Guten Tag liebe Community, ich habe mich bereits für ein Duales Studium beworben und feste Zusagen von den Unternehmen erhalten. Doch ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob ein Duales Studium der richtige Weg für mich ist. Ich selber habe mich für ein Duales Studium beworben, um meine finanzielle Situation zu verbessern, da meine Mutter mich in dieser Zeit definitiv nicht "durchfüttern" kann. Um euch mal einen Überblick über die Situation zu verschaffen: 4 Wochen Praxis vor Vorlesungsbeginn (Um den Betrieb kennenzulernen) 3 Monate Theoriephase 3 Monate Praxisphase 3 Monate Theoriephase [...} Ich nehme das Studium bereits jetzt nicht auf die leichte Schulter und stecke bereits in den Vorbereitungen, sodass ich einen guten Start haben werde. Doch eines bereitet mir einfach Sorgen: Werde ich das Studium trotz der Praxisphase gut abschließen können, oder werden meine Noten darunter leiden? Ich hatte bereits mit den Betrieben darüber gesprochen, doch man hatte mir definitiv versichert, man würden den dualen Studenten unter die Arme greifen, wenn es nötig ist, schließlich sei das Unternehmen auch an einem guten Abschluss interessiert. Doch kann man dem wirklich Glauben schenken? Hat hier jemand bereits ein Duales Studium abgeschlossen oder ist noch dabei und kann mir mal seine Eindrücke schildern? Gibt es Elektrotechnik-Studenten, welche das Studium in Vollzeit durchleben/durchlebt haben, wie würdet ihr mit der Praxisphase umgehen? Vielen Dank im Voraus.
Gavin D. schrieb: > Um euch mal einen Überblick über die Situation zu verschaffen: > > 4 Wochen Praxis vor Vorlesungsbeginn (Um den Betrieb kennenzulernen) > 3 Monate Theoriephase > 3 Monate Praxisphase > 3 Monate Theoriephase > [...} Das Modell scheint doch darauf abgestimmt zu sein. Wie viel Semester sind denn in dem dualen Studium geplant ? Ich kenne jemanden der auch dual studiert hat bei ihm war die Woche immer aufgeteilt an bestimmten Tagen in der Uni und an den anderen Tagen dann im Betrieb. So hat sein Studium anstatt 6 Semester halt 9 Semester gedauert.
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M. F. schrieb: > Wie viel Semester sind denn in dem dualen Studium geplant ? 7 Semester sind eingeplant.
Gavin D. schrieb: > 7 Semester sind eingeplant. Werden dir durch deine Praxistätigkeiten Prüfungen angerechnet ? Ansonsten halte ich 7 Semester für sehr sportlich, solltest du in der Praxisphase 40h arbeiten und nichts für die Module lernen können, wirst du abends und an den Wochenenden einiges für die Module tun müssen.
M. F. schrieb: > Ansonsten halte ich 7 Semester für sehr sportlich, solltest du in der > Praxisphase 40h arbeiten und nichts für die Module lernen können, wirst > du abends und an den Wochenenden einiges für die Module tun müssen. Hierbei könnten Ausgangsbeschränkungen helfen.
Bei mir wurde der Bachelor von 6 (Regelstudienzeit) auf 8 (Regelstudienzeit Dual) gestreckt, weil noch eine betriebliche IHK-Facharbeiterausbildung integriert war. Der betriebliche Teil im TecDax-Konzern: Bis nach der Facharbeiterprüfung (zum Ende des 4. Semesters) habe ich die betriebliche Ausbildung in der Ausbildungswerkstatt gemacht, danach R&D Elektronik. Es hat letztendlich länger gedauert, aber qualitativ und quantitativ gab es auch deutlich mehr Wissens- und Erfahrungszuwachs. Der Hochschulteil: Als Abiturient mit Mathe und Physik als Leistungsfach gab es auch Momente des Zweifelns. Die ersten Semester in Mathe und Physik waren eher unter dem Abi-Niveau, weil viele auf dem zweiten Bildungsweg zur FH gekommen sind. Also falls du den hohen akademischen Anspruch suchst, solltest du direkt zur Uni gehen. Es ist tatsächlich praxisorientierter, wie man das FH Studium ja oft bezeichnet. Das Ausbildungsgehalt der Firma ist natürlich auch ein Aspekt, aber dafür musst du natürlich den Verpflichtungen im Betrieb nachkommen. Es gab schon ab und zu betriebliche Aufträge, die einen gefordert haben.
