Hallo, ich habe ein Huas gekauft, und will darin meine Artpraxis unterbringen. Es handelt sich um ein Einfamilienhaus mit Dach, Erdgeschoss und Keller, insgesamt ca. 270 Quadratmeter. Jetzt sind im Haus zwar Strom, Antenne und Telefon überall vorhanden, aber keine Datenkabel. Jetzt stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, die legen zu lassen, oder ob wir lieber auf Powerline und WLAN setzen sollten. Ich brauche für mehrere Behandlungszimmer und die Röntgenarbeitsplätze eine halbwegs schnelle (effektive 100 MBit/s reichen, mehr ist natürlich schön) aber halt auch stabile Verbindung. Ich kenne Powerline mit dem ersten Standard noch aus dem Elternhaus meiner Frau. Da lief das super, aber halt nur für so ein 6000er DSL und Drucker etc. Nur WLAN fällt aus, da es da garantiert Probleme mit der Zuverlässigkeit in den schlechter erreichbaren Kellerräumen etc gibt und ich der Zuverlässigkeit nicht traue. Zu Hause habe ich bisher keinen Router finden können, der nicht mal Probleme gemacht hat - außerdem geht die Geschwindigkeit schnell in sehr schlechte Bereiche wenn das Signal nicht optimal ist. Aber nun zur Frage: sollte ich jetzt beim Umbau des Hauses (Kein Neubau, KS-Wände, Fußbodenheizung schon drin, armierte Betondecken) Cat. 7 Kabel legen lassen, oder sollte ich auf Powerline setzen? Mit 60 Euro pro Adapter sind die neuen Gigabit-Modelle ja durchaus günstig. Wenn ich da 10 Stück kaufe, bis ich bei ca. 600 Euro. LAN Kabel wird vermutlich teurer...
Das Kabel teurer ist kann ich mir kaum vorstellen. Unabhängig davon wenn die Option besteht würde ich immer Kabel legen. Powerlan ist meiner Meinung nach keine sinnvolle Lösung. Für den Heimgebrauch kann man da drüber reden, aber im professionellen Bereich ist das knauperei. Was das WLAN angeht kommt es einfach drauf an was man kauft. Wenn man günstige Hardware kauft oder die eierlegende Wollmilchsau wie die Fritzbox, muss man sich nicht wundern wenn das nicht zuverlässig läuft. Wenn man WLAN will kauft man einen anständigen Access Point beispielsweise von Ubiquiti und hat Ruhe.
Guest schrieb: > Das Kabel teurer ist kann ich mir kaum vorstellen. LOL 600€ sind gerade mal 10 Arbeitsstunden, ohne Material. So lange braucht man ja schon, um den Putz und die Tapeten wieder zurückzubauen. Wenn das ein gewerblicher Betrieb werden soll und ohne LAN der Betrieb steht, dann ist das überhaupt keine Frage: Das ist Werkzeug und das muss laufen. An Kabel geht da überhaupt kein Weg vorbei. Sicherlich sollte man auf dem Wege auch über eine gute WLAN-Abdeckung nachdenken, und auch die kostet schnell mal 1000€ rein Material für 3 Stockwerke, wenn man aktuellen Stand kaufen will der dann auch ein paar Jahre Ruhe verheißt. EoP ist dagegen eine Pfuschlösung für Mietwohnungen, von der ja auch gar nicht abzusehen ist, wie sie auf Dauer läuft. Beim Kabel weiß man das, wenn es vom Profi gelegt wird, jetzt schon: min. 1GBit stabil in jedem Raum.
Ich bin auch für Kabel. es ist auf Dauer günstiger und ausfallsicher. Du weißt was Du an Geschwindigkeit hast und sparst auch noch Strom. Zentralen Router - Switch - CAT 7 und Du bist save für die nächsten 10 Jahre. Lass das von einem Elektriker begutachten und denke daran das man notfalls auch außen am Haus mit einem Rohr oder Kanal entlang die Kabel führen kann.
Wenn Du jetzt über dem Renovieren bist, legt Kabel mit rein. Ich habe in fast jedes Zimmer ein Leerrohr gelegt und CAT7 Duplex eingezogen. Die sind auch auch gleich 10Gbit tauglich - also fit für die nächsten paar Jahre. Jetzt hast du die Chance. Wenn du die Schlitze in Eigenleistung stemmst, ist es vom finanziellen her auch nicht tragisch. Das Patchpanel und die Dosen kann man auch selber auflegen - einfach einmal zeigen lassne und gut ist.
