Hallo Vorweg: Ich habe nicht wirklich Ahnung, hoffentlich ist das keine dumme Frage... Ich habe auf einer Retro-Festplatte beim Versuch, die Daten zu sichern, einen Widerstand (oder zumindest etwas, das aussieht wie einer) zerschossen, von dem ich bis jetzt nur in Erfahrung bringen konnte, dass er wahrscheinlich als Sicherung verwendet wurde. Mein Problem ist, dass der Farbcode auf dem Widerstand zu keiner Tabelle passt und ich bei der Recherche im Internet auch nichts Sinnvolles herausgefunden habe. Farbcode: Silber - Braun - Gold - Braun - Silber Hier noch ein paar Links zu Fotos, auf denen der Widerstand zu sehen ist: ·Wie die Festplatte aussehen sollte: https://www.dreamhardware.com/media/catalog/product/cache/1/base_image/1200x/17f82f742ffe127f42dca9de82fb58b1/_/4/_479_2__4.jpg ·Meine Platte mit etwas verkohltem Widerstand: https://lostcave.ddnss.de/common/external-media/broken_retro_hdd.jpg
Das sieht mehr auf den ersten Blick mehr nach einer Drossel aus.
Danke. Habe gerade mal schnell nachgeschaut, aber auch in diesem Fall passt das Bauteil nicht zur Tabelle. Die ersten beiden Google-Ergebnisse: https://www.westfalia.de/static/informationen/ratgeber/technik/normen_und_kennzeichnungen/farbcode_fuer_festinduktivitaeten.html http://www.elektron-bbs.de/elektronik/farbcode/l.htm
Auch ich betrachte dies als eine Drossel, wegen deren doch recht geringen Schlankheitsgrad (auch wenn ich auch nicht den Farbcode konkret entschlüsseln kann). Aber ich habe trotzdem eher den Eindruck, daß da nicht nur die Drossel schwer krank ist, sondern auch irgendwas in der nachfolgenden Schaltung. Es wird also vermutlich nicht damit getan sein, einfach nur die Drossel zu tauschen, die man vermutlich sogar einfach gegen eine Drahtbrücke tauschen kann, da nur zu Entstörzwecken verbaut. Messe doch mal nach, ob die Drosselanschlüsse direkte Verbindung zu +12V bzw. +5V hat.
Jan D. schrieb: > http://www.elektron-bbs.de/elektronik/farbcode/l.htm Nach dem wäre es 1,1µH 10%. Schau Dir mal bei der unteren Tabelle das Beispiel rechts unten an (2,7µH 20%). Der goldene Ring steht hier fürs Komma.
Beitrag #6217965 wurde von einem Moderator gelöscht.
Zuerst messe mal an den Pins der Drossel nach, ob sie überhaupt durchgebrannt ist. Und messe auch gleich, ob hinter der Drossel ein Kurzschluss gegen Masse besteht. Der direkt daneben befindliche gelbe Klotz, ein Tantal-Elko, ist Kandidat für einen Kurzschluss. Solch ein Erhitzen der Drossel ist nahezu immer ein Folgefehler. Bei einem Kurzschluss hinter der Drossel qualmt sie halt, evtl. brannte etwas andres durch bevor es die Drossel erledigt hat. Jedenfalls muss erst die Stelle gefunden werden,wo der Kurzschluss ist und dieser behoben sein.
