Wir schauen gerade "Verstehen Sie Spaß" im ARD-Programm und staunen wieder mal über die unglaublich lange Verzögerung, wenn die Studioleute externe Reporter oder wie jetzt Paola etwas fragen und erst nach mehreren Sekunden die Angesprochenen reagieren. Klar läuft das Signal durch einige DSP-Prozessoren, aber ist es möglich, daß sich das dermaßen summiert? Ich bin doch sicher nicht der Einzige, dem das auffällt. Kann das jemand erklären, wie das zustande kommt? Noch einen schönen Abend. Viele Grüße Günter
Wieviel ist denn "unglaublich lange" genauer? Ein paar Sekunden könnten es je nach Kompressionsverfahren schon sein.
Um diesen Eindruck zu bestätigen: ist im Ton generell bei ARD und ZDF zu beobachten, wenn sie z.B. Schaltungen zu den Auslandsberichterstattern zeigen, weil das Bild darüber hinwegtäuscht, dass die Gezeigten den O-Ton des Fragenden gerade erst bekommen. Kann mich täuschen, sehe sonst zu wenig fern, aber bei CNN z.B. scheint eine solche 'Schalte' mehr 'live' zu wirken.
Ben B. schrieb: > Wieviel ist denn "unglaublich lange" genauer? > Ein paar Sekunden könnten es je nach Kompressionsverfahren schon sein. Ich schätze, bei Paola waren es um 3 Sekunden. Oder täusche ich mich?
Früher (in den 70ern) haben wir populäre Fußballspiele im TV gesehen, Ton aus, und den Kommentar dann über das Radio laufen lassen. Das deswegen, weil der Kommentar im Radio besser war. Irgendwann (frühe 90er?) machte das dann wegen der Verzögerung keinen Sinn mehr.
Günter R. schrieb: > Klar läuft das Signal durch einige DSP-Prozessoren, aber ist es möglich, > daß sich das dermaßen summiert? Ich bin doch sicher nicht der Einzige, > dem das auffällt. Du hast zwei Möglichkeiten: Wenig Buffer, kaum FEC, kaum Latenz, dafür sofort Holperer und Aussetzer, wenn irgendwas im Netzwerk nur kurz klemmt. Und heute ist so gut wie alles an externer Übertragung IP-basiert, egal ob professionell oder semiprofessionell. Oder du bufferst einfach mehr, machst viel FEC, damit auch Pakete mal verloren gehen können, niedrige Video-Bitraten mit guter Qualität haben auch höhere Latenz im Encoder. Dann gehts aber auch mit dem billigen DAU-DSL.
ja die schöne neue digi Welt, alles besser :) mir fallen jedenfalls mehr Störungen auf als zu analog Zeiten.
Mohandes H. schrieb: > Irgendwann (frühe > 90er?) machte das dann wegen der Verzögerung keinen Sinn mehr. Das "irgendwann" ist genau der Moment, als Du Digitalfernsehen (SAT oder Kabel) hattest. ;-) Früher (TM) hatten wir bei Rockpalast immer parallel das Radio an der dicken Anlage laufen lassen (auch zwecks Tonaufnahme). Georg A. schrieb: > Dann gehts aber auch mit dem billigen > DAU-DSL. Was billiges und langsame DSL jetzt mit DAUs zu tun hat, erschließt sich mir jetzt nicht wirklich. Es soll Leute geben, die sich das nicht leisten können/wollen.
Günter R. schrieb: > Ich schätze, bei Paola waren es um 3 Sekunden. Oder täusche ich mich? Naja... wären 1,5s hin und 1,5s zurück. Diese "Live-Schalten" sehen jetzt auch nicht danach aus, als wären die mit Professionellen Equipment gemacht geworden. Sprich: da steht im Moment kein Ü-Wagen vor deren Haustüre. Ich tippe dass da mit den privaten Geräten (Smartphones, Tablets, Webcams,...) und dem privaten Internetanschluss der Leute gearbeitet wurde. Mach mal einen WhatsApp-Videoanruf und gucke, ob es da ähnlich ist.
Joachim B. schrieb: > ja die schöne neue digi Welt, alles besser :) > > mir fallen jedenfalls mehr Störungen auf als zu analog Zeiten. Früher gabs solche Video-Schalten auch kaum, weil das mit einem riesigen Aufwand verbunden war. Da war nichts mit spontan, meistens wars ein echter Ü-Wagen. Audio-only ging so ab Mitte der 90er recht günstig mit Musictaxi und 2 B-Kanälen über einen ISDN-Anschluss. War halt recht grottiges MP2, aber die legendären Antenne Bayern-Übertragungen vom Weihnachtsmarkt aus Dunklareuth liefen damit... Aber das ist genau das Problem, dem sich gerade die Öffentlich-Rechtlichen mit ihrer an sich perfekten Technik und dem Anspruch an perfektes Audio/Video stellen müssen: Heute ist Schnelligkeit der Information wichtiger als das fehlerfreie Video/Audio. Das haben die jahrelang verpennt, merken es aber langsam, jetzt noch schneller ;) Wenn sie nach einer etwas holprigen Skype-Schalte nicht sich auch noch dauernd dafür entschuldigen würden, wäre es noch besser.
