Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Knock Detection Selbstbau?


von Ghost R. (ghostrider1911)


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Hallo miteinander!

Ich mache hier einen neuen Thread auf da das Thema zu weit vom 
eigentlichen abschweift (Passiver Bandpassfilter Bauteileauslegung)

Nun habe ich mich gefragt wie die käuflich zu erwerbenden 
Klopferkennungsgeräte funktionieren.

https://www.phormula.com/KnockDetection-KS-3.aspx

Es geht mir speziell um dieses Gerät.


Was meint ihr wie das funktioniert? Eigentlich zeigt das Gerät nur die 
Lautstärke bei einer bestimmten Frequenz an. Sprich es misst eigentlich 
nur die Stärke des Geräusches, dann muss man noch einen Wert einstellen 
über diesem das Geräusch als Klopfen erkannt wird.

Nun habe ich ein paar Ideen wie man das als DIY Lösung umsetzen könnte:

-Analog ohne Mikrocontroller etc.
mit einem UAF42 IC:
https://www.ebay.de/itm/UAF42-Active-Filter-Module-Adjustable-Highpass-Lowpass-Bandpass-Filtering-Board/184206204688?hash=item2ae38b9f10:g:l8IAAOSwWBNeWBqO

Das gibt es fertig zu kaufen und wäre wohl auch nicht wirklich allzu 
aufwändig. Diese Modul hat auch schon einen eingebauten Verstärker so 
das man eventuell direkt Kopfhörer daran betreiben kann.
Was ich mir problematisch Vorstelle: Die Frequenz und den 
Frequenzbereich einstellen, es gibt ja schließlich keine Rückmeldung 
sondern man stellt die Frequenz einfach mit Potentiometern ein. Das 
müsste man also mit einem Frequenzgenerator abgleichen um ein 
ordentliches Ergebnis zu bekommen.

Eure Meinungen ?

-Die High End Lösung:
Einen MAX262 benutzen um das Signal zu filtern.
https://www.ebay.de/itm/MAX262-Programmierbarer-Filter-Bandpass-Bandwiderstand-Niedrig-Hoch-Universalf/264438544961?hash=item3d91c3fa41:g:dzEAAOSwpe1bRzTq

Ich habe mir das Datenblatt nur grob durchgelesen, aber dieser Chip 
macht genau das was ich mir vorstelle. Die Parameter per Arduino 
einstellen auf einem kleinen Display, dann hätte man einen GENAU 
eingestellten Bandpass, (so genau wie der Chip eben ist)
Da würde sich das anbieten eine optische Anzeige auf dem Display zu 
machen, genau wie der Hersteller des KS-3. Einfach den Ausgang des 
Filters auf einen ADC Eingang am Arduino.
3 Werte am Arduino einstellen: Min, Max, Alarm
Zusätzlich zur Digitalen Anzeige würde ich 2 Kopfhörerausgänge vorsehen, 
einmal ungefiltert, einmal nach dem Bandpassfilter.

Vielleicht habt ihr Vorschläge, Meinungen, oder wisst wie das Gerät 
tatsächlich funktionieren könnte?

Ich denke mir das dieses kleine Handgerät nicht allzu kompliziert 
aufgebaut sein wird.

von Michael B. (laberkopp)


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Ghost R. schrieb:
> Was meint ihr wie das funktioniert?

Wie jeder Klopfsensor im Auto:

Ein Piezo-Aufnehmer wird auf typische Frequenzamplitude überwacht.

Ghost R. schrieb:
> das man eventuell direkt Kopfhörer daran betreiben kann

Wozu das jetzt ? Den Zündzeitpunkt verschieben wäre passender.

Ghost R. schrieb:
> Ich habe mir das Datenblatt nur grob durchgelesen, aber dieser Chip
> macht genau das was ich mir vorstelle. Die Parameter per Arduino
> einstellen auf einem kleinen Display, dann hätte man einen GENAU
> eingestellten Bandpass, (so genau wie der Chip eben ist)
> Da würde sich das anbieten eine optische Anzeige auf dem Display zu
> machen, genau wie der Hersteller des KS-3. Einfach den Ausgang des
> Filters auf einen ADC Eingang am Arduino.
> 3 Werte am Arduino einstellen: Min, Max, Alarm
> Zusätzlich zur Digitalen Anzeige würde ich 2 Kopfhörerausgänge vorsehen,
> einmal ungefiltert, einmal nach dem Bandpassfilter.

