Hi, ich hätte mal eine Frage bezüglich WLAN warum wird dieses nur auf 2.4 GHZ bzw.5 GHZ Trägern ausgesendet? Meine Ideen hier bezüglich: 1) Man möchte nicht da das Signal so weit nach draußen reicht, um andere nicht zu stören oder vor Angreifern geschützt zu sein 2)Weil die Antennen so kleiner werden (lambda/2 Dipol) 3)Weil die unteren Trägerfrequenzen schon belegt sind durch den TV - Videokanal etc.. 4)Irgendwelche Auflagen der Bundesnetzagentur/gekaufte Frequenzbänder etc.. Jetzt möchte ich aber mal obige Gründe die für eine geringe Ausbreitung sprechen ignorieren bspw. möchte ich nun eine riesige Distanz überwinden (ohne Richtfunk ich möchte also das viele Leute radial vom Sende-Mast möglichst weit weg noch etwas mit bekommen). Dann muss ich, dass doch mit einem niederfrequenten Träger machen da hier die Freiraumdämpfung viel geringer ist des Weiteren benötige ich doch dann auch viel weniger Energie und kann so mehr Leute erreichen. Natürlich möchte ich das nicht bauen es ist nur ein Gedankenexperiment um die Frequenzbänder und deren Existenz besser zu verstehen. MFG Peter
Peter schrieb: > ich hätte mal eine Frage bezüglich WLAN warum wird dieses nur auf 2.4 > GHZ bzw.5 GHZ Trägern ausgesendet? https://de.wikipedia.org/wiki/ISM-Band
Je höher die Frequenz, je höher ist die Datenrate. Das kann man nicht ändern, dass ist ein physikalisches Gesetz. Theoretisch könnte man WLAN auch zum Beispiel auf 433Mhz mache aber dann wäre die Datenrate geringer und durch die höhere Reichweite wären in Städten das Band noch gestörter.
TR.OLL schrieb: > Je höher die Frequenz, je höher ist die Datenrate. > Das kann man nicht ändern, dass ist ein physikalisches Gesetz. > > Theoretisch könnte man WLAN auch zum Beispiel auf 433Mhz mache aber dann > wäre die Datenrate geringer und durch die höhere Reichweite wären in > Städten das Band noch gestörter. Nach dem Shannon-Hartley-Gesetz folgt aber das die Träger-Frequenz nicht in die Daten-Rate eingeht somit ist das falsch was du hier erzählst :)
Peter schrieb: > TR.OLL schrieb: >> Je höher die Frequenz, je höher ist die Datenrate. >> Das kann man nicht ändern, dass ist ein physikalisches Gesetz. >> >> Theoretisch könnte man WLAN auch zum Beispiel auf 433Mhz mache aber dann >> wäre die Datenrate geringer und durch die höhere Reichweite wären in >> Städten das Band noch gestörter. > > Nach dem Shannon-Hartley-Gesetz folgt aber das die Träger-Frequenz nicht > in die Daten-Rate eingeht somit ist das falsch was du hier erzählst :) Ja aber so wurde das in diesem Video vom sinn her erklärt. https://youtu.be/hMOwbNUpDQA
Peter schrieb: > Nach dem Shannon-Hartley-Gesetz folgt aber das die Träger-Frequenz nicht > in die Daten-Rate eingeht somit ist das falsch was du hier erzählst :) Die Trägerfrequenz geht aber in die mögliche Wahl der Banbreite ein und somit auch in die Übertraungsrate. Nix falsch
Peter schrieb: > Dann muss ich, dass doch mit einem niederfrequenten Träger machen da > hier die Freiraumdämpfung viel geringer ist des Weiteren benötige ich > doch dann auch viel weniger Energie und kann so mehr Leute erreichen. Bei Mobilfunknetzen wird das ganz gezielt ausgenutzt, d.h. bei großen Funkzellen in dünnbesiedelten Gebieten werden bevorzugt die niedrigeren Frequenzbänder genutzt und in den Städten die höheren. Die Dämpfungseigenschaften von Baumaterialien sind großenteils noch stärker frequenzabhängig, was also den Effekt im Innenstadtbereich nochmals verstärkt. Bei der Funksorgung mit großen Teilnehmerzahlen muss man jedoch vor allem auch den Uplink berücksichtigen. Bei WLAN darf jeder munter drauflossenden, wenn er gerade meint, der Kanal sei frei. Das funktioniert aber nur bei wenigen Teilnehmern in räumlich eng begrenzten Gebieten, d.h. bei kurzen Signallaufzeiten. Ein fetter stadtweit emfangbarer Access Point würde also nicht funktionieren. Bei den Protokollen für Mobilfunknetze wird so etwas jedoch von vornherein berücksichtigt. Üblicherweise werden auch getrennte Frequenzen für Uplink und Downlink verwendet, was gleichzeitig aber auch bedeutet, dass darüber auch festgelegt wird, wer Teilnehmer und wer Basisstation ist. Bei WLAN können die Teilnehmer nur entscheiden, dass ein guter Zeitpunkt für das Senden gekommen ist. Allerdings können sie nicht wissen, wann aus Sicht des Empfängers ein guter Zeitpunkt für den Empfang wäre. Bei Mobilfunknetzen gibt es feste Zeitraster bzw. Zeitscheiben; eine Basisstation teilt jedem Teilnehmer mit, mit welchem zeitlichen Versatz gegenüber dem Zeitraster er senden soll, damit die Daten verschiedener Teilnehmer ohne Überlappung bei der Basisstation eintreffen. Hierdurch wird bei großen Funkzellen eine drastisch bessere Ausnutzung der Übertragungsbandbreite erzielt.
