Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannungsregler Version 2, Meinungen bitte


von Jan (Gast)


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Hallo,

ich hatte neulich ein Thema gestartet bei dem es um einen Primitiven 
Längsregler (der kein Regler war) ging und den SOA Schutz des 
Regeltransistors. Eine Reihe Zenerdioden und ein Emitterfolger.

Ich möchte nun doch lieber eine Regelung aufbauen, sie muss nicht genau 
sein (+-10V) nur wenig rauschen im NF Bereich und den Ripple am Eingang 
so gut wie möglich unterdrücken. (auf so unter 1mV) Schaut Euch bitte 
das Schaltbild bzw. die Simulation im Anhang an, diese Schaltung erfüllt 
die Anforderungen.

Es soll 2 Regler geben die gleich aufgebaut sind, einer macht aus 
ungefähr 200V -> 150V @ 100mA, der andere aus 330V -> 280V @ 30mA

Warum ich ein Thema aufmache? Weil ich nicht sicher bin ob Q1 jeden 
auftretenden Fall (Kurzschluss, Leerlauf, Startup...) verkraftet. (Spice 
meint Ja)

Die Spannung an C1 beträgt ca 100V, ich habe sie so hoch gewählt um das 
Verhältnis vom Spannungsteiler nicht so groß wählen zu müssen. Dadurch 
wirkt sich die BE Spannung von Q1 nicht sehr stark aus, man spart einen 
Differenzverstärker.

Die Schaltung unterdrückt den Ripple am Eingang ja deshalb so gut weil 
über C4 ein Großteil aller Störungen (AC) 1:1 an den Regeltransistor Q1 
gelangt, das macht den Regler sehr schnell. Im Falle eines Kurzschlusses 
verhindert D2 das die BE Spannung negativ wird. Ich bin aber nicht 
sicher ob es keinen Fall gibt, wenn sich die Spannung am Ausgang zu 
schnell ins positive ändert, das der Basisstrom durch diese 
"Mittkopplung" zu hoch wird bevor nachgeregelt werden kann. Vermutlich 
nicht weil es C2 gibt.

Über dem Regeltransistor liegt eine Diode die im Schaltbild fehlt, sie 
soll falls C2 noch geladen ist die Eingangsspannung aber fehlt vor 
Rückspeisung schützen.

Mich würde auch interessieren wie stabil diese Schaltung ist, wie kann 
man sich die Phasenreserve des Reglers ansehen um einzuschätzen ob er 
schwingen kann? Es gibt viele Verstärkende Halbleiter, dadurch sicher 
auch Pole die ungünstig liegen könnten.

Vielen Dank!

Gruß,
Jan

von Dieter (Gast)


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Ein LR8 mit Zusatzbeschaltung, waere das nicht auch eine Loesung?

von Dieter (Gast)


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Die Basis-Emitterstrecke von Q1 wuerde ich knacken koennen.

von Jan (Gast)


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Lr8 hatte ich mir auch überlegt, macht die Sache aber nicht wirklich 
einfacher. Gerade wegen Kurzschlussschutz.

>Die Basis-Emitterstrecke von Q1 wuerde ich knacken koennen.

verstehe nicht, kancken in Form von geht kaputt oder es gibt eine 
Lösung?

Gruß,
Jan

von Dieter (Gast)


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KS-Last. B Q1 0V, E Q1 >100V;

von Uls (Gast)


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Wofür hast du denn den Stromspiegel am Eingang?

von Jan (Gast)


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>KS-Last. B Q1 0V, E Q1 >100V;

Oh ja klar, das hätte ich sehen müssen. Irgend eine Idee wie ich das 
Problem umgehen kann?

>Wofür hast du denn den Stromspiegel am Eingang?

Kein Stromspiegel, KSQ.

Gruß,
Jan

von Jens G. (jensig)


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>Warum ich ein Thema aufmache? Weil ich nicht sicher bin ob Q1 jeden
>auftretenden Fall (Kurzschluss, Leerlauf, Startup...) verkraftet. (Spice
>meint Ja)

Den Kurzschlußfall können wir nicht bewerten, da wir nicht wissen, was 
das für ein Q3 ist. Der muß jedenfalls 20W für die Dauer des 
Kurzschlusses verbraten können.