Fragezeichen über Fragezeichen.

Vielleicht glaubst du es wäre ein Türklopfsensor ?

: Bearbeitet durch User
von Udo K. (Gast)


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Wie schon im original Thread gesagt, du brauchst einen passenden
Verstärker, der für den Sensor geeignet ist...

Der Filter ist nett, aber wenn der Verstärker nicht passt,
kann der nichts mehr rausfiltern.

Der Bandpass selbst ist trivial, und braucht mit dem Vorverstärker
2-4 Opamps zu 50 Cent das Stück.

Aber mal blöd gefragt: Wozu brauchst du sowas überhaupt?
Was möchtest du denn machen?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

um Deine Begeisterung mal zu unterstützen:

erster Ansatzpunkt:
Du schaffst es, einen Klopfsensor, der geeignet ist, an einem 
Verbrennungsmotor Deiner Wahl die Vibration und Hitze auszuhalten, an 
GEEIGNETER Stelle in den heutzutage zugebauten Motoren zu montieren. 
Also irgendwas zwischen BMW-Isetta und Porsche 918 wird sich dafür schon 
eignen.

zweiter Ansatzpunkt:
Du baust das variable NF-Filter auf und kannst es erfolgreich mit Deiner 
selbst programmierten Software steuern.

Diese Chinabausätze sind außerordentlich billig. Ob die was taugen?


Beides zusammen zu fügen und KFZ-Fest und störungssicher einzubauen 
dürfte dann die leichteste Übung sein.

Wenn Du das fertig hast, kannst Du Dich bei SpaceX bewerben.

mfG

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6202477 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Auch Karl, ein anderer (Gast)


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1.: http://www.ti.com/product/TPIC8101
2.: Versteif dich nicht zu sehr auf das filtern. Die schöne Vorstellung, 
dass es mit einer Frequenz und immer gleich schwingt ist in der Praxis 
nicht zu erfüllen.
3.: Was soll es werden? Manuelles Gerät während der Kalibrierung des 
Motors oder Regelung. In ersterem Fall ist das allseits beliebte 
Kupferrohr zu empfehlen, in letzterem ist das filtern dein kleinstes 
Problem.
Wenn du das Kupferrohr nicht kennst, überleg ernsthaft, was du erreichen 
möchtest.

Die Signalaufbereitung wird heute meistens mit dem Controller gemacht. 
Davor bei Bosch gerne mit Cc195, dann Cc196. Nur so als zusätzliche 
Suchreferenzen für dich. Natürlich muss das alles kurbelwinkelbezogen 
erfasst werden. Und dann ist die Erkennung da, wo es darauf ankommt, 
nämlich bei Pmax und nmax, immer grenzwertig.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Udo K.,

Udo K. schrieb:
> Aber mal blöd gefragt: Wozu brauchst du sowas überhaupt?
> Was möchtest du denn machen?

dieser Faden und ähnliche ("Lambdameter") stammen von Hobbytunern, die 
hoffen, sie könnten ihre fahrenden Untersätze so vor Tuningschaden 
bewahren.

Was das Portemonnaie an PS nicht hergibt zum kaufen, muss das Tuning 
kompensieren.

Der Name des Fadenstarters suggeriert einen ambitionierten 
Motorradfahrer, der seinen Bock leistungsmäßig auf "Fangen"-Spiele mit 
der Polizei vorbereiten will.

Unabdingbares Insignien dieser Spezies sind Tachovideos.
Während der gemeine Voltnut gerne Fotos und Videos von Multimetern mit 
dem Wert 10 und möglichst vielen folgenden Nullen zeigt, braucht der 
Motorradraser unbedingt Videos, die die Wanderung der Tachonadel gen 
Messbereichsende dokumentieren.

Im günstigsten Fall fallen auch noch Videodokumentationen der 
Katz-und-Maus-Spiele mit der Polizei an, die man über Kumpels noch an 
Gleichgesinnte vertickern kann.

