Ich möchte ein paar Audio-Endstufenmodule aus den 80ern reparieren die jeweils mit einem Darlingtonpaar BDV64 und BDV65 bestückt sind. Datenblattlink: https://www.onsemi.com/pub/Collateral/BDV65B-D.PDF Kennt ihr modernere Leistungs-Darlingtons die ich als Upgrade einbauen könnte, insbesondere eine größere SOA und kein so starkes Einknicken der Stromverstärkung
Alternative wären die ebenfalls schon sehr alten Transistoren BD249C und BD250C. 125W Ptot machen sie auch aber 25Amp und die C Version auch 100V Ansonsten die MJ50000 Familie. Da gibt es welche die Ptot 300W abkönnen, aber TO3 Gehäuse. Ich würde aber an einen bewährten Konzept nichts ändern. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Ich würde aber an einen bewährten Konzept nichts ändern. ACK. Aber wenns denn unbedingt sein muss, dann schau bei Sanken.
Ralph B. schrieb: > Alternative wären die ebenfalls schon sehr alten Transistoren > > BD249C und BD250C. Nein, weil die BDV-Typen Darlingtons sind, die von Dir genannten aber nicht.
Sven S. schrieb: > Nein, weil die BDV-Typen Darlingtons sind, die von Dir genannten aber > nicht. Sorry Asche auf mein Haupt Daran habe ich nicht gedacht. Ralph Berres
Wenn der TO schon Datenblätter von ONSemi verlinkt, sollte er es auch schaffen dort nach geeigneten Transistoren zu suchen. Die haben nämlich welche, z.B. 2N6284/2N6287.
Einfach mal die online Cross Reference Seiten nutzen, z.B. http://www.hotenda.com/reference/cross/part/2N6284.html Für BDV64/65 natürlich nicht .-)
Gibt's eigentlich auch Komplementär-Darlingtons in einem Gehäuse? Mir sind jedenfalls noch nie welche über den Weg gelaufen.
A-Freak schrieb: > Kennt ihr modernere Leistungs-Darlingtons die ich als Upgrade einbauen > könnte Nein. Man kann nicht einfach in einem dimensionierten und kompensierten Verstärker irgendwelche anderen Transistoren einbauen. Schon gar nicht Ralph B. schrieb: > BD249C und BD250C. stumpfnormale bipolare an Stelle von Darlingtons. Wenn du schnellere oder stromverstärkendere Transistoren einbaust, kann der Verstärker zum Schwingen neigen, und wenn du Transistoren mit grösseren SOA einbaust aber die alte SOA Schutzschaltung drin lässt wird der SOA nie ausgenutzt. Besorge dir also einen moderneren Schaltplan mit aktuellen NJL/MJL3281A/1302A=2SC3281A/2SA1302A=2SC5200/2SA1943 Transistoren. Darlingtons waren sowieso eine schlechte Wahl.
Über das Wort "Bewährt" bin ich mir nicht so sicher. Diese Module sollen wohl bei Lautstärkespitzen gelegentlich ausfallen sagt der Besitzer, ich bekomme so alle paar Jahre eines zur Reparatur rein. Auf den Platinen ist leider nur eine minimalistische Verstärkerschaltung ohne SOA-Schutz weswegen ich vermute daß es deswegen die Transistoren zerstört. Laut Besitzer würden sie auch nicht sehr warm werden. Hersteller und alles ist unbekannt, man liest nur "JSE ES-50" auf den Platinen und die sind in Aktivboxen eingebaut die entweder Selbstbau oder namenlose Kleinserie in den 80ern gewesen sein müssen. Die Module sind paßgenau in einer Art Luftschacht eingebaut so daß ich die nicht so einfach gegen TDA7293 oder ähnlich austauschen kann bzw. alle Maße kopieren müßte.
@ MaWin (Gast)
> Man kann nicht einfach in einem dimensionierten und kompensierten
Verstärker irgendwelche anderen Transistoren einbauen.
Keine Sorge, wenn das ding zum Schwingen neigen würde dann hätte ich
kein Problem die Kompensation passend zu machen.
Mir gings nur darum daß ich langsam den Anschluß verliere was sich an
Transistoren weiterentwickelt hat ist und ob es vielleicht moderne
Darlingtons mit größerer SOA und besserer Linearität gegeben hätte.
Lach Beim stöbern nach den Transistortypen habe ich das Platinenlayout sofort wiedererkannt: http://www.geocities.ws/quhno/black-devil/index.html
ArnoR schrieb: > Gibt's eigentlich auch Komplementär-Darlingtons in einem Gehäuse? Mir > sind jedenfalls noch nie welche über den Weg gelaufen. Es gab mal Komplementär-Darlingtons. Das war vor dem Internet mit Browsern und HTML-Seiten. Als TO220/TO126 Gehäuse auf einer Productronica/Elektronica-Messe gesehen. Damals war der IGBT die Neuheit. Das wurde nicht vom Markt angenommen. Taucht daher auch in keiner Datentabelle auf. Das einzige was davon geblieben ist, sind ein paar Lücken in der Durchnummerieriung der BD.xxx-Typen.
