Hallo zusammen, ich habe ein Problem mit kapazitiven Touch Sensoren mit denen ich eine LED-Lampe steuern möchte. Die Sensoren sind bei Reichelt unter "DEBO TOUCH" zu finden. Grundsätzlich funktioniert alles wunderbar, ABER: wenn ich die Lampe ans Netz anstecke passt erstmal alles. Einschalten, hoch- und runter-dimmen funktioniert alles. Dann aber fangen die Sensoren an herumzuspinnen. Sie fangen an zu flackern und zu triggern. Das flackern sieht man durch die am Sensor eingebaute LED. Die LED-Lampe macht sich dadurch völlig selbstständig. Zunächst dachte ich die Sensoren seien zu sensibel. Nach langem Googeln habe ich herausgefunden, dass die Sensoren über den angelöteten Kondensator in der Sensitivität eingestellt werden können. Soweit mir das jetzt bekannt ist soll die Kapazität zwischen 0 und 50pF liegen. Dies habe ich ausprobiert aber an der Sensitivität ändert sich nichts. Ob ich den Kondensator komplett weg lasse oder zwei 22pF Kondensatoren parallel (=44pF) anlöte ändert sich nichts. Die Sensoren lösen bereits aus wenn der Finger 10mm davon entfernt ist. Also scheinen sie extrem sensibel zu sein. Ich betreibe die Sensoren in "Direct Mode, CMOS active high output", also sind die Pads A und B an den Sensoren nicht verbunden. So wie es bislang aussieht sind die Sensoren damit leider völlig unbrauchbar... Einige schreiben die Sensoren benötigen eine saubere Spannung und das durch Schwankungen in der Versorgungsspannung diese fehlauslösen können. Die VCC habe ich gemessen und scheint sehr stabil bei ca. 3,3V zu liegen. Mein Aufbau besteht aus einem ESP8266 auf einem WEMOS Board mit zwei Step-down Spannungsreglern für 3V und 5V die aus einer 12V Spannung erzeugt werden. Ein altes Netzteil dient für die 230V auf 12V Erzeugung. Diese Konstellation habe ich öfters im Einsatz und machte bisher nie Probleme. In meinem Code sind die Sensoren bereits "entprellt" damit sie nicht zu früh auslösen. Das könnte ich auch noch etwas erweitern. Aber ich möchte grundsätzlich nicht, dass mir die Sensoren den ganzen Tag und die ganze Nacht ein Lichtkonzert veranstalten... Die SW-seitige Entprellung ist nur ein Pflaster und keine Problemlösung. Ich bin für alle Ideen zur Problemlösung dankbar! Falls ich wichtige Details zum Aufbau vergessen habe, einfach fragen.
Wie viele Meter sind die Touch-Sensoren vom WLAN-Modul entfernt? fchk
Die befinden sich ca. 60cm davon entfernt. Dazwischen liegen diverse Holz-Teile der Lampe. Das WLAN des ESP8266 nutze ich in meinem Code aktuell nicht. Kann es sein das es dennoch in irgendeiner Art und Weise funkt und damit die Sensoren stört?
Hallo, die Sensorplatine befindet sich da, wo auch (möglichst kurz) die Sensorfläschen angeschlossen sind? Mach doch mal Bilder von Deinem Aufbau. WLAN ist generell aktiv, man konnte es mal mit einem Trick per deepSleep(1) abschalten, geht wohl im aktuellen SDK nicht mehr so richtig. Über 60cm sollte das aber die Sensorplatine nicht mehr stören. Gruß aus Berlin Michael
Die Sensorplatinen sollen auf dem Holzteil festigt sein (siehe Bild) und durch eine dünne Kunststoffschicht verdeckt werden damit sie nicht sichtbar sind. Dafür ist die hohe Sensibilität von Vorteil. Nur dieses wilde Selbstauslösen ist extrem schlecht. Die drei Sensoren sind im Kreis angeordnet. VCC und GND sind durchgeschleift. Die Datenleitungen verlaufen über den ganzen Weg, aktuell noch ca. 80cm lange Leitungen bis zum ESP. Soweit ich mich erinnern kann, dürfen die Leitungen keine Probleme verursachen bzw. als ich die Sensoren ohne angeschlossene Datenleitungen getestet habe, gab es auch Fehlauslöser (sichtbar an der LED an Sensor)... Aktuell hängen sie an den Drähten in der Luft. Anfangs dachte ich das die Nähe zu umliegenden Teilen das Auslösen hervorrufen könnte. Aber auch wenn sie in der Luft hängen, fangen sie nach einigen Sekunden das herumflackern an. Theoretisch könnte ich die WLAN Antenne an dem ESP abtrennen. Mit einem Dremel oder so reinschneiden... Dann könnte es zumindest nicht mehr funken. Aktuell jedoch unsicher ob es überhaupt das Problem sein könnte. Grüße Robert
VCC und GND Sternförmig verteilen und GND möglichst weit weg von den Sensorflächen verlegen. GND evtl. Schirmen, Schirm auf VCC legen!
Werde die Sternförmige Verteilung von VCC und GND versuchen. GND zu schirmen und den Schirm auf VCC legen wäre mir bislang nicht in den Sinn gekommen... mal sehen wie ich das umsetzen könnte. Melde mich sobald ich zumindest eins davon umgesetzt und getestet habe. Danke schon mal für die Vorschläge! Grüße Robert
Robert K. schrieb: > Die VCC habe ich gemessen und scheint sehr stabil bei ca. 3,3V zu > liegen. Um beurteilen zu können, ob die sauber ist, hast du hoffentlich mit einem Oszi gemessen?
