Meine Anfrage ist ein bischen an Wühlhase gerichtet. Wie kommst Du eigentlich mit dem erfolgreichen Gebrauch der Rules Query Language zurecht? Ich finde es oft nervig weil wenn man Fehler macht, die SW keinen Hinweis, außer dass etwas syntaktisch falsch ist, gibt. Gibt es im Netz von jemand eine gute Einführung anhand praktisch, häufig vorkommenden Fällen? Die Altium Dokus dazu sind schwer verdaulich... Die Query Language Referenz dirchzuarbeiten nimmt viel Zeit in Anspruch und wenn man in der Mitte eines Projekts ist, will man sich meist aus Zeitdruckgründen nicht mehr damit beschäftigen zu wollen, wie unbedingt nötig ist. Welche Erfahrungen machtest Du damit?
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Hallo Gerhard Gerhard O. schrieb: > Wie kommst Du eigentlich mit dem erfolgreichen Gebrauch der Rules Query > Language zurecht? Es ist fummelig am Anfang und ja, wenn man beim Programmieren (nichts anderes macht man beim Schreiben einer Query eigenltich) den Komfort moderner IDEs gewohnt ist, dann fehlt einem viel. Und sonderlich gut dokumentiert ist es auch nicht. Aber wenn man den Bogen mal raus hat, dann wird das recht schnell zur Allzweckwaffe. Zum Beispiel bei der Anbindung von Polygone an Pads. Das Thermalpad von einem D2PAK mit den gleichen 0,3mm breiten Cu-Stegen wie das 0603-Geraffel, das sieht schlecht aus und ist dysfunktional. Und dann hast du vielleicht noch zwei oder drei andere ICs mit Thermalpad...dann doch eine Polygon-Padrule erstellen, einen Bereich (If PadX > 0.2mm AND PadX <0.6mm oder so ähnlich) definieren, die Regel dreimal kopieren und jeweils die Wertebereiche abändern, fertig. Über Padklassen ist das auch nicht unbedingt zeitsparender. Dafür muß man Padklassen dann anpassen wenn man sich doch noch für ein Bauteil mit einem anderen Footprint entscheidet. Und wehe, man vergißt es. Queries sind da weitaus vorteilhafter, wenn die einmal richtig formuliert sind kann man Footprints ändern, hinzufügen und wieder entfernen, wie man gerade lustig ist. Tipp: Wenn Altium Syntaxfehler anmeckert, findet man den Fehler schnell wenn man die Query häppchenweise zusammenbaut und zwischendurch einen Syntaxtest macht. Noch ein Tipp: Mit Queries freundet man sich schneller an, wenn man bei der Arbeit das Filterpanel öfter benutzt. Und es kann durchaus nützlich sein, sich mal nur alle Vias anzeigen zu lassen die kleiner als 0,5mm sind oder alle Pads, denen kein Netz zugeordnet ist (z.B. Befestigungsbohrungen) und alles andere abzudunkeln oder gar ganz auszublenden. Strg+C oder ein Klick auf Clear unten rechts macht die Auswahl dann wieder rückgängig. Und noch ein Tipp: Um eine Query zusammenzubauen ist die Similar-Property-Funktion (Shift+f) sehr hilfreich: dort gibt es irgendwo im unteren Teil ein paar Haken, einer davon macht z.B. daß passende Objekte nicht gleich ausgewertet werden, ein anderer startet (oder startet NICHT) den Inspector, und ein anderer baut dir anhand deiner Auswahl einen Querystring zusammen. Und die Similar-Property-Funktion ist ja wohl um Längen intuitiver und verständlicher als die Query-Doku es wahrscheinlich je sein wird.
Wühlhase schrieb: > einer davon macht z.B. daß passende Objekte nicht gleich > ausgewertet* werden *Sollte eigentlich ausgewählt, sprich: selektiert, heißen.
Gerade zurück gekommen. Vielen Dank für Deine hilfreichen Ratschläge. Ja. Ich werde mich damit wohl näher und fokussiert befassen müssen. Während eines Projekt wäre ich sonst zu ungeduldig. Einfachere Queries wären an sich kein Problem. Aber sonst tat ich mich oft schwer. Ja. Übung macht hier den Meister. Bezüglich Fehlersuche, das werde ich so machen. Netter wäre es von Altium schon gewesen syntaktische Fehleranzeigefunktionen einzubauen. Man ist so total am Raten. "Geht nicht", sagt es. Siehe zu, daß Du es selber rausfindest;-) Sonst funktioniert, AD17 recht gut. Ad20 ist aber eher eine Krankheit, was mich betrifft. Beim AD17 kann man alle Lagen in einem übersichtlichen Panel überblicken und einstellen. Beim AD20 ist das so unübersichtlich geworden. Mich wundert, daß Altium das nicht auch selber einsieht. Bei objektivem Vergleich kann man einige der Änderungen seit AD18 beim besten Willen nicht wirklich gut finden. AD20 ist interaktiv auch etwas unzügiger. Da sind immer subtile Verzögerungen die AD17 bei gleichen Funktionen nicht hat. Beim PCB Editieren irritiert das eventuell.
