Hallo, ich habe vor, folgendes Bussystem aufzubauen. Bevor ich alles bestelle und aufbaue wäre es super wenn ihr mal drüberschaut und mir ggf. ein paar Tipps gebt, damit ich nicht Zeit und Geld in was Falsches investiere. Rahmenbedingungen: - RS485 Bus bestehend aus 5 Leitungen: 12V, GND, A, B, WakeUp - Leitungslängen bis 150m, Aderquerschnitt 0.28mm² bzw D=0.6mm - Stromaufnahme der Busteilnehmer je Sleep: <1mA, Betrieb: 60mA (35mA Bustreiber, 25mA PIC+Pieper) - 6..30 Busteilnehmer, die sich über MCP1703 oder MCP1702 mit 5V versorgen - Für den Linearregler möchte ich ein Package verwenden, das möglichst hohe Verlustleistung erträgt. Laut Datenblatt wäre das der 1702 im SOT89 oder der 1703 im SOT223. - Busterminierung an beiden Enden mit 120 Ohm - Zentraler PullUp 390 Ohm zwischen WakeUP und A - Zentraler PullDown 390 Ohm zwischen B und GND - RS485 Treiber: MAX487CSA (benötigt 4.75..5.25 V Versorgungsspannung) - Bus/Teilnehmer befindet sich 99% der Zeit im Standby - Bustakt: 19200 Baud - aus den 12V der Busleitung werden auch einige Relais gespeist - um Kollisionen auf dem Bus erkennen zu können, können die TN den Bus auf Low ziehen, aber niemals auf High (daher PullUp/Down) - Während des Standby ist der Bus abgeschaltet (WakeUP ist low), Busteilnehmer und alle MAX487 im Sleep - Eigentlich wollte ich nicht 12V sondern 5 Volt in die Busleitung legen, bei dem Leitungswiderstand / der Stromstärke ist aber der Spannungsabfall für die MAX487 zu groß. Daher muss ich wohl mit der Spannung raufgehen. Ein StepDown hat mir einen zu hohen Ruhestrom von mehreren mA. Daher fiel meine Wahl auf den LDO Linearregler. Anforderungen: - sehr geringer Energieverbrauch im Standby - geringe Kosten - stabiler und sicherer Betrieb Fragen: 1. Warum verträgt der MCP1702 im SOT89 fast das dreifache an Verlustleistung gegenüber dem MCP1703 im SOT89? Sollte das nicht etwa gleich sein? 2. Der MCP170x hat eine geringe PSRR und laut mikrocontroller.net Standardbauteile-Seite ist er deshalb eher für Batterieanwendungen geeignet. Ich denke aber dass es bei mir auch funktioneren sollte, da ich mit kleinen Spannungsschwankungen auskommen sollte. Dürfte bis zu 0.25V schwanken um noch den MAX487 zufrieden zu stellen. Ist das Setup so ok? 3. Gibt es einen günstigen StepDown Regler, der einen Ruhestrom <1mA aufweist? Und zwar ohne Power-Off-Mode. Die Busknoten sollen nicht von der Versorgungsspannung getrennt werden. 4. Gibt es generell etwas an dem Setup auszusetzen? Viele Grüße Stefan
Können 30 Busteilnehmer gleichzeitig aktiv sein? Das wären 1,8 Ampere. Da würd ich persönlich immer einen Schaltregler pro Teilnehmer verwenden. 24 Volt als Versorgung, und nur 1/4 des Stroms. Die Relais belasten die Stromversorgung zusätzlich, oder ist der Stromverbrauch in den 60 mA drin?