>Die Spannung an C1 beträgt ca 100V, ich habe sie so hoch gewählt um das
>Verhältnis vom Spannungsteiler nicht so groß wählen zu müssen. Dadurch
>wirkt sich die BE Spannung von Q1 nicht sehr stark aus, man spart einen
>Differenzverstärker.

Vor allem haste damit eine rel. starke Gegenkopplung, was die Regelung 
genaue macht.
Auch wird der Temperaturgang der Z-Diode nicht sinnlos stark verstärkt 
(eben auch nur um 1,5)

>Die Schaltung unterdrückt den Ripple am Eingang ja deshalb so gut weil
>über C4 ein Großteil aller Störungen (AC) 1:1 an den Regeltransistor Q1
>gelangt, das macht den Regler sehr schnell. Im Falle eines Kurzschlusses

Ja.

>verhindert D2 das die BE Spannung negativ wird. Ich bin aber nicht

Ja.

>sicher ob es keinen Fall gibt, wenn sich die Spannung am Ausgang zu
>schnell ins positive ändert, das der Basisstrom durch diese
>"Mittkopplung" zu hoch wird bevor nachgeregelt werden kann. Vermutlich
>nicht weil es C2 gibt.

Egal, ob C2 oder nicht - beim Startup geht die Ausgangsspannung erstmal 
ganz fix nach oben (eigentlich so schnell, wie die Eingangsspannung, 
bzw. wie Q3 an Strom durchläßt zum Aufladen des C2). Aber ab 
ungefähr/reichlich 100V fängt Q1 an zu leiten, womit die Gegenkopplung 
anfängt zu arbeiten, und durch die 1:1-AC-Gegenkopplung über den C4 wird 
der weitere Anstieg stark gebremst, und wird so nach und nach die 150V 
erreichen (wie eine Kondensator-Aufladekurve).

>Über dem Regeltransistor liegt eine Diode die im Schaltbild fehlt, sie
>soll falls C2 noch geladen ist die Eingangsspannung aber fehlt vor
>Rückspeisung schützen.

Wenn wirklich plötzlicher Kurzschlußam Eingang möglich wäre, dann ist 
das sicherlich nicht verkehrt.

>Mich würde auch interessieren wie stabil diese Schaltung ist, wie kann
>man sich die Phasenreserve des Reglers ansehen um einzuschätzen ob er
>schwingen kann? Es gibt viele Verstärkende Halbleiter, dadurch sicher
>auch Pole die ungünstig liegen könnten.

Da kennen sich andere besser aus ;-)


Haste auch Q6 bzw. Q1 bezüglich Spannungsfestigkeit und Verlustleistung 
betrachtet? Zumindest Q6 muß das meiste aushalten (Eingangsspannung, 
Verlustleistung (naja, sind nur 200mW)).

Irgendwelche Überschwinger auf der Ausgangsleitung, woher auch immer, 
könnten eine stark negative Ube hervorrufgen. Nicht nur, weil die 
Ausgangsspannung plötzlich höher ist, sondern vor allem, weil Q1 als 
Gegenmaßnahme ziemlich stark gegen 100V regelt. Also sollte auch dort 
eine Diode mit ran - am besten gleich über beide Q2/B+Q3/E.

: Bearbeitet durch User
von Jan (Gast)


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>Den Kurzschlußfall können wir nicht bewerten, da wir nicht wissen, was
>das für ein Q3 ist. Der muß jedenfalls 20W für die Dauer des
>Kurzschlusses verbraten können.

Das ist ein TO-220 Transistor, irgendein BULxxx vermutlich. Wird auf 
eine großen Kühlblech montiert bzw. auf das Gehäuse der Gerätes zur 
Kühlung gelegt.
Es muss nicht dauerhaft kurzschlussfest sein, bei einem Fehler soll der 
Transistor aber auch nicht sterben.

>Vor allem haste damit eine rel. starke Gegenkopplung, was die Regelung
>genaue macht.
>Auch wird der Temperaturgang der Z-Diode nicht sinnlos stark verstärkt
>(eben auch nur um 1,5)

Ja richtig. Die Idee statt einer Z-Diode eine Glimmlampe zu nehmen ist 
mir auch eingefallen. Retro Lösung :-)

>Haste auch Q6 bzw. Q1 bezüglich Spannungsfestigkeit und Verlustleistung
>betrachtet? Zumindest Q6 muß das meiste aushalten (Eingangsspannung,
>Verlustleistung (naja, sind nur 200mW)).