Am Anfang nutze ich oft den Query Helper um das ganze zu verstehen. Da baut man Fehler so schnell nicht ein. Fertige Query´s habe ich immer aufgeschrieben und dokumentiert. Generell sehr nützliches Feature, wenn man es beherrscht.
Vier ganz typische Fehler fallen mir direkt ein, die immer wieder gemacht werden. 1. Verwechslung von Is... und In.. z.B. eine ClearanceRule mit IsPoly kann nie klappen. Man muss die Teile ansprechen ausdenen das Polygon zusammen gebaut ist. Beim Hatched z.B. die Tracks diese sind INpoly. Also auch nicht IsNamedPolygon sondern InNamed.. Bei anderen Regeln umgekehrt (PolyConnectStyle Is.. nicht In..) 2. Der Versuch eine Clearance Rule zu einem Mech.Layer zu basteln. In die elektrischen Abstands Regeln gehen eh nur Teile auf Kupferlagen rein. Also Clearance zu Tracks auf Mech.Lagen - vergisses. 3. Falsche Reihenfolge/Prioritäten. Die Regeln werden von oben nach unten abgearbeitet schlägt eine Regel zu werden die darunter nicht mehr ausgeführt. 4. Keine All to All Regel, immer wieder kommen die Leute auf die Idee, die AllToAll abzuändern statt eine neue darüber einzufügen. Effekt=seltsam, Teile die es schaffen durch alle Regeln zu schlüpfen folgen keiner oder einer standard Regel erzeugt seltsames Verhalten.
Gerhard O. schrieb: > Netter wäre es von Altium schon gewesen syntaktische > Fehleranzeigefunktionen einzubauen. Man ist so total am Raten. "Geht > nicht", sagt es. Siehe zu, daß Du es selber rausfindest;-) Hast du schonmal über ein Feature Request im Altiumforum nachgedacht? Schau vorher, ob es eine solche Anfrage schon gibt, und vote dafür. Man mag es nicht glauben, aber die Jungs von Altium schauen da tatsächlich rein, auch wenn dort relativ selten Altiummitarbeiter schreiben. Gerhard O. schrieb: > Sonst funktioniert, AD17 recht gut. Ad20 ist aber eher eine Krankheit, > was mich betrifft. Beim AD17 kann man alle Lagen in einem > übersichtlichen Panel überblicken und einstellen. Teilweise Zustimmung, teilweise sehe ich das etwas anders. Das gleiche Panelfenster hast du aber, soweit ich weiß, noch (falls du das meinst, wo du einzelne Layer ein- oder ausschalten kannst). Insgesamt finde ich die neue GUI gar nicht schlecht. Anders, ja, und etwas Umgewöhnung, ja, aber ich finde da durchaus Gefallen. Allzumal ich finstere Farbschemata bevorzuge. Die Tastenkombinationen, die ich so benutze, gingen auch alle noch, vielleicht hab ich deshalb weniger Probleme mit dem Umstieg gehabt. AD20 kenne ich noch nicht (leider, die haben da einen Bugreport von mir aufgenommen, eine Funktion die in AD17 noch drin war und bis zum im AD19-Release nicht übernommen wurde). Mich haben in AD19 andere Dinge gestört, z.B. daß Leiterbahnen oft in mehrere Segmente zerfallen sind obwohl es eigentlich nur ein Segment sein sollte. Gerade bei Diff-Paaren mit Längenabgleich war das sehr nervig. Ich habe mit AD14, AD14.1, allen AD16 und allen AD17-Versionen gearbeitet und muß sagen, das Programm ist immer besser geworden. Nicht absolut perfekt, aber besser. Und bei AD18/19 sehe ich das auch so, auch wenn AD18 vornehmlich damit aufgefallen ist, das viel erstmal nicht funktioniert hat. Aber das ist bei so einem Komplettumbau eigentlich auch nicht anders zu erwarten. Im AD19 haben sie z.B. den Layerstackmanager komplett überarbeitet, was ich mit Freude gesehen habe. Das man den Lagenaufbau jetzt völlig frei definieren kann, von Vorlagen übernehmen kann usw., finde ich klasse. Versuche mal, in AD17 zwei Prepregs übereinander zu legen, so wie es eigentich üblich ist. Und Draftsman finde ich in AD17 auch sehr frickelig zu benutzen, in AD20 soll das schon sehr, sehr viel besser gehen. Gerhard O. schrieb: > Mich wundert, daß Altium das nicht auch selber > einsieht. Bei objektivem Vergleich kann man einige der Änderungen seit > AD18 beim besten Willen nicht wirklich gut finden. Ehrliche Frage: Was würdest du denn besser finden oder anders haben wollen? Zur alten Delphioberfläche werden die sicher nicht zurückkehren, allein schon deshalb weil es wohl immer weniger Programmierer gibt die noch Delphi können. C# ist in der Hinsicht deutlich wirtschaftlicher, und schon lange vor dem sichtbaren Wechsel haben die bei Altium viel in C# implementiert.