Stefan schrieb: > - um Kollisionen auf dem Bus erkennen zu können, können die TN den Bus > auf Low ziehen, aber niemals auf High (daher PullUp/Down) Das ist dann aber eigentlich kein korrektes RS-485 mehr. Warum nimmst du nicht CAN-Transceiver? > Warum verträgt der MCP1702 im SOT89 fast das dreifache an > Verlustleistung gegenüber dem MCP1703 im SOT89? Sollte das nicht etwa > gleich sein? Vermutlich anderer interner Aufbau. > Gibt es einen günstigen StepDown Regler, der einen Ruhestrom <1mA > aufweist? http://www.ti.com/power-management/non-isolated-dc-dc-switching-regulators/step-down-buck/buck-converter-integrated-switch/products.html#p238min=1.5;12&p238max=12;18&p634min=-17;5&p634max=5;92&p451max=0.06;0.9&p236typ=0.00006;1&~p2192=Light%20Load%20Efficiency&p212max=44.88188976377953;100&p1498=Catalog&sort=p236typ;asc
Verschiedenes. Es gibt Schaltregler wie den TPS62102, welcher standby 1uA, und im Betrieb 700uA zieht, dabei aber trotzdem 500mA kann. Dann gibt es Bustreiber, wie den ADM483 welche im betrieb 350uA brauchen
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Stefan schrieb: > - um Kollisionen auf dem Bus erkennen zu können, können die TN den Bus > auf Low ziehen, aber niemals auf High (daher PullUp/Down) Und was ist daran RS485? Kollisionserkennung, also willst Du Multimaster Betrieb machen. Warum wollen das eigentlich immer alle mit dem RS485? Viele Probleme, viel Aufwand, wenig Nutzen. Deine Linearregler und die Relais belasten unnötig die 12V. Die 150 Leitungslänge auf Elfenhaar und da kommt am Ende nix mehr an. Die Relais schalten dann Luft, oder ist am Zielort nicht eine Spannung vorhanden die Du nutzen kannst? 120R Terminierung + Failsafe Rs statt komplexer Terminierung, damit die Burschen auch richtig was zu treiben haben. Ein serielles Multipoint Bussystem und dann einen Wakeup mitschleifen? Um was zu tun, 3mW zu sparen gegenüber einem gelegentlichen Aufwachen und auf den Bus lauschen? Also nein, halte ich nix von.
Ja, es sind immer alle Teilnehmer gleichzeitig im Standby oder gleichzeitig aktiv. Ich habe jetzt nochmal genauer nachgeschaut: 5mA Grundbedarf für wache Teilnehmer 40mA für den MAX482 des aktiv sendenden 30mA falls Pieper aktiv (sollte in der Regel nur einer sein) ---- 75mA Gesamt maximal Die 12V-Relais belasten die 12V zusätzlich (8 Stück, davon nur 2 über die Busleitung). Die 40 mA für den MAX4875 sind grob geschätzt bei 50% Nullen/Einsen und 2x120 Ohm Terminierung) Ich gehe im Normalfall von nicht mehr als 300 mA für alle Teilnehmer aus (30*5 Grundbedarf + 1*40 MAX487 + 1*30 Pieper + 2*40 Relais). Weitere 240mA für die anderen Relais, die fließen dann aber nicht über dne Bus. Das geplante Schaltnetzteil liefert bis zu 1.25A. Das theoretische Maximum von 30*75mA = 2.25A ist damit natürlich nicht abgedeckt. Es würde auch schon gar nicht dazukommen, da schon bei weniger als der Hälfte die Spannungsverluste in der Leitung so hoch wären, dass die Teilnehmer nicht mehr korrekt arbeiten könnten. Die Frage ist nur, sollte ich irgendwelche Schutzmaßnahmen treffen um dem gezielt vorzubeugen. Evtl. Stromstärke an der Busversorgung zentral messen und bei Überschreitung eines ersten Grenzwerts Fehlerspeichereintrag und bei Überschreitung eines zweiten Grenzwerts Abschaltung.