Die Mustervorlage dafür bietet der skandinavische Motorradfahrer 
"Ghostrider" an.
Die porschetypische Ziffernfolge 911 soll Wertigkeit suggerieren und 
steht hier vermutlich nicht in Beziehung zum Alter des Fahrers. :)

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Die porschetypische Ziffernfolge 911 soll Wertigkeit suggerieren und
> steht hier vermutlich nicht in Beziehung zum Alter des Fahrers. :)

Oder 'ghostrider1' fährt einen 911er Porsche...

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Michael W.,

Michael W. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Die porschetypische Ziffernfolge 911 soll Wertigkeit suggerieren und
>> steht hier vermutlich nicht in Beziehung zum Alter des Fahrers. :)
>
> Oder 'ghostrider1' fährt einen 911er Porsche...

zwar gibt es für die 911er-Baureihe des Stuttgarter 
Geländewagenherstellers auch Tuning-Angebote, aber aus der Diskussion 
mit Fahrern dieser Schwesterbaureihe weiß ich, dass Tuningmöglichkeiten 
bei Besitzern dieser automobilen Ikonen nicht im Vordergrund steht.

Die Käufer aktueller 911er Modelle schrauben nicht.
Die Tuningfraktion schraubt zumindest an der Einspritztechnik herum.

Schrauben gerät sowieso vollkommen aus der Mode - leider!

von chris (Gast)


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nimm nen shitty Stethoskop mit Kopfhörer und du hörst das klopfen 
eindeutig und hast nicht das Problem mit der Anbringung des Klopfsensor 
der zusätzlich optimal angebracht werden muss und mit 1000%igen 
Drehmoment angezogen werden muss damit sich das Kristall nicht bei 
zuviel verbiegt oder bei zu wenig schlecht detektiert

von Ghost R. (ghostrider1911)


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Nun, der große Vorteil des MAX262 wäre wohl die einfache Verstellung der 
Frequenz. (Anderer Motor = andere Bandpassfrequenz)

@Udo K
Ich werde mir mal was mit Opamps zusammenbasteln und testen wie gut / 
schlecht das funktioniert ;)

Wozu ich sowas brauche? Na zum abstimmen, um das klopfen bestmöglich zu 
hören.
(Mit Kopfhörern kann man das Klopfen oder auch Klingeln früher hören als 
es eine Klopfregelung kann, zumindest eine solche aus einem 
Freiprogrammierbaren Steuergerät. Ausserdem muss man diese interne 
Klopfregelung auch "anlernen")

@Christan S.
Geeignete Stelle ist kein Problem, die meisten Motoren haben serienmäßig 
einen schmalband Klopfsensor der dann durch einen Breitband Typen 
ersetzt wird, die Stelle ist also optimal.
Generell sollte die Stelle auf höhe der Verbennung sein. Also nicht am 
Zylinderkopf, die Störgeräusche von den Ventilen sind zu hoch.

Was die Chinabausätze angeht hilft wie immer eigentlich nur 
ausprobieren, manche sind sehr preiswert, manche einfach unbrauchbar.

@Auch Karl
Den TPIC8101 schau ich mir mal an!
Es geht rein um ein Gerät das man bei der Einstellung der Zündung 
verwendet.

Danke für die Tipps mit den Bosch CC195, werde ich mir anschauen.

@Peter M.
Ich frage mich ehrlich gesagt was du von dir gibst und was du glaubst 
über mich zu wissen ?
Lambdameter? Aha, oke alles klar. Ich weiß auch nicht was dich an meinem 
Nickname stört.
Weder habe ich einen Porsche noch Interesse daran.
Wen es den unbedingt interessiert, es geht um einen Westfield SE mit 
ALDA Motor auf Einzeldrossel.

@chris
Ein Stethoskop mit Kopfhörer, das ist wohl einen Versuch wert.

