Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Heizelement über PWM regeln


von Alex (Gast)


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Hallo Zusammen,

für mein Praxisprojekt soll ich eine Raumtemperaturregelung entwerfen.
Dieser besagte raum hat eine Volumen von 0.027m^3.

Aufbau:
Mit einem Poti wird die Soll Temp eingestellt, Temperaturen werden mit 
eine PT1000 gemessen. Diese Werden dann in einem Arduino "verarbeitet".

Wichtig dabei ist das sich nach ca 5 min eine Temp von 40-45°C 
einstellt.

Mein Probleme gerade sind,
A) Auswahl eines passendes Heizelement im besten Fall mit Lüfter 
zusammen würde aber auch einzeln gehen da ich schon einen Lüfter habe ( 
https://www.conrad.de/de/p/noiseblocker-blacksilent-xs2-pc-gehaeuse-luefter-schwarz-blau-translucent-b-x-h-x-t-50-x-50-x-10-mm-1177188.html 
)
B) Wenn ich einen einfachen Föhn nehme der z.B 1kW Leistung hat, wie 
würde dieser sich bei einer PWM verhalten ?

mfg
Alex

von tommy (Gast)


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Alex schrieb:
> Dieser besagte raum hat eine Volumen von 0.027m^3.

Hallo Alex,

Stell Dir den Raum mal als Würfel vor.

Frage:
Welche Kantenlänge hat der Würfel ( in cm, bitte).

von tommy (Gast)


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Vergiss meine Frage :-)
Der Kaffee wirkt noch nicht...

von Alex (Gast)


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tommy schrieb:
> Welche Kantenlänge hat der Würfel ( in cm, bitte).

Der Würfel hat eine Kantenlänge von 30cm und besteht derzeitig aus 
Acrylglas.

von Joe J. (j_955)


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Alex schrieb:
> B) Wenn ich einen einfachen Föhn nehme der z.B 1kW Leistung hat, wie
> würde dieser sich bei einer PWM verhalten ?

Wie ein Fön.

Durch das PWM regelst Du eben den Luftstrom und dessen Temperatur und 
Deine Stellgröße(Zeitdauer->AN) ermittelst Du ja anhand von der 
Raumtemperatur die Du ja misst. Du baust mit Heizelement und Deinem 
Lüfter ja einen 'geregelten' Fön.

Da Du aber eine Zeitvorgabe hast, kannst Du hier vmtl. hinrechnen und 
das Heizelement entsprechend dimensionieren.

Ersetes Ergebnis bei C:
https://www.conrad.de/de/p/tru-components-heizelement-12-v-dc-150-w-l-x-b-x-h-90-x-27-x-17-mm-1571801.html

Grüße

: Bearbeitet durch User
von Jochen-paul S. (picfan)



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Hallo,
in der Annahme dass deine Arduino-Schaltung fertig ist, d.h. Poti und 
PT1000 von deinem Arduino schon gemessen und verarbeitet werden, muss 
nur noch die Basis des TIP122 über den 5K-Widerstand mit dem 
ensprechenden Ausgangs-PIN des Arduino verbunden werden. Auch GND des 
TIP122 mit GND des Arduino verbinden und natürlich die 12V mit Sicherung 
nicht vergessen.
Den TIP122 auf mittelgrosses Kühlblech schrauben.
Den PT1000 nicht direkt bei Kühlblech.
Gruss J.P.

P.S.
Es würde auch ganz einfach ohne Arduino, nur mit einem OP (LM358) 
funzen, der Vorteil wäre, dass der OP auch mit 12V arbeiten kann.(mit 
höherem Basiswiderstand 20k)

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Als Widerstaende kann man zB Autolampen verwenden. Die haben zwar eine 
schreckliche Charakteristik, sind aber unkaputtbar und billig. 
Alternativ 5W Keramikwiderstaende. fuer 100 Stueck wird man vielleicht 
20 Euro bezahlen. Und als Schalter verwendet man einen FET.

von BS (Gast)


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Und wo ist da die eigentliche Heizung?
Einmal einschalten, und entweder die Sicherung fliegt oder dem 
Transistor entweicht der magische Rauch.

von Mario M. (thelonging)


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Die Heizung ist der Transistor selbst und der Kollektorstrom ist hfe*Ib, 
also weit entfernt von einem Kurzschluss.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Statt der Sicherung können auch zwei parallel geschaltete 47 Ohm / 4 
Watt Widerstände eingesetzt werden, die schaffen die 45 °C locker in 5 
Minuten innerhalb eines Würfels mit 30cm Kantenlänge.

von picfan (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Statt der Sicherung können auch zwei parallel geschaltete 47 Ohm / 4
> Watt Widerstände eingesetzt werden, die schaffen die 45 °C locker in 5
> Minuten innerhalb eines Würfels mit 30cm Kantenlänge.

