Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LAN-to-USB Umsetzer, USB Network Hub?


von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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Hallo zusammen, ich brauche ein paar Tips.
Ich habe eine neues Gerät gebaut (Heizungssteuerung, eigentlich 
irrelevant), das ich in Kürze im Keller montieren werde, weit entfernt 
von meinem Arbeitsplatz. (50 m Kabel)

Die Hardware basiert auf einer Arduino-DUE Platine, die bekanntlich zwei 
USB Schnittstellen hat. Eine generische des SAM-Prozessors,  über den 
die Software mittels des Bossa-Tools aufgespielt werden kann. (Bossa ist 
IMHO eine UART Anwendung). Die zweite USB-Schnittstelle auf dem Board 
arbeitet bei mir als serielle Kommunkationsschnittstelle (UART 
Protokoll) für ein ASCII-Terminal.

Ich möchte nun während der Inbetriebnahmephase (== Debugphase) nicht 
immer mit dem Laptop in den Keller laufen, um dort eine neue SW 
aufzuspielen. Es gibt da doch LAN-to-USB Umsetzer, z.B. zur 
Druckeransteuerung, auch welche, die mehr USB Post bieten, z.B. Datus 
USB Hub .DN-13010,  Ähnliches bietet/bot auch Logilink an.. Im Keller 
ist das LAN verfügbar.

Hat hier jemand Erfahrung mit solchen Lösungen, um USB Schnittstellen 
mit emulierten seriellen Protokollen anzusteuern?

Andere Möglichkeit wäre es, wenn ich einen alten XP-Rechner, der dann 
leider Strom Frist, im Keller aufbaue, den ich dann (wie?) von meinem 
Arbeitsplatzrechner her steuern kann? Lösungen habe ich grob im Web 
ergoogeln können, aber hat jemand damit Erfahrung?

Danke und viele Grüße

Yogy

von Stefan F. (Gast)


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LAN to Serial ist einfacher zu haben, auch Port-Server genannt.

Hanns-Jürgen M. schrieb:
> Andere Möglichkeit wäre es, wenn ich einen alten XP-Rechner, der dann
> leider Strom Frist

Kennst du den Raspberry Pi nicht?

von Jim M. (turboj)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:
> Andere Möglichkeit wäre es, wenn ich einen alten XP-Rechner, der dann
> leider Strom Frist, im Keller aufbaue, den ich dann (wie?) von meinem
> Arbeitsplatzrechner her steuern kann?

Die Möglichkeit wäre die bessere: Linux installieren und via SSH 
arbeiten.
Arduino Due müsste sich via OpenOCD programmieren/debuggen lassen.

Dann später den PC durch einen Raspberry Pi ersetzen (zwecks Strom 
sparen).

von theokrates (Gast)


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Der USB-Server von Silex funktioniert recht zuverlässig. Allerdings nur 
über LAN. Wenn man das ganze nochmal über WLAN schickt, gibts 
Timingprobleme. Ähnliches gilt für die Fritzbox. Für beides gilt aber 
Software nur für Windows. Wenn noch eine alte Fritzbox rumliegt: einfach 
ausprobieren.

von theokrates (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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von Frank K. (fchk)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:

> Die Hardware basiert auf einer Arduino-DUE Platine, die bekanntlich zwei
> USB Schnittstellen hat. Eine generische des SAM-Prozessors,  über den
> die Software mittels des Bossa-Tools aufgespielt werden kann. (Bossa ist
> IMHO eine UART Anwendung). Die zweite USB-Schnittstelle auf dem Board
> arbeitet bei mir als serielle Kommunkationsschnittstelle (UART
> Protokoll) für ein ASCII-Terminal.

Ja, da hast Du wohl ins Klo gegriffen bei der Wahl der Plattform. Ein 
Linux-basiertes System lässt sich aus der Ferne deutlich besser 
bedienen, und wenn Du tatsächlich Realtime-fähigkeiten brauchst, wäre 
z.B. ein Beaglebone AI das Mittel der Wahl. Die Realtime-Prozesse 
könntest Du auf den beiden C6000 DSP-Kernen laufen lassen, wären das 
Linux auf den beiden Cortex A15 die Kommunikation machen.