Michael schrieb: > Jetzt stellt sich > die Frage, ob es Sinn macht, die legen zu lassen, So etwas macht immer Sinn! Überleg mal was passiert wenn dein WLAN gehackt wird und du deine Kundendaten verlierst. Dann hast du echte Geldprobleme. Und WLAN kann auch gestört werden z.b. durch Funkkameras (keine WLAN-Kameras sondern analoger Funk). Dann steht deine Praxis und die Mädels irren durch die Gegend weil die Routine plötzlich gestört ist. Wenn du eh schon das haus gekauft hast, wirst für die Praxis ja hoffentlich renovieren. Dann bau gleich in jeden raum eine doppelte Netzwerkdose rein und lass die Kabel in deinen Technikraum legen. Ein kleinen managed Switch und dort die NAS hin. fertig.
Powerline ist murks. Lege ein/zwei Duplex-Netzwerkkabel (z.B.: CAT7) und denk dadran die Netzwerke vernünftig zu trennen!!!
Michael schrieb: > oder ob wir lieber auf Powerline und WLAN setzen Vergiss den Gedanken und Lege ausreichend Kabel und Doppeldosen! Powerline ist höchstens eine Notlösung bis das nächste angesteckte Gerät Deine Praxis lahmlegt! Dienstneutrale TP-Verkabelung schafft auch die Möglichkeit das Fax bei Bedarf einfach ein Zimmer weiter anzustecken. http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html
> Powerline ist murks. WLAN ebenso. Beides darf in Arztpraxen als unprofessionell und riskant gelten. > Lege ein/zwei Duplex-Netzwerkkabel (z.B.: CAT7) Vorher Inventur machen, wieviele Geräte in die jeweiligen Räume mindestens und maximal rein kommen sollen, mindestens aber Doppeldose. Dezentrale Klein-Switches in einzelnen Räumen sind i.d.R. Planungsfehler, es sei denn es kommt irgendwo wirklich viel zusammen.
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Anständige Netzwerkkabel sind durch nichts zu ersetzen! Höchstens nur durch irgendwann bessere Kabel.
● J-A V. schrieb: > Höchstens nur durch irgendwann bessere Kabel. Dann kann man gleich Glasfaser legen.
ich würde bei Kupfer bleiben. das liesse sich noch wesentlich einfacher flicken, wenn man Mist baut
Und für GF bräuchte man in den Räumen wieder Adapter, weil es kaum Geräte gibt, die direkt GF können. Vorsehen sollte man das allerdings schon, also Rohre legen, damit man nachziehen kann, wer weiß was in 10/15 Jahren so ist.
auch von hier: PowerLine ist kein Werkzeug zum Arbeiten. Elegant unter Putz kann PDS Kabel legen, muss man aber nicht. Schneller und somit billiger ist es dreckfangende Kabelkanäle zu setzen. Es muss ein etwas höherer Hygienestandard erreicht werden als im Wohnbereich. Was für Arbeiten sind denn geplant und wie müssen/sollen die Oberflächen und Installationen hierzu hygienetechnisch ertüchtigt werden? Wie schaut es vor Ort im Bundesland aus? Ist eine Arztpraxis barrierefrei einzurichten? Muss eine behindertengerechte Toilette eingerichtet werden? Wer braucht heute noch Koax Antennenkabel und die alten Analogtelefonleitungen? Dezentrale Kleinswitche sind eine Fehlerquelle, die viel Zeit kosten können.
TR.0LL schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> Höchstens nur durch irgendwann bessere Kabel. > Dann kann man gleich Glasfaser legen. und für jedes Netzwerkgerät einen Medienkonverter anschaffen, der mit einer Klein-PSU versorgt wird, damit man gleich 2 Fehlerquellen je Netzwerkgerät mehr hat? Fiber to the Desktop macht z.Z. auf Traderfloors in Banken, sonstige Workstations die SAN nutzen, ansonsten Kupfer max 90 m zum Patchpanel.