Bin mir völlig sicher daß das eine Drosselspule ist Gib mir mal bitte den Typ von der Festplatte, die kommt mir bekannt vor, ich glaube ich habe so eine in der Sammlung (40 oder 80MB)
A-Freak schrieb: > Bin mir völlig sicher daß das eine Drosselspule ist > > Gib mir mal bitte den Typ von der Festplatte, die kommt mir bekannt vor, > ich glaube ich habe so eine in der Sammlung (40 oder 80MB) Seagate ST3120A, ungefähr mit 100MB formatiert (Speicherkapazität steht aber nicht drauf)
Peter R. schrieb: > Zuerst messe mal an den Pins der Drossel nach, ob sie überhaupt > durchgebrannt ist. Klingt nach einer guten Idee. Mache ich gleich mal. > > Und messe auch gleich, ob hinter der Drossel ein Kurzschluss gegen Masse > besteht. Der direkt daneben befindliche gelbe Klotz, ein Tantal-Elko, > ist Kandidat für einen Kurzschluss. > > Solch ein Erhitzen der Drossel ist nahezu immer ein Folgefehler. Bei > einem Kurzschluss hinter der Drossel qualmt sie halt, evtl. brannte > etwas andres durch bevor es die Drossel erledigt hat. > Jedenfalls muss erst die Stelle gefunden werden,wo der Kurzschluss ist > und dieser behoben sein. Das würde mich wundern, aber ich werde es wahrscheinlich gleich heraus finden. Den Unfall, der mit dieser Festplatte passiert ist, habe ich selbst zu verantworten, weil ich sie an einen etwas fragwürdigen Adapter gesteckt habe und nachdem der nicht ging habe ich die Platte nur mit der Stromversorgung verbunden, was dann zu dem jetzigen Zustand geführt hat. Mich wundert, dass die Platte nicht einfach ohne Controller angelaufen ist, wie die meisten Platten. Ich weiß aber nicht, ob das tatsächlich Standard-Verhalten ist / damals schon war.
Ich habe angefangen, mir einen Schwingkreis zum Testen zusammen zu basteln, aber ich bezweifle, dass ich ohne größeren Aufwand einfach so nachmessen kann, ob das Teil noch in Ordnung ist. Stattdessen ist mir eingefallen, dass ich da noch eine Kiste Schrott da habe, in der ich möglicherweise ein Ersatzteil finde. Ein exaktes Ersatzteil habe ich noch nicht gefunden, aber wenn ich da eine Kombination von „Spulen“/Drosseln/induktiven Bauteilen nehme, müsste ich doch auch auf den gleichen Wert kommen können, oder? Gibt es da noch irgendwas anderes, was ich beachten sollte?
Jan D. schrieb: > aber wenn ich da > eine Kombination von „Spulen“/Drosseln/induktiven Bauteilen nehme, > müsste ich doch auch auf den gleichen Wert kommen können Du kannst die Entstörungs-Drossel auch für einen Test erstmal weglassen, durch einen Draht ersetzen. Vielleicht arbeitet die Platte dann nicht so zuverlässig, aber wenn man in Corona-Zeiten nichts anderes hat... Eine Ersatz-1.1uH müsste denselben Strom aushalten und eine ähnlich hohe Resonanzfrequenz haben, aber wenn die Bauform hinkommt oder moderner ist, sollte das ausreichen.
Mir fällt gerade auf, dass die eine Seite der Drossel direkt an 5V geht und die andere an den Kondensator daneben, der zu Ground geht. Der Kondensator ist in Ordnung (habe alle getestet, sind alle okay). Das müsste doch heißen, dass ich wahrscheinlich auch damit wegkommen könnte, dauerhaft eine andere Drossel aus meiner Schrottkiste da einzubauen, oder? Soweit ich das jetzt verstanden habe, geht es in diesem Fall darum, Spannungsschwankungen mit der Selbstinduktion entgegenzuwirken ... oder liege ich da falsch?
Das ist nur eine HF-Drossel zur Funkentstörung.
Sorry, bin ein Noob mit viel Halbwissen aber nicht mehr.... Wenn ich das richtig deute, müsste das heißen, dass ich da problemlos eine Drossel mit höherer Induktivität einsetzen kann?
Sie muss den Strom tragen können. Bei gleicher Bauform heisst höhere Induktivität gleich dünnerer Draht und damit weniger Strom. Wenns nur darum geht, die Platte ein paarmal zu betreiben um sie auszulesen, bau da ne Drahtbrücke ein. Aber nicht wieder falsch anschliessen, sonst ists endgültig vorbei. Oder eine Einlötsicherung. Stromverbrauch sollte auf der Platte draufstehen.
Jan D. schrieb: > weil ich sie an einen etwas fragwürdigen Adapter > gesteckt habe und nachdem der nicht ging habe ich die Platte nur mit der > Stromversorgung verbunden Also entweder verpolt oder Überspannung. In beiden Fällen wird nicht nur die Drossel gelitten haben. Mit Glück ist nur der Tantal-Elko defekt, ich würde den gleich mit tauschen. Mit Pech hat einer der ICs einen Latchup erlitten und ist durchlegiert.
Jan D. (bodgemaster)
>Gibt es da noch irgendwas anderes, was ich beachten sollte?