Ja, das wird etwas im TO-126 Gehäuse oder SOT-223. Theoretisch reicht 
ein Spannungsfester TO-92 aus, auch fürs gute gefühl.

>Statt nur so ein paar Brocken hinzuwerfen, hättest auch mal mehr
>erklären können, wie eine KS-Last (Kurzschluß am Ausgang?) zu negativer
>Ube führen soll.

Genau der Fall, C1 ist noch geladen, Basis liegt auf 0V. Die Basis 
Emitter Diode verträgt aber nur wenige Volt. Das gleiche Problem gibt es 
beim LR8 Regler mit Emitterfolger. Ich habe aktuell keine Idee wie ich 
das lösen kann.

Gruß,
Jan

von Jan (Gast)


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>Irgendwelche Überschwinger auf der Ausgangsleitung, woher auch immer,
>könnten eine stark negative Ube hervorrufgen. Nicht nur, weil die
>Ausgangsspannung plötzlich höher ist, sondern vor allem, weil Q1 als
>Gegenmaßnahme ziemlich stark gegen 100V regelt. Also sollte auch dort
>eine Diode mit ran - am besten gleich über beide Q2/B+Q3/E.

Das hatte ich versucht, laut Spice geht Q1 dabei kaputt. In die Basis 
fließen dann über 3A im Falle eines Kurzschlusses.

Gruß,
jan

von Dieter (Gast)


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Vielleicht geht es so?

von Jens G. (jensig)


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>>Statt nur so ein paar Brocken hinzuwerfen, hättest auch mal mehr
>>erklären können, wie eine KS-Last (Kurzschluß am Ausgang?) zu negativer
>>Ube führen soll.

>Genau der Fall, C1 ist noch geladen, Basis liegt auf 0V. Die Basis
>Emitter Diode verträgt aber nur wenige Volt. Das gleiche Problem gibt es
>beim LR8 Regler mit Emitterfolger. Ich habe aktuell keine Idee wie ich
>das lösen kann.

Na ebenso mit einer B-E-Diode.

Übrigens hatte ich diesen Text bereits wieder gelöscht, wie Du 
vielleicht inzwischen gesehen hast, denn ich hatte das irrtümlich auf Q3 
bezogen statt Q1.


>>Irgendwelche Überschwinger auf der Ausgangsleitung, woher auch immer,
>>könnten eine stark negative Ube hervorrufgen. Nicht nur, weil die
>>Ausgangsspannung plötzlich höher ist, sondern vor allem, weil Q1 als
>>Gegenmaßnahme ziemlich stark gegen 100V regelt. Also sollte auch dort
>>eine Diode mit ran - am besten gleich über beide Q2/B+Q3/E.

>Das hatte ich versucht, laut Spice geht Q1 dabei kaputt. In die Basis
>fließen dann über 3A im Falle eines Kurzschlusses.

Bei diesem Zitat schrieb ich aber über Überschwinger (bzw. Überspannung) 
am Ausgang, nicht Kurzschluß.
Übrigens sollte man dann noch einen R (10k oder so) in den C des Q1 
einschleifen, damit nicht über die neue Diode im Überspannunsfall der 
Strom über Q1 unbegrenzrt fließen kann.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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"ein paar Brocken hinzuwerfen"
Das hängt auch davon ab, von welchem Gerät Jener gerade tippt und geht 
sicher vielen so. Ganz kurz wird es auf dem Smartphone, etwas länger 
aber weniger Tippfehler pro Zeile vom kleinen 7er Tablet und am 
ausführlichsten auf einer richtigen Tastatur vorm Rechner.


