Habt ihr in eurem Arbeitsvertrag eine Probezeitklausel? Ist es richtig, dass manche große Firmen auf eine Probezeitvereinbarung verzichten? Oder ist das eine Besonderheit für Hochqualifizierte, die man anwerben möchte? Viele Grüße Peter Pansen
Es ist kein Unterschied ob man dich in der Probezeit kündigt oder nachträglich mit einer regulären Kündigung. Es ist nur etwas einfacher in der Probezeit. Natürlich ist bei einem für den Arbeitnehmer günstigen Zeit möglich das der Arbeitgeber darauf verzichtet. Jetzt mit Corona ist aber die günstige Zeit erstmal vorbei.
Das ist meines Wissens ein KANN-Gesetz mit Deckelung auf 6 Monate. Die Probezeit ist also verhandelbar. Ob und welche Firmen darauf verzichten, kann ich nicht sagen. Ich selbst habe einmal in einer Klitsche 6 Wochen Kündigungsfrist gehabt, sonst immer 6 Monate. Neben der Befreiung der Kündigungsbegründung des Arbeitgebers beträgt die Kündigungsfrist 2 Wochen, danach 4 Wochen. Wenn eine Firma kündigen will, lassen die sich so gut wie nie davon abhalten. Die finden immer einen Weg, z.B. mit einem Aufhebungsvertrag. Das Konzerne tendenziell auf das Privileg verzichten wollen, eine Kündigung nicht zu begründen, wäre mir neu.
Beitrag #6190429 wurde von einem Moderator gelöscht.
Peter Pansen schrieb: > Ist es richtig, dass manche große Firmen auf eine Probezeitvereinbarung > verzichten? Oder ist das eine Besonderheit für Hochqualifizierte, die > man anwerben möchte? Sagen wir es mal so: der, der darauf reinfällt, ist kein Hochqualifizierter. Ein wirklich Hochqualifizierter übersteht die Probezeit sowieso, eher muss einer gehen, der weniger taugt... Denn es kommt nicht drauf an, ob die Probezeit (die lediglich eine beiderseitige verkürzte Kündigungsfrist ermöglicht) wegfällt, sondern, ob die Wartezeit (also die Möglichkeit der grundlosen Kündigung) gestrichen wird: https://www.anwaltsregister.de/Anwaltstipps/Probezeit_und_Wartezeit_im_Arbeitsrecht_Grundlose_Kuendigung_ist_bis_zum_letzten_Tag_der_Wartezeit_moeglich.d1066.html
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;) schrieb: > Das ist meines Wissens ein KANN-Gesetz mit Deckelung auf 6 Monate. und wurde vor über 20 Jahren immer auch mal illegal genutzt, auch wenn Tarifverträge dagegen standen oder es nicht mit dem BR abgestimmt waren. 1. Fa. nach 5 Monaten in der Probezeit gekündigt, der Betriebsrat widersprach aber ich wollte eh raus, also den BR zustimmen lassen! 2. Fa. ich konnte nach 3 Monaten die 6 Monate Probezeit verkürzen lassen und in ein unbefristets Arbeitsverhältnis wechseln. 3. Fa. Nach erfolgreichem Abschluß meiner Projektarbeit wurde nach 5 Monate in der Probezeit gekündigt, komisch erst als alles fertig war und gut lief, was mir sagt, ein längeres Arbeitsverhältnis war nie geplant! Es können die unmöglichsten Konditionen in Verträge aufgenommen werden solange keiner dagegen vorgeht. Wo kein Kläger, da kein Richter.
Peter Pansen schrieb: > Habt ihr in eurem Arbeitsvertrag eine Probezeitklausel? Ja > Ist es richtig, dass manche große Firmen auf eine Probezeitvereinbarung > verzichten? Nein > Oder ist das eine Besonderheit für Hochqualifizierte, die > man anwerben möchte? Nein Auch als Bewerber sollte man auf Probezeit bestehen, ansonsten hinterlässt man den Eindruck man sei billig und braucht das Geld.
