Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USB-Soundkarte zu einem Spannungslogger umbauen, wie die Eingänge schützen?


von Tilo (Gast)


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Hallo,
ich baue grade eine USB-Soundkarte zu einem Spannungslogger um.
Die beiden zu messenden Spannung werden in die LINE-IN-Eingänge des 
Chips eingespeist.
Die Eingangswiderstände mit dem Ohmmeter ermittelt liegen pro Kanal bei 
15M-Ohm. Über jeweils einen Kondensator sind sie aktuell über 47k mit 
Masse verbunden (das ist dann vermutlich der Eingangswiderstand der 
normalen Line-In-Eingangsbuchse).

Der Chip auf dem PCB ist ein CM6206 (Eingänge: Pin25=LINL und 
Pin26=LINR).
https://www.cmedia.com.tw/products/USB20_FULL_SPEED/CM6206
Datenblatt dort oder hier im Anhang.

Die Referenzspannung liegt ungefähr bei 1,4V, das ist also die 
Null-Linie.

Die Mess-Spannung soll kurz gesagt über einen OpAmp mit einem Offset von 
1,4V angeschlossen werden.
Die Verbindung geht über eine Steckerleiste (4polig: Masse, L, R, 
+5V_von_USB_der_Karte).
Wenn die OpAmp-Schaltung abgeklemmt ist, soll die Karte ganz normal 
funktionieren.

Meine Frage ist nun, wie kann man die beiden LINE-IN-Eingänge schützen 
in dem Moment, wo die OpAmp-Schaltung eingesteckt wird (im laufenden 
Betrieb oder auch nicht)?
Reicht die vorhandene Verbindung über den C und die 47k nach Masse schon 
aus?
Und was ist mit Überspannungen/Unterspannungen beim Messen, kann man das 
auch irgendwie in den Griff bekommen (vermutlich am besten in der 
OpAmp-Schaltung)?

von Tilo (Gast)


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Um es etwas handlicher zu gestalten, welche Min/Max-Spannungen dürfen 
überhaupt am "nackten" LINE-IN-Eingang anliegen, ohne die Eingänge zu 
zerstören?

Die Antwort ist im Datenblatt vermutlich auf S. 26 oder 27 versteckt, 
allerdings finde ich dort keine sinnvoll erscheinenden Einträge.

von Tilo (Gast)


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Auf Seite 27 steht unter "Analog Performance":

Line Inputs (A/D):
------------------
min.: -
typ.: 1,1Vrms
max.: 1,25Vrms

Das sind wohl die Werte vor dem Kondensator?!
Daraus kombiniert:
1,25Vrms = 3,54Vss

Bedeutet das, am "nackten" Line-In-Eingang des Chips dürfen maximal 
3,54V anliegen?
(und wie passt dann die Vorspannung der Eingangspinns von ca. 1,40V in 
das Konzept?)

von Frank K. (fchk)


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Soundein- und Ausgänge sind immer gleichspannungsfrei und AC-gekoppelt.

Übliche Line-Pegel liegen bei 1Vrms. Die Audio-Chips werden mit 3.3V 
oder 5V betrieben, aber negative Versorgungsspannungen will man sich 
sparen. Daher wird das Eingangssignal auf einen Ruhepegel von 
beispielsweise VCC/2 angehoben, und dann hat man in jede Richtung noch 
1.5V Spielraum, ohne in die Nähe von GND oder VCC zu kommen.

Für DC-Messungen sind Audiobausteine nicht gemacht und oft auch nicht 
geeignet. Das merken die meisten Leute aber erst hinterher.

fchk

von Olaf (Gast)


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> ich baue grade eine USB-Soundkarte zu einem Spannungslogger um.

Die ist ja gut, aber du bist 10Jahre zu spaet. :-p

Beitrag "Basteltip USB / Oszi"

Olaf

von Tilo (Gast)


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Danke Frank!

Frank K. schrieb:
> Soundein- und Ausgänge sind immer gleichspannungsfrei und AC-gekoppelt.
Korrekt. Habe also die AC-Kopplung übersprungen, es wird nun 
DC-gekoppelt.

