Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ersatzkondensator Suche


von Maurice G. (morris124)


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Hallo an Alle,

mein alter Samsung UE40D6200 hatte ein starkes Brummgeräusch, nach der 
Demontage konnte ich dieses relativ einfach auf einen Kondensator mit 
der Aufschrift:

2W 474K | 11
SIC 460S| 11

Leider war es mir nicht möglich den Hersteller oder ein Datenblatt zu 
finden. Hat jemand eine Idee welchen Ersatzkondensator ich verlöten 
könnte?

VG morris124

von hinz (Gast)


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Das ist ein Koreaner von Sunil Electronics.

von Maurice G. (morris124)


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hinz schrieb:
> Das ist ein Koreaner von Sunil Electronics.

Vielen Dank für die schnelle Antwort, nur nützt mir das nicht wirklich 
weiter um einen neuen zu bestellen :/

von MaWin (Gast)


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Maurice G. schrieb:
> nur nützt mir das nicht wirklich weiter um einen neuen zu bestellen

Nee, aber du hast nach dem Hersteller gefragt und genau diese Antwort 
bekommen.

http://www.sieco.co.kr/ hilft dir auch nicht weiter.

Was beklagst du dich also ?

474K sind 470nF 10%.

2W sind 450V=

Da er kaputt ist, ersetze ihn gegen einen möglichst besseren, der 
grössentechnisch reinpasst.

von MaWin (Gast)


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von Maurice G. (morris124)


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Super, vielen Dank!

von hinz (Gast)


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Ist ein ganz normaler X2-Kondensator mit 470nF. Sicher, dass das Brummen 
von ihm kommt?

von Maurice G. (morris124)


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ziemlich sicher, wenn ich ihn mit einem isolierten Schraubendreher 
antippe merkt man sogar die Vibration. Obwohl ich auch nicht wirklich 
nachvollziehen kann wie ein Folienkondensator brummen soll...

Der Fernseher funktioniert nach wie vor einwandfrei...

von HildeK (Gast)


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Maurice G. schrieb:
> nach der
> Demontage konnte ich dieses relativ einfach auf einen Kondensator mit
> der Aufschrift:
>
> 2W 474K | 11
> SIC 460S| 11

Auf dem Bild sieht der jedenfalls noch gut aus. Wie hast du 
festgestellt, dass er kaputt ist?

hinz schrieb:
> Sicher, dass das Brummen von ihm kommt?

Ack.

von Maurice G. (morris124)


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Ich glaube nicht mal, dass er defekt ist, er brummt und vibriert halt 
nur...

von MaWin (Gast)


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hinz schrieb:
> Sicher, dass das Brummen von ihm kommt?

Na ja, schlechte Qualität liefert(e) die Firma schon
https://antiqueradios.com/forums//viewtopic.php?f=6&t=369249&start=0

von Maurice G. (morris124)


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Oh man, wie schlecht...

Ich muss jetzt nur noch einen Versandhändler in D finden welcher ein 
Äquivalent liefern kann, in Zeiten von Corona...

von Joachim B. (jar)


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MaWin schrieb:
> Da er kaputt ist, ersetze ihn gegen einen möglichst besseren, der
> grössentechnisch reinpasst.

Maurice G. schrieb:
> Oh man, wie schlecht...
>
> Ich muss jetzt nur noch einen Versandhändler in D finden welcher ein
> Äquivalent liefern kann, in Zeiten von Corona...

nicht in der Kleinheit offensichtlich, aber hier wenigsten mit langen 
Beinen
https://www.ebay.de/itm/MKP02-0-47U-600-Kondensator-Polypropylen-470nF-600VDC-22-5mm-2-MKP02EH447G-B/223540379235

einige Kleinere nur bis 400VDC ob das genügt?
Sonst findet man nur welche bis 275VAC.

von hinz (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Sonst findet man nur welche bis 275VAC.

Und das sind die richtigen.

von Joachim B. (jar)


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hinz schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Sonst findet man nur welche bis 275VAC.
>
> Und das sind die richtigen.

ich tippe mal du kennst die Schaltung, ich bin sonst lieber vorsichtig 
weil ICH die schaltung nicht kenne, nehme lieber dann welche mit der 
Angabe VDC und auch welche als impulsfest und größerer 
Spannungsfestigkeit.
Sitzen die echt im niederfrequenten AC Kreis?

50Hz Kondensatoren sind selten für kHz geeignet, als alter RFS Techniker 
weiss ich das kHz für "normale" Netzkondensatoren tötlich sind.

von Maurice G. (morris124)


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Ich habe den Kondensator jetzt ausgelötet.
Bin ich richtig in der Annahme das ein Testen ohne verbauten Kondensator 
zu Schäden führen kann?

von Karl B. (gustav)


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Joachim B. schrieb:
> 50Hz Kondensatoren sind selten für kHz geeignet, als alter RFS Techniker
> weiss ich das kHz für "normale" Netzkondensatoren tötlich sind.

Hi,
bei dem MKS4 steht etwas von fo 100 kHz drauf.
Bezeichnung ist leider etwas abgewischt.
Heißt das etwa, dass der Kondensator bei 100 kHz Eigenresonaz hat oder 
ist diese Angabe in Zusammenhang mit irgendwelchen 
Verlustwinkeln/faktoren zu sehen?

