein. Dazu brauchte man noch einen Baudratengenerator
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/893874/MOTOROLA/MC14411.html
und einen Baudratequarz 1,8.. MHz, nicht zu hoch damit die MOS-ICs noch 
mitkamen.Ich habe noch einen Nachbau der Apple ÜÄ "Super serial 
card",die war etwas moderner.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Christoph db1uq K. schrieb:
> (...) Ich habe noch einen Nachbau der Apple ÜÄ "Super serial
> card",die war etwas moderner.

Die SSC verwendet einen 6551, der erzeugt seinen Takt schon selber. 
Extern musste nur der 1,8432 MHz-Quarz dran.

Pegelwandlung war natürlich klassisch mit MC1488/1489 bzw SN75188N/189N.


Ein zeitgemäßes Modem baut man mit dem Am7911 "Worldchip" auf. Der kann 
sowohl die europäischen CCITT-Standards (300fdx orig und answ, 1200fdx, 
1200/75) als auch die amerikanischen Bell-Normen. Ans Postnetz 
angekoppelt wurde meist galvanisch über Mikrofon und Lautsprecher.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.