> Ich möchte nun während der Inbetriebnahmephase (== Debugphase) nicht
> immer mit dem Laptop in den Keller laufen, um dort eine neue SW
> aufzuspielen. Es gibt da doch LAN-to-USB Umsetzer, z.B. zur
> Druckeransteuerung, auch welche, die mehr USB Post bieten, z.B. Datus
> USB Hub .DN-13010,  Ähnliches bietet/bot auch Logilink an.. Im Keller
> ist das LAN verfügbar.

Die Printserver können tatsächlich nur die USB-Druckerprotokolle, nicht 
aber CDC-ACM und auch nicht die proprietären Protokolle der unzähligen 
USB-UART Bridges. Dafür bräuchtest Du spezielle Device Server, die sich 
mit speziellen Treibern als USB-Adapter im System installieren.

Silex und SEH sind die beiden empfehlenswerten Hersteller, wo Du eine 
gute Kompatibilität und einen langfristigen Softwaresupport (der ist bei 
diesen Teilen nämlich essentiell) erwarten kannst.

https://www.amazon.de/SILEX-E1305-DS-510-High-Performance-USB-Device-Server/dp/B00WS8QCP4

https://www.amazon.de/dp/B00DOQ24ZQ/ref=psdc_1626220031_t3_B00WS8QCP4

fchk

von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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Ja, danke für Eure Tips.

@Fritzbox: Ich hatte daß auch schon im Web gefunden, mir aber nicht 
näher angesehen, da ich keine überzählige Box 'rumliegen habe. Ich habe 
aber eine Fritzbox 7490 an meinem Arbeitsplatz und ich habe eine 
Installation versucht. Eine dort angeschlossenen USB Festplatte wird 
erkannt und eingebunden, die serielle USB-Schnittstelle des DUE jedoch 
nicht. Hmm.

@RASPBERRY Damit habe ich leider keinerlei Erfahrung.

@LAN to serial: Bringt bei mir nichts, ich benötige Lan to USB, insb. 
zur Programmerung des DUE (Bossa-Schnittstelle).

@LINUX: Ich habe mich vor 15..18 Jahren mit LINUX beschäftigt und habe 
auch noch einen alten LINUX Webserver (SUSE 6 oder 8 irgendwas) 
herumstehen. Der hat sogar zwei USB Anschlüsse, wie ich gerade sehe. SSH 
ist mir auch ein Begriff, aber wie gesagt, seit 15 Jahren habe ich 
nichts mehr mit Linux gemacht. Ich weiß nicht, wie ich darüber von 
meinem Win-7 Rechner die USB Schnittstellen als serielle Ports 
einstellen/ansteuern kann. eine WIN xp Lösung "für Dummies" waäre mir da 
angenehmer.

Oder vielleicht ist es das Einfachste, ich kopiere die SAM-Binary-Files 
zum XP Rechner im Keller und nutze eine Fernbedienmöglichkeit, um den 
XP-Rechner zu steuern. Ich werde mich da mal schlau machen... 
TeamViewer? (Früher gab es PCAnywhere...)

Viele Grüße, Yogy

von Jim M. (turboj)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:
> eine WIN xp Lösung "für Dummies" waäre mir da
> angenehmer.

XP Professional hatte IIRC schon den Remote Desktop. Den kennt die Home 
Version allerdings nicht.

von seb (Gast)


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Den Bootloader des DUE kann sowohl per USB, als auch auf UART1 genutzt 
werden. LAN to USB wäre also auch eine Option.

von seb (Gast)


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Korrektur, ich meinte natürlich USB to Serial.

von heutenichtmehr (Gast)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:
> Eine dort angeschlossenen USB Festplatte wird erkannt und eingebunden,
> die serielle USB-Schnittstelle des DUE jedoch nicht. Hmm.

Haken bei "Andere" setzen. Schritt 3 Anleitung.

von Horst72 (Gast)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:
> während der Inbetriebnahmephase (== Debugphase)
> nicht immer mit dem Laptop in den Keller laufen

Laptop im Keller angeschlossen lassen und
den per Fernwartung/RD/VNC o.ä. per Büro-PC bedienen
wäre wohl die einfachste Lösung, zumindest würde
es ja quasi jetzt gleich ohne Kosten funktionieren ;-)

von Voodoo (Gast)


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Das Problem mal anders gedacht:
Wir sind hier ja bei Mikrocontroller.net, warum also nicht das Ethernet 
an den Controller packen?

von Stefan F. (Gast)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:
> @RASPBERRY Damit habe ich leider keinerlei Erfahrung.