Enineer's Pride Parade schrieb: > Auch als Bewerber sollte man auf Probezeit bestehen, ansonsten > hinterlässt man den Eindruck man sei billig und braucht das Geld. Warum sollte ich auf die Probezeit verzichten??? Die Realität in der Firma kann schnell anders aussehen als versprochen. So kann ich als Neuling in der Firma auch schnell wieder Tschüss sagen.
Ansgar K. schrieb: > Es ist kein Unterschied ob man dich in der Probezeit kündigt oder > nachträglich mit einer regulären Kündigung. Es ist nur etwas einfacher > in der Probezeit. Doch das ist ein Unterschied. Nach der Probezeit bedarf es einer fristlosen Kündigung um dich schnell loszuwerden. Der Sinn des Kündigungsschutzes ist, vor einer ungerechtfertigten Kündigung zu schützen. Natürlich kriegt man jemanden auch so los, wenn sich aber dann im Sinne des Kündigungsschutzgesetzes herausstellt, dass ein MA nicht fristlos sondern nur fristgerecht gekündigt werden durfte, gibts Kohle. Den Job ist man dann natürlich trotzdem los.
Ansgar K. schrieb: > Es ist kein Unterschied ob man dich in der Probezeit kündigt oder > nachträglich mit einer regulären Kündigung. Es ist nur etwas einfacher > in der Probezeit. Soso etwas einfacher. Woher kommen solche unsinnigen Aussagen? Der Kündigungsschutz in D ist extrem gut und Arbeitsgerichte entscheiden sehr oft zugunsten der Arbeitnehmer. Einfach so jemanden kündigen ist nicht. Liegen keine persönlichen Fehlverhalten vor, bleibt nur Betriebsbedingt. Das muss a.) nachgewiesen werden und b.) nur mit Sozialplan usw. durchführbar. D.h. die Person die du los werden willst hat vielleicht 3 Kinder, alle anderen sind Kinderlos. Dann hast du Pech und kannst jemand anders kündigen. Was denkst du warum man in solchen Fällen auf Aufhebungsverträge setzt? Weil alles andere aufwändig und oft nicht zielführend ist. Wohingegen man in der Probezeit ohne Grund und ohne irgendein Problem kündigen kann. Wird der Unterschied jetzt klar? > wenn sich aber dann > im Sinne des Kündigungsschutzgesetzes herausstellt, dass ein MA nicht > fristlos sondern nur fristgerecht gekündigt werden durfte Du darfst, auch fristgerecht, niemanden einfach mal so kündigen. Problemlos ist das alles nur bei Firme <10 Mitarbeiter. Da ist immer Probezeit ;-)
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Cyblord -. schrieb: > Der Kündigungsschutz in D ist extrem gut und Arbeitsgerichte entscheiden > sehr oft zugunsten der Arbeitnehmer. Einfach so jemanden kündigen ist > nicht. Liegen keine persönlichen Fehlverhalten vor, bleibt nur > Betriebsbedingt. Das muss a.) nachgewiesen werden und b.) nur mit > Sozialplan usw. durchführbar. Das ließt sich so kommunistisch, dass mir mein Mittagessen von vorhin wieder hoch kommt.
AVR schrieb im Beitrag #6190668: > Das ließt sich so kommunistisch, dass mir mein Mittagessen von vorhin > wieder hoch kommt. Corona kann auch mit Übelkeit einhergehen
AVR schrieb im Beitrag #6190668: > Cyblord -. schrieb: >> Der Kündigungsschutz in D ist extrem gut und Arbeitsgerichte entscheiden >> sehr oft zugunsten der Arbeitnehmer. Einfach so jemanden kündigen ist >> nicht. Liegen keine persönlichen Fehlverhalten vor, bleibt nur >> Betriebsbedingt. Das muss a.) nachgewiesen werden und b.) nur mit >> Sozialplan usw. durchführbar. > > Das ließt sich so kommunistisch, dass mir mein Mittagessen von vorhin > wieder hoch kommt. Fakten scheren sich aber halt nicht um deinen Magen. Wenn du gegen jeglichen Kündigungsschutz und für Hire&Fire bist, gibt es sicher genug Länder die das bieten. Dort hat man dann auch gleich keinerlei Mieterrechte.