c r schrieb: > Peter schrieb: >> Nach dem Shannon-Hartley-Gesetz folgt aber das die Träger-Frequenz nicht >> in die Daten-Rate eingeht somit ist das falsch was du hier erzählst :) > > Die Trägerfrequenz geht aber in die mögliche Wahl der Banbreite ein und > somit auch in die Übertraungsrate. > > Nix falsch Ja das stimmt schon, wenn man die Regularien einhält, die mir vorgegeben werden aber angenommen es gibt keine Regularien dann kann ich auch auf einer geringeren Trägerfrequenz eine riesige Bandbreite belegen theoretisch wäre das ja möglich in der Praxis ist das natürlich nicht möglich, weil viele niederfrequenten Frequenzbänder belegt sind.
Es ist wie immer ein Kompromiss von verschiedenen Kriterien und Faktoren, die sich gegenseitig ausschliessen 1) Wichtigstes (regulatorisches) Praxiskriterium: WLAN ist auf einem lizenzfreien (und weltweit harmonisiertem!) Band, man darf also unter Einhaltung gewisser Limiten frei auf dieser Frequenz funken. Für andere Frequenzen benötigst du eine Lizenz, Anmeldung etc. Betrifft auch Mikrowellenöfen. 2) 2.4 GHz hat physikalisch gewisse interessanten Eigenschaften: - Man kann damit heizen (Mikrowellenöfen) - Die erlaubte Bandbreite ist hoch genug um interessante Datenanwendungen zu ermöglichen. Gleichzeitig sind 100 MHz bei 2.4 GHz immer noch schmal genug um bei TX und RX Elektronik im RF Teil auf klassische und günstige Schmalbandkonzepte zurückzugreifen - Die relativ hohe Dämfpung durch Wände und Hindernisse macht sie für Indooranwendungen interessant, die gegenseitigen Störungen halten sich im Rahmen Heutzutage ist man aber froh, wenn überhaupt irgendwo noch eine "freie" (physikalisch und regulatorisch) Frequenzlücke ist. Dann nimmt man die z.T nicht ganz idealen Ausbreitungseigenschagften gerne in Kauf
Andreas S. schrieb: > Bei den Protokollen für Mobilfunknetze wird so etwas jedoch von > vornherein berücksichtigt. Üblicherweise werden auch getrennte > Frequenzen für Uplink und Downlink verwendet, was gleichzeitig aber auch > bedeutet, dass darüber auch festgelegt wird, wer Teilnehmer und wer > Basisstation ist. Bei WLAN können die Teilnehmer nur entscheiden, dass > ein guter Zeitpunkt für das Senden gekommen ist. Allerdings können sie > nicht wissen, wann aus Sicht des Empfängers ein guter Zeitpunkt für den > Empfang wäre. Bei Mobilfunknetzen gibt es feste Zeitraster bzw. > Zeitscheiben; eine Basisstation teilt jedem Teilnehmer mit, mit welchem > zeitlichen Versatz gegenüber dem Zeitraster er senden soll, damit die > Daten verschiedener Teilnehmer ohne Überlappung bei der Basisstation > eintreffen. Hierdurch wird bei großen Funkzellen eine drastisch bessere > Ausnutzung der Übertragungsbandbreite erzielt. Und warum macht man so etwas nicht auch bei WLAN?
TR.OLL schrieb: > Und warum macht man so etwas nicht auch bei WLAN? Weil WLAN im Gegensatz zu Mobilfunkbasistationen ein anarchisches System sind. Mit Millionen von unkoordiniert aufgebauten Sende-Empfängern. Jeder kann in den nächsten Markt gehen oder online Geräte mit WLAN kaufen, errichten und betreiben. Mobilfunksystme sind koordiniert. Jede Station ist der Bundesnetzagentur gemeldet und mit einer Standortbescheinigung dokumentiert.
