Forum: Haus & Smart Home an die Solarexperten - was ist machbar?


von Heinz R. (heijz)


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Habe aus Spass und Langeweile 8 alte Solarzellen aufs Garagendach gelegt 
- 600W Wechselrichter mit Einspeisung dran

Läuft, reich wird man damit nicht, war mir aber auch von vorne rein klar

Die Platten waren halt sehr günstig, und Geld um das zu machen war auch 
da
(Und Zeit dank Corona sowieso :-)  )

Meine Frage, rein aus Neugierde:

Anbei ein Mitschnitt vom heutigen Tage
Wohin würde das Ganze gehen, hätte ich nicht den auf 600W begrenzten 
Wechselrichter?
Interessant wäre nicht das Maximum, sondern der Ertrag
Wieviel verschenke ich?

Viele Grüße

Heinz

von TR.OLL (Gast)


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Mit welcher Software hast du das mitgeschnitten/visualisiert?

von Unfug (Gast)


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Vieleicht 10-15% mehr.

von Heinz R. (heijz)


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TR.OLL schrieb:
> Mit welcher Software hast du das mitgeschnitten/visualisiert?

Der gute alte Volkszähler

von Voodoo (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Habe aus Spass und Langeweile 8 alte Solarzellen aufs Garagendach gelegt
> - 600W Wechselrichter mit Einspeisung dran
Was für Zellen mit welcher Leistung? Wenn du nicht weist wie viel 
Leistung die maximal erzeugen können und wie alt sie sind, lohne es 
nicht die Frage zu stellen.

> Anbei ein Mitschnitt vom heutigen Tage
> Wohin würde das Ganze gehen, hätte ich nicht den auf 600W begrenzten
> Wechselrichter?
> Interessant wäre nicht das Maximum, sondern der Ertrag
> Wieviel verschenke ich?

Du verschenkst gar nichts, die Sonne schenkt es dir! Druck es aus mal 
die Linien weiter und runde die Spitze ab. Das ist genau so gut wie 
raten.

Es sind exakt 42Wh pro Sonnenstunde bei 50.314° nördlicher Breite und 
12,78° Drehung nach Osten?! Aber nur bis zwei Wochen nach Corona! ;-)

Spass bei Seite, suche bitte mal nach Solarrechnern oder ähnlich, es 
gibt Seiten die dir die eingestrahlte Leistung an dem Tag approximieren. 
Damit kannst du abschätzen wie viel Leistung zur Verfügung stand, das 
kombiniert mit den Daten von deinen Solarmodulen und du kannst besser 
schätzen. Natürlich unter Berücksichtigung der Position, Ausrichtung und 
Dachneigung.

von Heinz R. (heijz)


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Voodoo schrieb:
> Was für Zellen mit welcher Leistung? Wenn du nicht weist wie viel
> Leistung die maximal erzeugen können und wie alt sie sind, lohne es
> nicht die Frage zu stellen.

8 x 190WPeak, ca 10 Jahre alt

Voodoo schrieb:
> Du verschenkst gar nichts, die Sonne schenkt es dir!

Das ist mir schon klar :-)

Voodoo schrieb:
> Druck es aus mal
> die Linien weiter und runde die Spitze ab. Das ist genau so gut wie
> raten.

Ist es das wirklich? Ich glaube nicht das die weiter so ansteigen- aber 
genau deshalb frage ich ja die Experten hier
Wann wird die Kurve flach?


Am einfachsten wäre wohl, jemand aus dem süddeutschen Raum gibt mir mal 
seine "unbegrenzten" Messwerte und ich lege die übereinander?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Das PVGIS vom JRC ist so ein Tool zum Berechnen des Ertrages:
https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html

von macgyver01 (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> 8 x 190WPeak, ca 10 Jahre alt

Das ist ja mehr als doppelt so viel wie der Wechselrichter schafft! Da 
wäre eher zu überlegen, ob du die besser in Ost/West-Ausrichtung 
montierst um mehr Stunden/Tag einzuspeisen.