Das mit dem 100%igen Drehmoment ist übrigens lange Geschichte, die 
heutigen Klopfsensoren sind viel stabiler als ältere Modelle die dafür 
bekannt waren sehr empfindlich zu sein. Ausserdem besitze ich natürlich 
einen geeigneten Drehmomentschlüssel.
Die Klopfsensoren sind schon am Motor angebracht.
2 Stk.
1 fürs Motorsteuergerät
1 zum abhören.

von Udo K. (Gast)


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Willst du was bauen, das genau für einen Motor gut geht,
oder willst du ein allgemeines verkaufbares Kastel bauen,
das 10 einstellbare Parameter hat, und eine Auswertung per Software, 
etc.

Je nachdem ist das eine relativ einfache Sache, oder aber kostet
Monate an Aufwand.

von Ro n. (rwth2212)


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Im KS3 von Phormula (und auch im KS4) ist der TPIC8101 verbaut.
Der wird mit einem Atmel AVR parametriert und ausgewertet.
Sehr simple Geschichte.
Ein klein bissl Know How ist aber trotzdem da drinn da die 
Parametrierung des Chips, bezogen auf die am LCD angezeigten 
Einstellwerte, etwas eigenartig ist.

Das KS4 hat im Wesentlichen noch einen DA-Wandler verbaut der dann ein 
0-5V Signal zur Verfügung stellt.


Es gibt hier im Forum bereits ein Projekt damit.
sogar n Artikel. Darin findest du auch den Link zum Thread.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Klopfsensormessger%C3%A4t

Ist halt sehr einfach gelöst und damit auch, je nach Einstellung, 
entweder sehr überempfindlich oder zu taub.

Viel besser wär es wenn das drehzahlabhängig und Kurbelwinkelabhängig 
ausgewertet würde... aber da wird es dann aufwändiger.

von Georg G. (df2au)


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Ro n. schrieb:
> Viel besser wär es

... du würdest dir eine andere Aufgabe suchen. Was du vorhast, kann nur 
schief gehen. Angefangen mit dem Montageort des Sensors, der sehr 
kritisch ist. Bei Mehrzlinder Motoren muss man des öfteren zwei Sensoren 
verwenden, um ein hinreichend sauberes Signal zu bekommen.

Der Sensor muss abhängig vom Kurbelwellenwinkel ausgewertet werden. 
Sonst hörst du alles mögliche, nur kein Klopfen.

Um das Signal beurteilen zu können und Schwellen festlegen zu können, 
wird mit Quarzen der Verlauf des Verbrennungsdruckes gemessen. Eine 
klopfende Verbrennung hat da ganz typische Verläufe. Eine Billiglösung 
sind Piezo Ringe unter der Kerze.

Nicht erkannte Klopfer führen in bestimmten Arbeitspunkten zu sehr 
schnellen Motorschäden. Da genügen uU wenige Minuten, bis der Kolben 
sich in Blumenkohl verwandelt.

Ansonsten viel Spaß mit dem Projekt.

von Auch Karl, ein anderer (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Um das Signal beurteilen zu können und Schwellen festlegen zu können,
> wird mit Quarzen der Verlauf des Verbrennungsdruckes gemessen. Eine
> klopfende Verbrennung hat da ganz typische Verläufe. Eine Billiglösung
> sind Piezo Ringe unter der Kerze.

Ja, aber das indiziersystem für 20 k€ fehlt immer noch. Ein Quarz kostet 
so 4 bis 8 k€. Das Signal einer indizierkerze ist mit dem eines 
"richtigen" Quarzes nur bedingt vergleichbar. Gerade was das klopfen 
angeht haben wir schon böse Überraschungen erlebt. Halbes KP_PK bei 
identischem PI und AI50 sag ich nur.

Georg G. schrieb:
> Nicht erkannte Klopfer führen in bestimmten Arbeitspunkten zu sehr
> schnellen Motorschäden. Da genügen uU wenige Minuten, bis der Kolben
> sich in Blumenkohl verwandelt.

Ja schon, aber er will einen Motor applizieren. Nicht eine ganze Serie. 
Außerdem will er nicht Regeln. Von der Kopfgrenze wird er dann 
hoffentlich ein paar Grad Abstand halten. "Die" Kopfgrenze hin es 
sowieso nicht.