Für eine Arztpraxis (also prof. Nutzung) würde ich auch dringend Netzwerkkabel (LAN) empfehlen. Sollte sich problemlos als Betriebskosten bzw. Investition absetzen lassen. Es gibt z.B. Scheuerleisten mit entsprechenden Hohlräumen, die ein aufwändiges Schlitzen und Verputzen unnötig machen, höchstens hier und da mal eine Bohrung. Und an zentraler Stelle einen kleinen Serverschrank mit Patchpanel bzw. Keystoneträger, wo alles ankommt. Strom wird dort auch benötigt, dann noch ein Fachboden oder 19-Zoll-Träger für den Router und einen Switch (mit PoE z.B. für Kameras oder IP-Telefone) und evtl. ein NAS ...
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Sebastian L. schrieb: > Wer braucht heute noch Koax Antennenkabel und die alten > Analogtelefonleitungen? Ich. Auch mit der modernen Fritzbox leiten hier im Haus noch die alten Telefonkabel die Elektronen zu den Telefonen. Ich wüste auch nicht, warum das anders sein sollte. bin mal gespannt, wieviel verschiednee Standards ich da noch überspringen kann. ISDN hab ich geschafft, Voip könnte auch klappen. -Müssen die Standards doch eh in immer kürzeren Intervallen geändert werden. Das Prinzip "Hörer-in-der-Hand" ist jedenfalls noch immer das selbe.
Netzwerkkabel und Kabelkanäle. Alles andere ist Murks. Wenn irgendwas kaputt ist muss man schnell drankommen sonst steht der Betrieb und das wird dann richtig teuer. Also nix Unterputz, Kabel in Leisten etc. Aber ich vermute der TO ist ein Troll denn wer von Michael schrieb: > die Röntgenarbeitsplätze also mehrere spricht, der lässt die EDV Verkabelung von Profis machen.
Zahlreiche Postings haben es ja bereits auf den Punkt gebracht: Von dem üblen Scheissdreck PowerLine wird dringend abgeraten. Auch WLAN ist hier definitiv nicht das Mittel der Wahl! Jeder erfahrene Praktiker weiss: "Wer Funk kennt, der nimmt Kabel."
WLAN im Haus kann aber auch was positives haben: kürzlich wollte ich einen mir geschenkten PC veredeln. SSD rein und erst während der Installation von Ubuntu merke ich, das die Kiste ja auch Funken kann, da unsere SSID "auftauchte".
Hallo zusammen, hallo Michael > ich habe ein Huas gekauft, und will darin meine Artpraxis unterbringen Also ist die Sache noch im Zustand der Einrichtung, geh ich mal von aus. > Wenn das ein gewerblicher Betrieb werden soll und ohne LAN der Betrieb > steht, dann ist das überhaupt keine Frage: Das ist Werkzeug und das muss > laufen. > Leitungen legen - am besten "ausreichend" + 20-50%. > Vergiss den Gedanken und Lege ausreichend Kabel und Doppeldosen! > Powerline ist höchstens eine Notlösung bis das nächste angesteckte Gerät > Deine Praxis lahmlegt Ich habe hier mal unsortiert einige Gedanken der Forumteilnehmer zusammen getragen. Für seinen Beruf muss man sich das Beste anschaffen, was man sich leisten kann, damit soll ja schliesslich Geld verdient werden. Das ist eine Investition fürs Leben, spare jetzt nicht am falschen Ende; du wirst es später bitter(st) bereuen. Ich weiss, wovon ich spreche. 73 Wilhelm
● J-A V. schrieb: > Sebastian L. schrieb: >> Wer braucht heute noch Koax Antennenkabel und die alten >> Analogtelefonleitungen? > > Ich. > Auch mit der modernen Fritzbox leiten hier im Haus > noch die alten Telefonkabel die Elektronen zu den Telefonen. > Ich wüste auch nicht, warum das anders sein sollte. Stand der Technik bei Telefonie ist SIP/VOIP. Einer der vielen Gründe dafür ist u.a. die Verwendung von LAN (nicht nur LAN-Kabel). Das Telefon taktet sich ganz normal in die IT ein und fertig.