Der Pferd hat vier .... .... Beiner, an jeder Ecke einer. Keine vier Beiner hätt - umfallen tät. Schönen Tag ;)
AVR schrieb im Beitrag #6190706: > Weniger Sozialismus würde diesem Land gut tun. Gründe eine Partei, mach das zu deinem Slogan und starte durch. Ist ja nicht so als ob neue Parteien in D keine Chancen hätten.
AVR schrieb im Beitrag #6190706: > Weniger Sozialismus würde diesem Land gut tun. Ich denke, wie brauchen eher etwas mehr. Als Beispiel möchte ich unsinnige Privatisierungen nennen, wie von Wohnungsbaugesellschaften. Das gilt eigentlich generell für alles, was für den deutschen Bürger lebensnotwendige Bereiche (Grundversorgung) betrifft.
Qwertz schrieb: > Ich denke, wie brauchen eher etwas mehr. Als Beispiel möchte ich > unsinnige Privatisierungen nennen, wie von Wohnungsbaugesellschaften. Naja, Privatisierung hat schon manches Arbeiterwohnregal aus sozialistischer Stagnation wieder in eine lebenswerte Unterkunft verwandelt: https://wasgesternwar.com/wp-content/uploads/2015/08/plattenbauten.jpg >Das gilt eigentlich generell für alles, was >lebensnotwendige Bereiche (Grundversorgung) betrifft. Bloß nicht, Sozialismus in der Grundversorgung ist ein Garant für Verfall der Infrastruktur. Weil ja Grundversorgung im Sozialismus billig sein muß, werden Investitionen unterlassen und mit allem gespart, koste was es wolle. Und sei es auf Kosten der Sicherheit wie in Tschernobyl: https://youtu.be/joG9IwphuHs?t=43
Enineer's Pride Parade schrieb: > Weil ja Grundversorgung im Sozialismus billig sein muß, werden > Investitionen unterlassen und mit allem gespart, koste was es wolle Das gilt für den Kapitalismus, denn er versucht die Kostenseite auf ein absolutes Minimum zu drücken, um am Ende mehr Profit herauszuschlagen. Möchtest du ernsthaft eine Privatisierung aller Stadtwerke für deine Versorgung mit Trinkwasser und Strom? Ich bin froh, dass hier noch viel in öffentlicher Hand ist.
Enineer's Pride Parade schrieb: >>Das gilt eigentlich generell für alles, was >>lebensnotwendige Bereiche (Grundversorgung) betrifft. > > Bloß nicht, Sozialismus in der Grundversorgung ist ein Garant für > Verfall der Infrastruktur. Staatliche Infrastrukturen heißt nicht Sozialismus. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.
Msd schrieb: > dass ein MA nicht > fristlos sondern nur fristgerecht gekündigt werden durfte, gibts Kohle. Bei einem halben Monatsgehalt Brutto wie Netto an Abfindung müssen erst mal ein paar Jahre zusammen kommen, um interessant (für den AN) bzw. abschreckend (für den AG) zu werden. Rick M. schrieb: >> Auch als Bewerber sollte man auf Probezeit bestehen, ansonsten >> hinterlässt man den Eindruck man sei billig und braucht das Geld. > > Warum sollte ich auf die Probezeit verzichten??? Ein Verzicht käme dem Arbeitnehmer zugute. Leider versuchen nicht wenige Arbeitgeber diese Zeit für sich zu nutzen, haben also die Kündigung vor Ablauf schon im Terminkalender stehen. Ganz üble Zeitgenossen bieten befristete Jobs an, weil die mit der gesetzlichen Regelung unzufrieden sind. Allerdings habe ich solche AG schon beobachtet, dass die auf ihren Angeboten ganz zu Recht sitzen geblieben sind.