Georg G. schrieb:
> Ansonsten viel Spaß mit dem Projekt.
Genau. Kupferrohr oder beliebiger bandpass der in der Größenordnung 8 
bis 18 kHz liegt. Die wichtigen Klopfer hörst du dann schon.

von Realist (Gast)


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Der andere Karl weiss wovon er redet.

Der Georg gibt nur paar theoretische Weisheiten, Halbwahrheiten und 
falsche Vermutungen zum Besten und hat noch nie praktisch an nem Motor 
was gemessen. Anders lassen sich die Aussagen nicht erklären.

von PO (Gast)


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Ich werfe einfach mal das Schlagwort Ionenstrommessung in die Runde. 
Diese würde sich wohl nachträglich leichter einbauen lassen und wenn der 
OP ein Hobbyprojekt drauß machen möchte, wäre die Signalauswertung auf 
einem Mikrocontroller wohl deutlich einfacher und vorallem auch machbar.
Außerdem ist der Ionenstrom nicht so abhängig vom Motor.

Enorm wichtig ist aber bei beiden Messmethoden der Kurbelwinkel. Wie 
will der OP diesen messen bzw. gibt es das Signal irgendwoher?

Bin mir gar nicht mehr sicher, wieviele moderne Autos noch einen 
akustischen Klopfsensor haben.

von Ro n. (rwth2212)


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Nahezu alle modernen Autos haben immer noch einen akkustischen Sensor.

Die Ionenstrommessung hat es nur bei wenigen Modellen in die Serie 
geschafft.

von Ghost R. (ghostrider1911)


Angehängte Dateien:

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@ Uko K
Besser wäre es natürlich wenn das Gerät universal einsatzbar wäre.

@Ro n.
Der Artikel ist sehr interessant!
Ich habe mir mal mein verbautes Motorsteuergerät genauer angesehen, und 
dort ist auch der TPIC 8101 verbaut.

Die KS-4 (oder KS-3 , egal) wertet ja auch nicht den Kurbelwellenwinkel 
aus sehe ich das richtig? Interessant ist es ja auch zu wissen auf 
welchem Zylinder das Klopfen auftritt.

Ich denke das die KS Teile keine Nonplusultra Lösung sind.

@Georg G
Deine Argumenation mit der Auswertung abhängig vom Kurbelwellenwinkel 
kann ich nachvolliehen.

Ein Piezo Ring unter der Kerze? Hmm nie gehört.

Das Klopfen den Motor schädigt ist mir durchaus bewusst.

@Auch Karl
Genau, es ist das ziel eine Map zu erstellen die "sicher" ist und die 
interne Klopfregelung so einzustellen das sie nur beim tanken von 
schlechten Sprit oder schlechten Umgebungsbedingungen die Zündung 
rausnimmt, also wenn er ins Klopfen kommt.


@PO
Eine Ionenstrommessung ist natürlich die Nonplusultra Lösung, jedoch 
kaum umsetzbar, da spezielle Zündspulen benötigt werden.
Soweit ich weiß hat sich die Ionenstrommessung nie so wirklich 
durchgesetzt, auch heutige benzinmotoren haben noch klopfsensoren.

Den Kurbelwellenwinkel könnte man theoretisch über das Steuergerät 
ausgeben, bzw. als einfache Lösung einfach von der Zündspule abzwacken 
(Primärseite natürlich) und dann eine gewisse Zeit lang nach dem 
Zündimpuls auf Klopfen hören. Mit diesem Signal könnte man auch eine 
Drehzahl errechne.


Ich werde das nun endgültig so machen:
-Nach klopfen hören mit dem Bandpass am Laptop, oder direkt ohne Filter 
per Kopfhörerverstärker.
-Das größte Problem beim "Klopfen hören" am Laptop ist die fast 1 
sekunden lange Zeitverzögerung. Natürlich will man den Motor im 
klopfenden Bereich so kurz wie möglich betreiben um nichts zu 
beschädigen. (Ausserdem nur im Teillastbereich)
-Nachdem hier hoffentlich das Klopfen relativ eindeutig zu hören ist, 
werde ich versuchen die Motorsteuergerät eigene Klopfregelung so 
einzustellen das sie perfekt funktioniert. Was leider garnicht so 
einfach ist.

Ich habe mal ein Bild angehängt welches verdeutlicht welche Werte 
konfiguriert werden müssen.

