Hallo zusammen, wenn man für High Speed CAN einigermaßen aktuelle Bausteine wie ADM3053, TJA1052i und SN65HVD230 einsetzt, welche Schutzmaßnahmen sind für welche Einsatzbereich im allgemeinen empfehlenswert? Anwendungsgebiete wie Haus-Automation-Bus, Haus-PV-Anlage, Elektrofahrzeuge, usw.? Ich hab per default nur Suppressordioden gegen CAN_GND vorgesehen wie die NUP2105L. Wie ist es mit Common Mode Choke, also Gleichtakt-Drosselspulen wie den ACT45B? Wann sollte man die mit in CAN_H & CAN_L rein nehmen? Und wie ist es mit Filter Kondensatoren z.B. 100pF von CAN_H/L jeweils nach CAN_GND? Andere sinnvolle Maßnahmen? Danke fürs teilen eurer Erfahrungen.
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Die Drosseln sieht man überall, sind aber oftmals überbewertet bzw. in der Problematik unterschätzt, siehe auch hier: http://www.ti.com/lit/an/slla271/slla271.pdf
Harald schrieb: > Die Drosseln sieht man überall, sind aber oftmals überbewertet bzw. in > der Problematik unterschätzt, siehe auch hier: > http://www.ti.com/lit/an/slla271/slla271.pdf Also ich halte den Kurzschluss von CANL gegen Plus eher nicht für einen normalen Anwendungsfall.
Kommt auf die Anwendung an, CAN gegen Ub kann vorkommen beim Verdrahten, Abscheren, Fehlverdrahtung etc. Aber das ist auch nicht der Punkt. Die Beschaltung mit der Drossel wird halt oft kopiert ohne dass über die Notwendigkeit nachgedacht wird (viel hilft viel). Genau das sagt ja auch das Fazit in der AN. Gleich kommt auch noch jemand wieder mit der „Kundenvorgabe“ der Drossel um die Ecke: Ja, dann ist das so und man muss es entsprechend umsetzen. Dann ist meist aber auch der Rest vorgegeben.
Lieber N. schrieb: > wenn man für High Speed CAN einigermaßen aktuelle Bausteine wie ADM3053, > TJA1052i und SN65HVD230 einsetzt, welche Schutzmaßnahmen sind für welche > Einsatzbereich im allgemeinen empfehlenswert? Moderne CAN-Transceiver, zumindest die für den Automotive-Einsatz entwickelten Typen, brauchen keine externe Schutzbeschaltung. Für den Fall, dass es in Deinem speziellen Anwendungsfall doch nötig sein sollte, schadet es nicht ein paar Lötpads vorzusehen. Da können bei Nichtbestehen eines Tests dann kurzfristig Bauteile nachbestückt werden: * ESD-Diode, z.B. PESD1CAN * je einmal 0603 von CAN_H, CAN_L nach Masse (für Kondensator oder Varistor) * bei Problemen mit der Störaussendung oder billiger Verkabelung stromkompensierte Gleichtaktdrossel. Hier braucht's aber zwei 0 Ohm-Brücken zum Überbrücken der nichtbestückten Drossel, was Mehraufwand bedeutet. Die Terminierungswiderstände an den beiden Enden des Busses werden immer als 120 Ohm-Widerstand dargestellt. Hier verbaut man aber real 2x 60 Ohm in Reihe mit 4,7 nF vom Mittelpunkt nach Masse. Wenn das Ganze für einen Kunden ist, der die Vernetzung vornimmt, dann hat dieser üblicherweise auch ein Lastenheft zur Busschnittstelle, wo üblicherweise auch ein Vorhalt der o.g. Komponenten gefordert wird.
Ich war vor einiger Zeit im EMV Labor zur Vorab-Abklärung eines CAN basierenden Gebäudebuses. Grundaussage war eine TVS aller NUP2105 und eine stromkompensierende Drossel mit 51µH sollten für alle normalen Anwendungen passend sein. Ohne Drossel wird man, bei langen Leitungen, Probleme mit der Abstrahlung bekommen. Christian_RX7
Christian K. schrieb: > Ohne Drossel wird man, bei langen Leitungen, Probleme mit der > Abstrahlung bekommen. Ja, und wenn die Bauform zu klein ist mit der Einstrahlung... 0603 oder 0805 ist nicht immer die beste Wahl für diese Teile ...
MiWi schrieb: > Ja, und wenn die Bauform zu klein ist mit der Einstrahlung... 0603 oder > 0805 ist nicht immer die beste Wahl für diese Teile ... CAN-Drossel in 0603? Ich denke da eher an sowas wie ACT45S-220-2PL oder Epcos B82789C0223N001.
Ich wuerde erst mal fuer einen mechanischen Schutz sorgen, dass man zB mit einem Panzer drueber fahren kann. Dh ueber das Auto.
soul e. schrieb: > MiWi schrieb: > >> Ja, und wenn die Bauform zu klein ist mit der Einstrahlung... 0603 oder >> 0805 ist nicht immer die beste Wahl für diese Teile ... > > CAN-Drossel in 0603? Ich denke da eher an sowas wie ACT45S-220-2PL oder > Epcos B82789C0223N001. Mir ist`s egal woran Du denkst... Ich hab nur meine Erfahrungen mit bescheuert entwickelten CAN-Schnittstellen in der Kammer ergänzt. Das Ach und Weh ist groß wenn dann die CAN-Kommuikation in bestimmten eingekoppelten Frequenzbereichen zusammenbricht weil das Kernchenin Sättigung geht und "es nicht größer werden darf"
Ich dachte eigentlich an sowas wie die Murata DLW43S im 1812 Gehäuse, immerhin ist die extra für CAN gebaut. Was mir auch noch gesagt wurde. Man soll auch den Abschlußwiderstand hinter eine Drossel setzen. In wiefern dies einen Unterschied macht, habe ich allerdings noch nicht getestet. Bei den Abschlußwiderständen kann man bei langen Leitungslängen und geringen Datenraten ruhig etwas höhere Werte (150Ohm - 220Ohm) verwenden, dies sorgt für etwas weniger Dämpfung. Christian_RX7
Aktuell für die Drossel sind übrigens 100µH, die 51µH Typen sind schon vor Jahren aus der Liste freigegebener Bauteile geflogen die mir vorliegt. Mein bevorzugter Typ ist im Moment die ACT1210-101-2P. Die ist mit 3,9mm x 2,5mm etwas kompakter als ACT45B oder B82789. Eine Stromkompensierte Drossel in 0805 oder gar 0603 würde ich auch gerne mal sehen. Wer da einfach nur zwei SMD Induktivitäten einbaut gehört disqualifiziert.
Rudolph R. schrieb: > Eine Stromkompensierte Drossel in 0805 oder gar 0603 würde ich auch > gerne mal sehen. Gibt es tatsächlich: https://www.we-online.de/katalog/de/WE-CNSW/ Geht aber noch kleiner: https://www.we-online.de/katalog/de/WE-CCMF/
Christian K. schrieb: > Rudolph R. schrieb: >> Eine Stromkompensierte Drossel in 0805 oder gar 0603 würde ich auch >> gerne mal sehen. > > Gibt es tatsächlich: > https://www.we-online.de/katalog/de/WE-CNSW/ Und das Thema ist CAN, zeig mir mal eine die für CAN geeignet sein könnte. "Size 1812: Empfohlen für CAN bus und CAN FD" Für den USB verwende ich eine WE-CNSW 744232090, für deren vier (!) Wicklungen finde ich nicht mal die Induktivität im Datenblatt. Für den CAN wäre die 744235101 das passende Teil.
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