Hatte ganz normal 6 Monate Probezeit obwohl ich vorher einige Jahre als Student dort gearbeitet habe und quasi angeworben wurde. Das ist ne große Firma >50k Mitarbeiter. Probezeit ist einfach Standard im Vertrag. Änderungen sind immer aufwändig zu rechtfertigen, da kann man doch lieber über Sachen verhandeln, die wirklich wichtig sind ;) Wenn es der Firma gut geht und man sich nicht zu blöd anstellt, wird niemand in der Probezeit gekündigt. Wenn es der Firma dreckig geht will man da nicht arbeiten. Wenn du echt schlecht performst hast du sowieso n Problem ;)
Qwertz schrieb: > Das gilt für den Kapitalismus, denn er versucht die Kostenseite auf ein > absolutes Minimum zu drücken, um am Ende mehr Profit herauszuschlagen. Das bewirkt aber eine Steigerung der Effizienz. Das führt auch zu Fortschritt, weil man z.B. bessere Methoden oder Materialien entwickeln möchte. Innovationsdruck. Im Sozialismus braucht man das nicht.
Cyblord -. schrieb: > Das bewirkt aber eine Steigerung der Effizienz. Das führt auch zu > Fortschritt, weil man z.B. bessere Methoden oder Materialien entwickeln > möchte. Ja, das wäre noch eine positive Folge. Es wird aber auch gerne alles knapp auf Kante genäht, denn am Ende entscheidet nur der Preis. Warum wohl werden in Deutschland quasi keine Medikamente mehr selbst hergestellt? Weil es in China oder Indien halt billiger ist. Krisenfestigkeit bei Lieferengpässen interessiert dabei nicht. Oder Nordseekrabben, die per Luftfracht nach Nordafrika zum Puhlen transportiert werden, nur weil es sich rechnet, sind ein Beispiel für perverse Auswüchse des Kapitalismus.
Jojo schrieb: > Wenn es der Firma gut geht und man sich nicht zu blöd anstellt, wird > niemand in der Probezeit gekündigt. erhalte dir deinen Glauben, es gibt wirklich auch echte Mistfirmen.
;) schrieb: > Msd schrieb: >> dass ein MA nicht >> fristlos sondern nur fristgerecht gekündigt werden durfte, gibts Kohle. > > Bei einem halben Monatsgehalt Brutto wie Netto an Abfindung > müssen erst mal ein paar Jahre zusammen kommen, um interessant > (für den AN) bzw. abschreckend (für den AG) zu werden. c Gerade für die, die nur kurz (z.B. ein Jahr) bei der Firma sind, gibt es überproportional zur Betriebszugehörigkeitsdauer viel Geld. Je nach Chancen im Kündigungsschutzprozess so ca. 4 Brutto Monatsgehälter. Schlaue Arbeitgeber zahlen das sofort. Die Alternative kostet nämlich den Arbeitgeber mehr, wenn er dich ohne genug Gründe loswerden will. Anwaltskosten, Prozesskosten, Lohnnachzahlung nach Kündigung ohne Arbeitsleistung, wenn der Prozess verloren geht, bis zum entscheidenden Prozess kann sich das ganz schön hinziehen, auch mal ein Jahr. Die Regel 1/2 Bruttogehalt pro Jahr kannste vergessen, die gilt eher für Leute mit 20 Jahren Betriebszugehörigkeit und auch wird eher mehr bezahlt. Es gibt harte Typen, die nach gewonnenem Kündigungsschutzprozess, auch in der Firma weiterarbeiten, viele Jahre, auch wenn sie denen alle 3 Monate ne Kündigung auf dem Tisch knallen mit neuem Prozess. Da muss der Arbeitgeber schon halt was springen lassen. >Es ist kein Unterschied ob man dich in der Probezeit kündigt oder >nachträglich mit einer regulären Kündigung. Es ist nur etwas einfacher >in der Probezeit. Mich übrigends würde der AG nur mit dem Füssen voran mit Aufhebungsvertrag aus der Firma rauskriegen, so einen gut bezahlten Job kriege ich in meinem Alter nicht mehr. Ja, solche gibt es auch, soviel zu dem Satz.