Doppelte Wechselrichterleistung bringt bei Mini-PV nicht die doppelte 
Ersparnis. Du sparst ja nur wenn du in dem Moment auch verbrauchst.
Ich finde, dass bei Mini-PV hauptsächlich der Standbyverbrauch abdeckt 
wird. Alles darüber wird dann bei rücklaufgesperrtem Zähler, den du 
sicher hast,  hergeschenkt.
Klar wenn die Spülmaschine mit 2000W heizt, sparst du bei 1500W mehr als 
bei 600W!

von Heinz R. (heijz)


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macgyver01 schrieb:
> Das ist ja mehr als doppelt so viel wie der Wechselrichter schafft! Da
> wäre eher zu überlegen, ob du die besser in Ost/West-Ausrichtung
> montierst um mehr Stunden/Tag einzuspeisen.

Ja, die liegen komplett flach auf dem Garagendach - Halterung war quasi 
schon vorhanden und für alle zusammen habe ich 200€ bezahlt
Will am mechanischen Setup eigentlich auch nichts verändern, mich würde 
nur interessieren - wo würde die Kurve hin gehen?

von Werner M. (werner-m)


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Hallo
Ich habe eine sehr ähnliche Solar Konfiguration. Ich habe 16 Stück 
ehmalig 100w Dünnschichtmodule an einem 600W Inverter Flach auf Carport. 
Ich hatte gestern von 10.22 Uhr bis 16.39 Uhr die volle Leistung und 
einen gesamt ertrag von 2,2kWh
Vorteil mehr Module zu haben ist eindeutig das man auch bei nicht so 
tollem Wetter an das Maximum kommt.
Und mal ehrlich. Wie oft überschreitet dein Verbrauch wirklich die 600W.

: Bearbeitet durch User
von FN. Bubble (Gast)


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> ... 100W Inverter Flach ...
> ... gesamt ertrag von 2,2kWh ...

2,2 kWh / 100 W = 22 h

Respekt!

von Werner M. (werner-m)


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die 100 waren nur ein Tippfehler ;) es sind 600

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Falls es nur mal um einen relativen Vergleich mit der gestrigen 
Tageskurve (wie wäre es weiter gegangen, wenn der WR nicht begrenzt 
hätte) geht, hier mal Daten von einer Anlage mit etwa 4kW peak 
installierter Leistung, südlich von Berlin. Die Neigung ist recht steil, 
daher der Spitzenwert Anfang April schon fast erreicht.

von Bad U. (bad_urban)


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@Ingo W.: Du stehst aber früh auf ;)
Steuerst Du Verbraucher nach dem Solarertrag (WP oder so)? Die Kurve 
zwischen 8:30 und 10 Uhr sieht für mich danach aus.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Bad U. schrieb:
> @Ingo W.: Du stehst aber früh auf ;)

Das ist die Zeit, als die Batterie leer geworden ist ;-)

Die Anlage hat noch einen zweiten Wechselrichter, mit ebenfalls 4kW 
(beide haben insgesamt 4 Strings, also 8kWp), sowie einen 
Batteriespeicher, welcher versucht, Bezug/Einspeisung zu minimieren. 
Wenn der die Batterie lädt, sieht der Solarwechselrichter dies als 
Eigenverbrauch (erste Stunden nach Sonnenaufgang).

Bad U. schrieb:
> Die Kurve
> zwischen 8:30 und 10 Uhr sieht für mich danach aus.

Hier wird die Batterie geladen.

Danach kommt eine Lücke, ohne sichtbaren Eigenverbrauch. Die kommt 
daher, das der zweite WR mehr Leistung liefert, als verbraucht/geladen 
werden kann.
Der WR aus dem Screenshot sieht seine eigene Leistung und die Differenz 
aus dem Sensor vor dem Zähler. Wenn der andere WR einspeist, sieht er 
dadurch einen reduzierten/negativen Eigenverbrauch.