Du könntest aber vielleicht statt nur den Emitter von Q1 auf über 100V, 
doch alle Verbindungen zur Masse auf das gleiche Potential heben. Die 
Schaltung müßte so auch noch funktionieren. Ggf. sind noch kleine 
Nachbesserung notwendig.

von ArnoR (Gast)


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Ich würde die Schaltung anders entwerfen. Die Bastelei mit der 
hochgehobenen Emitterschaltung würde ich durch einen Diff ersetzen und 
den mit kleiner Referenzspannung und entsprechend hoher 
Betriebsverstärkung arbeiten lassen. Dadurch entfällt das Problem mit 
den großen Spannungen am Regler bei Ausgangskurzschluß. Der Diff erlaubt 
es dann auch, die Dynamik durch Emitterwiderstände einzustellen.

von Jan (Gast)


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Ti hat die Lösung:

http://www.ti.com/lit/an/snoa648/snoa648.pdf

Einziger Hacken: Verlustleistung im Leerlauf ist sehr groß weil der 
Regler seine 10mA braucht um vernünftig zu regeln.

Gruß,
Jan

von ArnoR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Ich würde die Schaltung anders entwerfen. ...

Im Anhang was konkretes dazu. Es geht sogar ohne Emitterwiderstände. Die 
Referenzspannung ist im Beispiel 5V, so daß man die Stromquelle ohne 
negative Spannung bauen kann.

von ArnoR (Gast)


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Jan schrieb:
> Ti hat die Lösung:
>
> http://www.ti.com/lit/an/snoa648/snoa648.pdf

Sicher? Das Boucherot-Glied am Ausgang sagt normalerweise aus, daß die 
Schaltung keine kapazitive Last (deine 47µF) verträgt.

In meinem Vorschlag kann man den Diff-Strom und damit die 
Leistungsaufnahme auch weiter reduzieren.

von Jan (Gast)


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>Im Anhang was konkretes dazu. Es geht sogar ohne Emitterwiderstände. Die
>Referenzspannung ist im Beispiel 5V, so daß man die Stromquelle ohne
>negative Spannung bauen kann.

Danke dafür, habe ich in Spice nachgebaut und mir auch angeschaut. Die 
5mA Stromquelle habe ich getauscht durch meine Primitive Transistor 
Stromquelle.
Für das Projekt mus ich sowieso einen Trafo Wickeln lassen. Die 5V und 
die Versorgung der Stromquelle nehme ich aus einer Hilfsspannung. Spart 
Verlustleistung wenn ich nicht von über 300V herunterreglen muss.

Auch der Kurzschlussfall geht mit dem einfachen SOA Schutz von oben. 
TO-220 kann die 20W die Abfallen vertragen je nach Kühlkörper.

Dankeschön!

Gruß
Jan

von Jan (Gast)


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>Sicher? Das Boucherot-Glied am Ausgang sagt normalerweise aus, daß die
>Schaltung keine kapazitive Last (deine 47µF) verträgt.

Habe ich gesehen und den Widerstand einfach in Reihe zum Ausgang 
gesetzt, die 47uF wären auch danach gekommen. Hätte man sich in Spice 
ansehen müssen ob das stabil ist.

Deine Schaltung ist alleine wegen der geringeren (eigen)Verlustleistung 
besser. Das sind <1,5W. Der Ripple am Eingang wird, abhängig von der 
Stromquelle, extrem gut unterdrückt.

Gruß,
Jan

von oldeurope O. (Gast)


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Warum kein getakteter Regler? Bei der RIAA2007 habe ich einen
Sekundär getakteten Regler und vom Aufwand her ist das nicht mehr.

Längsregler: Ich würde die von Arno aber mit PNP und
Strombegrenzung über hfe wählen. Einfach, sicher und gut.

LG
old.

von ArnoR (Gast)


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Jan schrieb:
> Die 5V und
> die Versorgung der Stromquelle nehme ich aus einer Hilfsspannung. Spart
> Verlustleistung wenn ich nicht von über 300V herunterreglen muss.

Es muss doch nur der Referenzstrom für die Stromquelle aus den 300V 
genommen werden. Wenn man den Strom auf 2mA reduziert, braucht man etwa 
200µA Referenzstrom, das sind 60mW an einem einzigen Widerstand. Dafür 
würde ich keinen Aufstand mit einer anderen Versorgung machen. Außerdem 
hat man dann nicht das Problem, daß die einzelnen Quellen zu 
unterschiedlichen Zeiten da oder weg sind.

von Diver (Gast)


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Jan schrieb:
> Hallo,
>
> ich hatte neulich ein Thema gestartet bei dem es um einen Primitiven
> Längsregler (der kein Regler war) ging und den SOA Schutz des
> Regeltransistors. Eine Reihe Zenerdioden und ein Emitterfolger.