Also ich habe eine Probezeit (3 Moate, IGM Betrieb). Zzt bin ich mit mehr oder weniger sinnigen Aufgaben im Homeoffice. Auch wenn das bisherige Feedback sehr gut war, bin ich doch ganz froh wenn die Probezeit nächsten Mittwoch rum ist. Man weiß ja nie was jetzt noch so passiert und da hab ich doch lieber n BR an meiner Seite als gar nichts. Ich weiß von Kommilitonen, die nur etwas langsamer waren und die den zugesagten Arbeitsplatz zum 1.4. erstmal auf unbestimmte Zeit nicht antreten können :(
Joachim B. schrieb: > Jojo schrieb: >> Wenn es der Firma gut geht und man sich nicht zu blöd anstellt, wird >> niemand in der Probezeit gekündigt. > > erhalte dir deinen Glauben, es gibt wirklich auch echte Mistfirmen. Wenn du in der neuen Firma irgendwie aneckst oder man dich einfach nicht mag, wirst du in der Probezeit sozusagen grundlos entsorgt, das ist der Fall, den ich in meiner Laufzeit durch 4 Firmen in der IT erlebt habe. Mangelnde Kompetenz auch, aber eher durch mangelnde Lernbereitschaft begründet, also wieder Rixhtung was persönliches.
Qwertz schrieb: > Enineer's Pride Parade schrieb: >> Weil ja Grundversorgung im Sozialismus billig sein muß, werden >> Investitionen unterlassen und mit allem gespart, koste was es wolle > > Das gilt für den Kapitalismus, denn er versucht die Kostenseite auf ein > absolutes Minimum zu drücken, um am Ende mehr Profit herauszuschlagen. Nein das bedeutet es nicht (zwingend). Kapitalismus bedeudet "Angebot und nachfrage", sowie Kostendeckung. Sozialismus dagegen zentral gesteuerte Zwangsbeglückung ohne Berücksichtigung lokaler Besonderheiten und Bereitschaften. >Möchtest du ernsthaft eine Privatisierung aller Stadtwerke für deine >Versorgung mit Trinkwasser und Strom? Ja ich bin dafür, das der Privatmann die realen Kosten seiner "Grundversorgung" auf der Monatsrechnung sieht und selbst zur Bezahlung seiner Kosten beiträgt.
Enineer's Pride Parade schrieb: > Ja ich bin dafür, das der Privatmann die realen Kosten seiner > "Grundversorgung" auf der Monatsrechnung sieht und selbst zur Bezahlung > seiner Kosten beiträgt. Aber der "Privatmann" zahlt doch sowieso am Ende alles. Ob jetzt mit der Stromrechnung oder mit Steuern und Abgaben. Was spielt das für eine Rolle?
Enineer's Pride Parade schrieb: >>Möchtest du ernsthaft eine Privatisierung aller Stadtwerke für deine >>Versorgung mit Trinkwasser und Strom? > > Ja ich bin dafür, das der Privatmann die realen Kosten seiner > "Grundversorgung" auf der Monatsrechnung sieht und selbst zur Bezahlung > seiner Kosten beiträgt. Naiver Ansatz. Weil es da ja keinen Wettbewerb gibt (wäre auch sinnlos) hat der Anbieter ein Monopol, wird die Preise erhöhen und das Netz verfallen lassen. Abgesehen davon, das das kleine Dorf dann pleite ist. Beispiel: Thüringer Straßendienst, TSI. Kosten für Winterdienst seit 2002 (Privatisierung) um 60% gestiegen, Salzverbrauch verdreifacht bei nur noch der Hälfte an Frosttagen...
Hattet ihr in eurer Firma einen Fall, wo Leuten jetzt wegen corona in der Probezeit gekündigt wird?
