Hallo, habe neulich mal meine Draht- und Litzenbestände gesichtet und etwas sortiert (gerade meine Kabel-Restebox). Dabei kam folgende Frage auf: Ist das Stromflussverhalten bei gleichem Querschnitt in einer fein(st)drähtigen Litze oder in einer feindrähtigen Litze besser/effektiver? Macht es also einen Unterschied, ob er durch 60 feinste Drähtchen oder durch 25 feine Drähtchen sich fortbewegt? Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass die Elektronen nicht IM sondern AM Leiter als Ladungswelle entlang fließen und praktisch kaum in den Leiterquerschnitt hinein sich bewegen. Ist dann davon auszugehen, dass der Stromfluss demnach umso besser sein müsste, je mehr Drähtchen vorhanden sind? Kann er in einer solchen Litze dann u.U. sogar schneller fließen? Oder erweitert gefragt: Fließt der Strom in einer dickeren Litze schneller als in einer dünneren? Sind zwar nur Mikrosekundenbruchteile pro cm Leitungsweg - aber irgendwie dennoch interessant. LG
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Suche mal nach Skin-Effekt und Hf-Litze. Das kommt aber dann erst bei hohen Frequenzen zum Tragen. Außerdem müssen die Litzendrähtchen dann voneinander isoliert sein.
Skin-Effekt ist das Stichwort! Für 'normalen' Strom ist es unerheblich ob der Leiter massiv ist, oder in Fein- oder Feinstlitzen unterteilt. So im Bereich ab paar 100 kHz bis paar MHz kommt dann der Skin-Effekt zum Tragen. So daß bei 100 MHz der Strom fast nur noch in einem hauchdünnen Rand des Leiters fließt. Im Bereich 100 kHz bis 1,5 MHz (Lang- bis Mittelwelle) wird in der Radiotechnik HF-Litze verwendet, diese besteht tatsächlich aus vielen - von einander isolierten! - Litzen. Oberhalb von 1,5 MHz kommt dann mehr und mehr der Proximity-Effekt zum Tragen. Da werden dann wieder dicke Voll-Leiter verwendet, oft silberbeschichtet. Oder Hohl-Leiter. Das alles gilt in der Radiotechnik, läßt sich aber sinngemäß für die gesamte HF-Technik sagen, denke ich.
Peter B. schrieb: > Das kommt aber dann erst bei hohen Frequenzen zum Tragen. na ja man spricht auch vom "Skineffekt" wenn es sich um viele Einzeldrähte handelt. Die Oberfläche von Einzeldrähten ist größer und da wirkt dann der niedrigere Widerstandswert weil aussen mehr Wärme abgeführt wird als innen. Ist aber recht klein das delta aber immer Kleinvieh macht auch Mist.
Viele feine kommen dem Massivleiter am nächsten, außerdem ist das Kabel flexibler.
> Fließt der Strom in einer dickeren Litze schneller > als in einer dünneren? v = c / √ (µ(r)*ε(r)) C = Lichtgeschwindigkeit µ(r) = relative magnetische Feldkonstante, also in Kabeln meist =1 ε(r) = relative Dielktrizitätskonstate
Ronny S. schrieb: > Ist das Stromflussverhalten bei gleichem Querschnitt in einer > fein(st)drähtigen Litze oder in einer feindrähtigen Litze > besser/effektiver Nein. Dazu müssten die Litzen voneinander isoliert sein, siehe HF-Litze, und natürlich überhaupt mit relevant hoher Frequenz gearbeitet werden. Feinst ist halt einfach flexibler. Aber wie bei jeder Litze: bei Hochstromimpulsen (Blitzschlag) fliegen sie halt explosionsmässig auseinander. Daher als Blitzableiter bitte Starrdraht.
MaWin schrieb: > Nein. > > Dazu müssten die Litzen voneinander isoliert sein doch, auch im massiven Kupferquader sind die Kupferatome ja auch nicht gegeneinander isoliert, trotzdem ist es an der Oberfläche kühler durch Wärmeabgabe als innen, und deswegen gibt es weniger Störungen im Ladungstransport, die Ladungsträger werden bei dem Transport weniger Zsammenstöße erfahren, die Leitfähigkeit ist aussen also höher.
MaWin schrieb: > Aber wie bei jeder Litze: bei > Hochstromimpulsen (Blitzschlag) fliegen sie halt explosionsmässig > auseinander. Daher als Blitzableiter bitte Starrdraht. Nein das stimmt nicht!
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