Das sind kompakte sparsame Linux Rechner mit USB, LAN und je nach Modell 
auch mit WLAN.

> eine WIN xp Lösung "für Dummies" waäre mir da angenehmer.

Es gibt auch eine Linux Lösung für Dummies, du musst nur mal gezielt 
suchen. So ein Raspberry Pi nimmt viel weniger Strom auf als jeder PC.

> Oder vielleicht ist es das Einfachste, ich kopiere die SAM-Binary-Files
> zum XP Rechner im Keller und nutze eine Fernbedienmöglichkeit, um den
> XP-Rechner zu steuern. Ich werde mich da mal schlau machen...
> TeamViewer? (Früher gab es PCAnywhere...)

Auch das kann der Raspberry Pi mit Boardmitteln.

Du kannst das ja mal mit Linux auf deinem alten PC antesten und wenn es 
klappt, auf den Raspberry Pi wechseln. Also Linux Distribution empfehle 
ich Debian, weil die Software zum Raspberry Pi auch darauf basiert.

von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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Frank K. schrieb:
> Hanns-Jürgen M. schrieb:
>
>> Die Hardware basiert auf einer Arduino-DUE Platine, die bekanntlich zwei
>> USB Schnittstellen hat. Eine generische des SAM-Prozessors,  über den
>> die Software mittels des Bossa-Tools aufgespielt werden kann. (Bossa ist
>> IMHO eine UART Anwendung). Die zweite USB-Schnittstelle auf dem Board
>> arbeitet bei mir als serielle Kommunkationsschnittstelle (UART
>> Protokoll) für ein ASCII-Terminal.
>
> Ja, da hast Du wohl ins Klo gegriffen bei der Wahl der Plattform. Ein
> Linux-basiertes System lässt sich aus der Ferne deutlich besser
> bedienen, und wenn Du tatsächlich Realtime-fähigkeiten brauchst, wäre
> z.B. ein Beaglebone AI das Mittel der Wahl. Die Realtime-Prozesse
> könntest Du auf den beiden C6000 DSP-Kernen laufen lassen, wären das
> Linux auf den beiden Cortex A15 die Kommunikation machen.
>

Da ist wohl etwas falsch verstanden worden. Es geht NICHT um die 
Kommunikation mit meinem System (Heizungsregelung), denn die 
funktioniert primär über Ethernet, sondern es geht um die 
Neuprogrammierungsmöglichkeit der Software (Firmware) des Controllers.

Ich muß allerdings, auch für die anderen Teilnehmer hier Thread, 
gestehen, daß ich etwas wichtiges übersehen hab. Denn für die 
Neuprogrammierung ist auf der DUE-Platine der Löschknopf zu drücken und 
anschließend die Resettaste. Ich muß also ohnehin in den Keller.

Ich werde aber über eine kleine Zusatzhardware nachdenken, mit der ich 
auch das "ferngesteuert" eledigen kann.

von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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seb schrieb:
> Den Bootloader des DUE kann sowohl per USB, als auch auf UART1 genutzt
> werden. LAN to USB wäre also auch eine Option.

Oh ja, danke. Das sehe ich mir mal im Datenblatt des SAMs an. Denn die 
Schnittstelle habe ich nach außen geführt und es liegt im Keller bereits 
ein RS232 Kabel für das bisherige system (Heizungsregelung)

von theokrates (Gast)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:
> Denn für die Neuprogrammierung ist auf der DUE-Platine der Löschknopf zu
> drücken und anschließend die Resettaste.

Dann ist der Raspberry Pi optimal. Der kann die Taster gleich 
mitdrücken.

von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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seb schrieb:
> Den Bootloader des DUE kann sowohl per USB, als auch auf UART1 genutzt
> werden. LAN to USB wäre also auch eine Option.

Ergänzung:

Auf der Arduino-DUE PCB ist der UART PA8/PA9 fest mit dem ATMEGA16U2 
verbunden, der die zweite USB-Schnittstelle zur Verfügung stellt. Bringt 
also im vorliegenden Fall eher nichts. Der bei mir als RS232-Signal 
herausgeführte  UART ist der USART0 auf PA11/PA10, der ist leider nicht 
"bootsfähig".

von Frank K. (fchk)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:

> Da ist wohl etwas falsch verstanden worden. Es geht NICHT um die
> Kommunikation mit meinem System (Heizungsregelung), denn die
> funktioniert primär über Ethernet, sondern es geht um die
> Neuprogrammierungsmöglichkeit der Software (Firmware) des Controllers.

