Heute ist mir eine interessante Mail eines Kunden zugegangen: (Firmenname verfremdet) < Zitat Anfang < Sehr geehrte Damen und Herren, Die FK GmbH ist Ihnen seit langen Jahren ein zuverlässiger Geschäftspartner. FK überzeugt Kunden mit innovativen individuellen Lösungen und mit einer entsprechenden Weitsicht in Bezug auf Investitionen und einem kontinuierlichen Firmenwachstum. Aufgrund der derzeit undurchsichtigen wirtschaftlichen Auswirkungen die das COVID-19 mit sich bringen wird, möchte FK erste Vorsichtsmaßnahmen treffen, um weiterhin für Sie dieser Partner zu bleiben. Eine dieser Maßnahmen ist die Bitte nach einer vorläufigen Verlängerung der Zahlungsziele um 15 Tage ab dem 01.04.2020. Somit würden sich die vereinbarten Zahlungsbedingungen wie folgt ändern: Beispiel 1: aktuelle Vereinbarung: 14 Tage 3 % Skonto, 30 Tage netto angepasste Vereinbarung: 30 Tage 3 % Skonto, 45 Tage netto Beispiel 2: aktuelle Vereinbarung: 30 Tage netto angepasste Vereinbarung: 45 Tage netto Bitte prüfen Sie Ihre Möglichkeiten uns so entgegen zu kommen und lassen Sie uns Ihre Antwort bis zum 23.03.2020 zukommen. < Zitat Ende < Es handelt sich um eine Firma mit 400 MA. Alle anderen sind ja von der Pandemie glücklicherweise nicht betroffen...
Bei so ner Firma würde ich Vorkasse verlangen, scheint nicht mehr lang zu gehen...
Ich sehe in dem Zitat keinen gerechtfertigten Anlass von "Trittbrettfahrer" zu sprechen, also von jemanden der nicht wirklich in Not ist sondern eine Krise benutzt um sich zu bereichern. Was für Gründe hast Du, die Firma so zu bezeichnen? Diese Möglichkeit zu erwägen, ist sicherlich nicht unvernünftig. Dennoch scheint es mir ratsam, konkrete Angaben (etwa eine Bankauskunft mit Einverständnis der Firma) über die Zahlungsfähigkeit zu berücksichtigen.
Das oben Gesagte gilt natürlich nur, falls Deine eigene Situation einen Zahlungsaufschub erlaubt.
Statt hoher Risikoabwälzung durch Zeitgewinn, wäre Teilzahlung in kürzeren Abständen vielleicht eine bessere Alternative. Wenn eine Firma plötzlich den Bach runter geht, kann man vielleicht vermeiden, mit in den Abgrund gezogen zu werden. Auf die finanzielle Hilfe des Staates würde ich nicht setzen, denn alle Zeichen deuten darauf hin, dass die betroffenen Unternehmen nur in die gierigen Arme der Banken mit verbilligten Krediten getrieben werden sollen. Nur, müssen auch solche Kredite bedient und zurück gezahlt werden. Einzig bei der Kurzarbeit wird sich Geld sparen lassen, aber das geht dann zu Lasten der Beschäftigten. Das Versprechen, da Lasten auf den Staat abzuwälzen, sollte man erst mal abwarten, wie das gemeint ist. Da sehe ich dann Gefahren für den Sozialstaat, der Vermögensaufbau über Zuwendungen politisch erklärt, bisher nicht fördern wollte.
Naja, also wieso nicht? Jede Firma muss sich derzeit einen Plan zurechtlegen wie sie die Krise ueberleben. Den meissten brechen die Umsaetze weg, weisst du was da los ist? Mein Friseur hat mir erzaehlt dieser Monat war 20% vom Ueblichen. Aber viele Ausgaben sind fix, oder gehen nicht im gleichen Masse runter...Angestellte, Miete, etc. Der kann sich heute hinsetzen und eine Kurve seiner Cashreserven aufmalen, wo die Kurve die X-Achse kreuzt ist dann Ende. Also ist das Ziel die Reserven zu strecken. Und das macht man nicht mit einer einzigen Massnahme, sondern mit einer ganzen Liste an Punkten. Ich hab bei dem eh immer ein "Package", wo ich 10 Besuche auf einmal zahl, und sie dafuer etwas billiger bekomm. Es war zwar noch nicht noetig, aber ich hab aus Solidaritaet mal 10 weitere gekauft. Wenn er doch Pleite geht, ok, bringt mich nicht um wenn das Geld weg ist. Aber wenns ihm hilft zu ueberleben...ich hab keine grosse Lust mir einen Neuen zu suchen. Die Firma wird sich eben hingesetzen haben und sich ueberlegt haben was sie machen koennen. Und einer der Punkte war, bei den Lieferanten die Zahlungsziele zu verlaengern. Und das probiert man dann eben, zusammen mit allen anderen Punkten. Was soll der Mitarbeiter da machen? "Sorry Chef, die E-mail ist mir zu peinlich, ich frag lieber nicht, lassen wir den Punkt doch einfach weg?" Zu Teilzahlung...effektiv wird es darauf hinauslaufen...solche Firmen kaufen ja nicht einmal im Jahr ein, sondern werden regelmaessig beliefert. Da ueberschneiden sich Zahlungen...haengen immer X Transaktionen in der Stundung, y Geld geht diese Woche raus, fuer Z wird eingekauft. Klar, der Zulieferer ist in der gleichen Situation, und wird wohl sagen nein kann ich nicht machen, mir geht selber die Kohle aus. Aber vielleicht geht ja doch was, und wer nicht fragt bekommt auch keine Antwort.
Skonto... soll das ein Witz sein ? Meinetwegen 45 Tage netto, aber sicher kein Skonto. Was soll ich mit dem Geld, wenn's frueher kommt ? Zu Negativzinsen anlegen ?
Weg mit dem Troll schrieb: > Was soll ich mit dem > Geld, wenn's frueher kommt ? Na dann mach doch gleich 180 tage netto :-)
Beitrag #6191291 wurde von einem Moderator gelöscht.
Rente mit 76 schrieb: > Es handelt sich um eine Firma mit 400 MA. > Alle anderen sind ja von der Pandemie glücklicherweise nicht > betroffen... Bitte nicht schon wieder schwarz-weiss denken. Wenn der Kunde in der Vergangenheit immer fair gewesen ist, würde ich ihm selbstverständlich entgegenkommen.
> Wenn der Kunde in der Vergangenheit immer fair gewesen ist, würde ich > ihm selbstverständlich entgegenkommen. War er aber nicht. Weitere schöne Beispiele aus jüngster Zeit: Deichmann, H&M, Adidas. Ja, da fängt die echte Armut an!
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