> Die Audio-Chips werden mit 3.3V
> oder 5V betrieben
Hier beides, der Audio-Teil mit +5V und der Digital-Teil des Chips 
ebenfalls mit +5V.

> Daher wird das Eingangssignal auf einen Ruhepegel von
> beispielsweise VCC/2 angehoben
Direkt an den Eingängen gemessen sind es 1,40V (das ist schon ein 
leichtes offset, der Nullpegel liegt eher bei 1,38V).
Nach meinen Tests werden Änderungen bis 3,57V noch verarbeitet und 
angezeigt (höher habe ich mich bisher nicht getraut).

> Für DC-Messungen sind Audiobausteine nicht gemacht und oft auch nicht
> geeignet. Das merken die meisten Leute aber erst hinterher.
Mir ist langweilig. Vortests haben gezeigt, dass es als Schätzeisen 
funktionieren sollte, Wunder werden nicht erwartet.

Ich vermute, dass vor allem die interne REF-Spannung (gemessen 1,413V) 
etwas wackelig ist.
Laut Datenblatt heißt es zur Uref:
"Connecting to external decoupling capacitor for embedded band
gap circuit; 2.25V output"
Das ist schon ein saftiger Unterschied zu den am 
Uref-Glättungskondensator gemessenen 1,413V.

von Messdiener (Gast)


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Na ganz einfach: wie Fluke es macht, natürlich!

von Olaf (Gast)


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> Mir ist langweilig. Vortests haben gezeigt, dass es als Schätzeisen
> funktionieren sollte, Wunder werden nicht erwartet.

Wie du siehst habe ich so einen Umbau vor 10Jahren gemacht und das 
seitdem immer mal  wieder genutzt. Hat sich gelegentlich als sehr 
praktisch erwiesen weil man ja viel mehr Bits hat.

Um ein Schutzschaltung des Eingangs musst du dir nicht so sehr Gedanken 
machen weil du ja sicher einen Spannungsteiler verwenden wirst. Der muss 
dann einfach den Strom auf Werte begrenzen welcher die Schutzdioden 
deines Eingangs abkoennen. Ansonsten kannst du natuerlich noch jeweils 
eine Diode nach VCC und GND machen an.
Vergessen darfst du aber nicht das dein GND auf dem Potential deines 
Rechners liegt. Das muss man immer im Kopf behalten!

> Ich vermute, dass vor allem die interne REF-Spannung (gemessen 1,413V)
> etwas wackelig ist.

Deshalb beziehe ich mich darauf in meiner Schaltung und ignoriere das 
dann.

> Das ist schon ein saftiger Unterschied zu den am
> Uref-Glättungskondensator gemessenen 1,413V.

Wenn du Pech hast ist der Kondensator am internen Bandgapanschluss. Das 
ist SEHR hochomig. Deine Multimeter ist mit 10Mohm zu niederohmig um das 
zu messen. Du lernst dann gerade das man keine Messung durchfuehren kann 
ohne den Versuchsaufbau zu beeinflussen. .-) Probiere doch mal was du 
misst wenn du mit zwei Multimetern gleichzeitig misst. Dann kannst du 
sogar U0 deiner Spannungsquelle zurueckrechnen.

Olaf

von Harald W. (wilhelms)


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Tilo schrieb:

>> Für DC-Messungen sind Audiobausteine nicht gemacht und oft auch nicht
>> geeignet. Das merken die meisten Leute aber erst hinterher.
> Mir ist langweilig. Vortests haben gezeigt, dass es als Schätzeisen
> funktionieren sollte, Wunder werden nicht erwartet.

Also 5% Fehler stören Dich nicht? Beim schnellen Durchblättern
des Datenblatts konnte ich keinerlei Angaben über die Messge-
nauigkeit finden.

von Tilo (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ansonsten kannst du natuerlich noch jeweils
> eine Diode nach VCC und GND machen an.

Danke Olaf! Also eine Diode 1N4148 (oder besser BAT41 oder BAT42 ?) von 
GND (Anode) nach IN (Kat. und eine von IN (Anode) nach VCC (Kat.)?