Ja, wenn Du eh schon Ethernet hast, was hindert Dich denn daran, einen 
passenden Ethernet-Bootloader zu schreiben, der das Flash neu 
beschreiben kann? Oder Du hängst einen extra Flash-Baustein ran, in den 
Du im Betrieb neue Software reinlädts und baust dann noch einen Befehl 
ein, der eine Kopierroutine ins RAM lädt, Interrupts abschaltet, den 
Inhalt des externen Flashes ins interne schreibt und dann einen Reset 
auslöst?

Wie gesagt, wenn Du statt des Arduinos einen Beaglebone genommen 
hättest, hättest Du diese Probleme nicht. Der hat auch mehr als genug 
Peripherie.

fchk

von bingo (Gast)


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Stell doch Deinen alten XP in den Keller und greife per RDP darauf zu.

von Stefan F. (Gast)


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Hanns-Jürgen M. schrieb:
> Andere Möglichkeit wäre es, wenn ich einen alten XP-Rechner, der dann
> leider Strom Frist, im Keller aufbaue, den ich dann (wie?) von meinem
> Arbeitsplatzrechner her steuern kann?

bingo schrieb:
> Stell doch Deinen alten XP in den Keller und greife per RDP darauf zu.

von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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Frank K. schrieb:
> Hanns-Jürgen M. schrieb:
>
>> Da ist wohl etwas falsch verstanden worden. Es geht NICHT um die
>> Kommunikation mit meinem System (Heizungsregelung), denn die
>> funktioniert primär über Ethernet, sondern es geht um die
>> Neuprogrammierungsmöglichkeit der Software (Firmware) des Controllers.
>
> Ja, wenn Du eh schon Ethernet hast, was hindert Dich denn daran, einen
> passenden Ethernet-Bootloader zu schreiben, der das Flash neu
> beschreiben kann? Oder Du hängst einen extra Flash-Baustein ran, in den
> Du im Betrieb neue Software reinlädts und baust dann noch einen Befehl
> ein, der eine Kopierroutine ins RAM lädt, Interrupts abschaltet, den
> Inhalt des externen Flashes ins interne schreibt und dann einen Reset
> auslöst?
>
> Wie gesagt, wenn Du statt des Arduinos einen Beaglebone genommen
> hättest, hättest Du diese Probleme nicht. Der hat auch mehr als genug
> Peripherie.
>
> fchk

Hmm, ja, eine interessanter Vorschlag. Vor allen Dingen, da mein System 
auch eine SD-Karte beinhaltet. Ich mache mir mal Gedanken über eine 
Implementierung.

Yogy

von Himbo Bimbo von der Linksverkehrinsel (Gast)


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> Auch das kann der Raspberry Pi mit Boardmitteln.
>
> Du kannst das ja mal mit Linux auf deinem alten PC antesten und wenn es
> klappt, auf den Raspberry Pi wechseln. Also Linux Distribution empfehle
> ich Debian, weil die Software zum Raspberry Pi auch darauf basiert.

Warum nicht gleich Raspberry Pi Desktop x86 ?
https://www.raspberrypi.org/downloads/raspberry-pi-desktop/
Das ist die identische SW-Sammlung wie Raspian f. Raspberry Pi, einfach 
f. die PC-Architektur, von der Foundation selbst.
So hat man beim Wechsel zw. den Pis und dem PC noch weniger Schmerzen.

von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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So, ich habe folgende für mich kostenlose Lösung gefunden.

Ich hab ein älteres Netbook mit Win XP Home. Dort habe ich dank einer 
guten Anleitung im Internet eine Remotedesktop Funktion freigeben 
können, das sonst nur bei XP Prof. möglich wäre. Damit kann ich vom PC 
in meinem Arbeitszimmer auf das Netbook diekt zugreifen.

Zur Generiereung der benötigten RESET und ERASE Signale nutze ich einen 
Arduino NANO, dem ich über das Terminal-Programm via USB die Anweisung 
gebe, das ERASE Signal sowie das RESET Signal auzuschlaten.

Funzt prima.

Frohe coronafreie Ostern!

Yogy

von Hardy (Gast)


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Einen uralten Raspi oder ähnliches mit Virualhere geht bei uns in der 
Firma schon einige Jahre sehr gut. Für 1 Gerät ist es kostenlos.

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