Maurice G. schrieb:
> er brummt und vibriert halt
> nur...

Bei einigen Herstellern findet man Maßnahmen zur Montage zur Vermeidung 
von Vibrationseffekten.
die weiße Paste "Kafuter" zum Beispiel.

ciao
gustav

von hinz (Gast)


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Maurice G. schrieb:
> Ich habe den Kondensator jetzt ausgelötet.
> Bin ich richtig in der Annahme das ein Testen ohne verbauten Kondensator
> zu Schäden führen kann?

Soweit man das sehen kann dient der nur der Funkentstörung, der 
Fernseher muss auch ohne laufen.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann poste ein Foto des 
kompletten NT.

von hinz (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Heißt das etwa, dass der Kondensator bei 100 kHz Eigenresonaz hat

Nein.


> oder
> ist diese Angabe in Zusammenhang mit irgendwelchen
> Verlustwinkeln/faktoren zu sehen?

Ja.

von Joachim B. (jar)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> bei dem MKS4 steht etwas von fo 100 kHz drauf.
> Bezeichnung ist leider etwas abgewischt.
> Heißt das etwa, dass der Kondensator bei 100 kHz Eigenresonaz hat oder
> ist diese Angabe in Zusammenhang mit irgendwelchen
> Verlustwinkeln/faktoren zu sehen?

fo steht oder stand oft für obere Grenzfrequenz

Die MKS4 sind impulsfest, näheres gibts im Datenblatt
https://www.wima.de/de/produkte/metallisierte-kondensatoren-im-rm-7-5-52-5-mm/mks-4/

hinz schrieb:
> Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann poste ein Foto des
> kompletten NT.

man könnte ja auch mal das Schaltbild rekonstruieren zumindest um den 
Kondensator bis zum Netz, sind ja keine Multilayer und keine top 
Leiterbahnen!

von Teo D. (teoderix)


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Karl B. schrieb:
> bei dem MKS4 steht etwas von fo 100 kHz drauf.
> Bezeichnung ist leider etwas abgewischt.
> Heißt das etwa, dass der Kondensator bei 100 kHz Eigenresonaz hat oder
> ist diese Angabe in Zusammenhang mit irgendwelchen
> Verlustwinkeln/faktoren zu sehen?

Da hat er den niedrigsten Blindwiderstand (ESR/ESL etc.).
Gug mal hier rein:
http://www.schroff.de/internet/pdf/pr_d/fa403_design_verification_09_2004.pdf

von Senfdazugeber (Gast)


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Maurice G. schrieb:
> ziemlich sicher, wenn ich ihn mit einem isolierten Schraubendreher
> antippe merkt man sogar die Vibration.

Spürst die Vibration auch wenn Du ein Nachbarbauteil antippst?

von Joachim B. (jar)


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Teo D. schrieb:
> Da hat er den niedrigsten Blindwiderstand (ESR/ESL etc.).
> Gug mal hier rein:
> http://www.schroff.de/internet/pdf/pr_d/fa403_design_verification_09_2004.pdf

mal ehrlich ich würde eher ins Herstellerdatenblatt schauen

100kHz ist grenzwertig
https://www.wima.de/de/produkte/metallisierte-kondensatoren-im-rm-7-5-52-5-mm/mks-4/

und gilt sicher nicht als Optimum, sondern als Grenzwert, kommt aber auf 
die Art der Belastung an, Impuls oder nicht, Spannung an der Grenze oder 
nicht.

Teo D. schrieb:
> Da hat er den niedrigsten Blindwiderstand (ESR/ESL etc.).

nutzt ja nichts wenn er bei vollem Spannungshub schon nicht mehr mit 
100kHz laufen darf!

siehe Datenblatt!

von Maurice G. (morris124)


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Nein, nur in diesem Bauteil. Bevor ich es entfernt habe, hatte ich es 
etwas hochgebogen, dabei ist die Vibration eindeutig gewesen...

von Joachim B. (jar)


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Teo D. schrieb:
> Da hat er den niedrigsten Blindwiderstand (ESR/ESL etc.).

gehört in
Beitrag "Bester Aprilscherz"

von Maurice G. (morris124)


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Ihr solltet recht behalten, der Kondensator war es nicht. Habe ihn 
getauscht und das Brummen ist noch da.

So langsam bin ich mit dem Latein am Ende was es wohl sein könnte...

von hinz (Gast)


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Maurice G. schrieb:
> Ihr solltet recht behalten, der Kondensator war es nicht. Habe ihn
> getauscht und das Brummen ist noch da.
>
> So langsam bin ich mit dem Latein am Ende was es wohl sein könnte...

Versuche mit einem Schlauch am Ohr den Brummer zu lokalisieren.

von Maurice G. (morris124)


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Ich konnte es grob auf das eingezeichnete Gebiet eingrenzen, mehr aber 
auch nicht :/

von Jens G. (jensig)


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Maurice G. (morris124) schrieb:

>Ihr solltet recht behalten, der Kondensator war es nicht. Habe ihn
>getauscht und das Brummen ist noch da.