Wolfgang schrieb: > Robert K. schrieb: >> Die VCC habe ich gemessen und scheint sehr stabil bei ca. 3,3V zu >> liegen. > > Um beurteilen zu können, ob die sauber ist, hast du hoffentlich mit > einem Oszi gemessen? Muss zugeben das ich kein Oszi zur Hand hatte. War nur der Wert eines Messgeräts... sagen wir mal, es war am Messgerät stabil. Genauer bekomme ich es leider nicht hin.
Hallo zusammen, habe endlich Zeit gehabt wieder etwas an der Lampe zu basteln. Der Versuch die VCC und GND Leitungen in Sternform anzulöten hat leider nichts gebracht. Die Sensoren flackern wie verrückt und triggern was das Zeug hält :( Danach wollte ich wissen ob die Sensoren sich in irgendeiner Form gegenseitig stören. Bis auf den ON/OFF Sensor habe ich die anderen beiden abgelötet. Der eine Sensor hat dann mit dem Flackern seine eigene Party veranstaltet :( Für eine geschirmte Leitung habe ich in dem Konzept leider keinen Platz und auch momentan keine vorrätig... schätze ich werde von den Touch-Sensoren absehen und normale Taster einbauen da ich mir nicht sicher bin ob ich dieses Problem lösen kann. Leider scheine ich der einzige mit dem Problem zu sein oder keiner nutzt diese Sensoren... vielleicht auch aus gutem Grund. Danke erstmal für eure Hilfe! Grüße Robert
Robert K. schrieb: > In meinem Code sind die Sensoren bereits "entprellt" damit sie nicht zu > früh auslösen. Das muß nichts bedeuten. Es gibt viele mangelhafte und einige zuverlässige Entprell-Libs. Fataler Weise verbreiten sich die mangelhaften im Web wie Unkraut. Robert K. schrieb: > Ein altes Netzteil dient für die 230V auf 12V Erzeugung. Schaltnetzteile können oft bei Unterlast (lückender Betrieb) rumsauen wie blöd. Nimm mal zu Testzwecken ein Labornetzteil (Linearregler). Robert K. schrieb: > Theoretisch könnte ich die WLAN Antenne an dem ESP abtrennen. Durch die Fehlanpassung werden sich wohl im Nahfeld umso mehr Störungen einkoppeln. Wenn man eh einen µC verwendet, würde ich auf extra Sensoren ganz verzichten und mit dem internen ADC den Touch programmieren. Dann kann man sich auch die ADC-Werte für gedrückt und losgelassen per UART ausgeben lassen.
Pack den ESP mal in Alu-Folie und schau ob das besser wird
Sensor sehr hochohmig an die Versorgungsspannung + oder - klemmen .
Robert K. schrieb: > Einige schreiben die Sensoren benötigen eine saubere Spannung und das > durch Schwankungen in der Versorgungsspannung diese fehlauslösen können. > Die VCC habe ich gemessen und scheint sehr stabil bei ca. 3,3V zu > liegen. Ich habe auch solche Sensoren gekauft, 40 Stück für 4€ inkl. Versand bei eBay. (Suche nach: TTP223) Da sie nur 3,5µA verbrauchen und ich damit quasi leistungslos einen MosFET ansteuere, kann ich den Eingang mit einem Tiefpass 1. Ordnung (RC) gut entstören. Robert K. schrieb: > als > ich die Sensoren ohne angeschlossene Datenleitungen getestet habe, gab > es auch Fehlauslöser (sichtbar an der LED an Sensor)... Schau mal wie groß die Widerstände vor den LEDs sind. Bei mir waren es 220 Ohm. Das bedeutet I = (3,3V-1,85V)/220 Ohm = 6,6mA Sie können aber auch mit 5V betrieben werden: Bei mir waren es 220 Ohm. Das bedeutet I = (5V-1,85V)/220 Ohm = 14,3mA Im Datenblatt wird angegeben: Output Port Sink Current (I_OL) +8mA Output Port Source Current (I_OH) -4mA Der Widerstand ist also zu niederohmig, daher habe ich den Widerstand raus gelötet oder 4,7kOhm genommen wenn ich die Status-LED sehen wollte.
Ich habe das Problem gefunden! Es lag tatsächlich daran, wie/wo die Touch Sensoren angeschlossen waren. Für die Eingänge am ESP8266 nutzte ich folgende PINS an meinem Lampenaufbau: D0 (GPIO 16) D1 (GPIO 5) D2 (GPIO 4) Zu Testzwecken habe ich einzelne Touch Sensoren an unterschiedliche PINs am ESP angeschlossen. Und je nach Eingang war das Verhalten anders, was mich stutzig machte. Die Eingänge am ESP sind ja teilweise mehrfach belegt, was auch zu Problemen führen kann...dachte ich mir. Danach entschloss ich mich einen GPIO-Port expander über I2C zu nutzen (PCF8574). Seitdem funktionieren die Touch Sensoren wie ein Traum!!! Kein einziger selbstauslöser, nie! Noch eine Erklärung weshalb ich genau die oben angegebenen PINs genutzt habe. Sechs weitere PINs am ESP waren bereits als Ausgänge für LEDs belegt. Diese werden mittels PWM geschaltet. Übrig geblieben sind deshalb nur die drei oberen. Nun habe ich die PINS D1 und D2 als I2C Schnittstelle und es funktioniert super! -> lessons learned: immer darauf aufpassen welche Ein-/Ausgänge am ESP für welche Funktionen benutzt werden!!! Trotzdem vielen Dank an alle die mir Tipps gegeben haben! Grüße Robert
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