M. F. schrieb: > Werden dir durch deine Praxistätigkeiten Prüfungen angerechnet ? Puuh, gute Frage, das habe ich so noch nie erfragt. Ich werde mich gleich mal auf der Webseite oder beim zuständigen Betrieb informieren. Wie sehe es denn aus, wenn es mir angerechnet wird, bringt es mir einen deutlichen Vorteil?
Vielen Dank für deine Eindrücke. Würdest du es nochmals Dual machen, oder lieber alleine?
M. F. schrieb: > Ansonsten halte ich 7 Semester für sehr sportlich, solltest du in der > Praxisphase 40h arbeiten und nichts für die Module lernen können, wirst > du abends und an den Wochenenden einiges für die Module tun müssen. Dafür bekommt er auch Gehalt, ein Vollzeitstudent darf zusätzlich zum Studium 20-30h/Woche jobben um wohnen und leben zu können, ausser er ist von Beruf Sohn.
Gavin D. schrieb: > ich habe mich bereits für ein Duales Studium beworben und feste Zusagen > von den Unternehmen erhalten. Es gibt mindestens sechs unterschiedliche Versionen eines dualen Studiums Ausbildungs-|berufs-|praxis- -begleitend|-integrierend. Welches genau? > Um euch mal einen Überblick über die Situation zu verschaffen: > > 4 Wochen Praxis vor Vorlesungsbeginn (Um den Betrieb kennenzulernen) > 3 Monate Theoriephase > 3 Monate Praxisphase > 3 Monate Theoriephase > [...} Klingt nach einem der ...-integrierten dualen Studiengänge mit Blockmodell für die Zeitaufteilung. Ziemlich normal. > Doch eines bereitet mir einfach Sorgen: Werde ich das Studium trotz der > Praxisphase gut abschließen können, oder werden meine Noten darunter > leiden? Ist doch nur ein Bachelor, noch dazu voll bezahlt. Also keine Notwendigkeit sich um Nebenjobs und Praktika zu kümmern. Dafür hätten wir früher gemordet. > Doch kann man dem wirklich Glauben schenken? Betriebe sagen ihren Mitarbeitern nicht immer die Wahrheit. Hier kann man dem Betrieb glauben. Er investiert Geld in dich und hat Interesse daran dafür eine Gegenleistung zu bekommen. Das ist zum einen die Arbeit, die du in den jeweils drei Monaten Praxis machen darfst, zum anderen die Hoffnung am Ende einen brauchbaren Mitarbeiter zu bekommen. > Gibt es Elektrotechnik-Studenten, welche das Studium in Vollzeit > durchleben/durchlebt haben, wie würdet ihr mit der Praxisphase umgehen? Praxisphase hieß bei uns im normalen, nicht-dualen Diplom-Studium Praktikum in den Semesterferien und ansonsten Nebenjobs aller Art. Da war nichts groß mit Händchenhalten, Betüdeln und Bauchpinseln, da musste man durch.
Bei uns waren ersten Semester 90% duale Studenten. Ich hab die nie darum beneidet. Die haben ganz normal die Semester mit uns gehabt und dann in den Semesterferien Vollzeit in ihren Firmen gearbeitet. Vorteil: Es gibt ein geregelte Einkommen. Man hat eventuell danach nen Job. Nachteil: Fühlt sich dann nicht mehr an wie echtes studieren. Außerdem sieht der Betrieb jede schlechte Note direkt. Zusätzlich gibt es bei manchen Firmen Regelungen dass du maximal 1 Semester länger brauchen darfst, sonst bist du raus. Also überleg dir willst du lieber das Studentenleben genießen und am Strand liegen oder im Büro hocken und die Drecksarbeit machen? :)
Du wirst wie jeder andere Student 3 Monate Semesterdauer haben, damach dann Klausuren. Nur hast du keine Semesterferien, sondern eben dort dann die Praxisphasen. Wenn du praxisnah studieren willst, dann ist Dual ein guter Weg. Meiner persönlichen Meinung nach ist ein DH Studium schon in ok, wenn du dich danach auch in einer „normalen“ Karriere siehst. Wenn du ins RnD willst oder sogar wissenschaftlich arbeiten willst, geh an eine TU. Ein DH-Studium wird oft als Ausbildung Plus betitelt, was es letztlich auch ist (ohne Abwertung, ich wäre im Nachhinein auch eher diesen Weg gegangen als an eine „richtige Uni“). Muss halt jeder wissen, ob er sich eher auf einer normalen Ing-Stelle sieht oder mach höherem strebt.
H. Abicht schrieb: > Muss halt jeder wissen, ob er sich eher auf einer normalen Ing-Stelle > sieht oder mach höherem strebt. Vor allem nach "höherem Gehalt". ?
