Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Falsche Schaltung: Motor parallel Kondensator Lowsideschalter


von ttom (Gast)


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Guten Abend zusammen,
Ich habe gerade einen DC Motor mit einem Mosfet gegen Masse geschalten 
(PWM) und dabei bemerkt (leider zu spät mosfet war dann schon kaputt) 
dass der Zwischenkreiskondensator falsch verdrahtet war.
Dieser war statt zwischen Versorgungsspannung und Masse parallel zum 
motor geschaltet.

Der Motor war entsprechend nicht so richtig in der Geschwindigkeit zu 
Regeln. Und hat starke Geräusche gemacht. Auch ist mir der mosfet kaputt 
gegangen (gate, drain und source kurzgeschlossen).

Meine Frage: was genau ist da passiert? Ich kanns mir gerade nicht so 
recht erklären was für einen Einfluss diese verschaltung hatte. Kann mir 
das eventuell jemand erklären?

Vielen Dank.

von michael_ (Gast)


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ttom schrieb:
> Ich habe gerade einen DC Motor mit einem Mosfet gegen Masse geschalten
> (PWM)

???

 und dabei bemerkt (leider zu spät mosfet war dann schon kaputt)

Diode???

> dass der Zwischenkreiskondensator falsch verdrahtet war.
> Dieser war statt zwischen Versorgungsspannung und Masse parallel zum
> motor geschaltet.

???

von karadur (Gast)


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Mußt du rechnen:

I(t)=C x dU/dt

der Strom killt deinen FET

von ttom (Gast)


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michael_ schrieb:
> ttom schrieb:
> Ich habe gerade einen DC Motor mit einem Mosfet gegen Masse geschalten
> (PWM)
>
> ???
>
>  und dabei bemerkt (leider zu spät mosfet war dann schon kaputt)
>
> Diode???
>
> dass der Zwischenkreiskondensator falsch verdrahtet war.
> Dieser war statt zwischen Versorgungsspannung und Masse parallel zum
> motor geschaltet.
>
>  ???

Ja zwei parallele Freilaufdioden sind auch vorhanden hatte ich vergessen 
zu erwähnen.

von michael_ (Gast)


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Läuft er denn an der Betriebspannung sauber?
Also ohne FET.

Und was soll der Zwischenkreiskondensator?

von ttom (Gast)


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michael_ schrieb:
> Läuft er denn an der Betriebspannung sauber?
> Also ohne FET.
>
> Und was soll der Zwischenkreiskondensator?

Ja direkt am Netzteil läuft der Motor sauber.
Die Zwischenkreis-C's sind auf der Platine um die Spannung zu Puffern 
und den Ripple abzufangen.
 Sollte ja richtig verdrahtet keine Probleme oder zumindest keinen 
Unterschied machen.

Mir geht es um die "falsche" Verdrahtung, welche ich natürlich 
berichtigen werde. Ist also eher eine theoretische Frage weil ich gerne 
verstehen würde was dabei passiert ist.

von Einer K. (Gast)


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Ich sehe bei dir leider keine richtige und auch keine falsche 
Verdrahtung.

ttom schrieb:
> Auch ist mir der mosfet kaputt
> gegangen (gate, drain und source kurzgeschlossen).
>
> Meine Frage: was genau ist da passiert?
Vermutlich irgendwas falsch gemacht.

von ttom (Gast)


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Meine Schaltung ist ähnlich zu der folgenden:
https://www.picotech.com/images/uploads/library/mosfet.gif

Nur das parallel zur freilaufdiode und zum motor zwei Kondensatoren 
liegen. Diese sollten eigentlich parallel zur Batterie geschälten sein 
(tut allerdings für die Frage nichts zur sache).

Ich hoffe es wird so deutlicher?

von Systemgewinner (Gast)


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karadur schrieb:
> Mußt du rechnen:
>
> I(t)=C x dU/dt
>
> der Strom killt deinen FET

Seh ich auch so. Wenn du den C direkt an VCC gehangen hast ohne 
Vorwiderstand fließt ein hoher Strom beim Aufladen des Kondensators und 
dann auch durch deinen MosFet.

von Mani W. (e-doc)


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ttom schrieb:
> parallel zum
> motor geschaltet.