Mein Motorsteuergerät wertet den TPIC hoffentlich gut genug aus, so das 
es die beste Lösung ist die interne Regelung zu verwenden.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter M. schrieb:

> Schrauben gerät sowieso vollkommen aus der Mode

Ja, heutzutage wird alles genietet oder geschweisst. :-)

von Georg G. (df2au)


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Ghost R. schrieb:
> nur im Teillastbereich

da ist Klopfen recht harmlos, wurde nach Einführung der Klopfregelung in 
der Serie in USA als "the sound of economy" verkauft. Die Motoren haben 
beim Anfahren heftigst gerasselt. Speziell im Südwesten war es schlimm, 
Hitze und ein extrem miserabler Kraftstoff kamen dazu.

Besser als Mikrofon und Kopfhörer funktioniert das Hebammen Stethoskop. 
Allerdings hat die Berufsgenossenschaft da Einwände :-)

Hier
https://www.westfalia.de/shops/autozubehoer/reparatur_wartung/diagnosegeraete_pruefgeraete/pruefgeraete_tester/2974-westfalia-mechaniker-stethoskop.htm
findest du recht preiswert ein Hilfsmittel.
Musste den Link kürzen, das Board mault sonst über Spam.

von Ro n. (rwth2212)


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Ghost R. schrieb:
> @ Uko K
> Besser wäre es natürlich wenn das Gerät universal einsatzbar wäre.
>
> @Ro n.
> Der Artikel ist sehr interessant!
> Ich habe mir mal mein verbautes Motorsteuergerät genauer angesehen, und
> dort ist auch der TPIC 8101 verbaut.
Was ist das für eine ECU? sieht aus wie AEM 2


>
> Die KS-4 (oder KS-3 , egal) wertet ja auch nicht den Kurbelwellenwinkel
> aus sehe ich das richtig? Interessant ist es ja auch zu wissen auf
> welchem Zylinder das Klopfen auftritt.

Nein das KS-3 bzw 4 ist am Ende nur ein konfigurierbarer Bandpassfilter 
mit parametierbarem Vorverstärker sowie nem parametrierbaren Integrator 
dahinter.

Richtig eingestellt warnt das Ding früh genug das etwas klopft. Es ist 
halt dann etwas anfällig für Fehlauslösungen.

> Ich denke das die KS Teile keine Nonplusultra Lösung sind.

Ja. Aber sie tun was sie sollen. Man muss halt die Eigenheiten und 
Grenzen des Systems kennen. Zum Schutz ok, zum Abstimmen nicht ganz so 
gut geeignet (aber auch das geht, man verschenkt halt u.U. Leistung)


> @Georg G
> Deine Argumenation mit der Auswertung abhängig vom Kurbelwellenwinkel
> kann ich nachvolliehen.
>
> Ein Piezo Ring unter der Kerze? Hmm nie gehört.
>
> Das Klopfen den Motor schädigt ist mir durchaus bewusst.
>
> @Auch Karl
> Genau, es ist das ziel eine Map zu erstellen die "sicher" ist und die
> interne Klopfregelung so einzustellen das sie nur beim tanken von
> schlechten Sprit oder schlechten Umgebungsbedingungen die Zündung
> rausnimmt, also wenn er ins Klopfen kommt.
>
> @PO
> Eine Ionenstrommessung ist natürlich die Nonplusultra Lösung, jedoch
> kaum umsetzbar, da spezielle Zündspulen benötigt werden.
> Soweit ich weiß hat sich die Ionenstrommessung nie so wirklich
> durchgesetzt, auch heutige benzinmotoren haben noch klopfsensoren.
>
> Den Kurbelwellenwinkel könnte man theoretisch über das Steuergerät
> ausgeben, bzw. als einfache Lösung einfach von der Zündspule abzwacken
> (Primärseite natürlich) und dann eine gewisse Zeit lang nach dem
> Zündimpuls auf Klopfen hören. Mit diesem Signal könnte man auch eine
> Drehzahl errechne.
>
> Ich werde das nun endgültig so machen:
> -Nach klopfen hören mit dem Bandpass am Laptop, oder direkt ohne Filter
> per Kopfhörerverstärker.

