Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage wie ihr eure benötigte Dämfpung berechnet. Nehmen wir an für folgenden AD-Wandler müssen die Signale gefiltert werden: ADC: Auflösung 12 Bit +/-1Bit | f_sample: 200 kSps | Messbereich +/- 2V Meine Frage wäre nun: Welche Dämpfung strebt ihr für so einen Filter für Signale 100 kHz an ? Mir fehlt da etwas die Orientierung. Geht man davon aus, dass die Signale theoretisch bei 100 kHz Eine Amplitude von +/- 2V haben können und dämpft man sie dann so stark, dass diese unter der +/-1 Bit Auflösungsgenauigkeit liegen? Oder erlaubt man sich da etwas spielraum? VG Heiner
Theoretisch will man oberhalb von fa/s eine Dämpfung von > 6.02*n; n ist die Auflösung. Jetzt kannst du noch in Rechnung bringen, ob die Signale oberhalb von fa/2 nur mit geringem Pegel vorhanden sind, also die Anforderung entsprechend zurücknehmen kann. Außerdem kann man berücksichtigen, wie weit dein Nutzband tatsächlich geht und ob Spiegelfrequenzen um fa/2 überhaupt bei der Rekonstruktion nicht sowieso durch dessen Filter unter die Störschwelle gebracht werden. Zudem hast du eh das Problem, dass ein beliebig steiles Filter praktisch gar nicht realisierbar ist. Vielfach macht man lieber eine deutliche Überabtastung, filtert im analogen Bereich moderater und filtert dann digital auf die Anforderungen. Also, wenn ich das Eingangssignal kenne, dann würde ich nicht den vollen Hub bei fa/2 ansetzten und danach mein Filter auslegen - außer es hätte da noch den vollen Hub.
HildeK schrieb: > Theoretisch will man oberhalb von fa/s eine Dämpfung von > 6.02*n; n ist Warum genau 6.02 bzw. kannst du mir sagen wo ich dazu weitere Information bekomme? Damit müsste ich ja eine Dämpfung von 72,24 dB anstreben. Wenn ich die Dämpfung erreichen will müsste ich mein Nutzband ja doch schon sehr stark einschränken, selbst mit einem Filter hoher Güte.
Moin, Anderer, theoretisch voellig unbrauchbarer Ansatz: Ich hab' Platz/Bock fuer max. N Induktivitaeten bzw. M OpAmps. Und ich toleriere sounsoviel Faxen in Gruppenlaufzeit und Durchlassripple. Daraus kann man sich auch ein Filter basteln. Und mit den verbleibenden Aliasstoerungen leben. Gruss WK
Heiner schrieb: > HildeK schrieb: >> Theoretisch will man oberhalb von fa/s eine Dämpfung von > 6.02*n; n ist > > Warum genau 6.02 bzw. kannst du mir sagen wo ich dazu weitere > Information bekomme? Genauer gesagt sind es 6dB pro Bit ADC-Auflösung. Und 6dB entspricht gerade der Dämpfung, bei der das Signal ein Bit "kleiner" wird. Mit einer Filterdämpfung von 6dB * N bleibt das Störsignal dann unter der Auflösung des ADC. > Damit müsste ich ja eine Dämpfung von 72,24 dB anstreben. > Wenn ich die Dämpfung erreichen will müsste ich mein Nutzband > ja doch schon sehr stark einschränken, selbst mit einem Filter > hoher Güte. Genau deswegen setzt man die Grenze des Passbands (vulgo: den nutzbaren Frequenzbereich für das Signal) typischerweise weit unterhalb von f_a/2. Bzw. anders herum: man setzt f_a hoch (Überabtastung).
Axel S. schrieb: > Genauer gesagt sind es 6dB pro Bit ADC-Auflösung. Nein, 6.02dB :-). Natürlich rechnet man mit 6dB/Bit. Logarihmus: 20*log 2 = 6.0206 (auch wieder gerundet) Heiner schrieb: > Warum genau 6.02 bzw. kannst du mir sagen wo ich dazu weitere > Information bekomme? Jedes Bit mehr verfeinert/erhöht die Auflösung um den Faktor 2. Daher kommt die Rechnung. Als erstes kannst du mal hier schauen: https://de.wikipedia.org/wiki/Analog-Digital-Umsetzer Bei n Bits bleibt halt ein Rauschen übrig, das n*6dB unter der Vollaussteuerung des Wandlers liegt. Und deshalb musst du deine Aliasreste auch nicht mehr unterdrücken. Wenn du aber keine Aliasartefakte akzeptieren kannst oder willst, dann musst du so viel Dämpfung erreichen. Ich will nicht bestreiten, dass das hohe Anforderungen sind und mit analogen Filtern nur sehr aufwändig zu erfüllen sind. Deshalb wurden dir auch weitere Stichworte genannt, wie Überabtastung, digitale Filterung, Analyse der Anteile im Signal in dem störenden Frequenzbereich etc. Das vereinfacht aber die theoretische Betrachtung /Systemtheorie auch nicht.
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