Olaf schrieb:
>> Das ist schon ein saftiger Unterschied zu den am
>> Uref-Glättungskondensator gemessenen 1,413V.
>
> Wenn du Pech hast ist der Kondensator am internen Bandgapanschluss. Das
> ist SEHR hochomig. Deine Multimeter ist mit 10Mohm zu niederohmig um das
> zu messen.

Habe grade kein zweites MM zur Hand. Wenn man einen 10M-R 
zwischenschaltet, fällt die Mess-Spannung von 1,411V ohne 10M dazwischen 
auf 1,283V mit 10M dazwischengeschaltet. Das könnte man wahrscheinlich 
rückwärts rechnen.

Der Glättungs-C war übrigens ein 10uF-Elko. Habe den mal durch einen 
Multilayer-C mit 10uF ersetzt. Das gibt die gleiche Spannung wie wenn 
man ihn weglassen würde. Ohne diesen C rauscht auch einer der beiden 
Kanäle.


> Wie du siehst habe ich so einen Umbau vor 10Jahren gemacht und das
> seitdem immer mal  wieder genutzt. Hat sich gelegentlich als sehr
> praktisch erwiesen weil man ja viel mehr Bits hat.
Ich könnte sowas auch hin und wieder mal brauchen um z.B. die Laufzeit 
und das Entladeverhalten von Akkus zu testen.

von blub (Gast)


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Ich würde mich gerne in euren Thread einklinken. Hatte letztens auch 
schon darüber nachgedacht eine Soundkarte als Messgerät zu nutzen, 
allerdings wenn schon, denn 24 bit und 96kHz oder so. Leider wäre es 
sehr schade wenn ich da ein etwas hochwertigeres Gerät aufschrauben 
würde und sich herausstellte dass sich die AC-Kopplung nicht austricksen 
lässt. Wie ist eure Einschätzung, kann jede Soundkarte auf DC umgebaut 
werden oder kann es da Probleme geben wie zB Chips die interne 
Lowpassfilter oder dergleichen haben?

von Tilo (Gast)


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blub schrieb:
> Wie ist eure Einschätzung, kann jede Soundkarte auf DC umgebaut
> werden oder kann es da Probleme geben wie zB Chips die interne
> Lowpassfilter oder dergleichen haben?

Das musst du wahrscheinlich vorher ausprobieren. Die meisten Soundkarten 
haben meines Wissens einen DC-Rausrechne-Algo einprogrammiert. Die kann 
mann dann leider nicht für DC-Messungen nutzen.

von Tilo (Gast)


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>> Wenn du Pech hast ist der Kondensator am internen Bandgapanschluss. Das
>> ist SEHR hochomig.

Frage: kann man die interne Gap-Referenz an dem Kondensatoranschluss von 
außen mit Gewalt "überspielen", also eine externe Referenzspannung 
einspeisen?
Oder verabschiedet sich dann der ganze Chip?

von 2 Cent (Gast)


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blub schrieb:
> Wie ist eure Einschätzung, kann jede Soundkarte auf DC umgebaut
> werden
Leider nicht. Das kann keine Soundkarte wirklich sinnvoll liefern, die 
Anforderungen an (offset-) driftfreie Gleichspannungsmessung sind sehr 
aufwändig; bei einer Soundkarte unsinniger overkill; nicht marktüblich, 
weil viel zu teuer, ausserdem für Audio total unsinnig (und 
Kontraproduktiv), Perlen vor die Säue sozusagen.

von Stefan F. (Gast)


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Lohnt sich der Aufwand überhaupt? Man kann doch auch für wenige Euro ein 
Arduino Board an den USB Port hängen und mit wenigen Zeilen Code dessen 
analoge Eingänge abfragen.

von 2 Cent (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Man kann doch auch für wenige Euro ein
> Arduino Board an den USB Port hängen und mit wenigen Zeilen Code dessen
> analoge Eingänge abfragen.
Danke Stefan, du schreibst schneller als ich mirselbst nachtreten kann. 
Sowas ist weitaus zuverlässiger nachzubauen.

Allerdings vergesst bitte eine Auflösung von 16 (oder 24) bit; das ist 
nicht mehr trivial, vor allem nicht für Gleichspannung.

von Tilo (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Tilo schrieb:
> Mir ist langweilig.