Stefan schrieb: > 1. Weil hinten im Datenblatt eine '1' fehlt. Bei den eigentlichen Daten sind beide gleich schlecht. Mich wundert eher der Unterschied zwischen SOT-223 (15K/W) und SOT-89 (100K/W). Aber das vereinfacht die Auswahl, so kommt natürlich nur der im SOT-223 in Frage, der lässt sich auch besser löten. Der 1702 ist mit 13.2 V Eingangsspannung auch ein wenig knapp. Alle drei lassen sich schlecht kühlen, weil das Pad auf VIN statt auf GND liegt. Schließlich ist die Platine der Kühlkörper. > 2. Batteriebetrieb und 150 Meter Kabel sind ein kleiner Unterschied... Aber es gibt doch jede Menge andere Spannungsregler und RS485-Transceiver, z.B. mit besserem ESD-Schutz. Sind 5 Volt für ein neues Design überhaupt noch angesagt? > 3. Alles ist ein wenig knapp ausgelegt, z.B. arbeiten die Treiber gegen weniger als 60 Ohm, reichen dafür 35mA? Bei 3.3 V vielleicht eher. Schau dir mal alternative Abschlusswiderstände an, z.B. Spannungsteiler aus drei Widerständen. Ich glaube nicht, dass sich bei 99% Standby ein Schaltregler lohnt. M. K. schrieb: > ist am Zielort nicht eine Spannung vorhanden die Du nutzen kannst? Bei so langen Kabeln muss jeder Busteilnehmer immer gegen alles isoliert sein, dann auch gegen die lokale Versorgung. 30 lokale Schaltnetzteile könnten über ihre Filterkondensatoren durchaus Ärger machen. Die meisten Kabel haben ja 8 Adern, mit 3x GND und 2x 24 Volt könnte man schon eher Relais betreiben. Ich würde evt. die WakeUp-Ader einsparen und 9 bis 12 V für Standby und 24 V für Betrieb einspeisen. Allerdings gibt's dann keinen Multimaster-Betrieb. Heißt das, dass jeder Teilnehmer an der WakeUp-Leitung ziehen soll?
M. K. schrieb: > Und was ist daran RS485? > Kollisionserkennung, also willst Du Multimaster Betrieb machen. > Warum wollen das eigentlich immer alle mit dem RS485? > Viele Probleme, viel Aufwand, wenig Nutzen. Hatte ich so schon vorher im Einsatz und eigneltich gute Erfahrungen gemacht. Kollisionen treten Anwendungsbedingt sowieso eher nicht auf. Auf dem Bus ist wie gesagt 99% Ruhe. M. K. schrieb: > Deine Linearregler und die Relais belasten unnötig die 12V. Wieso? Du meinst im Vergleich zum Schaltregler? M. K. schrieb: > Die 150 Leitungslänge auf Elfenhaar und da kommt am Ende nix mehr an. > Die Relais schalten dann Luft, oder ist am Zielort nicht eine Spannung > vorhanden die Du nutzen kannst? Die Leitung kann ich leider nicht ändern. Liegt in der Wand. Die zwei Relais am Zielort müssten nicht unbedingt über die 12V laufen. Habe dort auch noch andere Quellen. Die 2 Relais machen j anicht viel aus und dann ist es von der Installation her einfacher. M. K. schrieb: > 120R Terminierung + Failsafe Rs statt komplexer Terminierung, damit die > Burschen auch richtig was zu treiben haben. komplexe Terminierung = zusätzlicher Kondensator zwischen A und B am Busende? Ja hatte ich auch noch im Plan und will es noch testen. Ich hatte nur gelesen, dass es im Grunde nicht ganz sauber sei soetwas zu machen. Und die Wahl des Kondesnators eher schwierig. Hast du eine Empfehlung? M. K. schrieb: > Ein serielles Multipoint Bussystem und dann einen Wakeup mitschleifen? > Um was zu tun, 3mW zu sparen gegenüber einem gelegentlichen Aufwachen > und auf den Bus lauschen? Die Wake-Up Leitung verwende ich um die Teilnehmer aufzuwecken, wenn gleich etwas gesendet wird und zum anderen auch dazu Kollisionen zu vermeiden. so verpasse ich im Sleep keine Nachrichten. Und die Ader dafür ist ohnehin da verfügbar. Joggel E. schrieb: > Es gibt Schaltregler wie den TPS62102, welcher standby 1uA, und im > Betrieb 700uA zieht, dabei aber trotzdem 500mA kann. > Dann gibt es Bustreiber, wie den ADM483 welche im betrieb 350uA brauchen Leider finde ich die TPS62102 nicht bei Reichelt o.ä., hört sich aber ganz gut an. Danke. ADM483 ist teurer und hat auf den erste Blick ähnliche Werte im Vergleich zum MAX487. Vielleicht sollte ich da eher einen C zwischen A und B klemmen um den Strom zu reduzieren. Clemens L. schrieb: > Das ist dann aber eigentlich kein korrektes RS-485 mehr. Warum nimmst du > nicht CAN-Transceiver? Hatte ich in erwägung gezogen. Möchte aber gern mein eigenes Protokoll haben und CAN war zum Zeitpunkt des Erstenwurfs, den ich jetzt gerade überarbeite teuerer.Ich brauche für CAN etwas mehr Platz und viel mehr Zeit um mich da neu einzuarbeiten. Deshalb ist RS485 bevorzugt.