: Bearbeitet durch User
von Tom (Gast)


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Mich würde mal interessieren, wie schnell dein WR die Leistung 
limitiert. Normalerweise wird von so starker Überbelegung abgeraten. 
Nicht wegen der hohen Dauerleistung bei Schönwetter, sondern eher wegen 
schnellem Wechsel Wolke/Sonne bei Aprilwetter. Interessanterweise kommen 
genau dann auch immer solche Peaks zustande, die man eigentlich 
leistungsmäßig gar nicht erwartet (und bei Sonnenwetter auch gar nicht 
erreicht). Anbei der Vergleich Aprilwetter/Schönwetter. Man beachte die 
Maximalleistung.

von Heinz R. (heijz)


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Hallo Tom,

anbei eine Grafik - er regelt eigentlich auch da bei 600W ab

Interessanterweise - er hat 2 Eingänge- kann auch jeder Eingang nur 
genau 300W

von Tom (Gast)


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Was ist das für ein WR? Mein EVT560 regelt ja nicht so schnell nach.

Du könntest mit dem PVGIS (oben verlinkt) die Werte der letzten 12 Jahre 
stundenweise herunterladen, in Excel importieren und dann ein bisschen 
rechnen.
Eine weitere Spalte nach dem Motto MAX([...]/2; 300)*2 generieren und 
dann die Summe davon mit der Summe der Originaldaten vergleichen.

Ansonsten fällt mir noch ein: Baue die Hälfte deiner Module um 90° nach 
Osten, die andere um 90° nach Westen, mit jeweils 45° Neigung auf. 
Jeweils Ost und West parallel je Eingang (Rückstromdioden erforderlich). 
Dann verteilt sich die Leistung besser über den Tag.
Ost/West ist immer schlechter als flach, erst recht schlechter als Süd 
natürlich. Aber das Abschneiden der Werte Mittags gleicht das eventuell 
aus. Das kann man alles mit den o.g. Daten ausbaldowern.

von Tom (Gast)


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Die einfachste Lösung für deine Frage ist natürlich:

Du klemmst heute Abend oder morgen in der Früh die Hälfte deiner Module 
ab. Jeweils von beiden Eingängen. Dann guckst du dir morgen Abend den 
Ertrag an und multiplizierst ihn mit zwei. Das ist dann der Wert, den du 
ohne Limit erreichen könntest.
Das geht momentan gut, weil die Tage wettertechnisch sehr ähnlich und 
auch optimal sind!

von Pete K. (pete77)


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Du brauchst einen 1200W-1500W Solarregler, wenn Du die Module voll 
nutzen möchtest. Alternativ einen zweiten Regler, aber achte auf die 
Leerlaufspannung der Module, das muss zum Laderegler passen.
Was sind das für Module?

von Heinz R. (heijz)


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Der Laderegler ist ein APSystems AC600
Module- gute Frage, ca. 190WP - 8 Stück


Die Hälfte der Module abklemmen - daran hatte ich auch schon gedacht, 
werde ich die Tage mal angehen

Will auch aus Spass mal schauen / rechnen, ob es sich lohnen würde bei 
starkem Überschuss aus den Zellen diese z.B. über Relais vom Umrichter 
zu nehmen
und damit Batterien zu laden

Man könnte dann Nachts diese Energie direkt wieder über den Umrichter 
einspeisen

Macht natürlich wenn Überhaupt wieder nur Sinn wenn die Batterien sehr 
günstig bekommt, und auch dann nur über sehr lange Zeit...

von Tom (Gast)


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Akkus erleben heutzutage leider noch nicht ihre eigene Amortisierung.

Und wahlweise stehen sie sich im Winter entweder tot oder du hast im 
Sommer viel zu viel Solarleistung, die du gar nicht speichern kannst.

Ich hatte für meine Installation (auch flach und auf 560 Watt limitiert; 
kein Akku) mal ausgeknobelt, dass mit jedem weiteren Watt die 
Amortisierung früher statt findet, bis zu einem Wert von etwa 1000 Watt. 
Darüber dauert es dann wieder länger, weil die Mehrleistung immer 
seltener zum Tragen kommt.
Ich kann mit meinen Modulen bis 800 Watt gehen, ohne den max. Strom und 
die max. Spannung am WR zu überschreiten (damit die Garantie erhalten 
bleibt). Momentan bin ich noch bei 600.