;)

von Olaf (Gast)


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> Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

JA klar. Zum einen weil so du so 16Bit bekommst und die bastelt du nicht 
mal eben so und zum anderen weil so eine USB-Soundkarte kompatibel mit 
den ganzen Soundkarten Osziprogrammen ist. Man muss da nichts 
programmieren und es geht sofort.

Olaf

von retry (Gast)


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Mach 2 antiparallele grüne oder rote Leuchtdioden an die Eingänge. Das 
begrenzt die Eingangsspannung auf 2Volt pp. Noch jeweils ein 
Vorwiderstand von 10kOhm davor, damit die Dioden nicht sterben.

von retry (Gast)


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Nachtrag:
Wie bereits erwähnt handelt es sich um AC-Eingänge. Mit Spannungsmessung 
ist nix.

von Stefan F. (Gast)


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Bei den ganzen Umbauten und Vorschaltungen gehen von den 16 (bzw. 24) 
Bits sicher ein paar vor die Hunde. Eine richtig teure Soundkarte würde 
daher wohl lieber unangetastet lassen. Wenn wir hier von 5-20€ reden, 
dann OK, da hat man nicht viel zu verlieren.

von Tilo (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn wir hier von 5-20€ reden,
> dann OK, da hat man nicht viel zu verlieren.

Sowas mit 24bit und 96kHz als USB-Soundkarte zu dem Preis wäre super!
Darf halt nur keinen DC-wegrechne-Algo implementiert haben...

von Frank K. (fchk)


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Ich denke, eines der üblichen ADS1115 Breakout-Boards (Adafruit etc) an 
einem FTDI-Konverter oder einem MCP2221 wäre die sinnvollere Variante. 
Dein Weg macht den Eindruck, als würde man eine Schraube mit einem 
Hammer einschlagen.

fchk

von blub (Gast)


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De AD7193 ist auch cool

von Tilo (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Dein Weg macht den Eindruck, als würde man eine Schraube mit einem
> Hammer einschlagen.
Das ist schon eine fertige USB-Soundkarte, die ich einfach umbaue, für 
14 Euronen von der Bucht. Nur, falls hier jemand denkt, ich würde das 
alles aus dem blanken Chip zusammenzimmern.

blub schrieb:
> De AD7193 ist auch cool
Interessantes Teil! :)

(der Blob übrigens auch :))
https://www.youtube.com/watch?v=Vdp35w4u9cw

von Frank K. (fchk)


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Tilo schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Dein Weg macht den Eindruck, als würde man eine Schraube mit einem
>> Hammer einschlagen.
> Das ist schon eine fertige USB-Soundkarte, die ich einfach umbaue, für
> 14 Euronen von der Bucht. Nur, falls hier jemand denkt, ich würde das
> alles aus dem blanken Chip zusammenzimmern.

Ja und? 14 Oiro zu viel ausgegeben. Das weiß man doch vorher, dass das 
nicht zu vernünftigen Ergebnissen führt.

fchk

von batman (Gast)


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Was nützt die Auflösung bei unbestimmter Genauigkeit, niedriger Frequenz 
und nur 2 Kanälen. Um ein paar Zeilen Programmieren kommt man bei einem 
Logger wohl auch kaum herum. Da schlägt ein 2,50-Arduino jedes Argument.

von Olaf (Gast)


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> Bei den ganzen Umbauten und Vorschaltungen gehen von den 16 (bzw. 24)
> Bits sicher ein paar vor die Hunde.

Kommt halt drauf an wer es macht. .-)

Lass dir versichern es kann VIEL besser sein wie ein Oszi wenn man mit 
der beschraenkten Bandbreite zufrieden ist.

Und ja, man muss schauen ob der Chipsatz DC weiterleitet!

Olaf

von Dieter (Gast)


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Tilo schrieb:
> Bedeutet das, am "nackten" Line-In-Eingang des Chips dürfen maximal
> 3,54V anliegen?
> (und wie passt dann die Vorspannung der Eingangspinns von ca. 1,40V in
> das Konzept?)