Stefan schrieb: > Das theoretische Maximum von 30*75mA = 2.25A ist damit natürlich nicht > abgedeckt. Es würde auch schon gar nicht dazukommen, da schon bei > weniger als der Hälfte die Spannungsverluste in der Leitung so hoch > wären, dass die Teilnehmer nicht mehr korrekt arbeiten könnten. Geh mit der Versorgungsspannung auf dem Bus höher und verwende Schaltwandler vor Ort. Bei 24V wärest du schon auf 500mA runter.
Wolfgang schrieb: > Geh mit der Versorgungsspannung auf dem Bus höher und verwende > Schaltwandler vor Ort. Bei 24V wärest du schon auf 500mA runter. Ich denke, dass 12V schon reichen sollten, aber da ich es sowieso von Grund auf neu aufsetze, kann ich genausogut 24V wählen. Grundsätzlich müsste 24V ja besser sein, da die Ströme geringer sind. Nachteile sehe ich nicht. Gibt es da irgendwas abzuwägen?
Bauform B. schrieb: > Sind 5 Volt für ein neues Design überhaupt > noch angesagt? Das habe ich nie hinterfragt, weil ich zum Hinterfragen keinen Grund sehe. Was spricht dagegen? Bauform B. schrieb: > Alles ist ein wenig knapp ausgelegt, z.B. arbeiten die Treiber gegen > weniger als 60 Ohm, reichen dafür 35mA? Bei 3.3 V vielleicht eher. Schau > dir mal alternative Abschlusswiderstände an, z.B. Spannungsteiler aus > drei Widerständen. Ok also denkst du vermutlich eher an 3,3V. Bleibt man denn dann bei 120 Ohm Abschlusswiderstand? Ich recherchiere mal dazu. Was sagst du zu einem Kondensator in Reihe zum Abschlusswiderstand? Bauform B. schrieb: > Ich glaube nicht, dass sich bei 99% Standby ein Schaltregler lohnt. Dann müsste ich aber definitiv bei 12V statt 24V bleiben. Sonst sind die Verluste ja enorm... Bauform B. schrieb: > Ich würde evt. die WakeUp-Ader einsparen und 9 bis 12 V für Standby und > 24 V für Betrieb einspeisen. Allerdings gibt's dann keinen > Multimaster-Betrieb. Heißt das, dass jeder Teilnehmer an der > WakeUp-Leitung ziehen soll? Multi-Master ist nicht zwingend erforderlich. Aber selbst ohne die Wakeup-Leitung würde Multimaster ok sein. Die Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Sendens ist gering und ich könnte mit Rückantworten arbeiten. Ja, der Gedanke ist, dass jeder Teilnehmer der senden möchte die Wakup auf High zieht und damit den Bus einschaltet. Nur wer aktiv auf High zieht, darf senden. Die Wakeup-Leitung ist aber primär zum Energiesparen da.