Bei so einem HV-Relugator musst du die Endstufe mit Wuerde sehen. Nicht 
jeder Transistor kann einen externen Schalter handhaben ohne gleich kurz 
zu schliessen.

von Jan (Gast)


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>Warum kein getakteter Regler? Bei der RIAA2007 habe ich einen
>Sekundär getakteten Regler und vom Aufwand her ist das nicht mehr.

Schaltplan hattest Du nicht hochgeladen oder? Jedenfalls habe ich dazu 
in Deinem Blog keinen gefunden.

>Längsregler: Ich würde die von Arno aber mit PNP und
>Strombegrenzung über hfe wählen. Einfach, sicher und gut.

Ja, die Strombegrenzung habe ich wieder ergänzt.

>Es muss doch nur der Referenzstrom für die Stromquelle aus den 300V
>genommen werden. Wenn man den Strom auf 2mA reduziert, braucht man etwa
>200µA Referenzstrom, das sind 60mW an einem einzigen Widerstand.

Ich habe mal versucht eine Bandgap-Referenz einzubauen von der auch die 
Stromsenke gesteuert wird. An R66 fallen nichtmal 0,5W ab.

Gruß,
Jan

Beitrag #6227451 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ArnoR (Gast)


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Nicht ohne uns O. schrieb:
> Längsregler: Ich würde die von Arno aber mit PNP und
> Strombegrenzung über hfe wählen. Einfach, sicher und gut.

Naja.

Man müsste dann den Diff-Strom so wählen, dass er etwa Iamax/hfe ist. 
Dann ändert sich aber die Stromverteilung im Diff sehr stark mit dem 
Ausgangsstrom.

Außerdem ist der Ausgang mit einem PNP hochohmig, die 
Leerlaufverstärkung gering und der dominierende Pol liegt extrem tief. 
Im angehängten Beispiel bekommt man z.B. keine 50Hz-Unterdrückung.

Der Stromspiegel (oder eine einfache Stromquelle) funktioniert auch nur 
mit künstlich vergrößerter Ube (Z-Diode). Man könnte einen PMOS nehmen, 
aber dabei verliert man die Strombegrenzung über den Diff-Strom.

Korrektur:

ArnoR schrieb:
> Die Referenzspannung ist im Beispiel 5V

War natürlich nicht 5V, sondern 2,5V, sonst wäre die Ausgangsspannung am 
Anschlag gewesen.

von oldeurope O. (Gast)



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Jan schrieb:
>>Warum kein getakteter Regler? Bei der RIAA2007 habe ich einen
>>Sekundär getakteten Regler und vom Aufwand her ist das nicht mehr.
>
> Schaltplan hattest Du nicht hochgeladen oder? Jedenfalls habe ich dazu
> in Deinem Blog keinen gefunden.

In dem Blog geht es ja um die RIAA-Schaltung und die Koppeltrioden.

Im Anhang die Schaltung der Spannungsversorgung der RIAA 2007.
Die Schaltung vom LM2599T, der den Takt angibt, kann man
ja im Aufbau gut nachvollziehen.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Da sich unerwartet viele Leser für das Netzteil interessieren,
der Vollständigkeit halber hier noch der Link zur Gerätebeschreibung:

http://radio-darius.blogspot.com/2007/07/die-vierte-schaltungstechnik.html

LG
old.

von Jan (Gast)


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Danke fürs teilen!

Interessant das diese „Elektronische Drossel“ alleine reicht um die 
Störungen des Schaltreglers zu filtern. Ich werde dennoch bei der 
Schaltung von ArnoR bleiben. Die Verlustleistung ist mit dem Konzept OK, 
gerade weil es um Röhren geht.

Der Aufbau deiner RIAA2007 finde ich übrigens sehr gelungen, mir gefällt 
das Gehäuse besser als von der 2001.

Gruß Jan

von Jan (Gast)


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Ich überlege gerade, weil in meiner momentanen Planung doch die 
Ausgangsstufe nahe an den Ringkerntrafo kommt, (6-7cm) ob man den ganzen 
Verstärker nicht aus einem Schaltnetzteil versorgen kann.