Na was wird wohl geschehen, wenn parallel zum Motor (mit geringem
Widerstand) ein Kondensator hängt mit einigen µF?

ttom schrieb:
> Ich habe gerade einen DC Motor mit einem Mosfet gegen Masse geschalten
> (PWM) und dabei bemerkt (leider zu spät mosfet war dann schon kaputt)

Der Kondensator ist praktisch ein Kurzschluss wenn er beim ersten
PWM-Puls geladen wird, während der PWM-Pause entlädt sich der
Kondensator ziemlich schnell über die niederohmige Wicklung des Motors,
das passiert dann einige Male hintereinander und der MosFet stirbt den
Stromtod wegen Überhitzung und legiert dann im Inneren zu einem
Kurzschluss...

ttom schrieb:
> gate, drain und source kurzgeschlossen).

von Stephan (Gast)


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Erstaunliche Schlussfolgerungen wenn nicht mal gesagt wurde wie groß der 
Kondensator war. Entstörkondensatoren direkt am DC Motor sind nicht 
ungewöhnlich. Jeder Modellbauregler kommt damit klar. Da aber weder was 
zum FET noch zum Motor gesagt wurde bleibt alles nur Glaskugelschauen. 
Freitag eben.

von Christian M. (Gast)


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ttom schrieb:
> was genau ist da passiert?

Du hast den falschen Kondensator erwischt, nimm Pufferkondensatoren, 
nicht Zwischenkreiskondensatoren!

Gruss Chregu

von aGast (Gast)


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Was für ein MOSFET? Pegel des PWM-Signals am Gate? Motor Kenndaten? Höhe 
der Versorgungsspannung?

Fragen über Fragen. Das sind Informationen die auch nicht schlecht wären 
um eine Antwort zu finden. Aber statt dessen gibt es mal wieder 
Salamitaktik.

von ttom (Gast)


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Mani W. schrieb:
> ttom schrieb:
> parallel zum
> motor geschaltet.
>
> Na was wird wohl geschehen, wenn parallel zum Motor (mit geringem
> Widerstand) ein Kondensator hängt mit einigen µF?
>
> ttom schrieb:
> Ich habe gerade einen DC Motor mit einem Mosfet gegen Masse geschalten
> (PWM) und dabei bemerkt (leider zu spät mosfet war dann schon kaputt)
>
> Der Kondensator ist praktisch ein Kurzschluss wenn er beim ersten
> PWM-Puls geladen wird, während der PWM-Pause entlädt sich der
> Kondensator ziemlich schnell über die niederohmige Wicklung des Motors,
> das passiert dann einige Male hintereinander und der MosFet stirbt den
> Stromtod wegen Überhitzung und legiert dann im Inneren zu einem
> Kurzschluss...
>
> ttom schrieb:
> gate, drain und source kurzgeschlossen).

Vielen Dank für die Erklärung das leuchtet mir ein.


Zusätzlich infos:
- 24v Versorung
- Mosfet: zwei IRLZ44N parallel
- 2000 microfarad zk-c
- 5v pwm pegel

von Michael B. (laberkopp)


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ttom schrieb:
> was genau ist da passiert?

Ein leerer Kondensator, mit einem Pol an 24V, wird über den MOSFET mit 
dem anderen Pol an GND geschaltet.
Es fliesst schlagartig aller Strom den das Netzteil (aus seinen 
Ausgangssiebelkos) her gibt, um den MOSFET aufzuladen, das können je 
nach Leitungswiderstand 1000A sein.
Klar ist dann dein MOSFET kaputt.

von Einer K. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> das können je nach Leitungswiderstand 1000A sein.

Ich glaube, ich weiß jetzt auch, was mit "Ampere hochskillen" gemeint 
ist.

;-)

von ttom (Gast)


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Michael B. schrieb:
> ttom schrieb:
> was genau ist da passiert?
>
> Ein leerer Kondensator, mit einem Pol an 24V, wird über den MOSFET mit
> dem anderen Pol an GND geschaltet.
> Es fliesst schlagartig aller Strom den das Netzteil (aus seinen
> Ausgangssiebelkos) her gibt, um den MOSFET aufzuladen, das können je
> nach Leitungswiderstand 1000A sein.
> Klar ist dann dein MOSFET kaputt.

Das macht Sinn. Gestern Abend wars anscheinend zu spät für mich ...


Allerdings habe ich selbst nach dem Beheben des Fehlers noch das selbe 
Problem. Der Mosfet raucht mir nach kürzester Zeit ab.