Stefan schrieb: >> Das ist dann aber eigentlich kein korrektes RS-485 mehr. Warum nimmst du >> nicht CAN-Transceiver? > > Hatte ich in erwägung gezogen. Möchte aber gern mein eigenes Protokoll > haben und CAN war zum Zeitpunkt des Erstenwurfs, den ich jetzt gerade > überarbeite teuerer.Ich brauche für CAN etwas mehr Platz und viel mehr > Zeit um mich da neu einzuarbeiten. Deshalb ist RS485 bevorzugt. Und Du meinst tatsächlich schlauer zu sein als die Profis, die CAN designed haben. Denke daran, dass CAN millionenfach in Fahrzeugen und Industrieanlagen verbaut ist und einfach funktioniert - vorausgesetzt man hält sich exakt an die Standards. Die haben nämlich ihren Grund. Zur zur Speisespannung: Die Industrie verwendet überwiegend 48V. Beispiel: - Power Over Ethernet - ISDN S0 - analoge Telefone (hier können es bis zu 60V sein) Selten wird 24V verwendet. - KNX/EIB: 30V - DeviceNet: 24V (24V sind bei SPSen Standard, und die Buslängen sind hier eher nicht so lang. Basiert übrigens auf CAN) - USB-C Power Delivery kann bis zu 20V aushandeln. Warum? Klar, je höher die Spannung, desto mehr Leistung lässt sich transportieren. 48V ist gerade noch Schutzkleinspannung (SELV), d.h. das ist gerade noch berühungssicher. Es hat sich bewährt, sonst hätte man es irgendwann geändert. fchk
CAN ist spezifisch fuer kurze Packete. Und daher kurze Reaktionszeit. Sonst gibt es schon Alternativen. Dazu muesste man aber die Anforderungen vergleichen.
Frank K. schrieb: > Und Du meinst tatsächlich schlauer zu sein als die Profis, die CAN > designed haben. Denke daran, dass CAN millionenfach in Fahrzeugen und > Industrieanlagen verbaut ist und einfach funktioniert - vorausgesetzt > man hält sich exakt an die Standards. Die haben nämlich ihren Grund. Das habe ich nicht gesagt. Gegen CAN spricht im wesentlichen der höere Preis, die geringere µC Auswahl (oder ein noch höherer Preis wenn ein zusätzlicher Controller anfällt) und der höhere Platzbedarf. Am schwerwiegendsten gegen CAN zählt aber, dass ich das Protokoll für RS485 schon vorliegen habe und es sich bewährt hat. Bei CAN müsste ich wieder sehr viel Zeit reinstecken damit alles vernünftig läuft. Z.B. auch was Firmwareupdates über den Bus angeht,.. Frank K. schrieb: > Warum? Klar, je höher die Spannung, desto mehr Leistung lässt sich > transportieren. 48V ist gerade noch Schutzkleinspannung (SELV), d.h. das > ist gerade noch berühungssicher. Es hat sich bewährt, sonst hätte man es > irgendwann geändert. Ok danke. Also keine Nachteile bei 24V. (Abgesehen davon, dass ich definitiv Schaltregler nehmen muss.)
Stefan schrieb: > Bauform B. schrieb: >> Sind 5 Volt für ein neues Design überhaupt noch angesagt? > > Das habe ich nie hinterfragt, weil ich zum Hinterfragen keinen Grund > sehe. Was spricht dagegen? > > Ok also denkst du vermutlich eher an 3,3V. Naja, 5 Volt haben durchaus auch Vorteile. Aber fast alle interessanten ICs vertragen nur maximal 3.3 Volt. > Bleibt man denn dann bei 120 Ohm Abschlusswiderstand? Auf jeden Fall! Der muss zum verwendeten Kabel passen, egal, bei welcher Spannung. > Was sagst du zu einem Kondensator in Reihe zum Abschlusswiderstand? Das mögen die Leute nicht, weil es nur mit niedrigen Baudraten funktioniert, der Kondensator zur Kabellänge passen sollte und es einen Kondensator mehr kostet. Außerdem fließt noch genauso viel Strom, nur nicht dauernd. Die Belastung für den Spannungsregler wird zwar im Mittel niedriger, aber hochfrequenter. Es lohnt sich umso mehr, je länger ein Sender aktiviert ist, also besonders bei vollduplex Punkt-zu-Punkt Verbindungen. Bei einem Bus gibt es ja auch Pausen, wo niemand sendet. Nach der Daumenregel