>So langsam bin ich mit dem Latein am Ende was es wohl sein könnte...

Tja, das hätte ich Dir auch vorher sagen können. Ein C brummt eigentlich 
nicht, sondern schnarrt vielleicht, wenn er mit den Oberwellen 
entsprechend beaufschlagt wird. Aber wenn Du das sogar via 
Schraubenzieher merkst, dann wäre das nur eine mechanische Schwingung 
des C aufgrund seiner schwebend-liegenden Einbaulage gewesen, bei der er 
nur von was anderem dazu angeregt wird (sozusagen zufällig auf seiner 
mechanischen Resonanzfrequenz angeregt).

Die Frage wäre, ob das Brummen wirklich von der Platine kommt, oder 
vielleicht einfach aus den Lautsprechern. Und ob das wirklich nur 
Brummen in reinster Form ist, oder eher ein Schnarren.
Versuche doch einfach, ähnlich wie hinz vorschlug, die Quelle zu 
lokalisieren.
Klemme doch einfach mal die internen Lautsprecher ab, und schaue - ähh 
höre - ob noch was zu hören ist.

von Maurice G. (morris124)


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Habe ich bereits, kommt definitiv von der Platine aus dem rot umkreisten 
Bereich, außErden ist mir aufgefallen, dass das abklemmen der Backlight 
Beleuchtung das Brummen aufhört, wenn also die 2 schwarzen Objekte mit 
den Wicklungen wie ich annehme trafos sind könnte das die Ursache sein, 
oder?

von Jens G. (jensig)


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>Ich konnte es grob auf das eingezeichnete Gebiet eingrenzen, mehr aber
>auch nicht :/

Ok, die Netzspannungsfilterung. Scheinen wohl die beiden Drosseln/Spulen 
zu sein. Da die nur der Entstörung dienen, und als Gleichtaktdrossel 
eingeschleift sind, könnte man jetzt einfach mal jede Wicklung für sich 
kurzschließen, um zu schauen, ob das was ändert als Test. Man müsste 
also pro Wicklung beide Anschlüsse kurzschließen (sozusagen oben mit 
unten in Deinem Bild für jede Wicklung). Aber das sollte eben mit 
Bedacht gemacht werden, man müsste auch mal die Unterseite vorher sehen, 
und der Fernseher sollte dann beim Test am besten hinter einem 
Trenntrafo hängen, und und und ...

von Joachim B. (jar)


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Jens G. schrieb:
> könnte man jetzt einfach mal jede Wicklung für sich
> kurzschließen, um zu schauen

und schauen? ich würde ja hören sagen, aber eigentlich reicht doch mit 
einem Stück Holz draufzudrücken um zu testen ob das "klappern" oder das 
Brummen aufhört oder anders wird.

Ich würde den Spulen einfach einen Strich Schmelzkleber überziehen.

Wenn das Brummen durch Druck nicht weniger wird dann ist eh etwas an der 
Belasungsgrenze und der Fehler liegt wo anders:

Jens G. schrieb:
> Gleichtaktdrossel

dann muss da was mächtig in der Sättigung sein.

von Jens G. (jensig)


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Joachim B. (jar) schrieb:

>Jens G. schrieb:
>> könnte man jetzt einfach mal jede Wicklung für sich
>> kurzschließen, um zu schauen

>und schauen?

Klar - es gibt Leute, die können auch mit den Ohren schauen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
wie man im Schaltbild an den Punkten sehen kann, werden Drosseln, die 
äußerlich gleich aussehen, durch den Anschluss mal zur Gleich-, mal zur 
Gegentaktdrossel.
Überprüft mal die tatsächliche Leitungsführung.
Würde mich nicht wundern, dass die schnarrende Drossel gekreuzt 
angeschlossen ist.
Das hatte ich bei der Verschaltung im Bild auch.
Bei Belastung schnarrt eine Drossel leicht. Das scheint in gewissen 
Grenzen normal zu sein.

ciao
gustav

von mark space (Gast)


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Wenn da etwas schnarrt, dann irgendwelche Ferritkerne, Stichwort 
Magnetostriction. Die beiden Ringkern-Gleichtaktdrosseln erscheinen mir 
da eher unverdächtig, meistens ist es der Ferrit-Leistungsübertrager.
Btw, Foristen, die nicht wissen, dass an dieser Stelle 
(Netzeingangsfilter) in jedem Falle X2-Kondensatoren obligatorisch sind 
und irgendwelche Folienkondensatoren vorschlagen, sollten sich mit ihren 
gutgemeinten Ratschlägen besser zurück halten.

von Pffffffffff (Gast)


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Und der Zwischenkreiskondensator des Schaltnetzteil könnte nicht 
evtl.ausgetrocknet sein?
Das war bei meinem Monitor einmal der Fall. Das hat auch alles gebrummt 
(inkl. der CCFL-Hintergrundbeleuchtung.)

von mark space (Gast)


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Selbst wenn er ausgetrocknet ist, was auf der Primärseite eher selten 
vorkommt, wird er selbst keine Töne absondern.

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