Die Vorspannung ist für ein Elektretmikro, sei mal angemerkt. Die 3,54 
sind beszogen auf möglich 3,3V des Chips bedingt durch die Diode nach 
plus im internen des Chips.

Für das loggen von langsamen Spannungen daher nur geeignet, wenn 
vornedran ein U/f oder U/PWM-Wandler sitzt. Diese kann dann ausgewertet 
werden. Oder die andere Alternative ist ein Hochsetzen über einen 
vorgeschalteten Operationsverstärker.

von Tilo (Gast)


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Dieter schrieb:
>> (und wie passt dann die Vorspannung der Eingangspinns von ca. 1,40V in
>> das Konzept?)
>
> Die Vorspannung ist für ein Elektretmikro, sei mal angemerkt.

Nein, das ist die Referenzspannung am nackten Line-in-Eingang des Chipd, 
gemessen mit einem Multimeter mit 10M Eingangswiderstand (s.o.)


Wenn man die Null-Volt-Schwelle des ADCs (Line-in-Kanal) finden will, 
muss man dann ausprobieren oder kann man diese Spannung irgendwo am IC 
abgreifen?

von Larry (Gast)


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Wenn man schon DC mit einer Soundkarte messen will, sollte man 
wenigstens
eine einsetzen bei das auch in der Spezifikation des Codec enthalten 
ist.

Z.B. ein TLV320AIC3204:
1
5.9.4 DC Measurement
2
The TLV320AIC3204 supports a highly flexible DC measurement feature using the high resolution
3
oversampling and noise-shaping ADC. This mode can be used when the particular ADC channel is not
4
used for the voice/audio record function. This mode can be enabled by programming Page 0, Register
5
102, D(7:6). The converted data is 24-bits, using 2.22 numbering format. The value of the converted data
6
for the left-channel ADC can be read back from Page 0, Register 104-106 and for the right-channel ADC
7
from Page 0, Register 107-109. Before reading back the converted data, Page 0, Register 103, D(7:6)
8
must be programmed to latch the converted data into the read-back register. After the converted data is
9
read back, Page 0, Register 103, D(7:6) must be reset to 00 immediately. In DC measurement mode, two
10
measurement methods are supported.

Wie man sieht, sind dazu aber Einstellungen noetig, die der
normale Audiotreiber nicht vornimmt. In der Konsequenz muesste
man also selbst noch einen Treiber schreiben der dies tut.

von Olaf (Gast)


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> used for the voice/audio record function. This mode can be enabled by
> programming Page 0, Register

Interessant, da koennte man noch ein paar Bits mehr rausholen als mit 
meinem alten CM109.

> man also selbst noch einen Treiber schreiben der dies tut.

Oder Linux nehmen. Da wird man wohl nur den Treiber leicht patchen 
muessen falls es nicht sowieso schon einer eingebaut hat.

Olaf

von Tilo (Gast)


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Danke für den Tip mit der TLV320AIC3204!

Larry schrieb:
> Wenn man schon DC mit einer Soundkarte messen will, sollte man
> wenigstens
> eine einsetzen bei das auch in der Spezifikation des Codec enthalten
> ist.

Der CM6206 kann aber doch auch DC messen, wenn man den Eingangs-C 
entfernt.
(da wird kein DC-Anteil weggerechnet wie sonst üblich)


Tilo schrieb:
> Wenn man die Null-Volt-Schwelle des ADCs (Line-in-Kanal) finden will,
> muss man dann ausprobieren oder kann man diese Spannung irgendwo am IC
> abgreifen?
Eine Antwort auf diese Frage bleibt offen.

von 2 Cent (Gast)


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Opa erzählt vom Krieg

Tilo schrieb:
> Dieter schrieb:
>>> (und wie passt dann die Vorspannung der Eingangspinns von ca. 1,40V in
>>> das Konzept?)
>>
>> Die Vorspannung ist für ein Elektretmikro, sei mal angemerkt.
>
> Nein, das ist die Referenzspannung am nackten Line-in-Eingang des Chipd,
> gemessen mit einem Multimeter mit 10M Eingangswiderstand (s.o.)
Der Teil ist nachvollziehbar.