von National Semiconductor https://www.ti.com/lit/an/snla034b/snla034b.pdf würden zu 150 Meter Telefonkabel 10 oder 15 nF passen, womit noch 38400 Baud möglich sein sollten. Wobei: ist da wenigstens Telefonkabel (paarweise verdrillt) verlegt oder sind das irgendwelche 5 Adern in einem 19x2.5²? > Bauform B. schrieb: >> Ich glaube nicht, dass sich bei 99% Standby ein Schaltregler lohnt. > Dann müsste ich aber definitiv bei 12V statt 24V bleiben. > Sonst sind die Verluste ja enorm... Stefan schrieb: > 5mA Grundbedarf für wache Teilnehmer > 40mA für den MAX482 des aktiv sendenden > 30mA falls Pieper aktiv (sollte in der Regel nur einer sein) Der Pieper sollte aus der ungeregelten Spannung laufen, die 40 mA fallen nur während einem Bruchteil der aktiven Zeit an. Na gut, für die Zeit wird bei einem Teilnehmer 1 Watt verbraten, bei den restlichen 0.1 Watt. Das ganze mal 1% macht 40 mW für 30 Teilnehmer. Kühlen müsste man nur, wenn ein Sender fehlerhafterweise dauernd eingeschaltet wird. Dagegen hilft die Terminierung mit Kondensator perfekt. Mein Glaube an Linearegler bleibt unerschüttert ;)
Stefan schrieb: > Gegen CAN spricht im wesentlichen der höere Preis, die geringere µC > Auswahl (oder ein noch höherer Preis wenn ein zusätzlicher Controller > anfällt) und der höhere Platzbedarf. Am schwerwiegendsten gegen CAN zählt > aber, dass ich das Protokoll für RS485 schon vorliegen habe und es sich > bewährt hat. Ich hatte nicht gemeint, das CAN-Protokoll zu benutzen, sondern nur die elektrischen Eigenschaften des CAN-Bus: die beiden Zustände (dominant/ rezessiv) sind für Multimaster ausgelegt, und können von CAN-Transceivern zuverlässig erkannt werden. Ersetze einfach den MAX487 durch z.B. TJA1050 oder MCP2561 (die sind auch billiger), und lasse die zentralen Pullups/downs weg.
Clemens L. schrieb: > Ich hatte nicht gemeint, das CAN-Protokoll zu benutzen, sondern nur die > elektrischen Eigenschaften des CAN-Bus: > > und lasse die zentralen Pullups/downs weg. Die Pulldown müssen weg, klar. Aber wo kommen bei 2 bis 30 Teilnehmern die Pullup hin?
Bauform B. schrieb: > Wobei: ist da wenigstens Telefonkabel > (paarweise verdrillt) verlegt oder sind das irgendwelche 5 Adern in > einem 19x2.5²? Ja, Telefonkable JY (ST) Y, Paarweise verdrillt. Clemens L. schrieb: > Ersetze einfach den MAX487 durch z.B. TJA1050 oder MCP2561 (die sind > auch billiger), und lasse die zentralen Pullups/downs weg. Ja, das klingt gut. Das werde ich wohl auch machen. Für mich ist immer noch nicht abschließend die Frage geklärt, ob Linearregler oder Schaltregler. Einen passenden Linearregler finde ich. Aber ganz glücklich bin ich damit nicht, da nur 12V möglich und das Ganze wegen der maximal möglichen Verlustleistung ein wenig Grenzwertig ist. Hier würde ich gern abwägen, finde aber keinen passenden Schaltregler um mit der Linear-Lösung zu vergleichen. Welchen Schaltregler könnte ich nehmen? Anforderungen: - Preis möglichst <= 80 Cent - Ruhestrom <= 0.5 mA - einfache Handhabung (nicht zu hohe Schaltfrequenzen) - wenige Bauteile Ich habe auch den Sinn des Stadby-Pins noch nicht verstanden, den viele Schaltregler haben. Wenn ich ein/ausschalten möchte, kann ich doch gleich die Spannungsversorgung des Schaltreglers verbinden/trennen und habe dann 0mA Ruhestrom. Ich habe ja den Fall, dass ich wenn der Busteilnehmer im Sleep ist (99% der Zeit) den TN trozdem mit Spannung versorgen muss, der benötige Strom aber bei <1mA liegt. Ich kann also das Standby-Pin nicht nutzen. Und dann haben die meißten Schaltregler einen Ruhestrom von ca 5mA. Das ist viel zu viel bei 30 Busteilnehmern... Könnt ihr mir hierbei noch mal weiterhelfen?