Moin, Danke für Eure Beiträge. Im Augenblick ist AD17.1.9 mein Arbeitspferd. Einfach deswegen weil meine Firmenprojekte Zeitvorgaben haben und als Team Mitglied möchte man ja nicht den "kritischen Pfad" mehr als notwendig aufhalten;-) Mit AD20 habe ich bis jetzt nur rumgespielt und Vergleiche gemacht inwieweit Sachen die man immer braucht umgelernt werden müssen. Auch möchte ich Erfahrungen mit der Brauchbarkeit der erzeugten Gerber Herstellungs Dateien sammeln. Wir sind mit neuen CAD Versionen immer recht vorsichtig. Dann kommt noch dazu, daß MCAD und ECAD mittels PCB Connector zusammenarbeiten müssen. Alle PCB Designs werden in Solidworks als 3D Designs importiert und dann wird genau geprüft ob alles richtig wie geplant in die komplexen Gehäuseinnereien passt. Mit AD20 haben wir das noch nicht ausprobiert weil die MADler nicht immer die richtigen Versionen von SW installiert haben. Da ist man auch immer vorsichtig weil es bei SW leicht unerwünschte Überraschungen geben kann. Der 3D Parameter Editor ist übrigens ein recht gefährliches Werkzeug und kann bei Fehlbedienung alle STEP Modelle gleichzeitig ohne Warnung in Extrusions verwandeln. Da muß noch Arbeit reingesteckt werden. Das Editieren läßt sich nur einzeln durchführen und ist sehr zeitraubend. AD20 ist in 3D viel anspruchsvoller. Auf meinem Arbeits PC mit einer FirePRO4800 (ist uralt) stottert die 3D Wiedergabe. Mit einer GTX960 ist es total in Ordnung und alles bewegt sich ohne zu ruckeln. Die 3D Connexion Maus ist übrigens für 3D ein Must-Have. Was mir bei AD17/20 allerdings sehr gut gefällt sind die Short Cut Erstellungen. Da kann man sich bei häufig benutzten Operationen verletzende Fingerverrenkungen ersparen. Danke übrigens für den Hinweis auf das Layer Panel. Bis jetzt bin ich noch nicht darüber gestolpert und kenne nur das von mir kritisierte Scroll Dialog Fenster was ich gar nicht mag. AD17 hat übrigens einen unangenehmen Bug beim PCB Editieren. Wenn man lange mit dem Editor arbeitet gibt es dann ganz unerwartet beim Bewegen von Kompononenten einen Exception Fault und man muß alles speichern und wieder AD17 neu starten. Das passiert erst nach einigen hundert Operation. Kann aber in schlimmen Fällen regelmäßig wieder auftreten. Altium hat zugegeben, daß dieser Fehler existiert und haben noch keinen Work Around dafür. Es ist nicht zu erwarten, daß V17 noch gepflegt wird. Das Bewegen von Leiterbahnen ist teils sehr angenehm, teils nervig, je nachdem was man machen will und der Einstellungen. In Pr99 waren einige Operationen besser gelöst. Teils wurden in AD diese Eigenschaften verbessert. Perfektion gibt es allerdings nicht;-) Schönes Wochnende noch, Gerhard
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Gerhard O. schrieb: > Im Augenblick ist AD17.1.9 mein Arbeitspferd. Einfach deswegen weil > meine Firmenprojekte Zeitvorgaben haben und als Team Mitglied möchte man > ja nicht den "kritischen Pfad" mehr als notwendig aufhalten;-) Was ich grundsätzlich sehr empfehlen kann, ist, sich hin und wieder mal ein Webinar von Altium anzusehen. Das kostet nichts, außer eine Stunde Zeit, und meistens liegen die zeitlich kurz nach der Mittagspause, wo man sowieso erstmal sein Verdauungsschläfchen hält. Oder, wenn in deiner Nähe, mal zur Roadshow von Altium zu gehen. Da bekommt man reichlich was mit, kann Fragen stellen, usw. Oder, auch immer wieder sehr erleuchtend, sich mal mit anderen Benutzern auszutauschen.
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