Liebe Leute, als hin-und-wieder mal Löter möchte ich mich von meinem Billig-Chinakolben trennen, hauptsächlich weil es nicht anständig geregelt ist und ich das Gefühl potenzieller Lebensgefahr nicht loswerden. Neben mir steht jetzt (unbenutzt) eine recht günstige Station von Pollin - ich muss aber sagen, dass die mir einfach zu groß ist. Da ich sowieso etwas wegen Defekt zurückschicken muss, habe ich jetzt die Möglichkeit, mich nochmal umzuentscheiden. Mein Anforderungen sind recht sparsam: - halbwegs anständig für einfache Lötarbeiten (THT, SMD) - Temperatur einstellbar - günstig (nicht primär eine Geldfrage, aber ich benutze es einfach nicht oft genug, um >50€ zu rechtfertigen) - klein Durch einen Thread hier im Forum bin ich auf diverse Weller-Selbstbauprojekte aufmerksam geworden. Insbesondere das Projekt von Martin Kumm (http://www.martin-kumm.de/wiki/doku.php?id=05Misc:SMD_Loetstation) scheint sehr simpel aufgebaut zu sein, aber mit den Weller RT Lötspitzen ist man ja dann doch sehr hochwertig dabei. Ich würde das ganze dann gerne mit einem 0.96 OLED bestücken (habe ich hier). C/C++-Kenntnisse sind vorhanden, 3D-Drucker habe ich auch hier. Alles in allem ist man mit Platine und Bauteilen bei deutlich unter 20€, möglicherweise sogar unter 10€, was sehr verlockend klingt. Dazu ein anständiges 12V-Netzteil und eine Weller RT1 oder RT2.~50€ wäre wohl erreichbar. Zusätzlich kann man auf ein klassisches Gehäuse verzichten, was Platz spart (wichtig, ziehe recht häufig um). Habt ihr Erfahrung mit solchen DIY-Lötstationen? Möglicherweise sogar mit dem verlinkten Projekt? Wenn ja, ist das empfehlenswert? Oder macht das am Ende keinen Spaß? Auch Erfahrungen zu anderen DIY-Lötstationen sind sehr willkommen.
Spannende Frage: Kann das TS80 USB-PD oder nur das proprietäre QuickCharge?
ratatosk schrieb: > Durch einen Thread hier im Forum bin ich auf diverse > Weller-Selbstbauprojekte aufmerksam geworden. Dann such noch mal. Es gibt hier auch Threads, die sich mit JBC-Nachbau befassen und auch solche, die das Thema "Quicko" behandeln. Da sollte allemal für dich etwas dabei sein. Ich selbst habe 3 Stationen: - mein uralter Weller Magnastat - eine chinesische Quicko-Station mit T12 Kartuschen - eine selbstgebaute Station mit JBC T245-Kartuschen In Benutzung ist die letztere, die übrigen sind quasi Backup's. W.S.
Ich habe hier die Maiskolben-Lötstation- bin sehr zufrieden (basiert auch auf Weller)
ratatosk schrieb: > Durch einen Thread hier im Forum bin ich auf diverse > Weller-Selbstbauprojekte aufmerksam geworden. > Insbesondere das Projekt von Martin Kumm > (http://www.martin-kumm.de/wiki/doku.php?id=05Misc:SMD_Loetstation) > scheint sehr simpel aufgebaut zu sein, aber mit den Weller RT Lötspitzen > ist man ja dann doch sehr hochwertig dabei. Ich würde das ganze dann > gerne mit einem 0.96 OLED bestücken (habe ich hier). > C/C++-Kenntnisse sind vorhanden, 3D-Drucker habe ich auch hier. Dann mach doch ! Die Grundlagen hat Martin Kumm beschrieben, der Artikel vom Funkamateur lässt sich per Internet finden. Die Hardware kannst Du von ihm 1:1 abmalen, anstatt des A*-UNO nimmt man natürlich ein Board mit einer ordentlichen Bauform, z.B. den A*-Nano. Ich betreibe seit ein paar Jahren eine Eigenbaustation mit Weller-RT und bin damit sehr zufrieden. Meine Hardware ist auf Lochrasterplatte, an der Software für die Temperaturregelung habe ich sehr viele Stunden verbraten. Im Prinzip kannst Du auch stumpf nachbauen, das Maker-Ding mit dem saudämlichen Namen von Schweinefutter: https://wiki.openlab-augsburg.de/Bauanleitung%20L%C3%B6tstation.pdf WARNUNG: Lastwiderstand und Drehpoti als Simulation anhängen und die Regelung sorgfältig testen, bevor die erste Lötspitze angeschlossen wird. Die Dinger sind binnen weniger Sekunden auf Nenntemperatur und unter 20s Dauerstrom tot.
Die Digi60 von Conrad ist nach 1 Jahr kaputt gewesen und ich habe sie dann mit Kolben der ZD-931 und einem ATTiny als Regler bestückt. Läuft prima seit nunmehr fast 10 Jahren. Schaltplan und Code anbei.
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ratatosk schrieb: > Auch Erfahrungen zu anderen DIY-Lötstationen sind sehr willkommen. Ich benutze seit ein paar Jahren eine hiervon abgeleitete Version für filigranere Dinge: https://debugginglab.wordpress.com/2014/10/30/soldering-station/ 1-2 Platinen müssten noch irgendwo rumliegen (hatte afair 1-2 Bugs), Software hatte ich damals auch modifiziert (Auto-Standby+Shutdown, Temperaturpresets, Rotaryencoder, Display,...) :)
Bei den aktuellen Preisen asiatischer Lötstationen würde ich so etwas nicht mehr selbst bauen. Fürs Hobby ist man da schon ab 20€ gut bedient.