Stefan schrieb: > Ich habe auch den Sinn des Stadby-Pins noch nicht verstanden, den viele > Schaltregler haben. Wenn ich ein/ausschalten möchte, kann ich doch > gleich die Spannungsversorgung des Schaltreglers verbinden/trennen und > habe dann 0mA Ruhestrom. Um die Spannungsversorgung zu trennen brauchst du aber mehrere Bauteile extra und musst einen relativ hohen Strom bei 24 Volt (oder so) schalten. Beim Einschalten muss der Eingangskondensator des Reglers geladen werden, die Stromspitze ist u.U. ein Problem. Mit dem Standby-Pin ist oft ein Soft-Start kombiniert, das C ist immer geladen -> kein Problem. Was ich immer noch nicht verstehe sind deine Bedenken wegen der Verlustleistung. Fürchtest du überhitzte Bauteile oder Stromkosten?
Bauform B. schrieb: > Was ich immer noch nicht verstehe sind deine Bedenken wegen der > Verlustleistung. Fürchtest du überhitzte Bauteile oder Stromkosten? einen überhitzten Linearregler. Die Bustreiber schätze ich im Mittel bei 40 mA. Zusammen mit dem Rest liege ich dann bei 0.5 - 0.6W und damit an der Grenze z.B. des MCP1702/3. Laut Datenblatt könnne die Bustreiber aber auch bis zu 75 mA ziehen (MCP2561). Damit würde ich die erlaubte Verlustleistung überschreiten. Es ist eben grenzwertig. Die Stromkosten im falle des Aktiven Senders sind egal, da die Einchaltzeiten kurz sind. Aber der Strom"verbrauch" im Standby ist mir wichtig. Ich will nicht mit 30 Schaltreglern 150 mA bei 12V ziehen, wenn eigentlich ein paar µA bei 5V benötigt werden.
Stefan schrieb: > Welchen Schaltregler könnte ich nehmen? Anforderungen: > - Preis möglichst <= 80 Cent > - Ruhestrom <= 0.5 mA > - einfache Handhabung (nicht zu hohe Schaltfrequenzen) > - wenige Bauteile TI's Power Designer spuckt z.B. TPS62175 aus.
Den TPS62175 hatte ich in einer ähnlichen Anwendung laufen, toller Regler. Ich bin jetzt allerdings auf den BD9G101G umgestiegen, da mir die 28V maximale Eingangsspannung etwas zu knapp waren. Christian_RX7
Bauform B. schrieb: > Bei so langen Kabeln muss jeder Busteilnehmer immer gegen alles isoliert > sein RS484 verträgt von -7 bis +12V an den Treibern ohne Funktionseinschränkung. Ich habe schon deutlich längere RS485 Netze aufgebaut ohne Isolation.
M. K. schrieb: > Ich habe schon deutlich längere RS485 Netze aufgebaut ohne Isolation. Entweder waren die praktisch doch isoliert (nur ohne extra Bauteile) oder der komplette Bus war in einer Halle mit perfektem Potentialausgleich. Lange Kabel an sich sind ja kein Problem, aber Ausgleichsströme über die GND-Ader oder den Schirm können dir nicht nur den Tag ruinieren.
Bauform B. schrieb: > Entweder waren die praktisch doch isoliert (nur ohne extra Bauteile) Nein, alle Geräte mit geerdetem GND > oder der komplette Bus war in einer Halle mit perfektem > Potentialausgleich. Nix perfekt, RS485 braucht kein perfekt, deswegen ist es ja so robust. Ach, Du meinst gebäudeübergreifende Verkabelung? Dann sag das bitte auch, denn Länge alleine ist kein Kriterium. Gebäudeübergreifende Verkabelung ist auch nur deswegen ein Problem, weil die Gebäudeerder ganz unterschiedliche Potentiale haben können.