Mach es mit nem Kopfhörer und/oder nem Stetoskop. Du wirst trotzdem 
Erfahrung brauchen das zu hören.

> -Das größte Problem beim "Klopfen hören" am Laptop ist die fast 1
> sekunden lange Zeitverzögerung. Natürlich will man den Motor im

Die Verzögerung ist nur akzeptabel wenn du auf nem Prüfstand mit 
anfahrbaren Lastpunkten abstimmst. Ansonsten weisst du ja garnicht in 
welchem Arbeitspunkt das Klopfen tatsächlich aufgetreten ist.

> klopfenden Bereich so kurz wie möglich betreiben um nichts zu
> beschädigen. (Ausserdem nur im Teillastbereich)
> -Nachdem hier hoffentlich das Klopfen relativ eindeutig zu hören ist,
> werde ich versuchen die Motorsteuergerät eigene Klopfregelung so
> einzustellen das sie perfekt funktioniert. Was leider garnicht so
> einfach ist.
>
> Ich habe mal ein Bild angehängt welches verdeutlicht welche Werte
> konfiguriert werden müssen.
>
> Mein Motorsteuergerät wertet den TPIC hoffentlich gut genug aus, so das
> es die beste Lösung ist die interne Regelung zu verwenden.

Das wertet den TPIC sicher besser aus als es das KS3 vom Konzept her 
überhaupt kann.
(Der TPIC8101 und seine Äquivalente von Bosch oder auch andere wie von 
Intersil/Renesas usw sind in Grossserie verbaut worden. Millionenfach.)

: Bearbeitet durch User
von WerkzeugLacher (Gast)


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Georg G. schrieb:

> Besser als Mikrofon und Kopfhörer funktioniert das Hebammen Stethoskop.
> Allerdings hat die Berufsgenossenschaft da Einwände :-)

Der Zweck heiligt die Mittel. Es ist immer noch besser, vorher zu hören, 
wenn der Motor ein gesundes Pleuel zur Welt bringen will.

von Harald W. (wilhelms)


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WerkzeugLacher schrieb:
> Georg G. schrieb:
>
>> Besser als Mikrofon und Kopfhörer funktioniert das Hebammen Stethoskop.
>> Allerdings hat die Berufsgenossenschaft da Einwände :-)
>
> Der Zweck heiligt die Mittel. Es ist immer noch besser, vorher zu hören,
> wenn der Motor ein gesundes Pleuel zur Welt bringen will.

Du meinst nach oben, durch die Motorhaube?

von Auch Karl, ein anderer (Gast)


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Kurbelgehäuse :-D
Damit das Öl schön verteilt wird. Prüfstand putzen macht Spaß...

von Realist (Gast)


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Eher brennt ein Kolben oder ein Ventil durch bei derartigen Fehlern.

Ein Pleuel gibt oft aus ganz anderen Gründen auf. Eher selten durch 
unsaubere Verbrennungsvorgänge.

von Auch Karl, ein anderer (Gast)


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Schon klar. Das wäre normalerweise ein Sekundärschaden und sicher nicht 
an der Tagesordnung. Ich geh Mal nicht davon aus, das wir es hier mit 
"megaklopfern" zu tun haben die einen Gewaltbruch des Kolbens nach sich 
ziehen. Sobald sich im Brennraum aber was löst, gibt es viele mögliche 
Folgen.

von Udo K. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier eine relative einfache Schaltung für einen Klopfsensor
Kopfhörerverstärker, mit einem aktiven Bandpass zwischen 5 und 12 kHz.

Die Schaltung ist nicht als Klopfdetektor gedacht, sondern
nur als Kopfhörerverstärker für Piezosensoren mit Filter.

Die Schaltung ist rein analog und braucht 3 Doppel-OPVs und
eine Handvoll Hühnerfutter.

Versorgt wird die Schaltung von einer 5-14 Volt Batterie.
Die Opamps können maximal 16 Volt.

Wie gut das in der Praxis funktioniert, müsste jemand
mit dem passenden Motor ausprobieren...
Ich fahre Diesel - ich glaube, der hat keinen Klopfsensor.

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