Hallo, es gibt ja die sehr praktischen PSK/PSS-Platinen-Steckverbinder im RM 2,54, die mit einer Spannungsfestigkeit von 250 VAC bei 1 A lt. Datenblatt angegeben sind. Diese habe ich schon mehrfach im reinen DC-Bereich verbaut und nie Probleme damit gehabt. Jetzt aber möchte ich in einem kleinen Bereich einer Wald-und-Wiesen-Lochrasterplatine (Glasfaser) auch L und N-Anschlüsse draufbringen mit 240 VAC. Zur Sicherheit habe ich es mit einer Lochreihe Abstand zwischen L und N geplant bzw. vor. Stromtechnisch fließen später nur wenige mA (ca. 100). Meine Frage: Schlägt L auf N durch bei dem geplanten Abstand? Kann es zudem sein, dass die Netzspannungsfrequenz in den DC-Bereich der Platine einkoppelt und einen Rippelstrom verursacht? Normalerweise halte ich AC und DC streng voneinander getrennt, aber in diesem Fall geht es platztechnisch nicht anders. Ich denke mir, dass bei einer Spannungsfreigabe von 250 VAC bei den Verbindern eigentlich nichts passieren dürfte; selbst bei direkt nebeneinander liegenden L und N ??? Oder bin ich da auf dem Holzweg? LG
Ohne Gewähr auf Norm-Konformität, nur einfach gesunder Menschenverstand: In den seltenen Fällen, in denen ich Netzspannung auf Lochraster führe (z.B. Schraubklemmen und ein Relais), nehme ich Schraubklemmen im 5,08er Raster und bohre zwischen L und N eine Reihe von Lötaugen durchgängig aus. Sollte sich auch PE auf der Platine tummeln, auch hier zu L oder N so ein "Schutzgraben". Man weiß nie, wie rum der Netzstecker drin ist. Außerdem noch ein solcher "Schutzgraben" um die komplette Netzspannung herum, um den Bereich der Kleinspannung zu schützen. Das alles, um Überschläge und Kriechströme zu vermeiden. Vor "Einkopplungen" hätte ich hingegen weniger Angst.
Ronny S. schrieb: > es gibt ja die sehr praktischen PSK/PSS-Platinen-Steckverbinder im RM > 2,54, die mit einer Spannungsfestigkeit von 250 VAC bei 1 A lt. > Datenblatt angegeben sind Da kann drinstehen was will, sicher sind die nicht: massgebend ist nicht die Kriechstromstrecke am Stecker (der Abstand sowieso nicht), sondern der Abstand der Lötaugen auf der Leiterplatte, und der ist in JEDEM Fall kleiner, sogar wesentlich kleiner als 2,54 mm. Davon geht ja schonmal der Bohrdurchmesser ab und zum Löten muss auch noch was da sein. 1 mm ist realistischer, und ganz sicher nicht VDE-gerecht. Georg
Ronny S. schrieb: > Schlägt L auf N durch bei dem geplanten Abstand? Wenn du einen Lötpunkt Abstand lässt und den zwischen den 5.08mm liegenden Lötpunkt entfernst, ist das ausreichend zur Funktionsisolierung. Zur SELV Isolierung primär/sekundär solltest du 3 Lötpunktreihen entfernen (abkratzen, wegfräsen, ausbohren, mit Lötkolben überhitzen und runternehmen). 2 Reihen ergeben ca. 3x2.54-2 mm also 5.72mm, das ist knapp, reicht in Deutschland aber auch wenn vor Dreck in einem geschlossenen Gehäuse geschützt.
Also die 8er Lötsteckerbelegung auf der 2,54er Lochrasterplatine ist: ------------------------------------------------------------------------ Pin. 1 L XXXXX eine Leerreihe (Lötaugen abgenommen und Steckerpin 2 entfernt) Pin 3 N Pin 4 03 VDC GND (Pot. 1) Pin 5 03 VDC VCC (Pot. 1) Pin 6 24 VDC GND Out (Pot. 2) Pin 7 24 VDC VCC (Pot.2) Pin 8 24 VDC GND In (Pot. 2) ------------------------------------------------------------------------ kein PE. Gibt es zwischen (Pin 3 u. 4) N und 3 VDC GND ein Problem, da diese direkt nebeneinander liegen? Der Strom "will" physikalisch ja primär nur über N abfließen ... interessiert er sich u.U. aber auch für den DC-Pin daneben? Das mit dem Abnehmen der Lötaugen durch Überhitzung klappte ganz gut (5 Sek. mit dem Lötkolben draufhalten und dann mit dem Messer wegnehmen) :-) hatte bisher immer gebohrt ... warum eigentlich? ... also wieder was gelernt (Danke!) LG
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Ronny S. schrieb: > Gibt es zwischen (Pin 3 u. 4) N und 3 VDC GND ein Problem Ja. Niemand garantiert, dass N auch N bleibt, es gibt TT Netze. Und GND muss wohl SELV isoliert von den 230V sein. Also 3 Lochreihen Abstand. Oder 2 Stecker. Beachte dass die 250V Isolation die Spitzenspannung sind. Bei 240V~ liegt aber die nötige Isolationsspannung zu SELV bei 2500V (oder 4000V bei Festinstallation).
Ronny S. schrieb: > Gibt es zwischen (Pin 3 u. 4) N und 3 VDC GND ein Problem, da diese > direkt nebeneinander liegen? Der Strom "will" physikalisch ja primär nur > über N abfließen ... interessiert er sich u.U. aber auch für den DC-Pin > daneben? Ja. Und es ist sogar noch viel schlimmer, weil da ja die Grenze zwischen Netzspannung und SELV verläuft. Unter 8mm Luft- und Kriechstrecke würde ich es dort niemals tun. Und: Du weißt ja nicht, ob an dem Pin überhaupt N ist. Die Stecker sind hier ja nicht polarisiert, d.h. an diesem Pin kann auch L anliegen. In Deinem Fall: mindestens zwei Rasterpositionen komplett frei lassen. (d.h nix leitfähiges da) fchk
Also ich habe mich jetzt für Folgendes entschieden: 1. Lötaugen zwischen 1 und 3 wurden weggenommen inkl. 2. Stecker-Pin 2. Zwischen 3 und 4 wird ein Spaltgraben gefräst (1,5 mm) 3. In den Spaltgraben wird eine kleine Hartpapierwand (1,5 mm) zur Isolation eingeklebt. Das müsste genügen.
So ... hat alles funktioniert! Kein Problem mit einem evtl. Durchschlagen von L auf N und keine Einkopplung von AC in DC; zumindest ist kein AC-Anteil messbar. Wenn das blöde Platzproblem nicht gewesen wäre, hätte ich von vornherein noch einen Leer-Pin mehr Abstand gelassen und so AC von DC besser getrennt - aber mit dem per Laubsäge ausgesparten Schutzgraben und dem Hartpapierplättchen ist trotzdem alles gut. Den Trick mit dem Abheben von Lötaugen durch Aufspießen mit dem heißen Lötkolben nehme ich mir trotzdem dankend an ... geht wirklich gut trotz etwas Stinkerei ;-) Grüße
Dat tät ich nich moche...
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