Hallo, ich möchte mehrere Meanwell RSD-60G-12 (isolierte DC/DC Wandler 9 bis 36 V auf 12 V) in Reihe schalten. Laut Datenblatt soll das möglich sein. Ich kann jedoch nirgends rauslesen wieviele möglich sind. Durch Recherche habe ich bereits rausgefunden, dass die Spannungsfestigkeit gegenüber GND (hier 4 kV) und Eingang zu Ausgang (hier 2,5 kV), sowie die Spannungsfestigkeit des Ausgangs entscheidend ist. Zum letzten Punkt kann ich leider nichts finden. Datenblatt DC/DC: https://www.meanwell.com/Upload/PDF/RSD-60/RSD-60-SPEC.PDF Für die Diode am Ausgang hätte ich noch einige 100 V 5 A Schottky Dioden da. Auch wenn die Wandler selten unter Volllast und dann nur kurz betrieben werden erscheinen mir die 5 A zu wenig. Oder ist das unkritisch? Ansonsten tendiere ich eher zu 100 V 10 A mit Loch zum festschrauben am Gehäuse. Datenblatt Diode: https://docs.rs-online.com/525a/0900766b814bbf6f.pdf Alternative Diode: https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/TSF20H100C.pdf Wie weit entfernt könnte die Diode sitzen? Dann würde ich die Dioden an 10 bis 20 cm lange Kabel löten und am Gehäuse befestigen zur besseren Kühlung. Das ganze ist als Festspannungsnetzteil mit mehreren Spannungsabgriffen und möglichem Akkubetrieb geplant. Es hängen noch weitere Schaltungen parallel. Siehe Blockschaltbild im Anhang. Könnte es weitere Probleme geben, die ich übersehen habe? Datenblatt NT: https://www.meanwell.com/Upload/PDF/LRS-150/LRS-150-SPEC.PDF Sind zusätzliche Beschaltungen nötig? Bei den Meanwell DC/DC Wandlern würde ich auf Sicherungen verzichten, da diese einen Kurzschlussschutz besitzen. Genaus kein Überspannungsschutz.
Gehe mal davon aus, dass die galvanisch getrennten Wandler bei einer Isolationsfestigkeit von 2.5..4kV einen Betrieb bis zu 115V oder 230V Netzspannung als Differenz vertragen. Es gibt welche, die versorgen damit akkugepuffert einige Treiberschaltungen auf der Netzseite. Das ginge sonst nicht. Aber das waere eine gute Frage an den Service oder Vertrieb von Meanwell. Auf die Antwort waere ich gespannt. Unbedingt sinngemaess den Inhalt der Antwort mitteilen. Die Dioden muessen nahe an die Wandler. Mache die an den Wandler oder alle auf einer Platine. Frueher war oft im Wandler der Platz da, aber nur nicht bestueckt. Die Dioden leiten eigentlich nur, wenn ein Wandler ausfaellt. Sicherungen, ja sinnvoll.
Als Privatperson bei sowas anfragen habe ich immer schlechte Erfahrung. Warum würdest du eine Sicherung einbauen, obwohl eine integriert ist und der DC/DC Wandler Kurzschlussfest ist?
Heinz M. schrieb: > Als Privatperson bei sowas anfragen habe ich immer schlechte > Erfahrung. > > Warum würdest du eine Sicherung einbauen, obwohl eine integriert ist und > der DC/DC Wandler Kurzschlussfest ist? Ich kann von Meanwell in der Hinsicht nix schlechtes sagen, meine Anfragen wurden immer ohne zu zögern beantwortet. Abgesehen davon ist das Datenblatt eh relativ eindeutig und es sollte keine besonderen Probleme mit der Isolationsfestigkeit geben, da ja O/P mit 2,5kV DC angegeben wird. Was allerdings zu beachten ist: je nach Deiner Last kann es zu irgendwelchen hf-Ausgleichsströmen kommen. Ggfs also untersuchen, messen und hf-taugliche AC-Pfade abseits der Netzteile schaffen damit die Netzteil-Cs das nicht alleine schupfen müssen.
Meine Anfrage an Meanwell Europa wurde an einen Distributor in Deutschland geschickt. Der Supportler, der sich damit beschäftigen musste hat intern Rücksprache gehalten. Als Ergebnis wurde mir mitgeteilt, dass es funktionieren "sollte". Weiterhin, dass man nur gewerbliche Kunden betreut, ich solle mich doch bitte an Reichelt oder Conrad wenden. An solchen Punkten verstehe ich die Leute nicht. Warum kann man das nicht in die Technikabteilung von Meanwell schicken. Dort wird in den Schaltplan geschaut und per Email geantwortet "ja das geht" oder "nicht empfehlenswert" oder "geht nicht". Statt dessen schickt man es an den Distributor der sich bemüht, aber die Frage gar nicht beantworten kann, weil er es weder gebaut hat noch die Unterlagen hat. "Sollte" hilft mir jetzt auch nicht wirklich weiter. Ich kann es nur probieren. Ein 5 V und zwei 12 V sind unterwegs. Ich werde reinschauen und berichten was ich für Bauteile finde. @MiWi: Die Isolationsfestigkeit bezieht sich auf In zu Out, bzw. In zu Gehäuse, bzw. Out zu Gehäuse. Für den eigentlichen Zweck eine Steuerspannung von 0 | 24 V auf 230 | 230+24 V zu bekommen ist das die richtige Angabe. Beim Zusammenschalten ist jedoch die Spannungsfestigkeit Out+ zu Out- entscheidend. Wenn an den 6 Stk. 12 V Wandlern die vollen 72 V abgegriffen werden und dort ein Kondensator sitzt, dann ist das im Betrieb kein Problem, weil jeder Wandler nur 12 V am Ausgang hat. Da man die Wandler nicht synchron abschalten kann werden diese unterschiedlich schnell abschalten. Beim letzten liegen durch den Kondensator 72 V an einem Ausgang an, der evtl. nur 24 V (Reihenschaltung 2x 12 V) kann. Ich habe auch schon überlegt Varistoren an jedem Ausgang einzusetzen. Diese würden nur kurz während dem Abschalten leiten, wenn an einem Ausgang die Spannung zu hoch wird. Und damit indirekt den Kondensator an den 72 V entladen. Hast du eine ungefähre Empfehlung welche Größe bzw. Art die HF Entstörkondensatoren haben sollten? Die Lasten sind alles, nur nicht rein resistiv. Motorsteuerungen mit PWM, Akkulader und ähnliches ist möglich. Mein Oszi geht bis 10 MHz und Mikrocontroller im Bereich < 100 MHz. Fernsehen, Radio, Funk gehört nicht zu meinem Zielbereich. Heißt aber nicht dass ich eine HF Schleuder tolleriere. Die Wandler haben 60 W. Ich gehe jedoch von einem typischen Betrieb im Bereich 0 bis 5 W aus. Das heißt auf diesen Bereich optimieren.