H. Abicht schrieb: > wissenschaftlich arbeiten willst, geh an eine TU. Mein Ziel ist es eigentlich später in der Forschung und Entwicklung von Windenergieanlagen zu arbeiten. Das lässt mich auch etwas zweifeln ob dieses duale Studium der richtige Weg ist, obwohl ich danach sowieso einen Master an der Uni machen möchte. Daraus resultiert auch wieder die Frage: Ist es gut machbar nach einem FH Bachelor einen Uni Master zu machen? Es ist wirklich nicht einfach...
Gavin D. schrieb: > Daraus resultiert auch wieder die Frage: Ist es gut machbar nach einem > FH Bachelor einen Uni Master zu machen? Da musst du mal nach alten Threads suchen, wo ein gewisser Yussuf mit FH-Bachelor an die TU München geht, um den Master draufzusetzen. In kurz: Es ist wohl quasi unmöglich.
Qwertz schrieb: > In kurz: Es ist wohl quasi unmöglich. Komisch, genau das hat mein Freund gemacht. Aufpassen, dass man genug Credits gesammelt hat (sollte bei 7 Semestern so sein) und ab geht's.
Karsten B. schrieb: > Qwertz schrieb: > In kurz: Es ist wohl quasi unmöglich. > > Komisch, genau das hat mein Freund gemacht. Aufpassen, dass man genug > Credits gesammelt hat (sollte bei 7 Semestern so sein) und ab geht's. Bitte meinen Beitrag im Kontext lesen. Klar ist das möglich, aber laut Matthis B. eben nicht.
Karsten B. schrieb: > genau das hat mein Freund gemacht. Weißt du wie der Umstieg damals für ihn war? Gleichbleibende Schwierigkeiten, oder gab es viel "nachzuarbeiten"?
Wenn man nicht schon beim Bachelor aus dem letzten Loch pfeift, dann ist das machbar. Aber warum dual studieren, wenn man nachher sowieso an die Uni will?
Karsten B. schrieb: > Aber warum dual studieren, wenn man nachher sowieso an die Uni will? Durch das duale Studium bekomme ich ein geregeltes Gehalt, was meine finanzielle Situation deutlich verbessert. Das ist der ausschlaggebende Grund.
Gavin D. schrieb: > Durch das duale Studium bekomme ich ein geregeltes Gehalt, was meine > finanzielle Situation deutlich verbessert. > Das ist der ausschlaggebende Grund. Das geht aber auch über BAFöG oder einen Studienkredit.
Hätte es zu meiner Zeit schon das duale Studium gegeben hätte ich es auf jeden Fall dem normalen Studium vorgezogen. Stattdessen habe ich grosse Teile der Semesterferien am Band oder im Lager verbracht.
Gavin D. schrieb: > Karsten B. schrieb: >> Aber warum dual studieren, wenn man nachher sowieso an die Uni will? > > Durch das duale Studium bekomme ich ein geregeltes Gehalt, was meine > finanzielle Situation deutlich verbessert. > Das ist der ausschlaggebende Grund. Du hast eine Arbeitsvertrag den du eingehst. Da steht sicher drin wie lange du im Betrieb bleiben musst wenn dein Studium fertig ist. Duales Studium abgreifen und danach sofort den Master machen ist nicht unbedingt drin. Anderseits: Warum den Master? Der verbessert nur deine Einstiegschancen beim ersten Job. Danach will man deine Erfolge sehen, die bedruckten Papiere interessieren nicht besonders.
Chakaaa Hatte damals dual über die Siemens sta stduidert. Ersten 3 Semester an dieser privaten Akademie, danach konnte man sich eine th aussuchen. Für mich war es das beste. Gutes Geld, gute Abteilung ( andere hatten nicht so viel Glück) und ich brauche auch immer jmd der mir in den arsch tritt, ansonsten hätte ich mir vllt 10 Jahre für das Studium genommen. Wenn du nur bei ner krauterbude bist kannst das duale Studium vllt auch knicken kp. Es öffnet Türen. Ein Master wäre bei uns nur optional, wenn ich jetzt einen machen würde, hätte ich dadurch beruflich gesehen 0 Vorteile. Euer tollster
Michael X. schrieb: > wie lange du im Betrieb bleiben musst Nachdem Studium hat man zunächst die Wahl ob man in dem Betrieb bleiben möchte, denn sie haben auch deutlich gemacht, dass sie niemanden gebrauchen können der sich jeden Tag zur Arbeit schleppt. Michael X. schrieb: > Anderseits: Warum den Master? Für mich persönlich, ich möchte meinen Horizont stetig erweitern und den "ganzen" Weg gehen. Wenm ich nachdem Bachelor aufhören würde, dann würde es sich für mich so anfühlen, als wäre ich nie fertig geworden. Zudem: Ist es überhaupt möglich in die Forschung und Entwicklung einzusteigen, wenn man "nur" den Bachelor hat?