Probezeit ist bei normalen Angestellten absolut gängig und ist kaum verhandelbar. Hat für beide Seiten gewisse Vorteile. Dass man in einer Krise schneller rausgeschmissen wird, kann leider passieren. Aber auch ohne Probezeit kann man Leute betriebsbedingt kündigen. Der Unterschied ist meist die Kündigungsfrist.
Quereinsteiger schrieb: > Probezeit ist bei normalen Angestellten absolut gängig und ist > kaum > verhandelbar. Hat für beide Seiten gewisse Vorteile. Dass man in einer > Krise schneller rausgeschmissen wird, kann leider passieren. Aber auch > ohne Probezeit kann man Leute betriebsbedingt kündigen. Der Unterschied > ist meist die Kündigungsfrist. Die betriebsbedingte Kündigung muss gut begründet werden und mit Sozialauswahl und Betriebsrat usw. stattfinden. Wenn du in einem Team von mehreren Leuten arbeitest müssen ggf. deine Kollegen zuerst gehen. So einfach wird man nicht einen ungeliebten Mitarbeiter los. So einfach ist das alles nicht, wie das hier im Thread immer dargestellt wird. Die Kündigungsfrist ist bei weitem nicht der einzige Unterschied bei Kündigungen in der Probezeit und danach.
Cyblord -. schrieb: > Enineer's Pride Parade schrieb: >> Ja ich bin dafür, das der Privatmann die realen Kosten seiner >> "Grundversorgung" auf der Monatsrechnung sieht und selbst zur Bezahlung >> seiner Kosten beiträgt. > > Aber der "Privatmann" zahlt doch sowieso am Ende alles. Ob jetzt mit der > Stromrechnung oder mit Steuern und Abgaben. Was spielt das für eine > Rolle? Nicht 'der Privatmann' sondern jeder Einzelne der Bevölkerung, und die tragen nicht alles sondern den Durchschnitt oder als Almosenempfänger garkeine Steuern. Wenn also alles in einen Topf kommt aus dem alle Kosten gezahlt werden, kann es kaum gerecht zu gehen. Kostentransperanz ist auch ein Grund nicht alles zentral über einen Kamm zu scheren. Wer nicht weiß welche hohen Kosten er verursacht, die andere für ihn begleichen müssen, kann auch nicht zur Kostensenkung beitragen. >Naiver Ansatz. Weil es da ja keinen Wettbewerb gibt (wäre auch sinnlos) >hat der Anbieter ein Monopol, wird die Preise erhöhen und das Netz >verfallen lassen. Nein, auch wenn es nur einen Anbieter im Ort gibt, sind die Kosten dennoch vergleichbar (über den Anbieter im Nachbarort). Ferner werden Versorgungsdienstleister offen ausgeschrieben und alle Jahre neu vergeben. Auch kann man über seinen Gemeindevertreter die Rechnungen des Versorgungsdienstleister prüfen lassen. Auch wenn es keinen Wettbewerb gibt kann und sollte es immer noch Kontrolle geben. Im kleinen wie im Großen, so wie die Post die ihre Preisänderungen auch von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen muss. Und das Bundeskartellamt hat auch noch ein Auge drauf. https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeskartellamt https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesnetzagentur > Abgesehen davon, das das kleine Dorf dann pleite ist. Das ist die natürliche Folgen wenn man über seine Einnahmen lebt. Wer sich als Einödsiedler den Wassernetzanschluss nicht leisten kann, muss sich halt selbst einen Brunnen bohren oder Zisternen aufstellen. So wie die tapferen Neusiedler im Mittelalter. >Beispiel: Thüringer Straßendienst, TSI. Kosten für Winterdienst seit >2002 (Privatisierung) um 60% gestiegen, Salzverbrauch verdreifacht bei >nur noch der Hälfte an Frosttagen... Sehr naive Kostenrechnung, bspw. ist nicht bekannt wie die Kosten vor 2002 gedeckt worden, mglw. durch Subventionen die jetzt im Zuge der gerechten Kostenverteilung weggefallen sind. Viele Kosten im Winterdienst sind Bereitschaftskosten, fallen also unabhängig von der Schneelage an. Und gerade im Schluchtenreichen Thüringer Wald mit seinen schattenreichen Tälern sagt die Anzahl der Frosttage wenig über den Bodenfrost und damit über den Salzeinsatz gegen Strassenglätte aus, weil Nicht-Frosttag lediglich bedeutet das zwei Meter über den Boden die Temperatur über dem Gefrierpunkt liegt, über die Temperatur auf dem Strassenbelag an der Talsohle sagt das relativ wenig. Und damit Schluss mit Offtopic Sozialismus
Enineer's Pride Parade schrieb: > Nicht 'der Privatmann' sondern jeder Einzelne der Bevölkerung Wo ist jetzt der Unterschied zwischen meiner und deiner Aussage? > , und die > tragen nicht alles sondern den Durchschnitt oder als Almosenempfänger > garkeine Steuern. Bitte was? Wirr hoch 10? Natürlich zahlen die alles. Sonst ist nämlich keiner da.