Ich nehme an dein Trafo liefert die Heizspannung, den Übertrager für die 
Anodenspannung hast Du selber gewickelt?
Mit dem richtigen Controller könnte man gleich Anoden und Heizspannungen 
so erzeugen und filtern.

Gruß,
Jan

von oldeurope O. (Gast)


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Ja, ich mag aus diversen Gründen sekundär getaktete
Netzteile für Audio.
der Trafo ist ein 15V Ringkern von der Stange.
Der macht die 19VDC unstab am Ladekondensator.

Jan schrieb:
> den Übertrager für die
> Anodenspannung hast Du selber gewickelt?

Ja, ich habe einen Zeilenimpulsübertrager von SONY
dafür umgewickelt. Windungszahlen stehen im Schaltbild.
Ist das Teil wo JAPAN drauf steht. Die sind während
meiner Lehrzeit und danach bei den VPH-Umbauten auf
EDV-Zeilenfrequenzen abgefallen.

LG
old.

von Jan (Gast)


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Den Aufwand würde ich garnicht machen. Ein 48V SMPS, Schaltnetzteil 
übertrager für 2x24V Netzteile kann man fertig kaufen. Den kann man ja 
auch andersrum Betreiben.

Aus den 48V werden dann 9V + filter für die 6,3C Heizung per 
Schaltregler gemacht. Die Strombegrenzung aus Deinem 250V Regler kann 
man im einfachsten Fall verwenden um die Röhren sanft anzuheizen und den 
Regler nicht zu überfahren. Das wäre aber dann einen neues Thema, ich 
mache mir Gedanken.

Gruß
Jan

von oldeurope O. (Gast)


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Jan schrieb:
> verwenden um die Röhren sanft anzuheizen

Einen Softstart hat doch fast jeder Buck.
Der LM2599 natürlich auch.

LG
old.

von Jan (Gast)


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Hallo,

ich muss das Thema nochmal ausgraben.

Ich habe mir ArnoRs Regler nochmal vorgenommen, den Längstransistor 
durch einen FET ersetzt (IRF840) und den Strom durch den 
Differenzverstärker auf ein bisschen mehr als 1,5mA gelegt. Alle anderen 
Transistoren sind TO-92, was Mouser eben mit Spannungsfestigkeit CE > 
400V liefern konnte. hFE ist bei allen nicht so hoch, die Auswahl ist 
eingeschränkt.

Für NPN wird es später der APT27 im DIfferenzverstärker:

https://www.mouser.de/datasheet/2/115/APT27-464495.pdf

Der ZTX958 steckt im Stromspiegel:

https://www.mouser.de/datasheet/2/115/ZTX958-91920.pdf

Alles andere 0815, BC547/557. (Stromquelle, Schutz des Mosfet)

Die Referenz ist mit 1mF überbrückt, das bewirkt das die Spannung am 
Ausgang sanft hochfährt, die Stromquelle zur Referenz ist ein LR8 Regler 
der auf rund 1mA eingestellt ist.
Der Pi-Filter ist drin weil das Netzteil (Trafo, Siebung) in einem 
anderen Gehäuse steckt mit 2m Kabel dazwischen.
Platine wird gerade gegossen, am Prinzip ändert sich ja nichts mehr.

Spice meint das läuft und überlebt einen Kurzschluss, ich würde aber 
gerne wissen wie weit die Schaltung vom Schwingen entfernt ist mit 
unterschiedlichen Kapazitäten am Ausgang mit unterschiedlichen 
Lastströmen, sprich ob ich bei der Kompensation nochmal ansetzen muss. 
Wie kann ich das in Spice simulieren, so wie ArnoR das in TINA gemacht 
hat?

Danke!