wer funkt kennt nimmt kabel. also kabel ziehen (lassen). je mehr, desto gut. und nicht nur an einer stelle pro raum dosen setzen. mindestens an zwei wänden, falls möglich auch bodendosen einplanen (doppelter boden). da ärzte (zumindest meine) auch recht viel drucken müssen auf einen (überdimensionierten, also eine stufe größer als jetzt benötigt) drucker (kombigerät mit duplexeinzug, duplexdruck, fax) inkl. aufstellungsort nicht vergessen - und der will auch mit netzwerk gefüttert werden. dazu noch bei bedarf pro stockwerk einen gscheiden AP für mobilgeräte vorsehen (müssen nicht sofort eingebaut werden) falls betrieblich mal ein tragbarer zugriff für irgendwas gebraucht wird.
TR.0LL schrieb: > Dann kann man gleich Glasfaser legen. Kupfer war die letzten Jahrzehnte langlebiger als Faser, weil der "Goldstandard" für Verkabelung. Soweit irgendwie möglich, wird die Technik dafür zurechtgewürgt. Kompatibilität mit alter Faserverkabelung ist hingegen kein vordringliches Thema. Faser ist dort wichtig, wo man mit signifikant unterschiedlichen Erdungpotentialen rechnen muss. Bei getrennten Gebäuden. Ggf auch bei getrennten Stockwerken, wenns dumm kommt.
diensthabender quotendepp schrieb: > dazu noch bei bedarf pro stockwerk einen gscheiden AP für mobilgeräte > vorsehen (müssen nicht sofort eingebaut werden) falls betrieblich mal > ein tragbarer zugriff für irgendwas gebraucht wird. APs sind ein schlechtes Investitionsgut, weils in wenigen Jahren veralten kann. Beispielsweise wenn WPA2 zu unsicher wird. Und wenns doch sein muss, dann sollte da jemand ran, der was von logischer Netztrennung und Firewalls versteht. WLAN ist weit angreifbarer als LAN, was bei Arztpraxen von Bedeutung sein kann.
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A. K. schrieb: > Kompatibilität mit alter Faserverkabelung > ist hingegen kein vordringliches Thema. Funktioniert halt trotzdem, wenn auch mit verkürzter Reichweite. Ist wie bei 10G über Cat5. Alternativ gleich auf Singlemode setzen, da hat sich die letzten fast 30 Jahre nix nennenswertes getan :)
Meine Lösung: Leerrohre für die Medien. Wenn Du Glück hast, gibt es die für Antennen und Telefon bereits. Ggf. auch Kabelkanäle innerhalb der Räume.
Jochen B. schrieb: > Jeder erfahrene Praktiker weiss: "Wer Funk kennt, der nimmt Kabel." Powerline ist auch nur eine Art Funk, nur man verbindet beide Antennen übers Stromnetz miteinander.
● J-A V. schrieb: > WLAN im Haus kann aber auch was positives haben: Eine Netzwerrkverkabelung schließt ja die Nutzung von zusätzlichem WLAN nicht aus.
Christian B. schrieb: > Eine Netzwerrkverkabelung schließt ja die Nutzung von zusätzlichem WLAN > nicht aus. Bietet bei weitläufigen, oder stark dämpfender Bauweise zudem die Möglichkeit ein kabelgestütztes Mesh-System zu errichten.
Ich war's zwar nicht mit dem Minus, aber einen einfach nur hingerotzten Begriff finde ich jetzt auch nicht besonders "lesenswert"...
● J-A V. schrieb: > -1 für "Drahtfunk"? > > wer kennt den Begriff "Drahtfunk" nicht ? https://de.wikipedia.org/wiki/Drahtfunk
Ich schrieb: > Eine Netzwerrkverkabelung schließt ja die Nutzung von zusätzlichem WLAN > nicht aus. Dann aber bitte das WLAN in einem abgekapselten VLan, was sich höchstens den Internetzugang mit dem Praxisnetz teilt. Selber schon erlebt, vom Dienstleister eingerichtetes Praxisnetzwerk, alles Kabel, zentraler Router, zentrales NAS für Röntgenbilder und so, dezentrales Backup über VPN. Firewall sauber konfiguriert. Und dann hat Doktorchen in eigenregie Fritzbox WLAN Wandwarzen mit uralt Software version, und einem Passwort a la "Test1234" in jeden Raum gesteckt. Do'h!
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