Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Koax Kabel, Reflexionen-viele Fragen, Rekonstruktion


von Bernd (Gast)


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Hallo an alle

Ich versuche mich an Koaxial Kabeln sowie das verhalten der Wellen mit 
und ohne Terminierung.

Simpler Aufbau:
Signal Generator mit 50 Ohm Innenwiderstand, über ein Koax Kabel auf ein 
Lastwiderstand von 10 Ohm. (Ohne Terminierung) Das bedeutet, laut 
Spannungsteilerregel fallen am RL 333mV ab.

Frequenz: 25 MHz, entspricht einer Wellenlänge von ca 12m.
Koax Kabel in Spice.
Nehmen wir ein Leiter von 0.5m Länge. TD= 0.5* v = 0.5* 220*10^6 m/s = 
2272 ps.

Bild 1:
TD=1000fs => Länge 0,22 mm
Keine Reflektierten Anteile bzw Überlagerungen zu sehen.

Bild 2:
TD=2000ps => Länge 22 cm
Überlagerungen am Eingang..

Es stellen sich mir zwei Fragen:

1) Wenn ich lampda/4 rechne, habe ich 3m Wellenlänge. Warum habe ich 
denn schon bei 22 cm Kabellänge Signal Überlagerungen vor dem Kabel?
Dachte die Lambda/4 "Faustregel" würde hier gelten ?

2) Ist das Kabel modell überhaupt vollständig bzw entspricht es der 
Realität? Es müsste eigendlich ja noch der Kabelwiderstand dazu?!

3) Ist es möglich, in diesem Aufbau durch Berechnungen das Originale 
Eingangssignal wieder zu konstruieren? Also die ganzen Reflektierten 
Anteile rausrechnen ?

Vielen Dank
Bernd.

von georg (Gast)


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Bernd schrieb:
> Dachte die Lambda/4 "Faustregel" würde hier gelten ?

Das ist eben eine Faustregel - es ist nicht so dass du bei 76 cm 
Reflexionen hast, bei 74 cm aber noch keine, das ist natürlich ein 
fliessender Übergang. Die Faustregel besagt lediglich dass unterhalb von 
Lamda/4 die Reflexionen noch tolerierbar sind, aber das kommt eben auch 
auf die Ansprüche an.

Georg

von Bernd (Gast)


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Ja, aber wie in dem zweiten Bild oben zu sehen ist mein Koax Kabel 22 cm 
lang- Selbst wenn ich lambda/10 nehme, ergibt das 1,2 m bei einer 
Wellenlänge von 12 m (25 MHz) und trotzdem habe ich erhebliche 
Überlagerungen.

Weiß jemand eventuell noch was zu Frage 2 und 3 ?

lG

von Helmut S. (helmuts)


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Die Aussage bis lambda/4 kann man das vernachlässigen kann nicht sein, 
weil bei lambda/4 der größte Fehler  ensteht. Da wird aus einem Leerlauf 
am Leitungsende ein satter Kurzschluss für den Generator.

Es gibt in LTspice und allgemein in SPICE Programmen eine lossy 
transmission line. In LTspice heißt die "ltline". Allerdings hat das 
Modell nur einen ferquenzunabhängigen Leitungswiderstand. Das ist aber 
nur die halbe Miete. Theoretisch müsste der mit der Frequenz wegen dem 
Skineffekt steigen.

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