Heinz M. schrieb: > An solchen Punkten verstehe ich die Leute nicht. Warum kann man das > nicht in die Technikabteilung von Meanwell schicken. Dort wird in den > Schaltplan geschaut und per Email geantwortet "ja das geht" oder "nicht > empfehlenswert" oder "geht nicht". Da kann ich Dir (aus eigener Erfahrung) weiterhelfen: Es ist weniger eine Frage des "kann" als eine des Wollens. alle mir bekannten Großhersteller kümmern sich bei Fragen ungern um Privatpersonen, "man" sieht da die Direkt-Betreuung für Großabnehmer/OEM. So, wie Du es schilderst, ist die Reaktion für mich eindeutig: Man würde Dich gern betreuen, wenn man den Eindruck hätte Du kaufst zukünftig 100000 Wandler für Dein Projekt. Bei Dir vermutet jedoch man das Du höchstens 10 Stück kaufst, daher setzt sich kein Applikations-Ing. bei Meanwell hin und gibt eine Expertise ab. Der Ing. kostet (die Firma) für seine 45 Minuten Nachdenken, Rechnen, Kaffee trinken, nochmal denken und dann Bericht schreiben halt auch etliche Euro. Eine kluge Firma hätte solch eine von Dir gestellte Anfrage aber aufbereitet und zukünftig in ihre Online-Kataloge oder Applikations-Notes (AN) ein Kurzstatement hinterlegt in der Art "how to put up to XY meanwell dcdc converters in series connection/parallel connection" mit konkreten Beipielen. Oder so was in der Art. Denn vermutlich ist so ein Thema für viel interessant, die so Wandler einsetzen. Das hätte der Support dann (zukünftig) Anfragern dann beantworten können mit "Bitte schauen Sie in unsere AN-4712-0815, da ist ihr Problem addressiert. YMMV
Heinz M. schrieb: > Meine Anfrage an Meanwell Europa wurde an einen Distributor in > Deutschland geschickt. Für Asiaten zutreffend. Wenn kopiert wird, dann werden der Kunden (für den Hersteller ist das der Distributor) gefragt. Heinz M. schrieb: > Ich habe auch schon überlegt Varistoren an jedem Ausgang einzusetzen. Also Dioden für die Rückwärtsspannung und parallel Varistoren (oder ZD) zum Schutz der Ausgangselkos gegen Überspannung beim Abschalten. Gut dass Du daran gedacht hast. Das hatte ich sogar vergessen. Heinz M. schrieb: > Warum würdest du eine Sicherung einbauen, Die Sicherung falls "Shit happens". Z.B. sekündarseitig, zwei fallen aus und Akku ist als Last dran. Schützt die Varistoren, da diese sonst auf mehr Leistung ausgelegt werden müßten. Z.B. primärseitig, eines legiert durch. Dann kriegt dieses die Energie des LRS und aller Eingangselkos der RSD ab. Das knallt deftig.
Das 5 V Teil ist Heute angekommen. Bei den beiden 12 V Teilen hat man sich entschuldigt, dass es zu Verzögerungen aufgrund der Nachfrage kommt. Zum Aufmachen und rein schauen...komplett mit einer gummiartigen Masse überzogen. Vergossen habe ich bei Metallgehäuse noch nie gesehen. Von den 7 großen Elkos auf der Eingangsseite kann ich 50 V lesen. Am Ausgang musste ich etwas von der Masse entfernen. Dabei kamen 6,3 V Elkos zum Vorschein. Das bedeutet unter allen Umständen muss ich die Spannung beim Ausschalten begrenzen und wie viele in Reihe sind ist dann auch schon egal. Weiter in die Tiefen der grauen Masse brauche ich damit nicht eintauchen. Die im Datenblatt empfohlenen Dioden sehe ich jetzt eher als Pflicht an. Kurzer Lasttest mit 4 Ohm Widerstand sah gut aus. 5,05 V mit und ohne Last. Kein Pfietschen hörbar. Kurios ist auch, dass der DC/DC Wandler für Schutzkleinspannung mit Schraubklemmenabdeckung geliefert wird. Beim LRS Netzteil für 230 V ist es Zubehör.
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