> Wenn man die Null-Volt-Schwelle des ADCs (Line-in-Kanal) finden will,
> muss man dann ausprobieren oder kann man diese Spannung irgendwo am IC
> abgreifen?
Abgreifen zwecks "Null-Volt" würde ich (nichts anderes als) die Daten 
nach der Digitalisierung, also austesten deiner vorhandenen Schaltung. 
Wundere dich bitte nicht wenn diese Daten dann rauschen und 
schwanken/driften bis zur Unkenntlichkeit; Auflösung hat mit Genauigkeit 
(im Sinne von Wiederholgenauigkeit) nichts zu tun.


Ein praktisches Beispiel aus dem vorigen Jahrtausend: 16bittige 
Soundkarte (?3220), als A/D durchaus audiotauglich (für meine Ohren, 
habe sogar zwei Stück Ohren) mit recht hoher Dynamik; allerdings 
Messtechnische Samples gerade einmal für 7 (sieben!) Bit brauchbar. Und 
da ging es nicht einmal um Gleichspannungsdrift.


Mag heutzutage mit einem CM6206 besser aussehen, allerdings hast du es 
-nach wie vor- mit Audiohardware zu tun, verlassen kannst du dich auf 
die Specs des 6206 also nicht.


Und vergiss auch nicht die Ströme (den Spannungsabfall) auf der 
gnD-Leitung des USB-graffels; dies verhagelt saubere Messungen.



Olaf schrieb:
>> Bei den ganzen Umbauten und Vorschaltungen gehen von den 16 (bzw. 24)
>> Bits sicher ein paar vor die Hunde.
>
> Kommt halt drauf an wer es macht. .-)
>
> Lass dir versichern es kann VIEL besser sein wie ein Oszi wenn man mit
> der beschraenkten Bandbreite zufrieden ist.
VIEL besser als ein Scope mit herkömmlichen (aber verlässlichen 7) 8bit? 
Haste mal ein reproduzierbares Beispiel?

von Tilo (Gast)


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Danke für die ausführlichen Worte!

2 Cent schrieb:
> Und vergiss auch nicht die Ströme (den Spannungsabfall) auf der
> gnD-Leitung des USB-graffels; dies verhagelt saubere Messungen.
Trotz der internen Gap-Band-Referenz?


> Ein praktisches Beispiel aus dem vorigen Jahrtausend: 16bittige
> Soundkarte (?3220), als A/D durchaus audiotauglich (für meine Ohren,
> habe sogar zwei Stück Ohren) mit recht hoher Dynamik; allerdings
> Messtechnische Samples gerade einmal für 7 (sieben!) Bit brauchbar. Und
> da ging es nicht einmal um Gleichspannungsdrift.
Wie das?

von Olaf (Gast)


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> VIEL besser als ein Scope mit herkömmlichen (aber verlässlichen 7) 8bit?
> Haste mal ein reproduzierbares Beispiel?

Wie soll das gehen? Wenn du es reproduzieren koenntest dann koenntest du
es doch auch selber durchmessen oder?

Sagen wir so, ich bin zufrieden und ich hab damit schon Sensoren 
vermessen
wo ich die Aufloesung gebraucht habe.

Aber, ja man darf nicht vergessen das es Audio-ADC sind. Trotzdem sind 
die schon besser wie deine 7Bit.

Olaf

von batman (Gast)


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Die Auflösung kann man mit jedem ADC erhöhen aber nicht die Genauigkeit.

von Harald W. (wilhelms)


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Larry schrieb:

> Wenn man schon DC mit einer Soundkarte messen will, sollte man
> wenigstens eine einsetzen bei das auch in der Spezifikation des
> Codec enthalten ist.
> Z.B. ein TLV320AIC3204:

Gibts zu diesem AD-Wandlertyp denn irgendwelche Angaben über die
erzielbare Genauigkeit (nicht Auflösung)?

von Harald W. (wilhelms)


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2 Cent schrieb:

> (für meine Ohren, habe sogar zwei Stück Ohren)

Anscheinend gibts ja auch Menschen mit "5+1"-Ohren. Zumindest gibts
auch passende Audioanlagen für solche Menschen.