Ja - die Messungen durchführen, die vorgeschlagen wurden, und Fragen
beantworten, die gestellt wurden.
Inzwischen haste zwar herausgefunden, daß die Drossel einmal an +5V
hängt, und andere Seite an einem C, der lt. Deiner aussage ok sei.
Aber ob die Drossel überhaupt Duchgang hat, hast Du wohl noch immer
nicht beantwortet. Dazu brauchst Du keinen Schingkreis basteln, sondern
einfach mal mit dem das Multimeter durchklingeln, bzw deren R messen.
Auch wissen wir nicht, ob nach der Drossel evtl. ein satter Kurzschluß
gegen Masse besteht - ist auch einfach nur eine Aufgabe für's
Multimeter.
Ansonsten, wenn die Drossel wirklich hinüber ist, dannst Du die auch
einfach für einen Test mit einem Stück Draht ersetzen, um zu sehen, ob
mit Platte überhaupt noch was los ist.
@jensig Ich glaube, ich habe da etwas falsch verstanden. Ich dachte testen in dem Sinne, dass ich versuche, heraus zu finden, ob die Induktivität noch stimmt... (Weiß inzwischen auch, dass das Unsinn ist, es zu versuchen.)
Habe inzwischen ein paar andere Drosseln kombiniert, um auf eine ähnliche Induktivität zu kommen und das Konstrukt da reingebastelt, ist aber eh egal, weil das eigentliche Problem wo anders zu liegen scheint. Zu den Mutmaßungen, was mein ursprünglicher Handhabungsfehler war: Mike schrieb: > Also entweder verpolt oder Überspannung. Klingt logisch, kann aber eigentlich nicht sein. Das Netzteil ist known good (davor und danach problemlos verwendet) und es gestaltet sich recht schwierig, einen Molex-Stecker falschrum rein zu stecken... Ich werde vielleicht nochmal versuchen, die Stromversorgung auf der Platte als Schaltplan aufzuzeichnen und dann alles noch mal zu testen, aber erstmal muss ich die Platine irgendwie ab bekommen. Zu meiner eigenen Idee, was den fehlenden Controller angeht: Unsinn, weil es keinen Power-Up-Pin oder ähnliches am IDE-Interface gibt. Und wenn, dann müsste es die Platte auch überleben, mit Strom versorgt zu werden, bevor sie eingeschaltet wird. Ich denke mal, die Platte ist Kaputt, seitdem ich sie mit dem Adapter verbunden habe. Der ist auf jeden Fall schon mal in der Schrottkiste gelandet. Ob jetzt der Adapter schuld ist oder doch irgendwas mit der Stromversorgung nicht stimmt, werde ich in den nächsten Tagen heraus finden, wenn ich mir einen passenden Satz Schraubendreher-Bits besorgt habe. Abgesehen davon erkennt er auch keine andere Festplatte mehr richtig und es wird unabhängig davon, was ich anschließe, immer eine Speicherkapazität von einigen Hundert Terabyte angegeben. Die anderen Platten danach hat er nur nicht kaputt gemacht trotz der Fehlfunktion.
Mike schrieb: > Also entweder verpolt oder Überspannung. In beiden Fällen wird nicht nur > die Drossel gelitten haben. Mit Glück ist nur der Tantal-Elko defekt, ..oder auch die TVS-Diode.
Jan D. schrieb: > weil das eigentliche Problem wo anders zu liegen scheint. Schutzdiode? Schau nochmals genauer ins Forum. Es gibt Beiträge über kranke Festplatten. Ansonsten gleich Datenretter für kostbare Daten suchen z.B. https://www.ontrack.com/de/
oszi40 schrieb: > Jan D. schrieb: >> weil das eigentliche Problem wo anders zu liegen scheint. > > Schutzdiode? Schau nochmals genauer ins Forum. Es gibt Beiträge über > kranke Festplatten. Ansonsten gleich Datenretter für kostbare Daten > suchen z.B. https://www.ontrack.com/de/ Ich werd’ die Tage noch mal schauen, was ich vielleicht hin kriege, aber professionelle Datenretter müssen da nicht ran, weil es nichts wirklich wertvolles war. Es gibt alte Backups ich weiß nur nicht wo. Wichtiger wäre mir tatsächlich, dass die Platte wieder geht, aber für eine Raparatur Geld auszugeben kommt eher nicht in Frage, weil ich keines habe....
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