Ja, nur dass man sich am Kühlblech nicht die Finger verbrennt...
J.P.

von Alex (Gast)


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Vielen Dank für die ganzen Hilfreichen antworten.

Also mein plan ist es mit der PWM vom Arduino, das Heizelement und denn 
Lüfter so zu regeln das sich im inneren meines Laborexponates schnell 
und genau eine Temp von 45°C einstellen lässt.

Für Die Solltemp benutze ich ein Poti der über einen Spannungsteiler 
realisiert wird, dies ist mein Input für mein Arduino. Dazu kommen noch 
drei PT1000 Temp sensoren die ebenfalls über ein Spannungsteiler 
realisiert werden. Um denn Lüfter und das Heizelement zu schalten würde 
ich ein Mosfet benutzen. Das ist so der Grobe aufbau.

Bauteile:
Heizelement: 
https://www.conrad.de/de/p/tru-components-heizelement-12-v-dc-150-w-l-x-b-x-h-90-x-27-x-17-mm-1571801.html
Pt1000: 
https://www.conrad.de/de/p/heraeus-nexensos-m310-pt1000-temperatursensor-70-bis-500-c-1000-3850-ppm-k-radial-bedrahtet-181259.html
Lüfter: 
https://www.conrad.de/de/p/noiseblocker-blacksilent-xs2-pc-gehaeuse-luefter-schwarz-blau-translucent-b-x-h-x-t-50-x-50-x-10-mm-1177188.html
MOSFET: 
https://www.conrad.de/de/p/infineon-technologies-irfz44npbf-mosfet-1-n-kanal-94-w-to-220-162747.html

Könnte man das so realisieren oder ist da noch ein Denkfehler drin ??

von Alex (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Statt der Sicherung können auch zwei parallel geschaltete 47 Ohm / 4
> Watt Widerstände eingesetzt werden, die schaffen die 45 °C locker in 5
> Minuten innerhalb eines Würfels mit 30cm Kantenlänge.

Mein Vorgänger hat das mit einer 35W Halogenlampe versucht und hat für 
9°C unterschied Knapp 25 min gebraucht. Ich glaube das die 4W 
Widerstände nicht ausreichen werden

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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picfan schrieb:
> Ja, nur dass man sich am Kühlblech nicht die Finger verbrennt...
> J.P.

Wenn du dir weiterhin die Finger verbrennen willst, dann schalte doch 
die Widerstände in den Emitter, dann kann der Transistor auch noch ein 
bisschen Wärme erzeugen.
Das hat den Vorteil das die Regelung stufenlos und exakt funktioniert.
Bei Widerständen im Kollektor schaltet der Regler eher hin und her und 
es kann zu einer Regelschwingung kommen.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Alex schrieb:
> hat für 9°C unterschied Knapp 25 min gebraucht

Ok. Dann sind 6 Watt für einen Versuch im kalten Kellergeschoss doch zu 
knapp.

Joggel E. schrieb:
> Als Widerstaende kann man z.B. Autolampen verwenden.

von Udo S. (urschmitt)


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Alex schrieb:
> Lüfter so zu regeln das sich im inneren meines Laborexponates schnell
> und genau eine Temp von 45°C einstellen lässt.

Fass dein Vorhaben in konkrete Zahlen. Von Beginn an. Keine Vokabeln wie 
"schön wäre" "ziemlich" oder "genau" benutzen, sondern Werte und 
erlaubte Toleranzen in Zahlen.

Für deine 27 l Volumen wirst du auf jeden Fall eine Luftumwälzung 
benötigen. Das muss kein Orkan eines 1,4kW Föns sein, aber die Luft 
sollte halbwegs gleichmäßig umgewälzt werden.

Welche Leistung du brauchst hängt auch von der Differenztemperatur nach 
aussen und der Isolation deiner Kammer ab.

Für das Aufheizen in bestimmter Zeit kannst du natürlich erst mal die 
Luftmasse bestimmen und die notwendige Energie um die gewünschte 
Temperaturerhöhung zu bekommen. Allerdings dürfte es schwer sein, den 
Wärmeübergang in die Wand qantititiv durch Berechnung halbwegs genau zu 
erfassen.

Die 35W der Lampe sind ein Anhaltspunkt. Mach eine Messreihe mit einer 
definierten Leistung. Wichtig, sorge dafür dass auch hier schon eine 
Luftumwälzung erfolgt.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Als geeignete Heizelemente würde ich mal nach Heizfolien suchen. Die 
gibt es z.T selbstklebend und preiswert.
Sie haben gegenüber einer Glühfadenlampe den Vorteil, dass sie ziemlich 
linear sind, was die Regelung vereinfacht.

von Alex (Gast)


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Vielen Dank für denn Tipp.