Ich hab die ZK-Kondensatoren auch schon getrennt. Meine Vermutung ist 
dass die Freilaufdioden nicht rechtzeitig leiten. Der PWM ist aktuell 
bei 500Hz (ja der wird noch angehoben ...).
Daraufhin habe ich die Zwei parallelen Dioden (1n5402) gegen eine 1n4003 
(hab gerade nichts anderes zur Hand) getauscht. Aber das selbe Spiel...

von Achim S. (Gast)


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ttom schrieb:
> Aber das selbe Spiel...

Dann wird es vielleicht jetzt doch mal Zeit, den tatsächlichen Plan 
deiner Schaltung aufzuzeichnen - nicht irgendeinen Link auf eine 
"ähnliche" Schaltung. Denn die "ähnliche" Schaltung funktioniert ja, 
dort kann man den Fehler deiner Schaltung nicht erkennen. Bitte mit 
konkreten Angaben zu allen Bauteilen und zum Motor.

von Stephan (Gast)


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ttom schrieb:
> Allerdings habe ich selbst nach dem Beheben des Fehlers noch das selbe
> Problem. Der Mosfet raucht mir nach kürzester Zeit ab.

Kann doch gar nicht sein. Jetzt fehlen doch die 1000A vom Laberkopp. Wer 
weis was der für Elkos an seinem Ausgang hat. In normalen Geräten 
befinden sich wenige µ am Ausgang. Zum Motor fehlen immer noch die Daten 
und von deinem Programm ist auch nichts zu sehen. Also weiter fröhliches 
Glaskugelschauen am Freitag.

von Stephan (Gast)


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ttom schrieb:
> Das macht Sinn. Gestern Abend wars anscheinend zu spät für mich ...

oder doch nicht ?

von ttom (Gast)


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Ich verwende (nach der Verbesserung der Fehlbeschaltung) genau die oben 
gezeigte Schaltung nur dass das PWM Signal von einem Attiny85 kommt. 
Dieser wird durch einen lm7805 versorgt (eingangsspannungmäßig 
grenzwertig, aber er bleibt kühl).
Der Motor ist ein Briggs & Stratton Etek für den Betrieb mit 48V (72rpm 
pro V) und einem max. Möglichen Peak strom von 330a.
Meine Schaltung soll nur einen Leerlaufbetrieb bei einem geringen Strom 
(max. 5A) und 24V ermöglichen.

von Achim S. (Gast)


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ttom schrieb:
> Der Motor ist ein Briggs & Stratton Etek für den Betrieb mit 48V (72rpm
> pro V) und einem max. Möglichen Peak strom von 330a.
> Meine Schaltung soll nur einen Leerlaufbetrieb bei einem geringen Strom
> (max. 5A) und 24V ermöglichen.

Es wird so viel Strom fließen, wie der Motor aufnimmt (nicht so viel, 
wie "deine Schaltung ermöglichen soll").

Aber wenn es dir echt zu viel Arbeit ist, die eigene Schaltung mit den 
eigenen Bauteilen aufzuzeichnen, dann verabschiede ich mich hiermit 
und wünsche noch viel Spaß beim weiteren Verheizen von MOSFETs.

von ttom (Gast)


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Was mir gerade einfällt:
Könnte es sein, dass die langsame PWM durch die Hohe Last des Motors 
einen extrem hohen Stromanstieg bedeutet? Also dass der Mosfet "zu 
lange" durchschsltet und so der Strom zu weit ansteigen kann? Würde eine 
Erhöhung der PWM Frequenz eventuell das Problem lösen?

von ttom (Gast)


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Achim S. schrieb:
> ttom schrieb:
> Der Motor ist ein Briggs & Stratton Etek für den Betrieb mit 48V (72rpm
> pro V) und einem max. Möglichen Peak strom von 330a.
> Meine Schaltung soll nur einen Leerlaufbetrieb bei einem geringen Strom
> (max. 5A) und 24V ermöglichen.
>
> Es wird so viel Strom fließen, wie der Motor aufnimmt (nicht so viel,
> wie "deine Schaltung ermöglichen soll").
> Aber wenn es dir echt zu viel Arbeit ist, die eigene_ Schaltung mit den
> _eigenen Bauteilen aufzuzeichnen, dann verabschiede ich mich hiermit und
> wünsche noch viel Spaß beim weiteren Verheizen von MOSFETs.

Tut mir leid. Es ist mir nicht zu viel Arbeit nur bin ich gerade 
unterwegs und komme nicht dazu. Aber würde mir gerne ein paar Gedanken 
dazu machen.

von Einer K. (Gast)


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ttom schrieb:
> Würde eine
> Erhöhung der PWM Frequenz eventuell das Problem lösen?
Klar!
Die Hoffnung besteht.