A-Freak schrieb: > Lach > Beim stöbern nach den Transistortypen habe ich das Platinenlayout sofort > wiedererkannt: > http://www.geocities.ws/quhno/black-devil/index.html "Ein High End Verstärkerprojekt von 2001 mit Platinenplänen sowie Grundlagen der Konstruktion hochwertiger Verstärker. Es kann sich immer noch mit heutigen kommerziellen Produkten im k€ Bereich messen, was mich ein wenig nachdenklich stimmt - sollte sich in all den Jahren in dem Bereich so wenig getan haben?" Au weia!
Die Schaltung wurde damals in der Elrad (Heise Verlag) veröffentlicht. Mit High-End hatte das aber nichts zu tun. Eher mit Retro-Gefühl, um nach den ganzen hochgezüchteten vollsymmetrischen Endstufen mit IGBT und MOSFets mal eine einfache stinknormale Schaltung (Ausgangselko!) zu veröffentlichen. Ich kann mich erinnern, dass Elektor kurze Zeit später mit einem eigenen Schaltungsentwurf geantwortet hat - oder wars umgekehrt? Gruss Insasse
A-Freak schrieb: > Diese Module sollen > wohl bei Lautstärkespitzen gelegentlich ausfallen sagt der Besitzer, Da ist gar nicht so verkehrt. Die Black-Devil entstand zu einer Zeit als folgendes vorlag: https://richis-lab.de/2N3055.htm großen von Siemens gefertigten 2N3055-Transistor durchführen. Der Durchbruch der Basis-Emitter-Strecke erfolgt hier erst bei enormen -70V. Das zeigt, dass in das ältere Substrat eine niedrigere Dotierung eingebracht wurde. Niedrige Dotierungen führen zu hohen Spannungsfestigkeiten. Auch dieser Unterschied zwischen den alten und den neuen Modellen des 2N3055 kann in der Praxis zu Problemen führen, da neuere Austauschmodelle weniger robust gegenüber negativen Basis-Emitter-Spannungen sind. Das schaue man sich auch noch an: https://www.elektronik-labor.de/Notizen/NPNkipp.html%20#led2 Eine große volle Bassamplitude (also voll aufgedreht) so dass der Ausgangselko schön geladen ist und dann eine abrupte steile Änderung auf die umgekehrt Spannung konnte damals nichts anrichten.
Es gäbe ja auch noch BDV66/67. Die halten etwas mehr aus, haben ansonsten praktisch gleiche Daten.
@ Insasse: Kannst du mal bitte nachschauen welcher Jahrgang das war, würde mich sehr interresieren. Der Besitzer ist sich sicher daß die wesentlich älter als das Datum 2001 auf der Webseite sein müssen, auch die Bauteile sehen für die Zeit schon sehr "Vintage" aus. Wo ich die Beschriebung weiter gelesen habe, mit der Philosophie daß die Transistoren geschützt sein sollen indem das das Netzteil zusammenbricht... auweia... Das könnte eine erklärung sein falls da ein "normales" Netzteil verbaut wurde... Mal nachforschen was da eingebaut ist Vielelicht mache ich auch mal das Experiment eine Platine einfach mit SOA-Schutz nachzurüsten
A-Freak schrieb: > Kannst du mal bitte nachschauen welcher Jahrgang das war, würde mich > sehr interresieren. vmtl dieser Beitag: Beitrag "[S] Black-Devil-Endstufe (Modul oder Platine, aus Elrad Jan. 1988)"
In jener Zeit habe ich auch mit diesen Darlingtons experimentiert. Es gab unerklärliche Ausfälle, und allgemeinen haben die Teile einen schlechten Ruf weg bekommen. Habe sehr schnell die Finger davon gelassen.
Hallo, die Black-Devil-Endstufe erfordert das vorgegebene Netzteil mit der Strombegrenzungsschaltung. Bis auf das Pumpen der Basslautspechermembran bei höherer Lautstärke, das bei Gebrauch einer ungeregelten Spannungsversorgung entsteht, ist die Endstufe sehr HiFi-tauglich und im Hausgebrauch auch für höhere Lautstärke geeignet. Das geringe Rauschen des Eingangstransistors kann man noch verschmerzen. Mit großen Kühlkörpern ist nie etwas kaputt gegangen. Heute würde ich die Endstufe modifiziert mit Differenzverstärkereingang und symmetrischer Versorgung aufbauen. MfG
@A-Freak: @joergl hats schon geschrieben. Ich hätte aber auch nicht mehr nachschauen können weil ich leider alle elrads entsorgt habe. Evtl. finde ich noch die Elektor aus der Zeit mit dem Konkurrenzvorschlag. Gruss Insasse
Insasse schrieb: > (...) leider alle elrads entsorgt Da kann man auf die DVD verweisen, die Heise zum Freundschaftspreis anbietet. Da sind alle Hefte in eingescannter Form drin, so dass man die auf einem Tablet bequem lesen kann. https://shop.heise.de/katalog/elrad-archiv-1977-1997
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