Gruß

von Dieter (Gast)


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Was zum Beispiel Spice nicht wissen kann, sind zum Beispiel die 
parasitären Kapazitäten der Platine, die gerade gegossen wird nach 
Deinen Worten. Da wirst Du auf die Überraschungen des realen Aufbaus 
warten müssen.

von Jan (Gast)


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Das Stimmt natürlich, mit der Simulation kann ich aber schon im Voraus 
sehen wie kritisch die Auslegung ist. Ist der Regler kurz vorm schwingen 
oder habe ich Reserven? Etwas das gerade so in Spice funktioniert würde 
ich eher nicht aufbauen wollen. (wobei die Schaltung von ArnoR auch mit 
Mosfet in der Simulation prima läuft) Ich kann mir genauer ansehen wo 
ich ansetzen kann falls in der Praxis dann doch ein Teil des Aufbaus 
nicht funktioniert wie gedacht.

Gruß,
Jan

von Dieter (Gast)


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Zum Testen wegen der Relungsreserve erhöhe man die Verstärkung bis es 
schwingt und danach ergänze man eine Zeitverzögerung bis es schwingt. 
Oberhalb von R215 zum Transistor in die Rückkopplung schleift man dazu 
einen idealen OP ein als eine Lösungsmöglichkeit.

von Jan (Gast)


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Hallo nochmals,

es gibt mittlerweile eine Platine von der Mosfet Version, Schaltbild im 
Anhang. Die Schaltung arbeitet aber laut Spice bei starkem Lastwechsel 
nicht stabil, je nach Mosfet (Auf der Platine ist es ein IRF840) 
schwingt sie dann los oder es gibt heftige Überschwinger. Ich weiß nicht 
wie ich das übersehen konnte. Die Version von ArnoR läuft super und 
lässt sich nicht beeindrucken von C2, der Wert ist ziemlich egal. Mir 
kam ein Mosfet damals besser vor um den Strom durch den 
Differenzverstärker so niedrig ansetzen zu können das normale TO-92 
Bauteile funktionieren. So eine große Änderung der Schaltung hätte ich 
lieber dem Erschaffer überlassen sollen, ich muss jetzt versuchen die 
Mosfet Version stabil zu bekommen.

In Spice ist das verhalten durch hinzufügen von R13 wesentlich besser, 
er drückt die Leerlaufverstärkung herunter. R12 und C7 machen die 
Schaltung nochmal stabiler, es ist jetzt egal ob Kein C am Ausgang oder 
330uF nur noch einen schwachen Überschwinger.

Spricht etwas dagegen das Problem so zu lösen, gibt es bessere Wege?

Danke!

Gruß

von Tonnenotto (Gast)


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Klopps in die Rundablage!

von Stefan F. (Gast)


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Normalwerweise macht man das ganz anders, und zwar schwimmt die ganze 
Regel-Schaltung zusammen mit der Ausgangsspannung. Nach diesem Prinzip:
1
          Fetter NPN
2
          Transistor            Shunt
3
4
350V o------C    E-----------+--[===]--------+----+-----o Ausgang +
5
             \  /            |               |    |
6
              B              |            R1 |    |
7
              |         _____|___________   |~|   | 
8
              |        |    Isense       |  |_|   |
9
              |        |                 |   |    |
10
              +--------|out        Usense|---+    |     ________
11
                       |                 |   |    |    |        |
12
                       |             +Ub |---|----|----| +9V    |
13
                       |             GND |---|----+----| GND    |
14
                       |             -Ub |---|---------| -9V    |
15
                       |_________________|   |         |________|
16
                       Regler                |        Hilfs-Netzteil
17
                       mit OP-Amp            |        potentialfrei
18
                                             |
19
                                            |~|
20
                                         R2 |_|
21
                                             |
22
0V o-----------------------------------------+----------o Ausgang -

Dann brauchst du nämlich nur ganz wenige Komponenten, welche die 
"Hochspannung" aushalten müssen:

- Der fette NPN Transistor
- R2

Alles andere sind ganz normale Bauteile für Kleinspannung. Das kann man 
sogar mit dem uralten LM741 machen.

Hier ist die Ausgangsspannung = GND. Alle anderen Spannungen beziehen 
sich darauf.

An Isense hat man eine geringe positive Spannung, die die Stromstärke 
signalisiert. Typischerweise wenige hundert mV über GND.

An Usense hat man eine geringe negative Spannung, die die 
Ausgangsspannung signalisiert. Typischerweise wenige einstellige Volt 
unter GND.

Diese Schaltung habe ich zum ersten mal in einem Voltcraft TNG 35 
gesehen, das angeblich von der Firma Stratron stammt.

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