TR.OLL schrieb: > Und warum macht man so etwas nicht auch bei WLAN? Das war eben bei der Definition des ersten WLAN-Standards kein Entwurfsziel, da WLAN eben nur für wenige Teilnehmer in kurzer Entfernung gedacht war/ist. Nachteil solch eines Zeitschlitzverfahrens sind eben auch die schlechte Ausnutzung bei weniger Teilnehmern als Zeitschlitzen sowie die höheren Latenzen.
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Antenol schrieb: > Weil WLAN im Gegensatz zu Mobilfunkbasistationen ein anarchisches System > sind. Mit Millionen von unkoordiniert aufgebauten Sende-Empfängern. > Jeder kann in den nächsten Markt gehen oder online Geräte mit WLAN > kaufen, errichten und betreiben. So etwas wäre auch mit Funksystem möglich, die ein Zeitschlitzverfahren verwenden. > Mobilfunksystme sind koordiniert. Jede Station ist der Bundesnetzagentur > gemeldet und mit einer Standortbescheinigung dokumentiert. Nein, es sind auch sog. Nanozellen verfügbar, die mit einer so geringen Sendeleistung arbeiten, dass sie nicht anmelde- oder genehmigungspflichtig sind.
Andreas S. schrieb: >> Mobilfunksystme sind koordiniert. Jede Station ist der Bundesnetzagentur >> gemeldet und mit einer Standortbescheinigung dokumentiert. > > Nein, es sind auch sog. Nanozellen verfügbar, die mit einer so geringen > Sendeleistung arbeiten, dass sie nicht anmelde- oder > genehmigungspflichtig sind. Ergänzend dazu: Auch dann gilt natürlich die Frequenzzuteilung des jeweiligen Netzbetreibers, d.h. auch wenn sie keine Standortbescheinigung benötigen, läuft ohne Genehmigung und Koordination durch den Netzbetreiber gar nichts, was auch für aktive Repeater gilt.
Hmmm schrieb: > Ergänzend dazu: Auch dann gilt natürlich die Frequenzzuteilung des > jeweiligen Netzbetreibers, d.h. auch wenn sie keine > Standortbescheinigung benötigen, läuft ohne Genehmigung und Koordination > durch den Netzbetreiber gar nichts, was auch für aktive Repeater gilt. Der Netzbetreiber ist aber nicht die Bundesnetzagentur. In den allermeisten Fällen bringt es natürlich nix, eine Mobilfunkzelle ohne einen Netzbetreiber aufzubauen, denn schließlich muss sich das Mobilgerät in einem konkreten Mobilfunknetz anmelden. Es gibt aber auch spezielle, frei konfigurierbare Test-SIMs für nicht-öffentliche Mobilfunknetze, die man z.B. in Verbindung mit Protokolltestern einsetzen kann, aber ggf. auch mit einer eigene Mobilfunkzelle: https://www.comprion.com/products-solutions/products-solutions-a-z/test-sims/ Interessant wird die Sache aber dann, wenn zwar die Mobilfunkbasis eine so geringe Sendeleistung hat, dass die HF nicht die Gebäude- oder Grundstücksgrenze überschreitet, aber ein anmeldetes, zugelassenes Mobilfunkgerät seine eigene Leistung nicht hinreichend stark drosseln kann und damit auch außerhalb der Zelle empfangbar ist und ein öffentliches Mobilfunknetz stört.
Andreas S. schrieb: > Der Netzbetreiber ist aber nicht die Bundesnetzagentur. Klar, das war als Hinweis für die gedacht, die bei "nicht anmelde- und genehmigungspflichtig" Bastelpotential wittern. > aber ein anmeldetes, zugelassenes > Mobilfunkgerät seine eigene Leistung nicht hinreichend stark drosseln > kann und damit auch außerhalb der Zelle empfangbar ist und ein > öffentliches Mobilfunknetz stört. Bei der BNetzA gibt es deshalb temporäre Zuteilungen für Testzwecke. Ich glaube, so handhabt auch der CCC die eigene Mobilfunkversorgung auf Veranstaltungen.
Hmmm schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Der Netzbetreiber ist aber nicht die Bundesnetzagentur. > > Klar, das war als Hinweis für die gedacht, die bei "nicht anmelde- und > genehmigungspflichtig" Bastelpotential wittern. Genau dieses Bastelpotential kann durchaus zu recht bestehen. Sonst gäbe es nicht solche Projekte wie OpenBTS. Allerdings sind solche Systeme in Deutschland nicht allzu weit verbreitet, aber in Gebieten mit schlechter Mobilfunkversorgung, z.B. Niue: https://de.wikipedia.org/wiki/OpenBTS > Bei der BNetzA gibt es deshalb temporäre Zuteilungen für Testzwecke. Ich > glaube, so handhabt auch der CCC die eigene Mobilfunkversorgung auf > Veranstaltungen. Ich rede aber von den Anwendungen ohne solche Zuteilungen.
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