Mohandes H. schrieb: > Früher (in den 70ern) haben wir populäre Fußballspiele im TV gesehen, > Ton aus, und den Kommentar dann über das Radio laufen lassen. Das > deswegen, weil der Kommentar im Radio besser war. Irgendwann (frühe > 90er?) machte das dann wegen der Verzögerung keinen Sinn mehr. Wieso keinen Sinn, das ist doch optimal! Du hörst das Tor im Radio und hast dann immer noch genug Zeit um mit dem Bier zum Fernseher zu latschen und es dort anzuschauen. :-)) Besser geht nicht...
Günter R. schrieb: > Wir schauen gerade "Verstehen Sie Spaß" im ARD-Programm und staunen > wieder mal über die unglaublich lange Verzögerung, wenn die Studioleute > externe Reporter oder wie jetzt Paola etwas fragen und erst nach > mehreren Sekunden die Angesprochenen reagieren. Meine Eltern haben mich vorgestern angerufen und mir mitgeteilt, dass der TV kaputt sei. Ei warum? Da ist so lange Verzögerung, Bild und Sprache passt nicht mehr zusammen. War das schon immer so? Nein, erst seit ein paar Tagen. Sind alle Programme betroffen? Nein, nur ARD und ZDF. Hmmm...scheint wohl grad wirklich was anders zu sein. Die beziehen das Signal über Gemeinschaftsschüssel. Ich hier zu Hause auch, konnte das Phänomen jetzt aber noch nicht beobachten. Seltsam...
Georg A. schrieb: > Öffentlich-Rechtlichen mit ihrer an sich perfekten Technik und dem > Anspruch an perfektes Audio/Video stellen müssen tun sie doch nicht 100 ÖR Kanäle und Sendeanstalten die Intendanten äh Pol.Versorgung brauchen aber oft alle das selbe senden! Dazu kommt totkomprimiert bis zu "gehtnichtmehr" Einige neue ÖR Kanäle wurden auch wieder abgeschaltet, alles Augenwischerei um die Haushaltsabgabe zu rechtfertigen.
> Unglaublich lange Verzögerung im Fernsehen Das 'Volk' (so hiess das früher mal, aktuell ist das die "Bunt"-Gesellschaft) soll/darf nicht "zuviel" wissen. https://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-12/bundesregierung-strafanzeige-whistleblower-nsa-untersuschungsausschuss Ergo müssen "Meldungen" ein bisschen gefiltert werden. Das dauert halt, weil es leider immer noch kein zentrales Kultur/Volksaufklärungs/Propaganda-Ministerium gibt, dass diese Prozeduren beschleunigen könnte ...
die arbeiten da doch mit versteckten Kameras, die Dinger sind nicht so schnell...
Ich hab mich richtig geärgert. Wollte einmal mit meinen Kindern Fernseh schauen, und dann sowas. Wenn ich nicht genug Equipment habe, dann mach ich halt Telefon und Bild (wie bei Elstner, Echtzeit), schicke einen Wagen zu Paola und lasse Schauspieler weg. Und dann musste Hallervorden einem längst Verstorbenen noch einen einschenken. Nur weil der seinerzeit zwar verwirrt war, (wer wäre das nicht), aber "keine Sekunde geglaubt hat, in Finnland zu sein" (Didi, sowas geht nur im Film, und versteckte Kamera ist kein Film).
Joachim B. schrieb: > ja die schöne neue digi Welt, alles besser :) > > mir fallen jedenfalls mehr Störungen auf als zu analog Zeiten. Ist doch logisch, da früher alles besser war, gilt das auch für sämtliche Übertragungen. Oh je also manche Altchen lernen es auch nicht mehr. Wenn die viel gelobte Weisheit des Alters sich dann irgendwann zu einem senilen "früher war alles besser" kondensiert.
U. B. schrieb: > Ergo müssen "Meldungen" ein bisschen gefiltert werden. Zu Zensurzwecken – z.B. wenn unerwünscht kritische Äußerungen auf direkt übertragenen öffentlichen Veranstaltungen verhindert werden sollen – wird das gesamte Signal zeitversetzt gesendet, damit die Büttel am Mischpult Zeit haben zu reagieren. (Das gibts nicht nur in der Türkei!)
dafür wird sowas dann, je nachdem wie spektakulär das dann war, um so zigfacher durch alle Medien getröötet
Die Satelliten hängen auch etwa ein Zehntel der Mondentfernung über dem Äquator, das macht hin und zurück auch schon 0,2 sec Verzögerung. Einen nicht synchronen Ton hat mein TV-Empfänger auch gelegentlich, aber nach Umschalten auf einen anderen Kanal und wieder zurück repariert sich das von selbst. Die meiste Zeit braucht die digitale Wandlung beim Sender und die Rückwandlung im Empfänger.