von 2 Cent (Gast)


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Tilo schrieb:
> 2 Cent schrieb:
>> Und vergiss auch nicht die Ströme (den Spannungsabfall) auf der
>> gnD-Leitung des USB-graffels; dies verhagelt saubere Messungen.
> Trotz der internen Gap-Band-Referenz?
Ja, zum Vergleich: ein Scope ist zwar normalerweise an desssen GND 
geerdet, aber es zieht dort keinen Versorgungsstrom.
Am USB-Audio-device ist auch (via PC) GND geerdet, aber es zieht seinen 
(pulsierend schwankenden) Versorgungsstrom über dieselbe Leitung. Und 
schon hast du hochfrequente Störungen auf der GND-Leitung, welche sich 
(durch kapazitieve Kopplung, der Prüfling hat immer eine geringe 
Kapazität gegen Erde) bei hochauflösenden Messgeräten störend bemerkbar 
macht.


>> Ein praktisches Beispiel aus dem vorigen Jahrtausend: 16bittige
>> Soundkarte (?3220), als A/D durchaus audiotauglich (für meine Ohren,
>> habe sogar zwei Stück Ohren) mit recht hoher Dynamik; allerdings
>> Messtechnische Samples gerade einmal für 7 (sieben!) Bit brauchbar. Und
>> da ging es nicht einmal um Gleichspannungsdrift.
> Wie das?
Noise in Form von praktisch zufälligen Peaks, oftmals verursacht durch 
total versaute GND-Pegel (in meinem Falle Rechnerintern), s.o.

Ich möchte dir das Projekt ja nicht ausreden, aber erwarte halt nicht 
zuviel, sonst bist du nachher schwer enttäuscht.



Olaf schrieb:
>> VIEL besser als ein Scope mit herkömmlichen (aber verlässlichen
> 7) 8bit?
>> Haste mal ein reproduzierbares Beispiel?
>
> Wie soll das gehen? Wenn du es reproduzieren koenntest dann koenntest du
> es doch auch selber durchmessen oder?
Genau deshalb bat ich um ein Beispiel, um es reproduzieren zu können. 
Oder du selbst es reproduzieren -und zeigen- koenntest.

> Sagen wir so, ich bin zufrieden und ich hab damit schon Sensoren
> vermessen
> wo ich die Aufloesung gebraucht habe.
Dies glaube ich dir gerne, hat aber leider nichts mit Genauigkeit zu 
tun.

> Aber, ja man darf nicht vergessen das es Audio-ADC sind. Trotzdem sind
> die schon besser wie deine 7Bit.
Das klingt jetzt irgendwie anders als "VIEL besser wie ein Oszi".
Und von mir aus behalte deine Geheimnisse um deine unbekannte Hardware, 
die ein unbekannter "wer" (du?) modifiziert hat, gerne für dich. In dem 
Fall hättest du dir deinen Post wirklich ersparen können.



Harald W. schrieb:
> Anscheinend gibts ja auch Menschen mit "5+1"-Ohren. Zumindest gibts
> auch passende Audioanlagen für solche Menschen.
Auch dort hat sich anscheinend evolutionstechnisch einiges getan: Ein 
weiteres Einzelohr mitten auf dem Kopf, sieht zwar seltsam aus und ist 
eine Herausforderung für jeden Friseur, aber das ist der totale bringer! 
Dank VOG-Stimme (Voice of God) beim 10.1 jetzt endlich stilvolle 
Frisuren :D
Naja, wir sollten das nicht nur schlechtfrotzeln; beim Bewegen deines 
Kopfes hast du wirklich beeindruckende Effekte mit einem solchen 
10.1-Spielzeug, obwohl ich persönlich jederzeit einen schlechten 
Kopfhörer gegenüber einer guten Raumakustik bevorzuge:D

von Rainer V. (a_zip)


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Der klassische (Bastel)-Weg, Gleichspannung mit einer Soundkarte zu 
messen, ist ein einfacher U-F-Wandler. Diesen kann man mit beliebigem 
Aufwand aufbauen und auf das Audiofrequenzband skalieren. Ich würde da 
gar nichts anderes machen :-)
Gruß Rainer

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