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Toller Hirsch schrieb: > privaten Akademie Bei mir werden alle 7 Semester an einer privaten Hochschule absolviert, zumindest in einem Unternehmen wo es auch das meiste Geld gibt.
Gavin D. schrieb: > Toller Hirsch schrieb: >> privaten Akademie > > Bei mir werden alle 7 Semester an einer privaten Hochschule absolviert, > zumindest in einem Unternehmen wo es auch das meiste Geld gibt. Private Hochschulen sind der größte Müll. Gehört verboten sowas.
Dennis schrieb: > Private Hochschulen sind der größte Müll. Gehört verboten sowas. Kannst du mir erklären wieso du so denkst?
Hallo Gavin, ich selber habe ET im Bachelor dual (2012-2015) studiert. 4 Wochen Praxis 3 Monate Theorie 3 Monate Praxis usw. In der Praxisphase musst du dich nicht auf Prüfungen vorbereiten. Die Prüfungen kommen am Ende der Theoriephase innerhalb von 2 Wochen nacheinander. Hier ist ein gutes Zeitmanagement gefragt. In der Praxisphase arbeitest du fürs Unternehmen und machts Projektarbeiten, aus denen dann eine Studienarbeit wird. Generell ist das Grundstudium (1.-3.Semester) recht straff und anspruchsvoll, aber alles machbar. Danach wird es entspannter. Ich würde definitiv noch einmal Dual studieren, weil man schnell die Theorie in die Praxis umsetzen kann und danach von seinem Unternehmen übernommen wird. Du kannst auch deinen Master danach ohne Probleme an einer TU weiterführen, ohne dass du die Sorgen haben musst, nicht genügend Theoriewissen zu haben. (Habe die Erfahrung selber gemacht und seit 2017 meinen Master Abschluss)
Maurice schrieb: > Ich würde definitiv noch einmal Dual studieren, Hallo Maurice, vielen Dank für deinen Eindruck. :) Hast du das duale Studium in Kooperation mit einer staatlichen oder privaten Hochschule gemacht? Denn hier hatte ja jemand bereits gemeint, dass private Hochschulen nicht sonderlich gut sind.
Gavin D. schrieb: > Dennis schrieb: >> Private Hochschulen sind der größte Müll. Gehört verboten sowas. > > Kannst du mir erklären wieso du so denkst? Nö mach ich nicht. Diese Pest an privaten Unis sind Abzocker und wollen nur euer Geld. Finger Weg davon.
Dennis schrieb: > wollen nur euer Geld. Du gründest doch sicherlich auch kein Unternehmen, um Spaß zu haben. Zudem muss ich die Gebühren nicht zahlen, sondern mein Betrieb.
Meine Hochschule ist staatlich anerkannt. Du musst halt der Typ fürs duale Studium sein. Wenn dir die Praxis Spaß macht und du dich gut organisieren kannst, dann kann ich dir nur dazu raten. Ein "Nachteil" ist du hast halt keine Semesterferien und musst dir Urlaub nehmen, den Urlaub kannst du dir aber nur in der Praxisphase nehmen. Vorteil dafür ist ein monatliches Gehalt. Das Studentenleben kam damals auch nicht zu kurz und Nachtschichten wegen irgendwelchen Prüfungen musste ich auch nicht einlegen. Letztendlich was hast du zu Verlieren? Wenn du zeitnah merkst, es ist nichts für dich kannst du ja im Sommersemester 2021 an einer Uni anfangen oder einer FH.
Maurice schrieb: > Letztendlich was hast du zu Verlieren? Prinzipiell nichts. Wofür würdest du dich im Endeffekt entscheiden? Private Hochschule und in der Praxisphase im Büro Oder: Staatliche Hochschule und in der Praxisphase im Durchschnitt 3 Tage unterwegs und 2 Tage im Büro? Ich denke, dass man, wenn man nur im Büro ist, mehr Hilfe für die Theoriephase erhalten kann, wenn es mal wirklich irgendwo Probleme gibt Danke für deine Erfahrungen, das hat mir echt geholfen. :)
Gavin D. schrieb: > Dennis schrieb: >> wollen nur euer Geld. > > Du gründest doch sicherlich auch kein Unternehmen, um Spaß zu haben. > Zudem muss ich die Gebühren nicht zahlen, sondern mein Betrieb. Sinnfrei es dir zu erklären. Kannst du gar nicht fassen.
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