> Habt ihr in eurem Arbeitsvertrag eine Probezeitklausel? Ja. > Ist es richtig, dass manche große Firmen > auf eine Probezeitvereinbarung verzichten? Für meinen Arbeitgeber: Nein. Probezeit ist Standard im Vertrag.
Ich kenne es noch von der Krise 2009. Freunde von mir die vor der Krise noch einen Job bekommen haben, wurden genau zum Ende der Probezeit reihenweise gekündigt. In manchen Firmen sogar unabhängig von der persönlichen Leistung, einfach nach dem "First in, First out" Prinzip, weil man wegen wegbrechendem Umsatz sonst hätte anderen kündigen müssen, die schon länger dort arbeiten. Man sollte aktuell lieber nicht ohne Not den Job wechseln und warten, bis sich die Lage verbessert. Verstaatlichung von Dingen, die bei Privatisierung zu Monopolen führt, halte ich persönlich für sinnvoll. Trinkwasser ist da ein Beispiel, insbesondere das Netzsystem. Beim Telefon ist es auch so, dass die Netznutzungsgebühren für Anbieter ohne eigenes Netz oder in Fremdnetzen staatlich geregelt sind, daher gibt es dort echten Wettbewerb. Wenn es diesen auf einem gewissen Markt nicht gibt, halte ich Privatisierung für schlecht. Telefon und Internet sind Dinge, wo die Privatisierung relativ gut gemacht wurde. Man muss nur mal vergleichen, was eine Minute Telefongespräch München-Hamburg 1970 gekostet hat und was das heute kostet.
Fragen über Fragen schrieb: > Beim Telefon ist es auch so, dass die > Netznutzungsgebühren für Anbieter ohne eigenes Netz oder in Fremdnetzen > staatlich geregelt sind, Nein, nur für Netze der Telekom. Die Koax-Welt ist da außen vor, genauso wie andere FTTB/H-Anbieter. Zusammenarbeit gibts da bestenfalls aus wirtschaftlichen oder politischen Erwägungen. > Telefon und Internet sind Dinge, wo die Privatisierung relativ > gut gemacht wurde. Man muss nur mal vergleichen, was eine Minute > Telefongespräch München-Hamburg 1970 gekostet hat und was das heute > kostet. Ja, das ist definitiv ein Punkt. Dafür hat man heute ein extremes Ungleichgewicht in Sachen der möglichen Bandbreite.
Fragen über Fragen schrieb: > Man sollte aktuell lieber nicht ohne Not den Job wechseln und warten, > bis sich die Lage verbessert. Deine Meinung. Zum Glück gibt es Unternehmen die nicht einfach Leute rausschmeißen können, weil der Laden sonst gleich komplett dicht machen kann.
Martin W. schrieb: > Zum Glück gibt es Unternehmen die nicht einfach Leute > rausschmeißen können, weil der Laden sonst gleich komplett dicht machen > kann. Ach was, jeder ist ersetzbar. Der Friedhof ist voll von Leuten, die sich für unersetzbar hielten.
Beitrag #6204429 wurde von einem Moderator gelöscht.
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