Deiner Beschreibung nach hört sich die Bakon 950D perfekt für dich an. Gibt es auf eBay oder direkt bei ali. Verwendet werden T12 /13 Patronen (je nach Modell), welche es in allen möglichen Formen bereits ab 3€(!) das Stk. zu kaufen gibt. Halten Lange, tun was sie sollen und brauchen so um die 8s bis Soll-Temperatur. Ich bin mehr als Zufrieden damit. Eine klassiche Lötstation halte ich heutzutage, vorallem im Anbetracht der gesalzenen Preise der Lötspitzen bei Premiumherstellern wie Ersa und Weller, im Hobbybereich für absoluten Overkill.
die T12- Heizspitzen sind echt klasse, benutze ich auch in einer chinesischen station, nachdem ich jahreland beruflich die Originale von Hakko benutzt habe. Die chinesische station ist gleich gut oder besser dank mehr features und die lötspitzen ebenso den originalen ebenbürtig.
ratatosk schrieb: > Auch Erfahrungen zu anderen DIY-Lötstationen sind sehr willkommen Nix DIY. Yihua 936B, um 30 EUR, klein und wohl ganz anständig. Erspart das Henne&Ei Problem.
ratatosk schrieb: > Spannende Frage: Kann das TS80 USB-PD oder nur das proprietäre > QuickCharge? https://oscarliang.com/ctt/uploads/2018/10/ts80-solder-iron-ts100-power-connector-top.jpg https://github.com/Ralim/ts100/wiki/TS-80 Genau genommen eine total langweilige Frage, weil steht ja drauf.
void schrieb: > Genau genommen eine total langweilige Frage, weil steht ja drauf. Ja, habe ich mittlerweile auch gesehen. Schade eigentlich, so ist USB-C natürlich eher sinnlos. Was soll ein standardisiert Anschluss, wenn man sich dann nicht an den Standard hält? Anonsten: Vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge! Da ist einiges sehr spannendes dabei, werde mir bei Gelegenheit mal einen Überblick verschaffen.
ratatosk schrieb: > Was soll ein standardisiert Anschluss, wenn man > sich dann nicht an den Standard hält? Verkauft sich besser. Viele Kunden tauschen nicht um, wenn es irgendwie so lala funktioniert.
Na ja, USB-PD ist noch nicht soo verbreitet, QC dagegen schon. Das TS80 ist ja auch schon 1.5 Jahre alt. Da hätte praktisch jeder extra ein Ladegerät kaufen müssen, die auch nicht wirklich billig sind/waren. Dagegen liegt QC3 vielen Handys bei. Heute würde das wahrscheinlich auch mit PD entwickelt werden, evtl. sogar mit QC & PD. Klar ist es schade, dass es kein PD kann, aber das ist einfach dem Veröffentlichungsdatum geschuldet.
ratatosk schrieb: > als hin-und-wieder mal Löter möchte ich mich von meinem ... Anscheinend auch nur ein hin-und-wieder mal Versteher. Kannst du dir Vorstellen, dass dein Problem mit Mikrocontrollern und sonstiger digitaler Elektronik relativ wenig zu tun hat?
Um die Stationen etwas beurteilen zu können ist soetwas nicht schlecht. www.aliexpress.com/item/4000355465526.html Im Nachhinein weiß ich warum manche Stationen so schlecht funktionieren oder temperaturmäßig so hoch eingestellt werden müssen. Und wie die richtige Regelung aussehen müsste. z. B. einen kurzen Overboost haben. Da das Keramikelement die eingestellte Temp recht schnell erreicht und abgeschaltet wird, die Temperatur an der Spitze aber sehr lange nachhinkt, garnicht dem eingestellten Wert erreicht und man die Station recht stark abgleichen muss. Mein Tip nehmt für eine DIY Station die JBC Kolben und Spitzen und nehmt ruhig ein Netzteil oder Trafo das/der kurzfristig >100 Watt liefern kann.
Forist schrieb: > Kannst du dir Vorstellen, dass dein Problem mit Mikrocontrollern und > sonstiger digitaler Elektronik relativ wenig zu tun hat? Also ich kann mir das nicht vorstellen. Siehe meine Station oben, das einzige bestimmende Bauteil ist der Miikrocontroller. Zeig mir mal eine Station von heute, die sowas nicht hat.
Ich finde das Konzept mit T12/T13 ganz gut, was ist denn da der Unterschied zwischen T12 und T13, ist das ggf. austauschbar?
usuru schrieb: > was ist denn da der > Unterschied zwischen T12 und T13, ist das ggf. austauschbar? würde mich auch interessieren
Ich habe mir jetzt den "Maiskolben" gebaut ( auf Lochraster). Ist mein erstes Projekt mit einem Mikrocontroller. Nach einigen Anfängerproblemen mit der Programmierung hat es dann aber geklappt. Ich bin begeistert, die Aufheizzeit ist einfach sensationell. Das einzige aufwändige ist die Kalibration der Temperatur (immer wieder neues hochladen des Sketches mit geänderten Parametern bis die Werte stimmen), aber dann die gemessene Temperatur auch sehr genau. Ich möchte sie nicht mehr missen! Meine Weller WECP-20 steht jetzt in der Ecke...
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