Oder aber auch andere Probleme schaffen....
Beachte die Gate Umladezeit/Ströme.

von Stephan (Gast)


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ttom schrieb:
> Möglichen Peak strom von 330a.

Soll ich mal raten wo der Strom herkommt? 2x12V Bleiakku?
Mit den Spielmosfets?  :-o

von Stephan (Gast)


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von Michael B. (laberkopp)


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ttom schrieb:
> Der Mosfet raucht mir nach kürzester Zeit ab.

Freilaufdiode nicht erwähnt ?

ttom schrieb:
> Der Motor ist ein Briggs & Stratton Etek für den Betrieb mit 48V (72rpm
> pro V) und einem max. Möglichen Peak strom von 330a.
> Meine Schaltung soll nur einen Leerlaufbetrieb bei einem geringen Strom
> (max. 5A) und 24V ermöglichen.

Was für ein bullshit.

Was meinst du, zieht ein 330A Nennstrom-Motor im Anlaufmoment ?

Deine MOSFETs müssen schon den 
Blockierstrom=Anlaufstrom=48V/Innenwiderstand aushalten, wenn du nicht 
extra eine (1us) schnelle Überstromabschaltung an den MOSFET-Treiber 
baust (also nicht den uC langsam scbalhten lassennach dem sein 
A/D-Wandler..)

von Stephan (Gast)


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Die Fahrregler in meinen Booten arbeiten mir mehreren IRL3803. Auch 
können warm werden. kopfschüttel

von Franz (Gast)


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Stephan schrieb:
> mir mehreren IRL3803. Auch
> können warm werden.

Du hast recht:

Stephan schrieb:
> kopfschüttel

von ttom (Gast)


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Stephan schrieb:
> ttom schrieb:
> Möglichen Peak strom von 330a.
>
> Soll ich mal raten wo der Strom herkommt? 2x12V Bleiakku?
> Mit den Spielmosfets?  :-o

Ne aus einem Labornetzteil mit Strombegrenzung. Deswegen wundert es mich 
ja dass so hohe Ströme entstehen können.

von Dietrich L. (dietrichl)


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ttom schrieb:
> Ne aus einem Labornetzteil mit Strombegrenzung. Deswegen wundert es mich
> ja dass so hohe Ströme entstehen können.

Ein Labornetzteil hat aber auch Elkos am Ausgang. Die können kurzzeitig 
auch sehr hohe Ströme liefern...

von karadur (Gast)


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Womit steuerst du deine FETs?  Die Gatekapazität will auch geschaltet 
werden.

von Mani W. (e-doc)


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Wenn ein Mosfet durch schlechte Ansteuerung zu langsam ein- oder
ausschaltet, dann erhitzt sich das Innere des Mosfet so sehr, dass
er legiert, meist verschmilzt, daraus ergeben sich dann Kurzschlüsse...

Die PWM sollte am Gate des Mosfet doch recht steil ansteigen und
abfallen, um Verlustleistung im Kristall zu vermeiden,
die Gatespannung muss hoch genug sein, um den Mosfet niederohmig
zu schalten - ansonsten droht in beiden Fällen der Wärmetod...

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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ttom schrieb:
> Meine Vermutung ist
> dass die Freilaufdioden nicht rechtzeitig leiten. Der PWM ist aktuell
> bei 500Hz (ja der wird noch angehoben ...).
> Daraufhin habe ich die Zwei parallelen Dioden (1n5402) gegen eine 1n4003
> (hab gerade nichts anderes zur Hand) getauscht. Aber das selbe Spiel...

Das "Einschalten" von Dioden geht so schnell, daß der 
Niederfrequenzelektroniker nicht darüber nachdenken braucht.
Beim Abschalten sieht die Sache schon ganz anders aus. Du hast die 
langsamsten Dioden eingebaut, die es gibt. Würde mich nicht wundern, 
wenn die geschmolzen sind.
Von der Langsamkeit abgesehen, sind die Dioden zu schwach.
Und parallelschalten bringt keine Punkte.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Wenn ein Mosfet durch schlechte Ansteuerung zu langsam ein- oder
> ausschaltet

Mal angeschaut?:

ttom schrieb:
> Meine Schaltung ist ähnlich zu der folgenden:
> https://www.picotech.com/images/uploads/library/mosfet.gif

Gruss Chregu

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