Udo S. schrieb:
> Mach eine Messreihe mit einer
> definierten Leistung. Wichtig, sorge dafür dass auch hier schon eine
> Luftumwälzung erfolgt.

Aufgrund der Corona Krise hab ich kein zu gang zum "alten Projekt" um 
muss das jetzt selber komplett neu entwerfen und ich kann die Bauteile 
erst bestellen wenn meine Berechnungen und Überlegungen stimmen und 
darüber hinaus muss ich noch ein Schaltplan anfertigen.

Für die Luftumwälzung würde ich ein Lüfter benutzen der 15m^3/h umwälzen 
kann, das ist eine Verdreifachung im vergleich zum "alten Projekt".

Udo S. schrieb:
> Welche Leistung du brauchst hängt auch von der Differenztemperatur nach
> aussen und der Isolation deiner Kammer ab.

Da das Gehäuse im Labor steht ist die Außen Temp um 20 bis 25°C, das 
gehäuse besteht derzeitig aus Acrylglas und besitzt keinerlei 
Isolierung, da bin ich aber auch schon am überlegen wie man das besser 
machen könnte.

von Udo S. (urschmitt)


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Alex schrieb:
> Da das Gehäuse im Labor steht ist die Außen Temp um 20 bis 25°C, das
> gehäuse besteht derzeitig aus Acrylglas und besitzt keinerlei
> Isolierung, da bin ich aber auch schon am überlegen wie man das besser
> machen könnte.

z.B. Stegplatten wie sie bei Wintergärten als Bedachung verwendet werden

von Michael B. (laberkopp)


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Alex schrieb:
> Der Würfel hat eine Kantenlänge von 30cm und besteht derzeitig aus
> Acrylglas.

Also eine Oberfläche von 0.54m2. Acrylglas (5mm) ist recht gut 
wärmeleitend, 5W/m2/K, du brauchst etwa 68W nur um die Temperatur zu 
halten. Wie lange ein aufheizen benötigt hängt vor allem von der 
Luftfeuchte ab und wie viele Metallwürfel oder Wasserpötte drin stehen. 
So 100 bis 250W sollten es schon sein, 2kW braucht man nicht.

Dann stellt sich die Frage, welche Spannung deine Heizung benutzen soll. 
Die 230V~ oder eine SELV Schutzkleinspannung ? Letztere klingt einfacher 
dann kann dein Arduino die Last mit PWM steuern, bei 230V~ bräuchte man 
Pulspaketsteuerung per SSR. Aber ein 250W/24V Netzteil ist klar teurer.

von Alex (Gast)


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Udo S. schrieb:
> z.B. Stegplatten wie sie bei Wintergärten als Bedachung verwendet werden

Das ist eine ziemlich gute Idee, vielen Dank.

Danke auch an allen anderen für die Tipps.
Werde euch auf dem Laufenden halten.

mfg
Alex

von Jochen-paul S. (picfan)



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Noch ein Vorschlag quick and dirty:
Ich brauche die Schaltung mit der alten Alu-Bratpfanne um meinen 
Sauerteig über Nacht sicher auf 30° zu halten, was auch recht stabil 
erreicht wird.
Die Schaltung funktioniert zuverlässig.
Man kann die Schaltung z.B. mit einem Notebook-Ladegerät(19V 2.5A) 
speisen, den Basiswiderstand dabei zwischen 30-50kOhm auswählen.
Ob die Temperatur dabei innert 5 Minuten auf 45° kommt, kann ich nicht 
sagen.
Die Schaltung an der Bratpfanne mit abgesägtem Stiel befindet sich bei 
mir in einer Karton-Schachtel, etwa 30x40x40CM.
Gruss J.P.

von Heisser Tipp (Gast)


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Hack' einen Steckdosenheizlüfter für 15 Euro: mit 400W und PTC 
Heizelement, Lüfter, Temperatursensor und Sicherungen, Interface und 
2-Punkt-Regler.
Schwierigkeit: die Einstellung geht nur bis 35°C oder so.
Es kommt aber auch darauf an, was in deinem "Raum" drinsteckt.
Um z.B. eine kalte Trinkwasserflasche auf etwas über Körpertemperatur zu 
bringen, werden mehr als 5 min benötigt.

von Stefan A. (king-crash)


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Wenn die Temperatur schnell erreicht werden soll, würde ich 
Widerstandsdraht empfehlen. Der hat sehr wenig eigene Wärmekapazität und 
kann flächig gespannt werden. Gibts bei allen gängigen Distributoren. 
Als Netzteil evtl ein altes von einem Notebook.

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