Also, jetzt erstmal vielen Dank für Eure Hilfe! Ich habe mich entschieden. Bustreiber: MCP2561 (statt Max487) Busterminierung: 120 Ohm, Test mit 1µC in Reihe wenn alles läuft Kommunikation: bleibt bei RS485/UART (statt CAN) Biasing Busleitung: entfällt WakeUp-Leitung: entfällt wenn MCP2561 im Standby vernünftig empfangen (Test) Spannungswandlung: MCP1754-5002MB, ich bestelle mir aber TPS560200 zum Testen Spannungsversorgung: 12V. Falls Tests mit TPS auf Anhieb positiv, dann 24V Viele Grüße Stefan
Stefan schrieb: > Spannungswandlung: MCP1754-5002MB nicht doch lieber ...CB, siehe Bild? > Busterminierung: 120 Ohm, Test mit 1µC in Reihe wenn alles läuft 1uF? das scheint mir etwas viel zu sein, ich hätte eher 10nF geschätzt. Aber Versuch macht kluch! > Biasing Busleitung: entfällt das wäre dann eine zusätzliche GND-Ader > WakeUp-Leitung: entfällt wenn MCP2561 im Standby vernünftig empfangen Laut Blockschaltbild kann er dann garnicht empfangen, aber er kann vom Bus her aufgeweckt werden - das sollte doch passen. Er ist allerdings unnötig schnell für 19200 Baud (auch der ohne FD). Deshalb sollten die Abschlusswiderstände gut zum Kabel passen. Ein SN65HVD251 o.ä. ist in der Hinsicht deutlich unkritischer, braucht aber 275 uA im Standby :( Die meisten schnelleren CAN-Treiber schalten sich ab, wenn man mit zu niedriger Baudrate sendet, der MCP2561 z.B. unter 14400. D.h. man kann kein längeres Break senden, ein 12-Bit Break bei 19200 ginge gerade noch.
Bauform B. schrieb: >> Spannungswandlung: MCP1754-5002MB > nicht doch lieber ...CB, siehe Bild? oh danke für den Hinweis. Der CB ist zwar schlechter (SOT23A) aber im SOT223 ist er deutlich besser! Dann werde ich den nehmen. Nur wieder Mist, dass es den nicht bei reichelt gibt.. Bauform B. schrieb: >> Busterminierung: 120 Ohm, Test mit 1µC in Reihe wenn alles läuft > 1uF? das scheint mir etwas viel zu sein, ich hätte eher 10nF geschätzt. > Aber Versuch macht kluch! 1µF hatte ich irgendwo gelesen. Gerechnet habe ich da noch nichts. Ich hatte vor, es zuächst zu probieren. Aber wahrscheinlich muss ich mich da doch nochmal in die Theorie einarbeiten. Bauform B. schrieb: >> Biasing Busleitung: entfällt > das wäre dann eine zusätzliche GND-Ader Genau :-) Bauform B. schrieb: > Laut Blockschaltbild kann er dann garnicht empfangen, aber er kann vom > Bus her aufgeweckt werden - das sollte doch passen. Im Datenblatt steht zum StandBy-Mode: The low-power receiver and the wake-upfilter block are enabled in order to monitor the bus for activity. The receive pin (RXD) will show a delayed representation of the CAN bus, due to the wake-upfilter. Das hört sich für mich so an, als könnte ich möglicherweise im Standby-Mode empfangen, insbesondere bei meiner geringen Busrate. Ein kleines Delay macht mir nichts aus. Leider ist das Datenblatt hierzu nicht besonders ausführlich. Aber ja, wenn es nicht geht, dann reicht's zum aufwecken. Bauform B. schrieb: > Er ist allerdings > unnötig schnell für 19200 Baud (auch der ohne FD). Deshalb sollten die > Abschlusswiderstände gut zum Kabel passen. urggh.. also doch noch weiter in die Terminierung einarbeiten. Gibt's da eine grobe Auslegungsregel? Es heißt immer 120Ohm bei CAN-FD, dass ich das speziell auf mein Kabel anpassen muss, macht schon wieder ein neues Fass auf, klingt aber auch nachvollziehbar..
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