● J-A V. schrieb: > dafür wird sowas dann, je nachdem wie spektakulär das dann war, > um so zigfacher durch alle Medien getröötet Du irrst. Das funktioniert.
Uhu U. schrieb: > ● J-A V. schrieb: > dafür wird sowas dann, je nachdem wie spektakulär das dann war, > um so zigfacher durch alle Medien getröötet > > Du irrst. Das funktioniert. Bei Radio-Sendungen. Beim Fernsehen mit Livezuschauern schon schwieriger. Rückkopplungen gibt's ja auch nicht mehr wirklich, da zu lang.
A. S. schrieb: > Bei Radio-Sendungen. Beim Fernsehen mit Livezuschauern schon > schwieriger. Kommt auf die Zuschauer an…
Jonny O. schrieb: > Meinst du diesen Effekt: > > http://www.bildschirmarbeiter.com/video/so_bis_dann_tschuess/ Schönes Video. Genau diesen Effekt meinte ich, wobei der im Video noch viel extremer ist als bei "Verstehen Sie Spaß" am letzten Samstag. Wie findest du sowas?
Werden eigentlich die Auspiepser bei den Amis nach ihrer Reaktionszeit ausgesucht und gibt es noch einen Oberauspiepser? Wirklich live ist da ja schon lange nichts mehr. Wehe, einer sagt "Titten" oder gar noch schlimmeres. Dafür dann Tötungsdelikte aus allen Blickwinkeln und in Zeitlupe. Für die Erde wäre es vermutlich besser gewesen, der Yukatan-Asteroid hätte sie verfehlt. Arno
U. B. schrieb: > Ergo müssen "Meldungen" ein bisschen gefiltert werden. Ist ja nix neues. Zu DDR Zeiten war ich mal bei der 'live' Sendung zu Weihnachten dabei. Die wurde komplett aufgezeichnet und dann, nach der Zensur, vom Ü-Wagen losgeschickt zu werden. Die Generalprobe wurde auch aufgezeichnet uns dann als Einschnitt verwendet wenn was nicht nach Wunsch lief. Einer der Komiker die da dabei waren leiste sich den Spaß zur Sendung einen völlig anderen Text zu sprechen als bei der Probe. Der Text war zwar unverfänglich aber eben nicht der genehmigte. Das hat die Leute im Ü-Wagen ganz schön ins Schwitzen gebracht. Ein Gaudium für alle die das wussten.
Steffen W. schrieb: > Einer der Komiker die da dabei waren leiste sich den Spaß > zur Sendung einen völlig anderen Text zu sprechen als bei der Probe. Der > Text war zwar unverfänglich aber eben nicht der genehmigte. Das hat die > Leute im Ü-Wagen ganz schön ins Schwitzen gebracht. Ein Gaudium für alle > die das wussten. Da muss man wohl dabei gewesen sein um das komisch zu finden.
Der normale Zuschauer hat ja rein gar nichts davon mitbekommen. Aber wenn man weiß das die Manipulatoren so vorgeführt werden hat das schon was Komisches.
Mohandes H. schrieb: > Früher (in den 70ern) haben wir populäre Fußballspiele im TV gesehen, > Ton aus, und den Kommentar dann über das Radio laufen lassen. Das > deswegen, weil der Kommentar im Radio besser war. Irgendwann (frühe > 90er?) machte das dann wegen der Verzögerung keinen Sinn mehr. Das kann auch daran liegen, dass Bild über Satellit und Ton über Kabel kommt. Zumindest war es damals so bei 'Live Aid'
>> Ergo müssen "Meldungen" ein bisschen gefiltert werden. > Ist ja nix neues. Zu DDR Zeiten war ich mal bei der 'live' Sendung > zu Weihnachten dabei. Die wurde komplett aufgezeichnet und dann, > nach der Zensur, vom Ü-Wagen losgeschickt zu werden. Die Generalprobe > wurde auch aufgezeichnet uns dann als Einschnitt verwendet wenn was nicht > nach Wunsch lief. Da ham wir's: > Zu DDR Zeiten ... Damit ist erklärt, warum die Ossis überhaupt gar kein Problem mit der Okkupation durch die Wessis hatten (bzw. haben durften?). Die brauchten sich gar nicht umzustellen! ;-)
Oder gerade weil sich so manches verschlimmbessert hat sind die sauer, gab schon eine Menge die stark hofften das diese Scheiße nun aufhört. Einige ahnten schon was noch kommen wird und versuchten zu warnen, doch die wurden eben nicht gehört. Tja und viele wollen auch gar nicht wahrhaben wie sie verarscht werden. Und Ja, ich hab den Zwinkerer gesehen, aber manche, wie oft, nicht.
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