Eventuell wäre also für dich eine Lösung, wenn du einen zweiten WR 
anschaffst... aber das ist dann halt Guerilla-Style, denn angemeldet 
bekommt man das natürlich nicht. ;)

von Hallich (Gast)


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Tom schrieb:

> Akkus erleben heutzutage leider noch nicht ihre eigene Amortisierung.

Ich nehme an, dass du das - wie hier üblich - weder mit Zahlen noch mit 
Studien begründen kannst?

von Heinz R. (heijz)


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Tom schrieb:
> Ich kann mit meinen Modulen bis 800 Watt gehen, ohne den max. Strom und
> die max. Spannung am WR zu überschreiten (damit die Garantie erhalten
> bleibt)

Der max. Strom der Panels ist doch eigentlich egal, der Wechselrichter 
ist halt auf die 600W Ausgangsleistung begrenzt und zieht entsprechend 
nicht mehr?
Spannung sollte halt nicht überschritten werden?

APSystems sagt z.B. max Spannung 55V, max Strom 2 x 12A
Die 12A fließen aber wohl nur wenn die Spannung 25V wäre, da 300W max 
pro Strang

Tom schrieb:
> Eventuell wäre also für dich eine Lösung, wenn du einen zweiten WR
> anschaffst... aber das ist dann halt Guerilla-Style, denn angemeldet
> bekommt man das natürlich nicht. ;)

Dann bräuchte ich einen rückwartsdrehenden Ferraris-Zähler mit 
Stromspeicherung in der Cloud :-)  Das Ganze übersteigt sonst teilweise 
den Eigenverbrauch

Ich stelle mir das mit der Batterie sogar ziemlich einfach vor - 
vermutlich zieht der Wechselrichter wenn ich ihm an einem Strang 48V 
liefere brav konstant 6,25A, notfalls müsste man ihm für sein MPTT was 
vorgaukeln.

Wenn ich angenommen pro Tag 2 KW verschenke, diese in Akkus speichern 
wollte bräüchte ich bei 48V theoretisch ca. 43Ah

100 Tage im Jahr mit 2 kWh Überschuss -  wären bei 30 Cent/kWh 
allerdings gerade mal 60€

Mit z.B. so was
https://www.ebay.de/itm/Autobatterie-LANGZEIT-12V-85Ah-Starterbatterie-NEU-WARTUNGSFREI-TOP-ANGEBOT/202146687233?epid=14031070027&hash=item2f10e1a901:g:ueQAAOSwUn9aMRVU
wären es mit dem sonst notwendigen Zubehör auch schon wieder 5 Jahre bis 
zur Amortisation, und dann sind die AKkus wohl fertig....


Ich brauche wohl mehr Solarfläche :-)

von macgyver01 (Gast)


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Hier ein paar Vergleichszahlen von mir:
5x 245W (ca 9. Jahre alt) bei 37° Dachneigung, fast Süd-Ausrichtung.
Bei mir ist auch der Wechselrichter der Flaschenhals, der bei 1000W 
zumacht.
Screenshot im Anhang ist auch vom 1.04.2020.
Da der Stromzähler rücklaufgesperrt ist, wird der Stromverbrauch (rot) 
bei Überproduktion negativ (=hergeschenkt), wobei der Zählerstand 
(schwarz) teilweise stehenbleibt.
Somit habe ich im März ca. 30% weniger Stromverbrauch als im Vorjahr 
gehabt. Noch schalte ich keine Verbraucher überschussabhängig! Mal 
schauen wie es sich übers gesamte Jahre verhält.
Interessanterweise habe ich die letzten Tage nur noch knapp den Peak 
erreicht. Ob das jetzt am Derating wegen Temperatur oder am Saharastaub 
liegt, muss ich erst noch rauskriegen ;-).

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